Der Vorstand informiert 1. Jahreshauptversammlung und Vereinstreffen Traditionsgemäß begann unser Treffen mit der Eröffnung der 35. Raumfahrttage im Rahmen der Nordischen Wochen am 04.10.2019. Im HTM war es das IV. Raumfahrtforum. Es stand unter dem Motto: 62 Jahre nach Sputnik 1 – 50 Jahre nach Apollo 11.
Wieder wurden interessante Vorträge geboten, die die Sicht auf alle Fragen der aktuellen und vergangenen Epochen der Raumfahrt für uns weiter öffnete. Abgeschlossen wurde der Tag mit interessanten Gesprächen mit den Referenten. Leider konnte der Chefhistoriker der NASA, William Barry, wegen einer plötzlichen Erkrankung nicht teilnehmen. Sehr interessant waren die Ausführungen von Oliver Juckenhöfel, Leiter des Airbus-Standortes Bremen. Er führte u. a. aus, dass das eigentliche Raumschiff für die Mondmission der Amerikaner die Europäer bauen. In Europa wird das Service-Modul gefertigt, mit dem Raketentriebwerk, der Energieversorgung und der Versorgung der Astronauten mit Atemgasen und Wasser. Alle Komponenten für das erste Orion-Raumschiff seien fertig. Bis 2021 soll es starten, vielleicht mit dem ersten Deutschen. Am Sonnabend, 05.10.2019, haben 17 Teilnehmer unseres Vereins das Museum Wolgast und das Eisenbahneinenddampffährschiff „Stralsund“ besichtigt. Der Leiter des Wolgaster Museums, Stefan Rahde, hat uns in einer sehr interessanten Führung, nicht nur die Geschichte Wolgast’s nahegebracht, sondern auch in sehr anschaulicher Form die aktuelle Ausstellung der Lubinischen Landkarten über Pommern. Nach einem schmackhaften Mittagsessen im „Speicher“ ging es mit der Besichtigung des Fährschiffes weiter. Hier erwarteten uns zwei Vereinsmitglieder des dortigen Fördervereins. Eine sehr interessante Führung der beiden Vereinsmitglieder über die Ausstellung zur Geschichte der Dampffähre begeisterte besonders die Technikfreaks. Wir danken Herrn Rahde und beiden Vereinsmitgliedern für ihre interessanten Ausführungen.
Der Besuch im Museum und auf dem Schiff hat sich gelohnt.
Am Sonntag, dem 06.10. begann unsere Versammlung traditionell mit einem gemeinsamen Foto vor der A 4. Zu Beginn der Jahres- hauptversammlung wurde unser verstorbenes Vereinsmitglied und Mitglied des Vorstandes, Dieter Frenzel, als Ehrenmitglied postum ausgezeichnet. Anwesende Mitglieder der Familie Frenzel übernahmen die Ehrenurkunde. Unser Freund und Kamerad verstarb plötzlich am 01.März 2018. Seine Ratschläge und Mitarbeit fehlen uns sehr. Seit 1991 war er aktiv mit der Peenemünder Geschichte beschäftigt. Viele Ausstellungsstücke und Erkenntnisse bei der Erforschung der Peenemünder Geschichte verdanken wir ihm. Sein Andenken gilt es zu bewahren. Zur Mitgliederversammlung konnten wir 19 Mitglieder und 7 Gäste begrüßen. Unsere treuen Anhänger aus England, die Gebrüder Pavelin, konnten wir wieder herzlich begrüßen, sowie unser neues Mitglied aus London, Mister Giles Usher. In seinem Bericht zum Arbeitsjahr 2018/19 schätzte unser Vorsitzender, Volkmar Schmidt, u.a. ein: „Das HTM hat sich weiter in der internationalen Museumslandschaft vernetzt. So wurden Beziehungen mit Museen in England, Frankreich, Polen, Belgien und Dänemark geknüpft. Er sieht darin für die neue Dauerausstellung einen nützlichen Aspekt. Zurzeit wird unter Leitung von dem Kurator, Herrn Aumann, das Konzept für eine neue Dauerausstellung erarbeitet. 5 Mill. EUR wurden dafür vom Land zur Verfügung gestellt. Die neue Ausstellung soll am 30. Jahrestag des HTI/HTM im Mai 2021 eröffnet werden.Alle 6 Wochen trifft sich der Vorsitzende mit Herrn Gericke zu einem Informationsgespräch zu aktuellen Problemen, sowie zu Absprachen über die weitere Zusammenarbeit mit dem HTM. Ein großes Dankeschön für die Unterstützung unserer Arbeit gilt der Leitung des HTM. Im Verein sind mit heutigem Stand 98 Mitglieder eingeschrieben. Leider ist es nicht gelungen junge Mitglieder zu gewinnen. Das Interesse an einer aktiven Vereinsarbeit ist bei Jugendlichen leider nicht sehr hoch. Vorstandstätigkeit: Der Vorstand arbeitet seit der Wahl 2018 in folgender Zusammensetzung:
Der Vorstand tagt monatlich, am 1. Dienstag im Monat zu folgende Themen:
Ein
neuer Schwerpunkt der Arbeit bildete und bildet neben der
Marinegeschichte in Peenemünde die Geschichte des Flugplatzes
Peenemünde. Hier geht es besonders um die Geschichte Peenemündes
nach 1945.
