Unser Vereinstreffen fand, wie angekündigt, vom 03.10.24 bis 05.10. 24 statt. Leider waren in dieser Zeit nur 17 Mitglieder und 3 Gäste anwesend. Am 03.10.24 wurden die Mitglieder über den weiteren Verlauf des Treffens eingewiesen. Wichtig war, dass die Möglichkeit bestand, den Prüfstand VII, anlässlich des 82. Jahrestages des ersten erfolgreichen Starts einer A-4 in den Weltraum, zu besuchen.
Joachim Saathoff hat nicht nur die Fahrt dorthin organisiert, er hat auch mit seinem Team eine Kaffeezeit im Müggenhof organisiert. Der Kuchen hat hervorragend geschmeckt. Herzlichen Dank dafür.
Am Freitag, den 04.10.24 haben wir den Hangar 10 am Flugplatz Heringsdorf besucht. Geführt wurden wir vom amtierenden Geschäftsführer, Herrn Meyers. „Aviatik erleben“ ist das Motto der Ausstellung von historischen Flugzeugen der deutschen und internationalen Luftfahrtentwicklung der dreißiger und vierziger Jahre. Abgerundet wurde der Besuch im Hangar 10 mit einer Mittagspause im angeschlossenen Restaurant. Für alle Teilnehmer war das ein sehr interessanter Tag. Am
Sonnabend den
05.10.24
begann der Versammlungstag mit dem traditionellen Foto. Pünktlich um zehn Uhr begann im Marinemuseum unsere Versammlung. Anwesend waren 17 Mitglieder und 3 Gäste.
Eröffnet
wurde die Versammlung von Holger Neidel mit der Begrüßung
der Mitglieder und Gäste. Leider mussten wir erfahren, dass
Lucia Mokelke am 21. September 2024 verstorben ist. Sie wurde noch
101 Jahre alt. Im letzten Infoblatt haben wir ihr noch am 04. Juli
unsere Glückwünsche übermittelt. Die Tagesordnung:
1. Arbeit des Vorstandes im Berichtszeitraum Vorstandssitzungen wurden regelmäßig jeden Monat durchgeführt. Im Mittelpunkt standen:
2. Finanzbericht 2023/24 des Schatzmeisters Lutz Hübner (Auszug) Im
Berichtszeitraum 2023/24 erzielte unser Verein Einnahmen, die eine
gute Bilanz aufzeichneten. Die Beiträge setzen sich aus den
Mitgliedsbeiträgen, den Spenden und kleineren Rückbuchungen
zusammen. Frau Bergmann, Dagmar Herr Krause, Rico Herr Dr. Haider, Wolfram Herr Laue, Manfred Herr Höller, Norbert Spendenbox Museum Herr Hansen; Gerhard Spendenbox Schiff Frau Klar; Maria durch Hansen, Gerhard Berliner Seemannsfrühschoppen PBHG Peenemünde Marinekameradschaft Bug 1992 e.V. Herr Nagel, Hartmut Mister Gilles, Usher Herr Riedel, Hansgeorg Für
die im Jahr 2023/24 geleisteten Spenden möchte sich der Vorstand
bei allen Spendern nochmals recht herzlich bedanken. Besonderer Dank
gilt der PHGB Peenemünde, Norbert Höller, Hansgeorg Riedel,
Fam. Hartmut Nagel, Gerhard Hansen, Berliner Frühschoppen und
der Marinekameradschaft Bug e.V. In den Spendenboxen des Schiffes und
des Museums befanden sich sehenswerte Einnahmen. Die Ausgaben setzen sich wie folgt zusammen:
Für das Finanzjahr 2023 ergab der Betrag sich am 31.12.2023 aus dem Beitragskonto, dem Spendenkonto und der Handkasse. Dazu kommen noch die oben erwähnten Rücklagen. Diese Mittel und die zu erwartenden Einnahmen im Jahr 2024 geben uns die Voraussetzung, auch im nächsten Jahr eine Vielzahl von neuen Aufgaben in Angriff zu nehmen, und im Sinne unserer Satzung, eine interessante Vereinstätigkeit zu gestalten. Lutz
Hübner (Unsere Mitglieder können sich beim Vorstand über Einnahmen und Ausgaben informieren) 3. Bericht der Revisionskommission vom 07.09.2024 Die Überprüfung der Rechnungsunterlagen des Vereins für das Rechnungsjahr 2023/24 wurde am 07.09.2024 durch die Revisionskommission, Herrn Kanetzki und Herrn Felgentreu durchgeführt. Alle Rechnungsunterlagen konnten durch den Schatzmeister, Herrn Hübner, vorgelegt werden. Es wurden überprüft:
