Der Vorstand informiert
Förderverein
Peenemünde
Am 01.10.2022, vormittags, gemeinsame Schiffsfahrt zur Insel Ruden. Durch eine interessante Führung einer Inselbewohnerin wurden wir über die Vergangenheit und Gegenwart der Insel aufgeklärt. Es ist schade, dass der Am Abend haben wir uns zu unserem traditionellen Essen im „Nordkap“ Karlshagen getroffen. Hier hatten wir wieder die Gelegenheit interessante Gespräche zu führen. Am
02.10.2022
trafen wir uns 9.30 Uhr zum gemeinsamen Gruppenfoto vor der A 4 im
HTM.
Bericht des Vorstandes Der Bericht wurde vom 2. Vorsitzenden, Thomas Köhler, gehalten, da Volkmar Schmidt erkrankt war: Liebe Vereinsmitglieder und Freunde, werte Gäste,
Ich freue mich, dass auch dieses Jahr wieder so viele Mitglieder und Freunde unseres Vereins anwesend sind. Morgen (3.10.) jährt sich zum achtzigsten Mal der Tag, an dem eine Rakete vom Prüfstand VII erfolgreich gestartet wurde und das erste Mal ein vom Menschen geschaffenes Gerät den Weltraum erreichte. Der Zeitgeist ignoriert dieses Ereignis und ist bemüht den Namen von Wernher von Braun aus der Öffentlichkeit zu tilgen. Ich erspare mir weitere Erläuterungen. Wenn diese Tendenz sich weiter fortsetzt, glauben spätere Generationen die Raumfahrt hat mit dem Sputnik begonnen. Nun zum Bericht: Auch
im vergangenen Berichtszeitraum mussten wir von lieben Mitstreitern
Abschied nehmen.
Was ist in der Berichtszeit passiert? Durch
die Corona bedingten Einschränkungen in den letzten Jahren waren
die persönlichen Kontakte mit Herrn Gericke seltener. Verbindung
zum HTM war durch unseren 2. Vorsitzenden, Thomas Köhler,
ständig gesichert. Das offene, vertrauensvolle und
freundschaftliche Verhältnis konnte weiter gefestigt werden. Wir
werden auch weiterhin alles dafür tun, dass es bleibt bzw.
weiter gefestigt wird. Dazu werden wir alle Projekte unterstützen,
die das Museum attraktiver machen und noch bestehende Defizite
beseitigt werden.
Tage der Raumfahrt in Neubrandenburg Die 37. Tage der Raumfahrt finden am 04. bis 06.11. in Neubrandenburg statt. Die bisherige Veranstaltung zur Eröffnung der „Nordischen Tage der Raumfahrt“ am 04.11. in Peenemünde mussten wir aus Kostengründen absagen. Der Museumsverein Peenemünde (Achim Saathoff) sieht seine wichtigste Tätigkeit in der Absicherung von Rundfahrten im Peenemünder Gelände und zum P VII. Mitglieder: Im Verein sind zum heutigen Stand 86 Mitglieder eingeschrieben. Leider
ist es uns nicht gelungen unseren Verein maßgeblich zu
verjüngen. Den Kontakt zu den meisten Vereinsmitgliedern erfolgt
über unser Infoblatt.
Vorstandstätigkeit Der Vorstand arbeitet in der bekannten Zusammensetzung:
Im erweiterten Vorstand arbeiten:
Der Vorstand tagte monatlich, in der Regel am 1. Dienstag im Monat um 17 Uhr im HTM zu folgenden Themen:
Wir hoffen, dass wir im kommenden Jahr wieder unserem in der Satzung gestelltem Ziel näherkommen und auf der nächsten Jahreshauptversammlung Fortschritte feststellen können. Wir wünschen, dass wir uns beim nächsten Treffen (voraussichtlich vom 01. bis 03.10.23 Wahlversammlung) alle wieder gesund in Peenemünde zusammenfinden und wieder gemeinsam ein paar erlebnisreiche Stunden verbringen können. Jahresfinanzbericht 2021 (Auszug) Mit einer guten Bilanz konnte unser Verein das Jahr 2021/22 abschließen. Alle geplanten Ausgaben für die Vereinsarbeit wurden ohne Probleme abgeschlossen. Unsere Einnahmen ergaben sich aus den Mitgliedsbeiträgen und den Spenden. Folgende Spender u. Spenderinnen haben Geld überwiesen: Für
die im Jahre 2021 geleisteten Spenden möchte sich der Vorstand
bei allen Spendern und Spenderinnen nochmals recht herzlich bedanken.
Besonderen Dank gilt der PHBG Peenemünde, die einen ansehnlichen
Betrag überwiesen haben. Weiterhin gehören dazu. Fam.
Hartmut Nagel, Herr Norbert Höllerer, Mehrfachspender Manfred
Laue, die Marinekameradschaften Bug und Peenemünde. Die Firma
Livio Bartel GmbH hat eine Sachspende überwiesen. In den
Spendenboxen Museum und Schiff waren erhebliche Summen Bargeld.