Weiterhin arbeiten wir mit dem Museumsverein Flugplatz zusammen. Hier geht es besonders um die Sicherstellung der historischen Rundfahrten. Die Flugplatzausstellung im Müggenhof wurde und wird durch die Mitglieder des Museumsvereins gestaltet. Sie bildet einen Teil der geplanten Ausstellung über die Geschichte des Flugplatzes. Kontakt gibt es auch zum Förderverein Technikmuseum Peenemünde „Wernher von Braun“. Sie arbeiten z. Z. an einer virtuellen Darstellung des Prüfstandes VII. Vorschau auf 2020: Die Nordischen Wochen beginnen wieder am 4.10.20 in Peenemünde. Wir planen unsere Jahreshauptversammlung am 03.10.20 und führen unseren gemeinsamen Abend im Hotel „Nordkap“ an diesem Tag durch. Vielleicht ist es möglich im „Nordkap“ einzuchecken. Am
04.10.20 nehmen wir an den 36. Raumfahrttagen in Peenemünde
teil.
Jahresfinanzbericht
2018/19 (Gehalten vom Schatzmeister Lutz Hübner)
u.a. erfolgten folgende Ausgaben für:
Die genannten Mittel und die zu erwartenden Einnahmen geben uns die Voraussetzung auch im nächsten Jahr unsere Aufgaben im Sinne unserer Satzung zu erfüllen. Der
Bericht
der Revisionskommission
wurde von Herrn Kanetzki verlesen.
Die
Revisionskommission weist darauf hin, dass Spenden für das
Marinemuseum mit dem Hinweis „Marine“ angegeben werden
muss. Spenden durch Mitglieder und Förderer dürfen nicht
auf das Beitragskonto überwiesen werden. Das Spendenkonto ist
immer im Infoblatt zu finden.
In
der nachfolgenden Diskussion
erläuterte
Thomas Köhler die weiteren Aufgaben im HTM.
Der Vorstand wurde auf der Mitgliederversammlung ohne Gegenstimme und ohne Enthaltung für 2018/19 entlastet. Wir weisen darauf hin, dass unsere Mitglieder alle Berichte beim Vorstand einsehen können. 2. Tag der Vereine
Erstmalig
hat sich unser Verein zum Tag der Vereine am 31. August 2019 in
Karlshagen auf einem Stand präsentiert. Als Ansprechpartner
haben Herr Kanetzki, Herr Felgentreu, Herr Hübner und Frau Chust
teilgenommen.
Klaus
Felgentreu
Botho Stüwe – zum 100. Geburtstag Unser langjähriges Mitglied, Botho Stüwe, feiert am 18. Dezember seinen 100. Geburtstag. Für unseren Verein ein seltenes Jubiläum. Alle Mitglieder des Fördervereins Peenemünde e. V. gratulieren von ganzen Herzen und wünschen natürlich alles Gute und beste Gesundheit.
Ein
kurzer Abriss seiner Lebensgeschichte soll verdeutlichen wie er nach
Peenemünde kam. Er nennt es: „Mein
verschlungener Weg nach Peenemünde und die Zeit danach“.