Die Kommission hat festgestellt: Alle Einnahmen und Ausgaben für den Berichtszeitraum konnten nachgewiesen werden und stimmen mit den Kontoauszügen überein. Die Buchungen auf den „Konten Beiträge und Spenden“ sind übersichtlich und nachvollziehbar. Alle Belege für diese Konten sind vorhanden und in Ordnung. Das Kassenbuch ist ordentlich geführt und stimmt mit den Belegen und Kontoauszügen überein. Die Verwendung der Finanzen entspricht unserer Vereinsatzung. Wir danken Herrn Hübner für seine Arbeit als Schatzmeister unseres Vereins. Karlshagen, 07.09.2024 M. Kanetzki K. Felgentreu (Auch hier können unsere Mitglieder jederzeit beim Vorstand die Zahlen für die Konten erfahren) 4. Diskussion und Aussprache L. Hübner - Informierte über die neuen Ausstellungsstücke im Marine- und Fliegermuseum. K. Felgentreu: - Die weitere Entwicklung des HTM wird der Vorstand genau verfolgen und die Mitglieder informieren. U. Osse - Für die Vorträge im Sommer hätte er einen Kandidaten dessen Ausführungen er schon selbst einmal gehört hat. L. Hübner – Die Vorträge wurden unterschiedlich besucht. Beim Vortrag von Löll über die Greif, ehem. W. Pieck, waren leider nicht viele Gäste zugegen. Die OZ hatte die Ankündigung nicht gedruckt. Danach wurden die Vorträge auch im „Blitz“ angekündigt und die Besucherzahlen haben sehr stark zugenommen. Die Bekanntgabe der Vorträge muss mehr gefördert werden. K. Felgentreu – Zu den Berichten gab es keine Bemerkungen oder Fragen. Die Entlastung des Vorstandes erfolgte einstimmig. 5. Im Schlusswort von unserem Vorsitzenden, Holger Neidel, dankt er noch mal allen Mitgliedern unseres Vereins für ihre Mitarbeit. Ziel muss es sein, mit dem HTM; auch mit dem neuen Geschäftsführer; gut zusammenzuarbeiten. 6. Wir danken Herrn Gericke für eine langjährige gute Zusammenarbeit. Mit Wirkung vom 31.10.2024 wurde er vom Land entlassen. Für uns als Verein unverständlich. Wir haben Herrn Gericke am 30.10.2024 verabschiedet und wünschen ihm alles Gute für sein weiteres Leben. 7. Bei der Verabschiedung am 30. Oktober im HTM wurde er als Ehrenmitglied in unseren Verein aufgenommen. Lucia Martha Mokelke (geb. Wortmann) *04.07.1923 ✝21.09.2024
Wir
haben uns von Ihr mit einem Blumengebinde als letzten Gruß
verabschiedet. Lucia kam aus Hagen in Nordrhein-Westfahlen lernte dort in einer Apotheke den Beruf einer Pharmazeutisch-technischen Assistentin (PTA). Dann wurde sie mit 18 Jahren am 14. April 1942 in den Reichsarbeitsdienst der weiblichen Jugend (RADwJ) eingezogen und kam zum 1. April 1942 in ein RAD-Lager nach Scharchow bei Jassow, Kreis Cammin in Pommern. Lucia Mokelke, die letzte der Ehemaligen Peenemünder, ist am 29. September 2024 mit 101 Jahren von uns gegangen. Wir denken oft an unsere Lucia, besonders an die interessanten und freundschaftlichen Gespräche über ihr Leben in Peenemünde und danach. Von diesen 90 Arbeitsmaiden kamen dann nach einem halben Jahr RAD sechs nach Peenemünde. Warum sie damals ausgewählt wurde, wusste sie nicht, ebenso wenig, wo Usedom lag. Am 1. Oktober 1942 kam die 19-jährige Lucia nach Peenemünde, um hier ihren sechsmonatigen Kriegshilfsdienst (KHD) des Reichsarbeitsdienstes in der Heeresanstalt Peenemünde (HAP) abzuleisten. Zwei Tage später, am Nachmittag des 3. Oktober war plötzlich eine helle Aufregung im Werk und alle schrien „Hurra“, nur die neuen sechs Mädels standen ratlos herum und wussten nicht „Warum?“ und „Was los war“. Der Grund wurde ihr erst später klar. Zunächst konnte im Werk niemand etwas mit dem neuen Fräulein Wortmann anzufangen. Sie dachte anfangs, dass sie als ausgebildete PTA vielleicht ins Krankenrevier in eine Apotheke käme. Aber nein, sie kam am 29. Oktober ins Haus 4 zu Frau Behrens. Elly Behrens bearbeitete die Geheimregistratur in der Kommandantur und wohnte in der Waldstr. 