Die Ausgaben setzten sich wie folgt zusammen:
Aus den genannten Mitteln (Beiträge, Spenden, Rücklagen), sowie den noch zu erwarteten Einnahmen im Jahr 2021 ergibt sich für uns die Voraussetzung, auch im nächsten Jahr eine Vielzahl von neuen Aufgaben in Angriff zu nehmen, und im Sinne unsere Satzung, eine interessante Vereinstätigkeit zu gestalten. Lutz Hübner Schatzmeister des Fördervereins Peenemünde e. V. (Unsere Mitglieder können sich beim Vorstand über Einnahmen und Ausgaben informieren)
Bericht
Revisionskommission
Die
Überprüfung der Rechnungsunterlagen des Vereins für
das Rechnungsjahr 2021/22 wurde am 03.09.2022 durch die
Revisionskommission, Herrn Kanetzki und Herrn Felgentreu
durchgeführt. Alle Rechnungsunterlagen konnten durch den
Schatzmeister, Herrn Hübner, vorgelegt werden.
Es
wurden überprüft:
Das
Konto Beiträge 384 000 487 mit Stand vom 03.09.2022 Das
Konto Spenden 384 001 432 mit Stand vom 03.09.2022 Die
Kasse mit Stand vom 03.09.2022 Unterkonto
Spenden Marinemuseum mit Stand vom 03.09.2022 Unterkonto
Spenden Schiff mit Stand vom 03.09.2022 Die
Kommission hat festgestellt: Alle
Einnahmen und Ausgaben für den Berichtszeitraum konnten
nachgewiesen werden und stimmten mit den Kontoauszügen überein.
Karlshagen,
03.09.2022 M. Kanetzki K. Felgentreu (Die
Beträge der einzelnen überprüften Konten können
beim Vorstand durch Vereinsmitglieder erfragt werden)
Diskussion Herr
Felgentreu:
Die
Geschichte des JG 9 ist in der neuen Ausstellung sehr gut
dargestellt. Viele Exponate bereichern das Gelesene und geben einen
guten Überblick zur Zeitgeschichte. Um 14 Uhr wird eine Führung
mit Interessierten durchgeführt. Herr
Hübner: Er
spricht über den Gestaltungsverlauf der Ausstellung. Die Namen
Heinrich Rau und Käthe Niederkirchner, unter denen das JG 9 und
das FTB 9 bekannt wurden, sind in einem kurzen Lebenslauf im Museum
dargestellt. Besonderer Dank gilt auch Herrn Schreiber für die
Gestaltung der Ausstellung. Die Spenden für das Marinemuseum
haben zu einer niveauvollen Erweiterung und Ergänzung der
Ausstellung beigetragen. Um die Kommunikation mit unseren Mitgliedern
zu verbessern, wäre es besser, wenn die E-Mail-Adressen dazu
genutzt werden könnten. Ein schneller Informationsaustausch wäre
somit möglich. Herr
Barsch: Er
stellte sich als neues Mitglied des Vereins vor. Als
Maschinenbauingenieur hatte er schon immer ein reges Interesse für
die Tätigkeit von Herrmann Oberth. Die Arbeit an seinem neuen
Buch weckte bei ihm das Interesse an der Peenemünder Geschichte,
auch bis zur Gegenwart. Er will neutral alle relevanten Fakten
untersuchen. Herr
Neidel: Besonders
zu erwähnen ist die Zusammenarbeit mit Bleicherode. Die Arbeiten
am Museumsschiff wurden fachmännisch durchgeführt. Die
kleine Ausstellung darauf findet viel Anerkennung. Die
Vortragsreihen, die erst im HTM erfolgten und jetzt in der neuen
Ausstellung sind, sind informativ und ansprechend. Neue
Themenvorschläge würde er gerne für das kommende Jahr
aufgreifen. Herr
Parpart: Informiert
über die Arbeit der Marinekameradschaft Peenemünde und
Umgebung von 1991 e.V.. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden
Vereinen ist gut. Er sieht sich als Verbindungsmann. Am 11.11.2022
wird am Museum ein Ehrenhain eröffnet. Mehr Teilnehmer
(Mitglieder) an unserer Versammlung wäre wünschenswert. Herr
Adam: Besonders
der Naturschutz wird mehr in den Vordergrund rücken. Durch die
Pflege von Studenten aus vielen Ländern erfolgt eine Aufwertung
des Peenemünder Denkmallandschaft. Dabei wird eng mit dem
Denkmalschutz zusammengearbeitet. Besondere Aufmerksamkeit erfordern
die Orchideenwiesen. Zu
den drei Berichten gab es keine Fragen. Sie wurden durch die
Mitgliederversammlung einstimmig bestätigt. Damit wurde der
Vorstand für 2021/22 entlastet. Schlusswort
von Herrn
Köhler Die
Zusammenarbeit zwischen Studenten, dem Förster und dabei den
Naturschutz zu beachten, liegt im Interesse aller. Die Konturen der
Baracken im ehemaligen Lager können hervorgehoben werden. Die
Stehle am Parkplatz Kienheide müsste an der Verladestation
aufgestellt werden, um einen würdigen Platz zu erhalten. Der
weitere Ausbau der Denkmallandschaft ist im HTM in Planung. In
nächster Zeit erfolgt eine Sonderausstellung über die
Ruinen in Peenemünde.
Anwesend
waren 16 Mitglieder und 4 Gäste. Am
darauffolgenden Tag wurde unser Treffen anlässlich des 80.