Er
ist Verfasser einer wichtigen technischen Dokumentation: „Peenemünde
West“. Botho
Stüwe schildert darin die Geschichte der Erprobungsstelle der
Luftwaffe für geheime Fernlenkwaffen und deren Entwicklung,
sowie Heimatgeschichte der Insel Usedom. Er schildert die Entwicklung
Peenemündes vom „Fischerdorf zur Wiege der Weltraumfahrt“.
Dazu passt hervorragend sein, 2003 erschienen der, Bildband über
Peenemünde – West.
„Bei der Nutzung im kosmischen Raum sind die Grenzen für die Menschen bei der
Weltraumfahrt deutlich gezogen. Trotz aller weiteren, denkbaren wissenschaftlich-
technischen Erfolgen ist es nicht vorstellbar, dass die Bewohner dieser Erde das System
unserer Sonne verlassen werden. Wie lange ihnen auf dem Raumschiff Erde – vielleicht auch
noch als Filiale auf einem anderen Planeten – eine Existenz geboten wird, hängt in gewissen
Maße auch von ihnen ab. Es kann aber auch sein, dass der Schöpfer des Universums, außer
dem natürlichen Ende unsere Lebensgrundlage, dem immer skurriler werdenden Treiben
seiner nach grenzenloser Freiheit strebenden Geschöpfe – zumindest in der so genannten
„Westlichen Wertegemeinschaft“ – schon vorher ein gewaltsames Ende setzt. Erst dann wird
die Wirksamkeit des Gesetzes „actio et reactio“ im menschlichen Bereich enden.“
Wie
recht er hat, wenn man an die aktuellen bewaffneten
Auseinandersetzungen in der Welt denkt – vom Umweltproblem ganz
zu schweigen.
Deine
Gedanken, lieber Botho Stüwe, sind es wert immer wieder
ausgesprochen zu werden.
Buchbesprechung
mit dem Blick auf die Gegenwart
Wie
im letzten Infoblatt angekündigt, fahre ich mit der
Buchbesprechung von
Dr.-Ing.
Joachim Wernicke fort. Die Deportation Der bestimmte Tag war der 22. Oktober 1946. Mit nur wenigen Stunden zum Einpacken wurden 2.500 ausgesuchte deutsche Techniker mit 4.600 Familienangehörigen in die Sowjetunion deportiert, mit der Ankündigung, „bis zu fünf Jahre“ dort arbeiten zu müssen. Rund 300 der betroffenen Techniker gehörten zum Raketenbereich, von ihnen hatten 85% eine akademische Ausbildung. Die überwiegende Mehrheit der Verschleppten kam aus dem Luftfahrtbereich, in dem, anders als im Raketenbereich, ein Technologietransfer gelungen war. Parallel zur Deportation der deutschen Techniker kamen Ausrüstungsteile für die Raketenprojekte in die Sowjetunion, bis Februar 1947 rund 14.000 t. Das war das 35-Fache der Materialmenge, die die amerikanische Armee im Mai und Juni 1945 aus dem Mittelwerk abtransportiert hatte. Allerdings war der Empfang dieser Ausrüstung schlecht vorbereitet. Weil Werkhallen fehlten, lagerten Teile der Lieferung bei Wind und Wetter im Freien. Zur Errichtung der benötigten Bauten wurden vorübergehend auch deutsche Kriegsgefangene herangezogen. Erst Ende 1947 waren die zerlegten und aus Deutschland herangeschafften Anlagen überwiegend wieder montiert. Zentrum der Raketenentwicklung in der Sowjetunion wurde das Institut NII-88 in Podlipki nahe Moskau. Das V2-Projekt stand unter der Leitung von Koroljow, der ab September 1946 eine eigene Forschungsabteilung erhielt. Der Triebwerksspezialist Issajew bearbeitete die Flugabwehrrakete Wasserfall. Im NII-88 stellte sich 1947 die Grundsatzfrage, ob zunächst die V-2 eins zu eins kopiert werden soll oder ob gleich mit der Behebung von deren bekannten Mängeln und mit der Weiterentwicklung begonnen werden sollte. Ustinow plädierte für die Kopie, und Stalin stimmte ihm zu: „zuerst werden wir die Rakete kopieren und dann unsere eigene bauen.