20 in der Siedlung, wo sie ein Zimmer an Ruth Kraft untervermietete. Frau Behrens führte noch zusätzlich Genehmigungen der Fahrten für die Kuriere aus. Sie war jedoch sehr verbittert und wollte Lucia dort irgendwie auch nicht. Lucia saß also dort und wußte nicht so recht, was sie machen sollte. Dann kam man auf die glorreiche Idee, ein Reisebüro einzurichten. Ein entsprechendes Schild wurde an ihre Bürotür angebracht und sie bekam eine große Wandkarte in ihr Zimmer. Von hier aus hatte sie nun die Kuriere durch die Gegend zu schicken. Diese mußten zunächst einen Dienstreiseantrag stellen, der von ihrem Chef unterschrieben wurde, dann konnte sie die dementsprechenden Fahrkarten ausstellen. Rasch bekam sie auch ein Telefon und sogar eine Schreibhilfe. Plötzlich war sie wichtig. Als am 27. März 1943 ihre sechs Monate KHD in Peenemünde endeten und sie am 29. März in Hagen offiziell aus dem Reichsarbeitsdienst entlassen wurde, wechselte sie zum 12. April in ein freiwilliges Angestelltenverhältnis bei der HAP. Während der Kriegshilfsdienstzeit wohnte Lucia in der Siedlung im Ledigenheim „Haus Wendenburg“ mit vier Mädchen auf einem Zimmer. Danach bezog sie ein eigenes Zimmer im damaligen „Baltischen Haus“, das heutige Hotel Asgard. An jedem Arbeitstag fuhr sie mit der Werkbahn von Zinnowitz aus nach Peenemünde. Dort in Zinnowitz wohnte sie bis zum Schluss und erlebte hier auch den RAF-Angriff auf Peenemünde im August 1943. 1945,
zwischen dem 21. und 25. Januar, kam dann der Befehl: „Packt
eure Sachen, raus hier!“ In einem Güterzug wurde sie und
viele andere nach Nordhausen evakuiert. Sie wurde zunächst in
irgendeiner Schule untergebracht, bis es nach ein paar Tagen weiter
nach Bleicherode ging. In Bleicherode wurde sie in der Barbarastr. 31
untergebracht. Hier erlebte sie das Kriegsende und schlug sich darauf
im Sommer 1945 nach Hause zu ihren Eltern ins Ruhrgebiet durch.
1993
von ihrem Sohn nach einem Wunsch für ihren 70. Geburtstag
gefragt, antwortete sie ihm, dass sie noch einmal nach Zinnowitz und
Peenemünde wolle. Als sie dann im Sommer ´93 nach so
langer Zeit zum ersten Mal wieder hier war, begegnete sie Ulrike
Chust und Joachim Saathoff. Deren Herzlichkeit bei ihrer ersten
Begegnung vergaß sie nie. Zum 1. Januar 1994 wurde Lucia
Mitglied unseres Fördervereins. Bei allen Treffen unseres
Vereins war sie immer aktiv dabei. Ihre Geschichten waren für
uns sehr interessant und haben den Inhalt unserer Vereinsarbeit
mitbestimmt. Wir sind ihr dankbar, dass sie uns beim Aufbau eines
Museums über die Peenemünder Geschichte vorbehaltlos mit
Dokumenten, Bildern und ihren persönlichen Aussagen unterstützt
hat. Damit hat sie aktiv unsere Vereinsmitglieder zur Mitarbeit in
unserem Verein mobilisiert. Für all das danken wir Lucia und
nehmen in Trauer Abschied von ihr. (tk) Vor 40 Jahren ins All – 2. Flug von Discovery STS-51A Start: 8. November 1984 um 7:15 EST-Landung: 16. November 1984 um 6:59:59 EST
Besatzung: Frederick H. Hauck (Kommandant) David M. Walker (Pilot) Anna L. Fisher (MS) Dale A. Gardner (MS) Joseph P. Allen (MS)
Missionsdauer: 7
Tage, 23 Stunden, 44 Minuten, 56 Sekunden Landeort: Kennedy Space Center
Der
erste Startversuch am 7. September 1984 wurde wegen sehr hoher
Windgeschwindigkeiten in der oberen Atmosphäre bei T-20 Minuten
abgebrochen. Der Countdown am 8. November verlief wie geplant, und
die Rettungsmission für die beim STS-41-Flug gestarteten
Nachrichtensatelliten WESTAR VI und PALAPA B-2 konnte beginnen. Am
zweiten Flugtag wurde der kanadische Nachrichtensatellit ANIK D-2
gestartet. Tags darauf folgte SYNCOM IV-1. Danach begann Kommandant
Hauck mit einer Reihe von Kurskorrekturen, um den beiden gestrandeten
Allen
und Gardner Nutzlast: Telesat-H (kanadischer Nachrichtensatellit), SYNCOM-IV-1 (Nachrichtensatellit),MMU, DMOS (Diffuse Mixing of Organic Solutions). Dauer
des ersten Ausstieges von Allen und Gardner: 6 Stunden und 13
Minuten. Aus 100 MAL INS ALL von Alfred Gugerell
Ich war in Peenemünde Beim Raketenprofessor Dr. Wernher von Braun auf der HVP. Begebenheiten am Rande des großen Geschehens / Fortsetzungsbericht von Karl Nehls, veröffentlicht 1969 in „Die Pommersche Zeitung“ 10. und letzte Fortsetzung In
Peenemünde war es ja schon immer etwas bunt zugegangen, und so
bunt war auch das Volk, daß sich auf dem Trassenheider Bahnhof
einfand, unsere Angehörigen gaben uns das „letzte Geleit“.