Jahrestages des ersten Starts einer A 4 in den Weltraum am Prüfstand
VII feierlich beendet. Ein Blumenstrauß würdigte die
technischen Leistungen der Peenemünder Ingenieur und Techniker. Klaus
Felgentreu
Berichte
und Erlebnisse von Paul Klar (Teil 2) Zur
Erinnerung. Paul Klar war in Peenemünde Mitarbeiter in der
Projektionsabteilung unter Dipl.-Ing. Ludwig Roth. Er war in die
Entwicklung der Flugabwehrrakete Wasserfall
und von Versuchen der V2
mit Flügel sowie
der Erhöhung
der Standfestigkeit der V2
bei Versuchsschießen eingebunden.
3.)
Versuchsaggregat
V2 mit Flügel, um die Reichweite zu vergrößern;
Für diese sehr wichtige Aufgaben wurden die Arbeiten am
Flügel von unserem Chef, Herrn Roth verteilt.
Aggregat
A 4b Foto: Archiv HTM
Die
Berechnung aus der Projektenabteilung, ausgearbeitet von Dipl. Ing.
Emil Hellebrand, und die Berechnung aus der Statikabteilung unseres
Werkes ergaben unterschiedliche Ergebnisse.
Zu 4):
Bei
dem vielen Versuchsschießen von der V2 auf den Prüfständen
in Peenemünde musste ich oft feststellen, dass beim
Feuerkommando die Zündung versagte. Da stand sie, nachdem die 4
Halteschrauben gesprengt waren, schutzlos dem Wind ausgesetzt.
Unterzeichnet
wurde dieser interessante Artikel von Paul Klar
Ich war in Peenemünde Beim
Raketenprofessor Dr. Wernher von Braun auf der HVP
Begebenheiten am Rande des großen
Geschehens / Fortsetzungsbericht von Karl Nehls, veröffentlicht
1969 in "Die Pommersche Zeitung"
2.
Fortsetzung
Der
1. Tag im Dienst Nach
den „gehabten“ Freuden eines Badegastes „geiht
dat nu up anner Manier“,
würde mein Vater gemeint haben. Es ließ sich aber ganz
sachte an, als nach der Begrüßung um 7 Uhr Röpke
vorschlug, zunächst an die Aufnahme der „personalia“
zu denken, damit ich in den Besitz der nötigen Ausweise sowie
der Peenemünder Plakette käme. Auch ohne den grauen Rock
war nun aus mir im Dienstrang der KVI-Kriegsverwaltungsinspektor
geworden. Mich nur so von meinen Untergebenen ansprechen zu lassen,
hielt Dethloff zu bemerken für geboten. Mit „Herr“
in Verbindung lediglich mit dem Namen sei es nun vorbei, „Herren“
seien nur jene, die einen Hund hielten. Dann
wurde ich mit der Struktur der HStOV und ihren Arbeitsbereichen
vertraut gemacht, die auf der HVP von ganz besonderer Art waren. Die
Gefolgschaft einschließlich Offizieren, Angestellten und
Arbeitern belief sich auf 100 Personen. Der HStOV obliegt, wie der
Name schon sagte, die Verwaltung des Geländes, das zum Zwecke
der besseren Übersicht in mehrere Bereiche, eingeteilt ist,
denen jeweils ein Beamter vorsteht. Er hat in gewissem Sinne wie ein
Hauswirt für die Instandhaltung der Baulichkeiten und Anlagen,
ihre zweckgeartete Verwendung und Aufsicht der von ihm Beschäftigten
Sorge zu tragen. Die
Bewohner, die sich in Peenemünde aus Soldaten, Angestellten und
Arbeitern, z. T. mit ihren Familien zusammensetzten, leben in einem
Heeresgutsbezirk. Dieser hat keineswegs etwas mit Landwirtschaft zu
tun, sondern ist der kommunalen Verwaltung einer Stadtgemeinde
gleichzusetzen. Das erklärt, daß der Vorsteher der HStOV
auch das Amt eines Standesbeamten ausübt. Die
für die Grundstücke benötigten Geräte und
Materialien werden in einem Lager aufbewahrt und dort von einem
Lagermeister verausgabt. Die Vielfalt des Benötigten: Möbeln,
Gerät, Wasch- und Reinigungsmitteln, Werkzeugen u. a. m. konnte
hinsichtlich seines Umfanges manches Warenhaus in den Schatten
stellen. Eine
besondere Abteilung war die Kasse, in baren Zahlungen auf die Löhne
für die verschiedenen Arbeitsbereiche der HVP zwar beschränkt,
doch bildeten die unbaren Überweisungen für Leistungen an
die Heeresversuchsstelle das Übergewicht der Kassenarbeit. Sie
begannen bei der Nähnadel und endeten vergleichsweise beim
Schnellbahnzug. Als dem Leiter der Kasse während der
überwiegenden Zeit meiner Dienstleistung waren diese Arbeiten
mein Aufgabengebiet. Es sei hierbei erwähnt, daß für
die Entwicklung, Fertigung und Versuche der Waffe Hunderte von
Millionen investiert wurden. Dank meiner tüchtigen Mitarbeiter,
die dazu allerdings erst z. T. geschult werden mußten, hat die
Kasse immer gestimmt. Während die Beschaffung von Lebensmitteln
für die vielen Küchen auf dem Platz Sache des
Verpflegungsoffiziers war, erfolgte deren Bezahlung auch durch die
HStOV-Kasse. Die Versorgungsbetriebe wie Fernheizwerk und Wasserwerk
wurden von einem eigenen Beamten betreut. Eine beachtliche
Landwirtschaft mit Viehhaltung gehörte zur Verwaltung, wie eine
mit viel Liebe vom Vorsteher gepflegte Gärtnerei. Der schon
erwähnte Gutsbezirk löste nicht selten bei Besuchern die
Frage aus: „Wie
sieht es denn bei Ihnen mit etwas Butter aus?“
Wie in dem Falle verfahren wurde, entzieht sich meiner Kenntnis, die
Frage wurde nie an mich gerichtet. Die
Geheimhaltung In
einem Gespräch am runden Tisch wurde ich auf die Geheimhaltung
hingewiesen. Man wußte von mir, daß ich einen Fotoapparat
in meinem Gepäck mitgebracht hatte. Es hatte zur Folge, daß
mir Aufnahmen zu machen, wo auch immer verboten sei. Wie ich als
einer der wenigen doch sehr bald die Genehmigung dazu erhielt und
Bildberichter für den Bereich der HStOV wurde sei im Folgenden
dargestellt:
Ich
war erst einige Wochen in Peenemünde, hatte jedoch nach einer
Meldung bei ihnen die Herren Oberst Dornberger wie auch
Oberstleutnant Zanssen kennengelernt, als ich diese Herren mit noch
einigen Zivilisten um ein „Etwas“ versammelt vor der
Hauptwache bemerkte.
