Der Vorstand informiert 1. Jahreshauptversammlung mit Vorstandswahl und Treffen im Förderverein Unser Programmablauf wurde mit der Teilnahme an der Eröffnung der 21. Raumfahrttage im HTM am 04. Oktober 2018 begonnen. Diese Veranstaltung fand innerhalb der „Nordischen Wochen der Raumfahrt und Weltraumforschung“ statt. Im 61. Jahr nach Sputnik 1 fanden hörenswerte und sehenswerteVorträge und Aktionen statt.
So konnten wir Prof. Dr.-Ing. Robert Schmucker von der TU München, Spezialist für Raumfahrtantriebe, recht herzlich begrüßen. Er hielt einen sehr interessanten Vortrag zum Thema: „Raketen-Krieg-Raumfahrt-Krieg?“ Sehr eindrucksvoll schildert er die Entwicklung von Raketen für friedliche Zwecke aber auch Raumfahrt als Alibi für Raketenwaffen.
Einen weiteren Gast, Sergej Gerasjutin aus Moskau, Wirtschaftsjournalist, konnten wir ebenfalls herzlich begrüßen. Er sprach zu dem Thema: „Peenemünde – aus der Sicht Russlands“. Seine Ausführungen, übersetzt von Eberhard Rödel, schilderten ausführlich den Umgang mit den Ergebnissen der Peenemünder Raketenentwicklung in der Sowjetunion. Er legte dar, welche Strategie heute Russland verfolgt. Die Eröffnungsveranstaltung war gleichzeitig Auftakt zur Woche Space Week der UNO. Als ein Höhepunkt wurde eine Videobotschaft der UNO an uns gerichtet. Sie wurde flankiert durch Grußbotschaften aus verschiedenen Ländern der Erde. Eine Luftballonaktion mit kleinen Kärtchen wurde anschließend im HTM gestartet. Auf diesen Kärtchen können Leute, die diese Ballons finden, ihre Vision für die Raumfahrt und Weltraumforschung an RCSpace@t-online.de senden. Wie wir erfahren haben, sind schon einige Antworten eingetroffen. Mit einer interessanten Frage- und Gesprächsrunde mit beiden Rednern wurde dieser Tag des III. Raumfahrtforums im Historisch-Technischen Museum Peenemünde abgeschlossen. Nach dem traditionellen Foto an der A4 fand am Freitag, dem 05.10.2018 um 10 Uhr, unsere Jahreshauptversammlung mit Neuwahl des Vorstandes statt.
Wir
konnten 21 Mitglieder und 8 Gäste begrüßen. Darunter
wieder unsere englischen Freunde, die Brüder Pavelin.
„Die
Zusammenarbeit mit dem HTM hat sich weiter gut entwickelt. Das HTM
konnte sich in der internationalen Museumslandschaft weiter
vernetzen. Die Beziehungen zu Museen in England, Frankreich, Polen
Belgien und Dänemark wurden weiter ausgebaut.
Mitgliederentwicklung: „Im Verein sind mit aktuellem Stand 92 Mitglieder eingeschrieben. Der Mitgliederschwund wurde aufgehalten. Leider ist es aber nicht gelungen junge Mitglieder für unsere Arbeit zu gewinnen.“ Vorstandstätigkeit: „Der Vorstand hat in der bekannten Zusammensetzung erfolgreich gearbeitet. Leider ist Dieter Frenzel verstorben – ein unersetzlicher Verlust. Der Vorstand hat monatlich zu folgenden Themen getagt:
Ein neuer Schwerpunkt bildete die Marinegeschichte in Peenemünde. Im Mai konnten wir das Marinemuseum eröffnen, auch mit interessanten Vorträgen.
Eine
gute Arbeit leisteten unsere Redakteure des Infoblattes, Klaus
Felgentreu und Lutz Hübner. Es ist die Verbindung zu unseren
Mitgliedern in Deutschland und im Ausland.