Als dann der Abmarsch begann, lieferten in Trassenheide krepierende
Granaten die entsprechende Begleitmusik; „Granaten, abgefeuert
von den russischen „Befreiern“, die dann später die
Bevölkerung sehr bald von dem „befreiten“, was sie
sich bei knapper Kriegsbewirtschaftung aufgespart hatte. Das ahnte
wohl die Bevölkerung bereits, als sie dem abgehenden Transport
recht lautstark Buh-Rufe hinterher schickte mit den Worten: „Das
sind vielleicht tapfere Krieger, hauen ab, und überlassen uns
hier unserem Schicksal! „Überraschungen“ bis Swinemünde
So
um die Mittagsstunde gab dann der Stationsvorsteher die Abfahrt frei,
nachdem eine Ersatzlok im wahrsten Sinne des Wortes „angekeucht“
kam. Ich bestieg Wagen 10, unter dem man sich keineswegs einen
solchen des heute bekannten TEE-Zuges vorstellen sollte. Man hatte ja
auch wohl in den Kriegsjahren seine Erfahrungen mit diesen offenen
Wagen gesammelt, aus denen man bei Gefahr leicht „herausjumpen“
konnte, sie leichter verlassen, als durch viele Gänge und Türen.
Für die Erprobung fanden wir nicht viel später Gelegenheit,
als in Ueckeritz die Maschine und
die folgenden Wagen durch russische Flieger unter Beschuß
genommen wurden. „Hast
de, was kannst de“
raus aus unserem „Coupee“ in den schützenden Wald.
Ich habe auch den Kameraden Nürnberg niemals zuvor so schnell
laufen gesehen.
Wir setzten die Fahrt fort als mehrere feindliche Flugzeuge zum dritten Angriff ansetzten. Dies war etwa bei Heringsdorf. Dieses Mal lief ich mit Kamerad Mensel um die Wette, der noch eine Stabshelferin „unter seine Fittiche“ genommen hatte. Nach Wiederaufnahme der Fahrt erreichten wir dann gegen 20 Uhr den Badbahnhof Swinemünde. Wir hatten zu der etwa 45 km langen Strecke Zinnowitz/Swinemünde, die die Reichsbahn ansonsten in etwas mehr als einer halben Stunde schaffte, acht Stunden benötigt. Einschiffung auf SS „Eberhard Essberger“ Wie wir so in der Kolonne durch die Stadt zum Kaiserbollwerk marschierten, konnte man von dem „Haufen“ mit seinem allerlei Gepäck und in teilweise recht bunter Aufmachung sagen, wie 1812 einst ein Freiheitssänger die geschlagene französische Armee an der Beresina besang: „Mit Mann und Roß und Wagen, so hat sie Gott geschlagen!“ Die Kulisse boten die entlang der Straße liegenden, in den Bombennächten niedergebrannten Häuser und Ruinen. Die Stadt hatte unter dem Angriff am 12.3.1945 besonders schwer gelitten. In der Vermutung die Russen würden, wie wiederholt in den letzten Nächten, auch in der kommenden Nacht wieder einen Angriff fliegen, war ich nicht besonders erbaut, davon zu hören, die an der Pier vertäuten und für den Abtransport bestimmten Schiffe gehen erst am nächsten Morgen in See. Für
die Aufnahme der „Peenemünder“ war „Eberhard
Essberger“ bestimmt, den wir hochbordig vor uns liegen sahen.