Beim
Näherkommen erkannte ich in dem „Etwas“ einen
kapitalen Zwölfender und erfuhr, er sei von Dornberger auf die
Decke gelegt, in dem Urwaldgebiet bei Peenemünde-Dorf. Auf
meinen Hinweis, so etwas Seltenes müsse man doch im Bilde
festhalten, wandte Dornberger ein: „Wenn
Sie eine Kamera dabeihaben, wäre ich Ihnen dankbar.“
Meinen
Hinweis auf das Verbot zu fotografieren, tat Dornberger mit den
Worten ab: „Los,
holen Sie den Kasten, den erforderlichen Ausweis ist Herr Zanssen so
freundlich, Ihnen auszufertigen!“
Keine 24 Stunden, und ich konnte das begehrte, für mich später
sehr wertvolle Papier bei der Kommandantur in Empfang nehmen.
Dornberger mit seinem Zwölfender, Fotos: Karl Nehls, Herbst 1939
Hunderte von Aufnahmen habe ich dann später geschossen, zwei Alben mit ca. 200 Aufnahmen konnte ich selbst vor den Russen retten. Sie bedeuten heute für mich einen wertvollen Besitz und eine schöne Erinnerung an Peenemünde. Bei ihnen sind wohl die Aufnahmen vom Luftangriff das wertvollste Material, das selbst eine Illustrierte als solches; erkannte und verwendete. Immer wieder an mich herangetragene Anfragen hinsichtlich Abgabe von Bildern betreffend die V 2 und die technischen Einrichtungen im Werk mußte ich ablehnen, meine Berechtigung endete bei Haus 4 am Tor. Dahinter hatten Verwaltungsoffiziere nichts zu suchen, ich bekam erst Zugang zu diesem Bereich wenige Tage vor Kriegsende. Dann aber gab es dort nichts Sehenswertes mehr. Zuvor war für das Betreten dieses Bereichs schon wieder ein andersfarbiger Ausweis und Plakette von nöten. Diese, mit gelbem Strich versehen, waren nur bei den Versuchen Beteiligten vorbehalten. Zu welchen Kontrollen die vorbezeichneten Ausweise dienten, habe ich zu einem Teil bei meiner Anreise nach Peenemünde erwähnt. Die Posten kannten bei der Ausführung ihrer Pflicht keine Ausnahme, dies besonders bei Betreten des Bereichs der Luftwaffe im Werk West. Dienstliche Belange hatten wir dort nicht zu vertreten, wir kamen nach dort nur zu Besuch im Kinotheater. Vielleicht ist dann und wann eine Lockerung der Vorsichtsmaßnahmen auch den in Frage stehenden Dienststellen anzulasten. Ich denke dabei an die Tatsache, daß die Wache in Zempin einige Tage überhaupt nicht besetzt war, als man sich wohl über die Kompetenz nicht einig werden konnte. Ob es richtig war, die italienischen Fremdarbeiter in die Heimat zu beurlauben, muß als sehr umstritten, angesehen werden. In den ersten Jahren funktionierte die Geheimhaltung doch sehr gut. Es dauerte eigentlich sehr lange, bis man dahinterkam, was eigentlich in Peenemünde vorging. Mangels Vorhandenseins technischer Begriffe und Daten war die Vorstellung eines Gesamtbildes schwierig. Bei Unterhaltungen solcher Art mußte es auffallen, daß Dethloff sich immer rühmte, mehr als der eine oder andere zu wissen, wenn ihm das auch nicht immer wegen seines Bestrebens im Vordergrund zu erscheinen und dabei manches, „Märchen“ anzupreisen, abgenommen wurde. Sehr unvorsichtig m. E. brachte er zuweilen bei seinen „Vorträgen“ den Namen Grünow ins Spiel. Meister Grünow, mit dem er in einer Hausgemeinschaft lebte, war ein uralter „Raketenhase“ und neben Dornberger und Dr. von Braun deren erster Mitarbeiter, besonders als Praktiker. Er war mir persönlich bekannt, so daß ich von ihm sagen kann, er war in seiner betonten Zurückhaltung und Bescheidenheit viel zu klug, nach außen den Eindruck seines Könnens in Erscheinung treten zu lassen. Wenn der Doktor mit seinen engsten Mitarbeitern außerhalb ihres engeren Arbeitsbereiches z. B. im Kasino auftrat, so konnte man wohl immer beobachten, daß er irgendwie mit dem Aufzeichnen von Formeln etc., d.h. mit seiner großen Aufgabe beschäftigt war. Ich habe aber nie beobachten können, daß Unterhaltungen dieser Art mit jemand, der nicht von der „Fakultät“ war stattgefunden hätten. Es mußte deshalb auch überraschen als im März 1944 wie ein Blitz einschlagend auf der HVP die Meldung umlief: Dr. von Braun, Dipl.