Wir arbeiten weiterhin mit dem Museumsverein Peenemünde und dem Förderverein Technikmuseum Peenemünde zusammen. Hier geht es um die Organisation von Rundfahrten zu den historischen Stätten der Peenemünder Geschichte und ihre Darstellung.“ Der Jahresfinanzbericht 2017/18 konnte wieder eine positive Entwicklung unserer Finanzen ausweisen. Im Berichtszeitraum reichten die Einnahmen aus, um alle Ausgaben des Vereins zu bewältigen. Die Einnahmen ergaben sich im Wesentlichen aus den Mitgliedsbeiträgen in Höhe von 4.252,05 und den Spenden in Höhe von 8.980 EUR. Insgesamt haben 18 Vereinsmitglieder und Förderer an uns diese Spenden überwiesen. Unser Dank dafür! U. a. erfolgten folgende Ausgaben für:
Im Finanzbericht wurde abschließend festgestellt, dass die Mittel vorhanden sind auch im neuen Jahr eine Vielzahl von neuen Aufgaben zu erfüllen, sowie eine interessante Vereinsarbeit zu gestalten. Der Bericht der Revisionskommission, vertreten durch Frau Chust und Herrn Kanetzki, hat festgestellt:
Die Revisionskommission weist darauf hin, dass Spenden für das Marinemuseum mit dem Hinweis „Marine“ angegeben werden müssen. Spenden durch Mitglieder und Förderer dürfen nicht auf das Beitragskonto überwiesen werden, sondern auf das Konto Spenden: IBAN: DE601505 0500 0384 0014 32 BIC: NOLADE21GRW Es
müssen sonst Umbuchungen vorgenommen werden, die Gelder kosten.
Der Vorstand wurde auf der Mitgliederversammlung, ohne Gegenstimme und Enthaltung, für das Jahr 2017/18 entlastet. Ich möchte darauf hinweisen, dass die vollständigen Berichte durch unsere Vereinsmitglieder jederzeit beim Vorstand eingesehen werden können. Neuwahl des Vorstandes
Die
Wahl wurde laut Wahlordnung für Vereine und unserer Satzung
durchgeführt.
Die
vorgeschlagenen Mitglieder wurden einstimmig in ihre vorgesehene
Funktion gewählt.
Mit dem Schlusswort des neuen Vorsitzenden endete die Mitgliederversammlung. Klaus Felgentreu Vorstand Förderverein Peenemünde e. V. Das schwierige Erbe von Peenemünde Teil VII Im letzten Infoblatt des Jahres 2018 möchte ich mich mit den abschließenden Erkenntnissen von Cornelia Wilke in ihrer Bachelorarbeit über Peenemünde befassen. 6. Fazit Am Anfang dieses Abschnitts zitiert Frau Wilke Dürrenmatt: „Was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden.“
Sie
bezieht sich auf die Entwicklung der Weltraumrakete zur
Langstreckenrakete, entwickelt für den Krieg. Diese Geschichte
wird im HTI erzählt. Sie wurde schnell zum Besuchermagnet. Frau
Wilke geht weiter von der geplanten Feier im Oktober 1992, zum
50.
Jahrestages des ersten Starts einer A4 aus. Es gab international und
in Deutschland darüber viel Kritik. Besonders durch die Medien
wurde Druck ausgeübt. Die Feier wurde damals abgesagt, und im
HTI wurde nach Möglichkeiten gesucht einen neuen Inhalt für
die Ausstellung zu installieren.