Was bot sich da unserem Auge! Die Bordwand behängt mit
viel Tauwerk, Netzen
und Jacobsleitern, dazwischen festgezurrte Flöße, alles
Möglichkeiten der eigenen Besatzung des Schiffes bei einer
Katastrophe Halt zu bieten, bzw. aber auch
Schiffbrüchigen
das An-Bord-kommen zu erleichtern. Beim Betreten der Gangway erfuhr
ich von dem dort postierten II. Offizier: Bei diesem letzten
aus Swinemünde auslaufenden Transport erfaßt dieser nicht
nur die „Peenemünder“, sondern darüber hinaus
alle Einheiten, die sich im Raum von Swinemünde „angestaut“
haben; in einer Gesamtzahl von etwa 25000 Köpfen.
Die Gerüchte Natürlich kursierten schon auf der Eisenbahn nach Swinemünde allerlei Greuelmärchen, bezüglich „wohin der Fahrt“. Die einen meinten, man wolle mit uns auf See umherkariolen, bis es zum Waffenstillstand gekommen sei, um uns dann wieder auszubooten. So wäre vermieden, den Russen bei der Besetzung als „kämpfende Truppe“ in die Hände zu fallen. Die anderen glaubten sich auf der Fahrt nach Kurland zum Einsatz; vielleicht würde man die ganze „Meute“ auch in Kopenhagen an Land setzen. Für unsere Unterbringung an Bord war keineswegs an Kabinen gedacht, schließlich waren wir ja im Kriege und auf der Flucht. Die Flüchtlinge aus dem Osten hatten zu ihrem Elend wenige Monate zuvor noch die eisige Kälte in Kauf nehmen müssen, wir „segelten“ in der Maiensonne.
Schulterstücke vermittelten keinen Respekt mehr Wir
waren ja nun an Bord und damit wohl auch sicher zu „entkommen“,
deshalb hinsichtlich des Platzes keineswegs wählerisch. Wenn an
einem Durchgang auch nicht sonderlich bevorzugt. Kamerad Nürnberg
nicht übermäßig mit Schiffsbauten vertraut und in
Unkenntnis der an Bord geübten Gepflogenheiten, hatte an einem
zum Speigatt führenden Wasserlauf schlecht „gewählt“.
Als am nächsten Morgen Deckwaschen „gepfiffen“
wurde, empfand er plötzlich eine mehr als notwendige Kühlung
am „verlängerten Rückgrat“. Chef Döring
war nach der Feststellung, daß ihm seine noch kürzlich bei
der Kleiderkasse in Berlin beschafften Handschuhe geklaut wurden,
auch nicht gerade froh gestimmt.
4. Mai 1945 - Wir verlassen Swinemünde. Ich hatte doch wohl ein wenig geschlafen, als ich bald nach 4 Uhr an Deck ging, um Möglichkeiten zu suchen die Notdurft zu verrichten, bzw. mich zu waschen. Das eine war genau so ein Problem wie das andere, weil Soldaten mit dem gleichen Vorhaben an gleicher Stelle sich zu einer langen Schlange angereiht hatten. Nun dann lassen wir es eben! Ein Erschüttern durchlief den Schiffskörper. Der Steamer kam in Fahrt nachdem um 6 Uhr von der Brücke das Kommando Leinen los' gegeben wurde. Ein Blick noch einmal auf das sich immer weiter entfernende Bollwerk ließ erkennen, welch eine ungeheure Menge von Vorräten aller Art, darunter auch Verpflegung, zurück geblieben war. Wir passierten den Osternothafener Leuchtturm, die Molenköpfe und fügten uns mit unserem „Eberhard Essberger“ in das auf der Reede liegende Geleit ein, um dann „Anker fallen“ zu lassen. Untergang des Hilfskreuzers „Orion“
Wir erkannten in beachtlicher Höhe anfliegende russische Jäger, auf die sich sogleich ein konzentriertes Feuer aus den Flakgeschützen des Geleitzuges richtete. „Hei wie die Richtschützen auf ihrem Sitz jonglierten!