-lng. Riedel und der Ing. Gröttrupp seien verhaftet und der Geheimen Staatspolizei in Stettin überstellt. Grund: Sabotage an der Waffe. Man muß Dornberger kennen, um zu wissen, daß er sich wie ein Berserker für seine engsten Mitarbeiter und ihre Freilassung einsetzte. Was war geschehen? Die Herren sollten in einem Lokal in Zinnowitz davon gesprochen haben, daß, wenn auch im Dienste der Wehrmacht, ihre Interessen zu einem bedeutenden Teil der Überlegung galten wie ihre Arbeit einmal der Weltraumforschung dienen könne. Angesichts der in diesen Tagen, der für die Menschheit außergewöhnlichen Bedeutung des Betretens des Mondes durch einen Menschen, deren ursächliche Vorarbeiten immer mit dem Namen von Braun verbunden sein werden, sehr wahrscheinlich ist, daß über diese weitgesteckten Ziele gesprochen wurde. Bei der Kenntnis über die in Peenemünde von der NSDAP, angesetzten Spitzel war der Doktor denn auch zu klug, sich in aller Öffentlichkeit darüber zu äußern. Über weitere Fälle, wie die Partei mit den unglaublichsten Mitteln in das Räderwerk des Betriebes nicht nur einzugreifen sich bemüht und erzielte Erfolge für sich zu beanspruchen versuchte, am Ende aber keineswegs die Oberhand gewann, werde ich noch ausführlich an anderer Stelle berichten. Von Braun hatte auch nie die Art besonders in Erscheinung treten zu wollen. Damals wie heute erklärt er: Erfindungen und Forschungen in ihren Ergebnissen und dem Umfange, wie sie in der Rakete zu den überwältigenden Erfolgen führten, sind nie die Arbeit eines Einzelnen, sondern das Facit einer Arbeitsgemeinschaft. Bei meinen Begegnungen und Unterhaltungen mit dem Doktor war ich immer angetan von seiner Bescheidenheit, so daß nicht nur seine engsten Mitarbeiter, ja alle, die ansonsten mit ihm zu tun hatten, von „unserem Doktor" sprachen. Wie schon erwähnt, die Partei hatte sobald sie nur die Möglichkeit bekam „Sand in das Getriebe“ getan und nicht versäumt, die Arbeit zu bremsen. Was ihr nicht gelang, daß schaffte der Luftangriff im August 1943, wenn auch nicht in dem von den Angreifern erwarteten Umfange. (Fortsetzung folgt)
Einige Geschichten über das Jagdfliegergeschwader 9 Heute Groß Mohrdorf Bevor ich mich weiter der Geschichte des JG 9 widme, sei es mir vergönnt, dem werten Leser mitzuteilen, dass der “Verdiente Militärflieger der DDR“, Oberstleutnant a.D., Hermann Böttger nach langer schwerer Krankheit verstorben ist. Ihm haben wir zu verdanken, dass wir wichtige Teile seiner Flugzeugführer-Ausrüstung im Museum des JG 9 ausstellen konnten. Damit hat er sich ein bleibendes Denkmal in der Geschichte des Geschwaders gesetzt. Er war nicht nur ein hervorragender Pilot. Er kümmerte sich auch um die Belange des technischen Personals des Fliegeringenieurdienstes (FID). Wer ihn kannte, wird ihn immer in bester Erinnerung behalten. Wenn wir Groß Mohrdorf hören, da fallen einem sofort die Kraniche ein. Zweimal im Jahr landen diese stolzen Vögel an der Boddenküste. Im örtlichen Kranichzentrum wird darüber umfangreich berichtet. Ein Besuch lohnt sich. Nur wenige wissen, dass sich in Groß Mohrdorf der Feldflugplatz des JG 9 befand. Am 1.Dezember 1973 wurde der Feldflugplatz dem Fliegertechnischen Bataillon 9 (FTB 9) übergeben. Es wurde das Feldflugplatzkommando 19 (FFK-19) gebildet, zur Bewirtschaftung und Sicherstellung des Flugbetriebes. Die militärische Aufgabe bestand darin, die Handlungsfähigkeit des JG 9 zu gewährleisten. Hier wurden im Laufe der Zeit mehrere Verlegeübungen des Geschwaders durchgeführt. Auf einer Grasbahn wurde mit der MiG 21 gelandet und gestartet. Mit Einführung der MiG 23 ging das nur bei ausreichender Bodenfestigkeit. Dazu wurde täglich der gemessene Bodendruck an den Stab gemeldet.