Unsere damalige Kritik an der neuen Ausstellung wurde nicht gehört. Weiterhin war man bemüht, besonders Herr Zache, uns vom Museum fernzuhalten. Am liebsten wäre es ihm und der Projektgruppe gewesen, wenn eine Gedenkstätte installiert worden wäre. Auch hier setzt die Kritik von Frau Wilke ein. Sie schreibt: Peenemünde hat die Chance nicht genutzt, diese Verantwortung im HTI wirklich zu thematisieren. In der Ausstellung wird deutlich, dass eine Waffe produziert worden ist und keine Rakete, die zum Mond fliegt. Doch leider werden die Wissenschaftler an den Rand der Ausstellung gedrängt, so dass eine personale Zuordnung von Leistung und Verantwortung nicht möglich ist. Wernher von Brauns Biografie hätte sich dazu geeignet, das Spannungsverhältnis von Technik und Ethik zu thematisieren und die zentrale Frage zu stellen: Ist es für einen Wissenschaftler zulässig, einem nach Weltherrschaft strebenden Diktator eine Waffe zu liefern,…Ein eigener Ausstellungsraum sollte ihn nicht ehren, aber seine Leistungen als technischer Direktor in Peenemünde sollten ebenso dargestellt werden wie seine weiteren Leistungen in den USA. Immerhin konnte er seinen Traum und den von Oberth verwirklichen, er baute die Weltraumrakete, die die ersten Menschen zum Mond brachten.“
Frau
Wilke stellt weiter fest:
Zu
ergänzen wäre, dass das Land 51% an der GmbH trägt,
das HTI in HTM umbenannt wurde und ganz wichtig: Dem HTM wurden 2018
insgesamt 10 Mill. EUR für die neue Ausstellung
Damit möchte ich die Auswertung der Bachelorarbeit von Cornelia Wilke abschließen. Sie hat dem Leser bestimmt einige Anstöße gegeben, über Peenemünde und die Arbeit des HTM über seine Geschichte nachzudenken. Kf Vor 50 Jahren im Oktober – dreimal Start in den Weltraum
Die
Missionsdauer mit dem Apollo-Raumschiff CSM-101 dauerte über 10
Tage und
20
Stunden.
Es war der erste bemannte Flug eines Apollo-Raumschiffes, der erste Einsatz der neuen Apollo-Raumanzüge und die erste amerikanische Liveübertragung aus dem Weltraum. Die Landung erfolgte am 22. Oktober 1968 um 6:11:48 EST: Am 21. Dezember 1968 erfolgte um 7:51:00 EST der Start von Apollo 8 mit einer Saturn V. Die Missionsdauer mit dem Apollo-Raumschiff CSM-103 dauerte 6 Tage, 3 Stunden, 42 Sekunden (10 Mondumkreisungen).
Die
Besatzung: Was ursprünglich nur als Flug um die Erde, zum Testen der Mondlandefähre im Weltraum, gedacht war, wurde durch das Wettrennen zum Mond mit der Sowjetunion zu einem Flug zum Mond – ohne Mondlandfähre – umfunktioniert. Erstmals wurde die Saturn V, die größte Rakete in der Geschichte der Raumfahrt, nach nur zwei Testflügen bei einem bemannten Raumflug erfolgreich eingesetzt. Alle Triebwerke funktionierten zur vollsten Zufriedenheit. Am 24. Dezember 1968 erreichte Apollo 8 die Umlaufbahn um den Mond und umkreiste diesen während der nächsten 20 Stunden. Erstmals wurde der „Erdaufgang“ vom Mond aufgenommen. Im Wettrennen zum Mond errangen die USA den ersten großen Sieg. Die Landung erfolgte am 27. Dezember 1968 um 10:51:42 EST. (Ich möchte daran erinnern, dass Wernher von Braun daran großen Anteil hatte.)
Am
27. März stürzte Juri Gagarin in einer MiG- 15 ab. Er wurde
an der Kremlmauer beigesetzt.