“ Diese Entscheidung erwies sich im Nachhinein als richtig, denn 1947 fehlten in der Sowjetunion noch wesentliche Grundlagen, insbesondere in den Bereichen Elektronik und Materialtechnologie. So konnte die sowjetische Industrie von den 86 verschiedenen Stahlsorten, die in der V-2 verwendet waren, nur 32 herstellen, von den 87 nichtmetallischen Werkstoffen nur 48. Besondere Probleme in der Nachahmung bestanden bei Gummidichtungen. Deshalb plädierte Koroljow dafür, die deutschen Techniker auch für die Qualitätssteigerung der sowjetischen Kopiearbeiten heranzuziehen. Für Oktober 1947 waren die ersten Versuchsschüsse auf dem Erprobungsgelände Kapustin Jar geplant, und zwar sowohl mit Raketen der sowjetischen montierten Serie „/T“ als auch der deutschen Serie „/N“. Der erste Start einer rekonstruierten V-2 erfolgte am 18. Oktober 1947. Es handelte sich um eine Rakete aus der Serie /T. Der Flug war nur ein Teilerfolg, zwar mit über 200 km Flugweite, aber mit 30 km Zielabweichung und einem „Luftzerleger“: Beim Wiedereintritt in die dichten Atmosphärenschichten zerriss die Rakete unter den aerodynamischen Kräften. Die zweite Rakete, wiederum aus der Serie /T, flog in eine völlig falsche Richtung. Zeugen der Ereignisse waren Ustinow, Jakowlew und der Geheimdienstchef Iwan Serow, der den sowjetischen Technikern bei weiteren Misserfolgen gemeinschaftliche Bestrafung androhte. Ustinow befahl daraufhin, zur Fehleranalyse die deutschen Experten hinzuzuziehen. Dies war ein beleidigender Affront gegen seine sowjetischen Techniker. Gröttrup fühlte sich nicht sachkundig genug für eine Einschätzung. Er ließ die Lenkungsspezialisten Kurt Magnus und Johannes Hoch heranholen. Die beiden überprüften die Messprotokolle, stellten als Fehlerursache Vibrationen fest und bauten einen zusätzlichen Signalfilter ein. Derweil hatte ein dritter Flug stattgefunden, wiederum ein Fehlschlag. Daraufhin verlangte Ustinow von den deutschen Technikern in einer nächtlichen Sitzung die Garantie, dass der vierte Flug – mit zusätzlichem Signalfilter – erfolgreich würde. Der Flug wurde ein voller Erfolg, mit der geforderten Treffgenauigkeit. Alle atmeten auf. Doch nun beschuldigte Ustinow die Deutschen, sie hätten die fehlgeschlagenen Flüge bewusst sabotiert, um ihren Einfluss zu vergrößern. Koroljow nahm die Deutschen in Schutz. Der fünfte Flug, ohne deutsche Hilfestellung, schlug wieder fehl. Die sechste abgefeuerte Rakete war aus der deutschen montierten Serie /N. Der Flug gelang. Von elf Abschüssen waren schließlich fünf erfolgreich, zwei sogar sehr treffgenau. Dies war insgesamt ein respektables Ergebnis. Es belegte die Fähigkeit der sowjetischen Techniker, die V-2 zu kopieren und einzusetzen. Auch bei der Rekonstruktion der funkgesteuerten Flugabwehrrakete Wasserfall gab es gute Fortschritte. 1948 wurde die Zusammenarbeit mit den deutschen Technikern abrupt beendet. Warum und wie es dazu kam, wird im nächsten Infoblatt behandelt, unter der Rubrik: Die Isolation Kf Sigmund Jähn – erster Deutscher im All – mit 82 Jahren verstorben
Sigmund
Jähn ist am 21. September 2019 im Alter von 82 Jahren gestorben.
Er wurde im engsten Familienkreis in Strausberg bei Berlin
beigesetzt.