Aber das FFK-19 allein war nicht in der Lage Start und Landungen abzusichern. Bei Alarmierung des JG 9 wurde in Karlshagen und Peenemünde eine Kommandantur gebildet. Sie bestand aus einem Fliegetechnischen Zug des FTB 9: Anlassaggregaten, Tankwagen, einer Bergungsgruppe, Feuerwehr, Nachrichten und Flugsicherungsmitteln sowie Werkstattwagen der Kontroll- und Reparaturstaffel (KRS). Im Kfz-Marsch ging es dann über Wolgast und Stralsund nach Groß Mohrdorf. Hier wurde die Aufnahmebereitschaft für die Verlegestaffel, für ca. 12 Jagdflugzeuge MiG 21, hergestellt. Nach der Rasenlandung der Flugzeuge wurde ihre Startbereitschaft durch die Flugzeugführer und Techniker wieder hergestellt. Bis 1989 hielt sich der Flugbetrieb in Grenzen. Der Platz wurde nicht nur durch das JG 9 genutzt, auch das JG 2 aus Neubrandenburg und das Marinehubschraubergeschwader 18 (MHG-18) aus Parow waren hier aktiv. Dem hohen Können der Flugzeugführer ist es zu verdanken, dass es bei den Landungen und Starts keinen Flugunfall gegeben hat. Nur einmal gab es bei der Rückverlegung des Geschwaders nach einer Übung einen Zwischenfall. Hauptmann
Strauß rollte mit seiner MiG 21 MF zum Start. Mit
eingeschaltetem Nachbrenner rollte das Flugzeug los. Unmittelbar vor
dem Abheben blieb plötzlich das Triebwerk stehen. Der
Flugzeugführer versuchte mit dem Ausfahren des Bremsschirmes und
einer Vollbremsung die MiG zum Stehen zu bringen. Das Flugzeug kam
erst hinter der Start- und Landebahn auf einem frisch gepflügten
Erdbremsstreifen zum Stehen. Ein Bussard war in den Ansaugschacht
geraten.
Kraniche
über Groß Moordorf
Fotos
Archiv: K. Felgentreu In einem Artikel „Anflug Groß Mohrdorf. Zur Geschichte eines Feldflugplatzes“ hat Michael Rossow, ehemaliger Angehöriger des JG 9, sehr ausführlich die Anfänge und das Ende 1989 dieses Feldflugplatzes beschrieben. Zu finden ist der Artikel in der Broschüre „Lande Barth – Barther Geschichte (n), Jahrgang 13/2021, ISBN: 978-3-948188-33-7. Pressespiegel Ostsee-Zeitung 14.10.2022 Der Nachlass des letzten Chefs der Volksmarine Von Henrik Nitzsche Admiral
Hendrik Born starb im August 2021. Von Henrik Nitzsche Peenemünde.
„Das
ist unser ganzer Stolz“, sagt Lutz Hübner und schaut in
die Vitrine. Hier reiht sich ein Verdienstorden an den anderen. Neben
zwei originalen Uniformen liegt eine kleine braune Pistolentasche,
die nur Militärangehörigen mit höchsten Dienstgraden
vorbehalten war. Hendrik Born hatte es bis zum Admiral geschafft. Er
war der letzte Chef der Volksmarine. Born starb im August 2021.
„Eine
Admiralsuniform ist eine Rarität", sagt Lutz Hübner
vom Förderverein Peenemünde. Foto:
Henrik Nitzsche
Hendrik Born, der aus dem vorpommerschen Loitz bei Grimmen stammt, wurde im April 1983 Stabschef der 1. Flottille in Peenemünde. „Seine Geschichte hat auch mit unserem Ort zu tun. Deshalb haben wir uns um den Nachlass bemüht. Gerade eine Admiralsuniform ist eine Rarität. Da sind viele Museen scharf drauf“, sagt Hübner, der einst im Werkstattbereich des Jagdfliegergeschwaders beschäftigt war. Geholfen bei der Beschaffung hat der einstige Kommandant einer Raketenkorvette, Holger Neidel. „Er ist mit der Witwe Ernessa Born befreundet“, so Hübner. Zu
den persönlichen Dingen gehören auch Hendrik Borns 2018
erschienenes Buch „Es kommt alles ganz anders“ und ein
Porträt von ihm, das vom Marinemaler Harry Freiwald stammt. Born
beendete nach der Wende seine militärische Laufbahn und heuerte
bei der Vulkan-Werft in Bremen an.
Seezielrakete
P-15 Foto:
Henrik Nitzsche Zu den neuesten Exponaten zählt auch eine Seezielrakete P-15, die auf den ersten Blick an einen Mini-Jet erinnert. Der Verein hat das mächtige Geschoss als Leihgabe vom Militärmuseum Dresden bekommen. Die Seezielrakete wurde auf den Raketenschnellbooten der Volksmarine eingesetzt. Das
Boot, was direkt gegenüber der Hafengalerie als Museumsschiff
liegt. Die „Hans Beimler“, einst der Stolz der NVA-Marine
und jetzt Museumsschiff des Historisch-Technischen Museums, liegt nun
auf der Nordseite des Peenemünder Hafens. 77 Millionen DDR-Mark
hat das Schiff einst gekostet. Heute kann es für fünf Euro
von innen und außen besichtigt werden.