Sojus 3 startete am 26. Oktober 1968 um 8.34 GMT von Baikonur. Der Flug dauerte bis 30. Oktober 1968 um 7.25 GMT. Einzige Besatzung war Georgi Beregowoi Das allgemein erwartete Rendezvousmanöver mit Sojus 2 wurde bereits nach der ersten Erdumkreisung eingeleitet. Automatisch wurde Sojus 3 bis auf 180 Meter an Sojus 2 heran-manövriert. Dann übernahm Beregowoi das Steuer und kam bis auf wenige Meter an Sojus 2
In der Umlaufbahn war Beregowoi der erste Raumfahrer, dem ein zweiteiliges Appartement mit neun Kubikmeter zur Verfügung stand. Er konnte sich zur Schlafenszeit aus dem Kommandoteil in ein eigenes Schlafabteil zurückziehen. Am 30 Oktober 1968 landete Beregowoi nach 64 Erdumkreisungen mit der Sojus 3-Kapsel in einer Schneewehe bei -12 Grad C. Gregori Beregowoi , der später eine leitende Stelle im Sternenstädtchen innehatte und als Raumfahrer mit dem frühesten Geburtsdatum (1921) in die Geschichte einging, starb am 30. Juni 1995. Aus Alfred Gugerell, 100 MAL INS ALL und Von Gagarin zur Raumstation Mir kf
Eine
Buchbesprechung mit dem Blick auf die Gegenwart Ich
hatte im letzten Infoblatt angekündigt, dass sich Dr.-Ing.
Joachim Wernicke mit dem Buch von Matthias Uhl – „Stalins
V2“ – eingehend befasst hat. Um den Lesern dieses nahe zu
bringen, hat er für das Infoblatt eine gestraffte
Buchbesprechung erarbeitet. Ich möchte nun diese in mehreren
Folgen im Infoblatt veröffentlichen.
Stalins V2 – Der Technologietransfer der deutschen Fernlenkwaffentechnik in die UdSSR und der Aufbau der sowjetischen Raketenindustrie 1945 bis 1959.
Nun zu den Ausführungen von Herrn Wernicke:
Bei dem Buch handelt es sich um die aus dem Jahr 2000 stammende Doktorarbeit von Matthias Uhl an der Universität Halle-Wittenberg. Als Historiker am Deutschen Historischen Institut in Moskau war er erstmal in der Lage, in großem Umfang amtliche sowjetische Quellen zur Übernahme der deutschen Raketentechnologie nach dem Zweiten Weltkrieg auszuwerten. Dadurch ergibt sich ein Gesamtbild, das landläufige Vorstellungen zu der Thematik korrigiert. Um es vorweg zu nehmen: Das Buch liest sich spannend wie ein Krimi. Und es beeindruckt nicht nur die Fülle der Detailangaben, sondern auch die Übersicht des Autors über die komplizierten Behördenverflechtungen innerhalb des Sowjetsystems. Auch erscheint es überraschend, auf welche Informationsoffenheit Matthias Uhl beim Einblick in russische Archive offenbar traf, obwohl seine Forschungsergebnisse nicht dem Tenor der offiziellen sowjetischen Geschichtsschreibung entsprachen. Vor Kriegsende 1945
1937 erreichte eine Flüssigkeitsrakete des RNII 12 km Schussweite. In diese Zeit fiel allerdings eine der stalinistischen „Säuberungen“. Tuchatschewski und leitende Mitarbeiter des RNII wurden verhaftet und erschossen. Koroljow und Gluschko verschwanden 1938 auf Jahre in Straflagern. Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion 1941 setzte die Rote Armee massenhaft feststoffgetriebene Artillerieraketen ein. Die dortige Entwicklung von Flüssigkeitsraketen stagnierte. Nachdem der Spion Lehmann 1942 enttarnt und erschossen worden war, fehlte der sowjetischen Führung der Informationskontakt über die deutsche Raketenentwicklung. Doch Mitte 1944, auf dem Vormarsch durch Polen, fand die Rote Armee Raketentrümmer aus den dortigen V-2-Versuchsschüssen. Eilig wurde zur Begutachtung des Materials aus den Resten des RNII-Personals eine Gruppe von Raketentechnikern zusammengestellt. Darunter befanden sich Koroljow und Gluschko, die hierzu aus dem Straflager entlassen worden waren. Ende 1944 bestand in Moskau eine recht genaue Vorstellung über Technik und Leistungen der V-2. Im April 1945 fiel die Entscheidung, deutsche Rüstungstechnologie, darunter die V-2 und die Flugabwehrrakete „Wasserfall“, möglichst vollständig zu erbeuten. Nach dem alliierten Bombenangriff auf die Raketenentwicklungsstelle Peenemünde im August 1943 war die Produktion der V-2 in unterirdische Stollen im Harz, bei Nordhausen, verlegt worden, in das „Mittelwerk“. Ein großer Teil der Peenemünder Techniker war dorthin versetzt worden. Häftlinge aus Konzentrationslagern hatten ab Herbst 1943 die Stollen ausbauen und dort Anfang 1944 Flügelbomben „V-1“, Raketen „V-2“ und Flugtriebwerke herstellen müssen. Ein Drittel der 60.000 Häftlinge, die dort eingesetzt waren, kam durch die unmenschlichen Verhältnisse zu Tode.