Sigmund
Jähn wurde am 13. Februar 1937 in Morgenröthe-Rautenkranz
im Vogtland geboren. Nach
der Schule absolvierte er von 1951 bis 1955 eine Ausbildung zum
Buchdrucker. Er wurde Flugzeugführer bei den Luftstreitkräften
der NVA, studierte von 1966 bis 1970 an der sowjetischen
Militärakademie „J. A. Gagarin“ in Monino. Bis 1976
war er Inspekteur für Jagdfliegerausbildung und Flugsicherheit
im Stab der Luftstreitkräfte der DDR. Mehrmals landete er in
dieser Funktion auf dem Flugplatz Peenemünde. Am
18. Januar 1980 besuchte Sigmund Jähn das Jagdfliegergeschwader
9 in Peenemünde. Die
Soldaten und Einwohner von Karlshagen haben ihn an diesen Tag, trotz
Winterkälte, herzlich begrüßt. Besonders viele
Schüler und auch Einwohner erinnern sich gern an seinen Besuch
in Karlshagen. Im
Jahr 1976 wurde Jähn zum Kosmonauten der DDR berufen. In Moskau
bereitete er sich auf seinen künftigen Raumflug vor. Am 26.
August 1978 flog Jähn in dem sowjetischen Raumschiff „Sojus
31“ zur Raumstation „Saljut-6“. Dort verbrachte er
mit dem Kommandanten Waleri Bykowski eine Woche. Am 03. September
1978 flog er mit Bykowski in dem Raumschiff „Sojus 29“
zurück zur Erde. Hier entstand das berühmte Bild nach der
Landung in der Steppe von Kasachstan mit seiner Unterschrift auf der
Landkapsel. Zu
seinem Flug sagte Sigmund Jähn einmal: „Mein
Flug war ein einmaliges Erlebnis, wenn auch in der Raumfahrt die Zeit
der Euphorie der Anfangsjahre vorbei ist. Wenn ich an 1978
zurückdenke, sei da die unvergessliche Schönheit der Erde.
Man arbeitet in einer Besatzung zusammen. Es ist gleichgültig,
wo man geboren ist und welche Sprache einem die Mutter beigebracht
hat. Schaue man aus dem Bordfenster, wisse man um die Grenzen auf der
Erde, wo sich die Leute gegenseitig die Köpfe einschlagen. Das
ist doch ein Widerspruch. Der Mensch ist technisch weit
fortgeschritten. Er kann Raumstationen bauen, sie im Weltraum
zusammenkoppeln, denkt an die Landung auf dem Mars, aber seine
Entwicklung scheint seit der Steinzeit zu stagnieren.“ Die
Gültigkeit seiner Worte führt uns gerade jetzt wieder vor
Augen, wie Recht er hatte. Nach
der Wende und Auflösung der DDR wurde Sigmund Jähn als
Berater für das russische Kosmonautenausbildungszentrum und ab
1993 auch für die European Space Agency (ESA) tätig. In
Erinnerung an seine Verdienste für die Raumfahrt wurde 2001 der
Planetoid 1998BF14 nach dem ehemaligen DDR-Kosmonauten benannt. Außerdem
erhielt er im August 2018 von den europäischen Raumfahrtvereinen
den Ehrenpreis „Silberner Meridian“. Diese Auszeichnung
wurde ihm in Morgenröthe-Rautenkranz überreicht, auch
unterschrieben vom Förderverein Peenemünde e. V. Sigmund
Jähn flog für die DDR als erster Deutscher ins Weltall. Er
wurde zum Idol für Generationen. Das Vermächtnis des
Kosmonauten kann Grenzen überwinden. DLR-Chefin
Pascal Ehrenfreund: „Der
erste Deutsche im All hat sich auch immer als Brückenbauer
zwischen Ost und West im Sinne der friedlichen Nutzung des Weltraums
verstanden.
Wir
schließen uns diesen Worten an und werden an sein Lebenswerk
immer mit Hochachtung denken. kf
Pressespiegel OZ
20.08.2019 Sechs
Millionen Besucher im Museum Peenemünde Peenemünde.