“ Eine Maschine, die etwas kuragiert gewesen war, wurde getroffen und stürzte unter großem Jubel der Besatzungen und „Einquartierten“ den verschiedenen Schiffen mit schwarzer Rauchfahne in die See. Nachdem wir „Anker auf“ gegangen waren erfolgte bereits der 2. Angriff etwa auf der Höhe von Heringsdorf der die Russen wieder zwei Maschinen kostete. Jedoch die Brüder gingen ran und ließen unsere Flotte auch nicht „ungeschoren“. Noch mit dem Anfliegen der Maschinen auf Beobachtung, entdeckten wir plötzlich ein aus einem Bomber kommendes „Etwas“, und schon wenige Sekunden später querte die Spur eines abgeworfenen Torpedos 15 m vor dem Bug die Fahrtrichtung der „Eberhard Essberger“. Der liebe Gott hatte noch einmal den Daumen dazwischen gehabt. Der Torpedo traf jedoch mittschiffs den Hilfskreuzer „Orion“, der in Fahrtrichtung zwischen dem Ufer und uns lief. Wohl wegen der Nähe des Festlandes und der immer wieder auflebenden Fliegerangriffe war an Rettungsmanöver nicht zu denken, ich habe auch später nichts Gegenteiliges erfahren. Zurück verfolgend stellten wir aus der „Orion“ aufsteigende feurige Lohe und schwarze Qualmwolken fest. Danach legte sich der Schiffskörper auf die Seite, man sprach später von 100 Vermißten. Meine in Peenemünde verbliebene Familie wurde später durch die Nachricht erschüttert, daß zu den Vermißten außer dem Kameraden Nürnberg auch ich zu rechnen war, erst im Herbst erfuhren unsere Angehörigen die Gewißheit, daß wir noch einmal davon gekommen waren und heil und sicher in einem Lager bei Neustadt in Holstein saßen. (Ende der Reihe) Flugzeuge im Jagdfliegergeschwader 9 Mit
der Einführung der MiG-21 im JG-9 im April 1964 begann die
Gefechtsausbildung im Geschwader an einer neuen Generation von
Jagdflugzeugen. Nun zu den einzelnen MiG-21 Typen: Alle MiG-21 Typen waren in Metallbauweise, Deltaflügel-Mitteldecker mit separatem Höhenleitwerk. Rumpf in Halbschalenbauweise, Bremsklappen an der Rumpfunterseite. Je nach Version nach vorn oder zur Seite aufklappbares Kabinendach, Druckkabine mit Katapultsitz. Das Höhenruder um eine Achse drehbar, Mitte Rumpfheck angebracht. Der Ansaugschacht wurde zentral, unter der Kabine, zum Strahltriebwerk geführt. Am 15. Juli 1964 begann die fliegerische Ausbildung mit der MiG-21 F-13.
Dieses
Flugzeug war ein Tagjagdflugzeug. Es besaß kein Funkmessvisier,
sondern lediglich einen Funkentfernungsmesser. Als Antrieb war ein
Zweiwellenstrahltriebwerk R-11F-300 mit Nachbrenner eingebaut.
Höchstgeschwindigkeit in 12500 m Höhe 2125 km/h,
Aktionsradius 600 km, Dienstgipfelhöhe 19 000 m, Startstrecke
850–1350 m, Landestrecke 850–1250 m.
MiG-21
PFM Bild: HTM Im
Jahr 1966
erfolgte die
Übernahme der ersten MiG-21
PFM durch
die 2. und 3. Jagdfliegerstaffel.
Intern wurde das Flugzeug als Erzeugnis 94 bezeichnet. Bei einem Flugzeug dieses Typs kam es am 29. Januar 1969 zu einem Flugvorkommnis im JG-9. Da beim Start der Schub des Triebwerkes plötzlich abfiel, musste sich der Flugzeugführer, Oberleutnant Günther, bei einer Geschwindigkeit von 180 km/h und der Höhe 0 katapultieren. Er wurde rund 40 m hoch geschossen und landete sicher und unverletzt neben der Start- und Landebahn. Ich war teilweise Augenzeuge dieses Vorganges. Es war der erste erfolgreiche Einsatz eines Katapultsitzes KM-1 am Boden im Rahmen der Staaten des Warschauer Vertrages. Oberleutnant Christian Günther erhielt für seinem gelungenen Einsatzes des KM-1 vom Herstellerwerk als Anerkennung eine Kamera. Katapultsitz und Kamera sind im Museum des JG-9 zu besichtigen. Über weitere Flugzeuge, die im JG-9 geflogen sind, möchte ich im nächsten Infoblatt berichten. Hinweis:
Wer sich weiter über diese Flugzeuge, sowie ihren Einsatz im JG
9 informieren möchte, empfehle ich das Buch von Manfred Kanetzki Kf Pressespiegel Die Aufnahme in unseren Pressespiegel bedeutet nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Flugplatz Peenemünde aktuell – Test für einen Raumfrachter In
einem Artikel in der P.M. 09/2024 von Tim Schröder habe ich von
einem Bremer Start-up erfahren, welches auf dem Peenemünder
Flugplatz das Model eines Raumfrachter der Zukunft testet. Sein
„Hypersonic Spaceplan“ soll wie ein Flugzeug starten und
landen können – und einen ungewöhnlichen Antrieb
nutzen. Für den wieder verwendbaren Raumgleiter, bis zu 200-mal,
setzt das Start-up Polaris auf eine Kombination zweier Triebwerke.