Im
neuen Infoblatt des Jahres 2019 wird der nächste Abschnitt der
Buchbesprechung:
„Vielen Dank auch für die Bereitschaft, auch meine Buchbesprechung zu Uhl, Stalins V-2, aufzugreifen. Inzwischen hatte ich durch einen Zufall Gelegenheit, mit dem Ballistiker, Sohn des bei Uhl auch erwähnten Dr. Waldemar Wolff, zu sprechen, Dr. Helmut Wolff, Schöneiche bei Berlin. Er war im jugendlichen Alter auf der Insel Gorodomlija aufgewachsen, hatte später in Leningrad/Petersburg studiert, wurde in der DDR der führende Fusionsphysiker und ist nach wie vor in Kontakt mit der Historikergruppe auf Gorodomlija. Alles eine spannende Geschichte, zu deren Sicherung Sie mit dem Verein, meines Erachtens, einen unschätzbaren Beitrag leisten, selbst wenn das zurzeit nicht „in Mode“ ist.“ Kf Die Peenemünder Schanze im Marinemuseum Die Peenemünder Schanze ist als Modellplatte, eine Leihgabe des Historisch-Technischen Museums, im Marinemuseum ausgestellt. Das Modell, nach einer Originalzeichnung aus dem Jahr 1757 von Praktikanten der Jugendbauhütte Stralsund-Stettin gefertigt, die in der Restaurierungswerkstatt des Historisch-Technischen Museums ein freiwilliges Jahr in der Denkmalpflege absolvierten.
Errichtet wurden sie im Jahre 1628, nachdem unter Kaiser Ferdinands II. auf Anweisung des Kaiserlichen Oberbefehlshabers Wallenstein das Areal in der damals üblichen Form als Sternschanze befestigen ließ. Ihre Besatzung erfolgte mit kaiserlichen Soldaten, also Soldaten der Katholischen Liga. Im Juli 1628 war es eine Kompanie pommerscher Soldaten, die die Schanze in Besitz nahm. Nur acht Tage später, wurde die Schanze von dänischen Truppen des Königs Christian IV besetzt, doch bereits Ende August wieder schleunigst verlassen, als die Kaiserliche Armee von Stralsund kommend sich Wolgast näherte. Am 26. Juni 1630 landete Gustav II. Adolf mit seinem schwedischen Heer in Peenemünde, um endgültig in die Auseinandersetzungen des Dreißigjährigen Krieges einzugreifen. Er nahm ohne Gegenwehr die Peenemünder Schanze in Besitz. Die Schweden bauten die Peenemünder Schanze weiter aus. Es entstanden später Kasematten und Ziegelsteinbauten. In den Jahren 1648 bis 1720 gehörte die Peenemünder Schanze zu Schwedisch-Pommern. In Folge des Nordischen Krieges von 1700 bis 1720, der mit zahlreichen Kämpfen um die Peenemünder Schanze einherging, verlor Schweden seine Stellung als europäische Großmacht. Bis 1721 gehörte die Festung zu Schweden und wurde danach durch preußische Soldaten besetzt. Während des "Siebenjährigen Krieges" ab 1756 wechselte die Peenemünder Schanze sehr häufig den Besitzer, immer aber zu Lasten der hier lebenden Bauern und Fischer, die neben den Diensten für die Schanze auch die Verpflegung sichern mussten und direkt durch die militärischen Auseinandersetzungen betroffen waren. Aufgrund schwerster Schäden erließ im April 1759 der preußische König Friedrich II. den Befehl, die Peenemünder Schanze schleifen zu lassen. Die Grundanlagen der Schanze blieben weiterhin als Lotsen- und Zollstation bestehen. 