Da
staunten Ewa und Lukasz Wachowicz mit ihren Söhnen Jan (8) und
Stanislaw (6) aus Bydgoszcz (Bromberg) in Polen: Am Montag wurden sie
im Historisch-Technischen Museum Peenemünde als sechsmillionster
Besucher begrüßt. Neben Souvenirs gab es einen Familie
von Lukasz Wachowicz aus Blomberg, die in Swinemünde Urlaub
macht. Foto: HTM Peenemünde Für Philipp Aumann war es ein glücklicher Zufall, dass das Museum polnische Gäste zum Jubiläum begrüßen konnte: „Sechs Millionen Besucher – diese enorme Zahl zeigt, dass wir als Museum unser unbequemes Thema wirklich in die Breite der Gesellschaft tragen und auch ein internationales Publikum erreichen. Denn zehn Prozent unserer Besucher sind Polen. Damit ist das Museum auch ein Leuchtturm der binationalen Region Usedom und Pommern.“ Das Historisch-Technische Museum Peenemünde wurde am 9. Mai 1991 als Historisch-Technisches Informationszentrum eröffnet. Nutzte die erste Dauerausstellung noch lediglich die Bunkerwarte, das heutige Eingangsgebäude zum Museumsgelände, sind seit 2000 die wesentlich umfangreicheren Ausstellungen im Schalthausanbau des Peenemünder Kraftwerks zu sehen. Die Kraftwerksanlagen selbst wurden nach umfangreichen Sanierungen von 2012 bis 2015 schrittweise zugängig gemacht. 30.09.2019 Pressemitteilung HTM OZ 22.10.2019 Landeskonservatorin besichtigt Reste des Sauerstoffwerkes Für Dr. Ramona Dornbusch ist der Erhalt des Gebäudes erstrebenswert, das Sauerstoffwerk sollte Bestandteil der Museumslandschaft bleiben. Peenemünde Die Landeskonservatorin und engagierte Denkmalpflegerin, Dr. Ramona Dornbusch, war am Montag zu Besuch im Sauerstoffwerk in Peenemünde. Eingeladen hatte sie der stellvertretende Bürgermeister Detlev Löll, der mit ihr und weiteren Gemeindevertretern über die Zukunft des Sauerstoffwerks sprechen wollte. Beim Rundgang durchs Sauerstoffwerk waren auch die Bauausschussvorsitzende Tessnow und zwei sachkundige Bürger dabei. Das Historisch-Technische Museum hatte auch zwei Vertreter geschickt. Das Sauerstoffwerk wurde während des Besuches von Dornbusch eingehend von innen und außen besichtigt, Probleme aufgezeigt und die notwendigen Maßnahmen zum Erhalt des Gebäudes angesprochen. Kernthema war das Zustandsgutachten der Architekten- und Ingenieurunion Stralsund, das vom Erhalt des Werkes ausgeht und diesen für sinnvoll erachtet. Die Landeskonservatorin betonte, dass aus ihrer Sicht das Sauerstoffwerk als wesentlicher Teil der Peenemünder Denkmallandschaft erhaltenswürdig ist. OZ 07.10.19 Airbus-Standortchef: Deutsche könnten bald auf Mond landen Forum zum Auftakt der Raumfahrtwochen in Peenemünde Von Birgit Sander
Im Historisch-Technischen Museum in der einstigen Peenemünder Heeresversuchsanstalt eröffnete ein Forum die „Nordischen Wochen der Raumfahrt und Weltraumforschung“, die bis zum 10. November laufen. Der zum Auftakt erwartete Chefhistoriker der Nasa, William Barry, konnte wegen einer Erkrankung nicht teilnehmen. Barry war am Morgen ins Kreiskrankenhaus Wolgast gebracht worden, wie Organisator Uwe Schmaling mitteilte. Die Artemis-Mission könnte im nächsten Jahr starten. „Das eigentliche Raumschiff bauen die Europäer, die Amerikaner bauen die Kapsel“, so Juckenhöfel. In Europa wird demnach das Service-Modul gefertigt, mit den Raketentriebwerken, der Energieversorgung und der Versorgung der Astronauten mit Atemgasen und Wasser. „Ohne das Service-Modul würde Herr Trump 2024 überhaupt niemanden auf dem Mond sehen.