Jetzt
kommt der Flugplatz Peenemünde ins Spiel: 2028 will Polaris erste Nutzlasten in den Orbit bringen. Dazu unsere Glückwünsche für gutes Gelingen – „Viel Erfolg“. Kf
OZ 12.10.2024 Land trennt sich von Museumschef Von Uwe Reißenweber Meinungsverschiedenheiten zur Neuausrichtung des Historisch-Technischen Museums Peenemünde: Michael Gericke geht schon Ende Oktober
Peenemünde. Das Land und der Geschäftsführer des Historisch-Technischen Museums (HTM) Peenemünde, Michael Gericke, gehen getrennte Wege: „Im Vorfeld war nichts bekannt. Das kam für uns aus heiterem Himmel“, hieß es am Donnerstag (10. Oktober) aus der Belegschaft, die zuvor über den Aufhebungsvertrag informiert worden war. Das HTM wird zu 51 Prozent vom Land getragen, zu 49 Prozent von der Gemeinde Peenemünde. Über die Gründe für die Trennung wird auf der Insel Usedom nun viel spekuliert. Das Kultusministerium in Schwerin hält sich dazu bedeckt. Michael Gerickes Peenemünder Bürostuhl ist gegenwärtig verwaist. Offenbar geht es um Meinungsverschiedenheiten zur Neuausrichtung des Museums und der geplanten neuen Dauerausstellung. Seitens seines Sekretariats hieß es nach Rücksprache mit Gericke: „Die Historisch-Technisches Museum Peenemünde GmbH und Michael Gericke sind übereingekommen, dass er seine Geschäftsführertätigkeit zum 31. Oktober 2024 aus Gründen der weiteren Neuausrichtung der Gesellschaft sowie unter Berücksichtigung des Projektstandes zur neuen Dauerausstellung beendet.“ Für besondere Verwunderung sorgt auf Usedom dieser Fakt, auf den das Sekretariat auch hinweist: „Herr Gericke wäre im Mai 2025 in seinen Ruhestand gegangen.“ Ein wenig aus der Deckung wagte sich ebenfalls der Peenemünder Bürgermeister Oliver Klotzin (WG Peenemünde). Auch er bestätigte: Ausgangsbasis für den Aufhebungsvertrag sei die Neuausrichtung des HTM auch vor dem Hintergrund der geplanten neuen Dauerausstellung gewesen. Und ein Mitarbeiter meinte: „Vielleicht übernimmt nun einer, der weniger seine eigene Meinung vertritt.“ Laut dem von Bettina Martin (SPD) geführten Ministerium seien „die Historisch-Technisches Museum Peenemünde GmbH und Michael Gericke übereingekommen, dass er seine Geschäftsführertätigkeit zum 31. Oktober 2024 beendet“. Das HTM setze mit seinen Mitarbeitern die erfolgreiche Tätigkeit als Museum und Gedenkort fort, sagte ein Sprecher. Peenemünde gilt als Wiege der Raumfahrt und zugleich als Ort, an dem KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter für Hitlers „Wunderwaffen“-Raketenpläne geschunden wurden. Schon immer gab es auf der Insel Usedom heftige Debatten über den Umgang mit der Geschichte Peenemündes. Das Ministerium jedenfalls betonte: „Das HTM versteht sich als ein modernes zeitgeschichtliches Museum am historischen Ort und als Lernort zur Geschichte des Nationalsozialismus, des Zweiten Weltkriegs und der Rolle von Technik in modernen Gesellschaften.“ Ausgehend von der kritisch-reflektierenden Auseinandersetzung mit der Entwicklung der Raketentechnik in der NS-Zeit würden grundlegende Problemfelder der Wissenschafts- und Technikentwicklung und ihre ethischen Dimensionen zur Diskussion gestellt. Die Rakete von Elon Musks Firma SpaceX ist zum fünften Mal gestartet. Erstmals gelang diesmal auch die Landung der ersten Stufe. Die Bilder des Manövers. Das größte jemals gebaute Raketensystem der Raumfahrtgeschichte ist zu einem fünften Testflug aufgebrochen. Das unbemannte „Starship“ hob am Sonntag vom Weltraumbahnhof des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk im US-Bundesstaat Texas ab, wie Live-Bilder zeigten. Vorgesehen war ein rund einstündiger Testflug.