Sonderausstellung
in der Mannschafftsmesse “D-Day“
Fotos: L. Hübner Auch im Zweiten Weltkrieg wurde er zum aktiven Wehrdienst eingezogen. Sein Marinestützpunkt lag in der Normandie. Sein Leben änderte sich, als dort Anfang Juni 1944 die Alliierten landeten, um Europa von den Nazis zu befreien. Der Tag wurde D-Day genannt. Radoy war der Opa von Christine Oppermann aus Leipzig. Die vielen persönlichen Briefe, Dokumente und Fotos aus dieser Zeit, die in ihrem Besitz sind, hat sie nun für die Ausstellung zur Verfügung gestellt. Die Frau aus Sachsen kommt regelmäßig zum Urlaub in den Inselnorden. „Sie ist Lehrerin und interessiert sich für die Geschichte. Wir haben das Angebot gerne angenommen. Ein Jahr bleibt die Ausstellung hier“, sagt Hübner und zeigt auf ein Schreiben, datiert vom 26. Juni 1944, das im Marine-Postamt Paris abgestempelt wurde. Radoys Frau wird darin informiert, dass ihr Mann als vermisst gilt. Am 27. August 1944 bekam sie dann die erlösende Post von ihrem Mann, der aus der amerikanischen Gefangenschaft schrieb. Im März 1946 kehrte er zurück. Mit 85 Jahren starb er in einem Altersheim. Arbeitseinsatz am Museumsschiff
Am Wochenende 24.09. bis 26.09. haben die Mitglieder der Marinekameradschaft Bug 1992 e.V. und deren Freunde einen Arbeitseinsatz am Museumsschiff „Hans Beimler“ durchgeführt. Die Backbordseite und das Signaldeck wurden mit einem neuen Anstrich versehen. Somit haben der Rumpf und Außenlaufflächen des Schiffes in diesem Jahr einen neuen Anstrich erhalten . RND 16.11.22 Nasa-Mondmission „Artemis 1″: Diesmal gelingt der Raketen-Start
In der Nacht zu Mittwoch (15.11.22) ist die Rakete der Nasa-Mondmission „Artemis 1″ gestartet. Es handelt sich um einen unbemannten Testflug. Die Mission stand bislang unter keinem guten Stern. Cape Canaveral. Nach monatelangen Verschiebungen ist die krisengeplagte Nasa-Mondmission „Artemis 1“ in den USA in der Nacht zum Mittwoch (7.49 Uhr deutscher Zeit) zu einem Teststart aufgebrochen. Das Raketensystem - bestehend aus der Rakete „Space Launch System“ und der „Orion“-Kapsel - war dafür schon in der vergangenen Woche auf den Startplatz am Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gerollt worden. Wegen des Sturms „Nicole“ war der unbemannte Teststart dann von Montag auf Mittwoch verschoben worden. Ein erster Schritt „Artemis 1″ ist nur ein erster Schritt auf dem Weg zurück zum Mond. Die Mission soll maximal 42 Tage dauern. Mehrere Wochen soll das Raumschiff „Orion“ den Mond umkreisen, zur Erde zurückkehren und schließlich am 11. Dezember vor der Küste von San Diego im Wasser landen. Es handelt sich um einen unbemannten Testflug, das heißt, an Bord sind keine Menschen – anders als bei den vorherigen Apollo-Missionen. Testflug zahlreiche Male verschoben Die Mission stand bislang unter keinem guten Stern: Nach Verzögerungen und Kostenexplosionen bei Entwicklung und Bau musste der erste Teststart bereits zahlreiche Male verschoben werden - unter anderem wegen zwei aufeinanderfolgender Stürme und verschiedener technischer Probleme. Bemannte Mission frühestens 2025 Mit dem nach der griechischen Göttin des Mondes benannten Programm „Artemis“ sollen eigentlich schon in den kommenden Jahren wieder US-Astronauten auf dem Mond landen, erstmals auch eine Frau und eine nicht-weiße Person. Bei der Mission sollen zunächst vier Astronauten mit „Orion“ in die Mondumlaufbahn gebracht werden, wo zwei von ihnen für den Endanflug zum Mond auf ein Landegefährt umsteigen sollen. Geplant ist der Start derzeit frühestens 2025. Auch ein Rover soll mit. Zudem sollen auf dem Mond und in dessen Umlaufbahn Außenposten entstehen, auch als Basis für eine spätere Mars-Mission. Auch die europäische Raumfahrtagentur Esa und die Raumfahrtagenturen mehrerer anderer Länder sind an dem derzeit rund 30 Milliarden Dollar teuren Projekt beteiligt. …
OZ 18.11.2022
Pläne für das Sauerstoffwerk in Peenemünde Von
Stefanie Ploch
Jan
Hannes Müller, kaufmännischer Leiter und
Projektentwickler bei Terraplan, erklärt die Pläne für
die Sanierung des Peenemünder Sauerstoffwerkes
FOTO: Stefanie Ploch