“ Europa sei damit perfekt an einer Schlüsselstelle positioniert. Alle Komponenten für das erste Orion-Raumschiff seien fertig. Es soll frühestens Ende 2020 oder im ersten Quartal 2021 starten. Erstmals werde ein Raumschiff 60 000 Meilen hinter den Mond fliegen, sagte der Chef des Bremer Airbus-Raumfahrtstandortes. Auf der Rückseite des Mondes soll in zwei Kilometer tiefen Kratern bei 26 Grad Kelvin (-247,15 Grad Celsius) tiefgefrorenes Wasser zu finden sein. Tag der Namensgebung „Volksmarine“ an die ehemaligen Seestreitkräfte der DDR am 03.11.1960.Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus Im nächsten Jahr jährt sich dieser Tag zum 60. Mal. Am 04. November 1960, bei sonnigem Herbstwetter und ruhiger See, ankerten fast die gesamten Seestreitkräfte der DDR in Paradeformation im Greifswalder Bodden. Konteradmiral Heinz Neukirchen (Admiral Donnergroll) führte die Paradeformation zum Zeremoniell der Namensgebung. Der Minister für Nationale Verteidigung, Generaloberst Heinz Hoffmann verlieh den Seestreitkräften der DDR an diesem Tag in Anwesenheit des Chefs der Seestreitkräfte, Konteradmiral Wilhelm Ehm und weiterer Persönlichkeiten, den Ehrennamen „Volksmarine“. Dieser Name wurde im Gedenken an die Ereignisse des Matrosenaufstandes von 1918 und die daraus entstandene Volksmarinedivision gewählt. Die neuen Erkennungszeichen, wie Mützenbänder und Dienstflaggen wurden gewechselt und gehisst. Es erfolgte eine eindrucksvolle Parade unter Beteiligung aller anwesenden Schiffe und Boote, sowie einer Kette Hubschrauber vom Typ Mi-4. Noch trugen die Besatzungen dieser Hubschrauber Uniformen der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung der DDR. Im Gedenken an dieses 59 Jahre zurückliegende Ereignis wurde am 02. November 2019 eine Veranstaltung auf dem Gelände der damaligen 1. Flottille der Volksmarine durchgeführt. Knapp 80 ehemalige Angehörige der Volksmarine und anderer bewaffneter Organe der DDR waren der Einladung gefolgt. Ehemalige Angehörige der Baltischen Flotte, der polnischen Seekriegsflotte und anderer Teilstreitkräfte, waren als einstige Waffenbrüder dabei. Kapitän zur See a.D. Werner Murzynowski eröffnete die Veranstaltung mit Glockenschlag 10:30 Uhr und führte mit den Anwesenden eine feierliche Flaggenparade durch. Im Anschluss überbrachten die o.g. Vertreter ihre Grußadressen und übergaben Gast- und Ehrengeschenke.
Dies war der Auftakt für eine sehr gelungene Veranstaltung zu Ehren
des 59. Jahrestages der Namensverleihung Volksmarine. Das
Marinemuseum der 1. Flottille und das Museumsschiff
Im Anschluss an das zünftige Mittagessen fand im Marinemuseum der 1. Flottille eine Feierstunde statt. Nach einem von Korvettenkapitän a.D. Peter Seemann zusammengestellten Filmbeitrag zur Geschichte der Volksmarine wurden zahlreiche Grußadressen und Geschenke der ehemaligen Waffenbrüder dargebracht. Den Höhepunkt stellte die Übergabe einer Uniformjacke des letzten Verteidigungsministers der DDR; Admiral a.D. Theodor Hoffmann, an das Marinemuseum durch Angehörige der Familie Hoffmann dar. Der letzte Chef der Volksmarine, Vizeadmiral a.D. Hendrik Born, erinnerte in bewegenden Worten an „Theo“ Hoffmann. Am späten Nachmittag endete dieser interessante Tag. Einige Gesprächsgruppen gaben sich weiter dem Rees an Backbord hin. Andere „dampften“ auf's Festland in Richtung Heimathafen. H.N.
„Es ist ein lobenswerter Brauch, wer was Gutes bekommt, der bedankt sich auch.“ In
diesem Sinne möchte ich mich
- beim
Förderverein
Peenemünde e.V., - bei
Photo
Porst Wolgast - beim
Wolgaster
Schiffsausrüster - und
beim Globus
Baumarkt Groß-Lüdreshagen für
die materielle
und finanzielle Unterstützung der
im Marinemuseum Peenemünde ausgestellten Knotentafel bedanken. Knotentafelhersteller
Manfred Parpart
In eigener Sache Wir danken für die eingegangene Spende
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