Nach dem Start ist es dem Unternehmen erstmals gelungen, die Landung der Rakete zu demonstrieren. Wie in einem Video zu sehen war, fiel die erste Stufe der Mega-Rakete nach einem knapp neunminütigen Testflug zurück auf die Startrampe am Weltraumbahnhof Starbase im südtexanischen Boca Chica. Dort wurde sie von den "Stäbchen"-Armen des Versorgungsturms wieder aufgefangen. Bei einem ersten Test im April 2023 war das komplette Raketensystem schon nach wenigen Minuten explodiert. Bei einem zweiten Test im November 2023 hatten sich die beiden Raketenstufen zwar getrennt und die obere war weitergeflogen, kurz darauf waren jedoch beide separat explodiert. Bei einem dritten Test im März erreichte das „Starship“ erstmals das All, konnte den Flug jedoch ebenfalls nicht wie erhofft abschließen. Bei einem vierten Testflug im Juni setzte das „Starship“ erstmals zu einer kontrollierten Landung an, die dann allerdings nicht ganz wie erhofft verlief. SpaceX betont stets, dass das Ziel der Tests ist, Daten zu sammeln. Das „Starship“ - bestehend aus dem rund 70 Meter langen Booster „Super Heavy“ und der rund 50 Meter langen ebenfalls „Starship“ genannten oberen Stufe - soll bemannte Missionen zu Mond und Mars ermöglichen. Das System ist so konstruiert, dass Raumschiff und Rakete nach der Rückkehr auf die Erde wiederverwendet werden können. In eigener Sache Letzte Arbeitseinsätze am Museumsschiff 2024 In der Zeit vom 30.08. bis 02.09.24 und vom 11.10. bis 13.10.24 wurden wieder Arbeitseinsätze am Museumsschiff „Hans Beimler“ durchgeführt. Das Deck und die Aufbauten wurden gereinigt. Der Windmesser zur Reparatur abgebaut. Der Fußboden in der Mannschaftsmesse wurde versiegelt und die ersten Tafeln der neuen Sonderausstellung angebracht. Das Farblager wurde einer Inventur unterzogen und die Videoüberwachung wurde fertig gestellt. Die Umrüstung der Stromversorgung des Schiffes wurde vorbereitet. Die Undichtheit am Ausdehnungsspant wurde lokalisiert und beseitigt.
Im Oktober hatten Geburtstagtag Herr Manfred Kanetzki, Karlshagen, Herr Jörg Felgentreu, Waren; Herr Dipl.-Ing. Ottmar Wegner, Altenholz-Klausdorf; Herr Dieter Pfeil Berlin Herr Michael Beisegel, Peenemünde; Herr Prof. Dr. -Ing. Wolfgang Koschel, Aachen
Im November hatten Geburtstag Herr Sven Prassler, Rellingen; Herr Thomas Dietrich, Glauchau; Herr Andreas Quast, Rochau
Im Dezember haben Geburtstag Herr Volkmar Schmidt, Karlshagen; Herr Jörg Kulisch, Karlshagen Mister Usher Giles, London Herr Dr. Joachim Wernicke, Berlin; Herr Marcus Laabs, Holzminden; Herr Silvio Lottes, Zwickau; Herr Wolfgang Ritter, Oestrich-Winkel Herausgeber: Förderverein Peenemünde „Peenemünde - Geburtsort der Raumfahrt" e.V., Anschrift: Förderverein Peenemünde e. V. Waldstraße 03 17449 Karlshagen; Tel.: 038371/20106; 038371/20695 e-mail: huebner-l@t-online.de Homepage: www.foerderverein-peenemuende.de Gestaltung: Gestaltung: Lutz Hübner und Klaus Felgentreu, Karlshagen; Druck: „Druck-mit-uns“ Sperberhorst 6 22459 Hamburg Alle Rechte, einschließlich Fotokopie, Mikrokopie, Verfilmung, Wiedergabe durch Bild-, Ton- oder Datenträger jeder Art und des auszugsweisen Nachdrucks, vorbehalten. Die Vervielfältigung des Ganzen und von Teilen hieraus ist nicht gestattet, außer nach Einwilligung. Strafbar macht sich, wer in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen ohne Einwilligung der/des Berechtigten ein Werk vervielfältigt Bankverbindung: Beitragskonto: IBAN: DE64150505000384000487 NOLADE21GRW Spendenkonto: IBAN: DE60150505000384001432 NOLADE21GR
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