Von Stefanie Ploch Peenemünde. „Betreten verboten! Lebensgefahr!“, steht am Zaun, der das Gelände des Sauerstoffwerkes inmitten von Peenemünde sichert. Einige Teile sind bereits abgestürzt. Noch gleicht das alte Objekt einer Ruine, das trotz mehrerer Sprengversuche in der Vergangenheit fest im Fundament steht. Aber es soll wieder Leben in das Gebäude einziehen. „Die Pläne für die Entwicklung des geschichtsträchtigen Ortes schreiten nach den Jahren des Zerfalls weiter voran“, erklärt Jan Hannes Müller, kaufmännischer Leiter und Projektentwickler von Terraplan. Das Unternehmen Terraplan mit Hauptsitz in Nürnberg hat in der Vergangenheit schon mehrere Denkmäler saniert und stellt sich auch der Herausforderung beim Sauerstoffwerk, es hat das Objekt im Sommer der Gemeinde abgekauft. Die ersten Grundrisse zeigen bereits, wie es künftig von innen aussehen soll. „Etwa 90 Wohnungen entstehen – zur Dauernutzung und Ferienobjekte.“ Die Wohnungen werden mit einem Modulsystem eingebaut, Holzoptik soll den Innenraum dominieren, um einen Kontrast zum Denkmal herzustellen. Außerdem sind eine Aussichtsplattform in der obersten Etage sowie ein Café für die Besucher geplant. In dem Mittelschiff des Denkmals könnte es ein offenes Foyer mit Ausstellungsfläche geben, um die Geschichte des Ortes abzubilden. „Wir wollen die Erinnerung und das Gedenken an die Opfer bewahren“, sagt Müller. Die Geschichte des Denkmals solle für künftige Generationen dokumentiert und auf informative Weise erlebbar gemacht werden. Das Sauerstoffwerk gehört zu den ehemaligen Versuchsanstalten in Peenemünde. Das Bauwerk diente zur Gewinnung von flüssigem Sauerstoff, der für den Antrieb der Aggregat-4-Raketen verwendet wurde. Noch gibt die 73 Meter lange Ruine ein desaströses Bild ab, verfällt seit vielen Jahren. Nach Kriegsende wurde das Sauerstoffwerk kurzzeitig weiter genutzt, seine technischen Anlagen anschließend demontiert. Spätere Versuche, das Werk zu sprengen, blieben erfolglos. Wenn Moderne auf Historie trifft, ist es nicht immer einfach. Aber: „Das Gebäude kann nichts für seine Geschichte“, sagt Jan Hannes Müller. Es sei dennoch wichtig, diese aufzuarbeiten. Ziel ist es, die Denkmallandschaft Peenemündes fortzuschreiben und das Sauerstoffwerk mit dem Historisch-Technischen Museum inhaltlich und funktional zu verknüpfen, so dass beide Einrichtungen einander ergänzen. Wie die historische Einordnung in dem Wohnkonzept später aussehen kann, hat das Unternehmen an anderen Denkmalsanierungen gezeigt. So gibt es in der „Gartenstadt Olympisches Dorf“ in Elstal bei Berlin einen musealen Rundgang, der „in mehrjähriger Zusammenarbeit mit einem Team von Historikern, Grafikern, Restauratoren und Innenarchitekten entwickelt wurde“, verdeutlicht Jan Hannes Müller. Dafür hat das Unternehmen auch einen in der Branche bekannten Designwettbewerb, den Red-Dot-Design-Award, gewonnen. Für das Sauerstoffwerk in Peenemünde soll ein ähnliches Konzept entstehen. Bis dahin gibt es noch einiges vorzubereiten. Seit 2019 wird ein Überblick über das Gebäude geschaffen, mit Gemeinde und Denkmalschutzbehörde geplant. Derzeit werden wichtige Gutachten erstellt. „Etwa 3000 Tonnen schadstoffbelastete Baustoffe sind noch im Sauerstoffwerk“, verdeutlicht Müller eine weitere Herausforderung bei dem Projekt. Je besser man das Objekt kenne, desto weniger Störungen gebe es später bei der Umsetzung.
Müller
denkt, dass die vorbereitenden Maßnahmen – dazu zählt
auch die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Denkmal, die
angrenzende Fläche an der Lindenstraße und die alte
Markthalle – noch etwa eineinhalb Jahre in Anspruch nehmen
werden. Wenn alles gut läuft, beträgt die Bauzeit
anschließend etwa drei Jahre.
In
eigener Sache
Im
Oktober hatten Geburtstagtag
Herr
Manfred Kanetzki,
Karlshagen,
Herr Jörg
Felgentreu,
Waren;
Herr
Dipl.-Ing. Ottmar Wegner,
Altenholz-Klausdorf;
Herr
Dieter Pfeil Berlin Herr
Michael Beisegel,
Peenemünde;
Herr Prof.
Dr. -Ing. Wolfgang Koschel,
Aachen
Im
November hatten Geburtstag
Herr
Sven Prassler,
Rellingen; Herr
Thomas Dietrich,
Glauchau
Im
Dezember haben Geburtstag
Herr
Volkmar Schmidt,
Karlshagen;
Mister Usher
Giles,
London Herr
Dr. Joachim Wernicke,
Berlin;
Herr Marcus
Laabs,
Holzminden Herr
Silvio Lottes,
Zwickau;
Herr Wolfgang
Ritter,
Oestrich-Winkel
Herausgeber:
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Peenemünde „Peenemünde - Geburtsort der Raumfahrt"
e.V.,
Anschrift:
Förderverein Peenemünde e. V. Waldstraße 03 17449
Karlshagen; Tel.: 038371/20106; 038371/20695 e-mail:
huebner-l@t-online.de
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www.foerderverein-peenemuende.de
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Gestaltung: Lutz Hübner und Klaus Felgentreu, Karlshagen; Druck:
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