1807 wurden die Reste der Schanze durch die Franzosen belagert und erobert. 1848 wurde die alte Peenemünde Schanze erneut kriegsbereit hergestellt, mit vier schweren Geschützen ausgerüstet und von etwa 50 Soldaten besetzt. Nach Ende des Deutsch-Französischen Krieges wurde die Anlage der Peenemünder Schanze 1871 endgültig demilitarisiert und demontiert. Als Lotsen- und Zollstation blieb die Schanze bis 1903 bestehen. Mit den Baumaßnahmen zur „Waffenschmiede “Peenemünde wurden die Anlagen und Wälle eingeebnet und abgetragen. Reste der inneren Wallanlage mit Kasematten aus dem 19. Jh. und Pfahlreihen der seeseitigen Befestigungen sind bei Niedrigwasser heute noch sichtbar. Sie ist seit 1955 ein geschütztes Bodendenkmal und gehört seit 2011 zur geschützten Bodendenkmallandschaft Peenemünde.
Buchvorstellung
In den Peenemünder Versuchsanstalten entstanden zwischen 1938 und 1945 die automatische Flugbombe „Fi 103“ (V1) und die weltweit erste militärische Großrakete „Aggregat 4“ (V2). Produziert wurden beide unter systematischem Einsatz von Häftlingen. Sie kamen im Zweiten Weltkrieg als Terrorwaffen zum Einsatz, die von der NS-Propaganda als »Vergeltungswaffen« bezeichnet wurden. Ziel war es, Städte zu zerstören, Menschen zu töten und die übrige Zivilbevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen, damit beim Kriegsgegner der Wunsch nach Kapitulation entstünde. Doch der Einsatz von mehr als 25.000 derartigen Großgeschossen - vor allem gegen England und Belgien - konnte den Kriegsverlauf nicht ändern. Im Begleitband zur gleichnamigen Sonderausstellung im Historisch-Technischen Museum Peenemünde werden Fertigung und Einsatz der Waffen ausführlich dargestellt - mit bisher teils unbekannten Fotos und Dokumenten. Sie verdeutlichen die besondere Rolle der Peenemünder Projekte so überzeugend wie noch nie zuvor.
Aus
Neubrandenburger Zeitung Seite 14
Unter dem Titel „Fliegende Friedenswünsche gesucht“ erschien von Anke Brauns in der Neubrandenburger Zeitung ein Artikel über die Ballonaktion in Peenemünde.
Diese Eröffnungsveranstaltung in Peenemünde ist in diesem Jahr übrigens gleichzeitig der Auftakt zur Woche Space Week der UNO. Von der UN-Weltorganisation UNOOSA werde eine entsprechende Videobotschaft eingespielt.
Neubrandenburg, das Ende November wieder im Zeichen der Raumfahrt stand, hat natürlich auch wieder Kosmonauten eingeladen. Die Organisatoren luden u.a. Genadi Padalka ein, den Menschen, der insgesamt die meiste Zeit im All verbracht hat – nämlich 878 Tage
OZ 01./02.2018 Sie legen ein Stück Geschichte frei Workcamp Peenemünde: Jugendliche aus sechs Nationen arbeiten im Bereich des ehemaligen KZ Arbeitslagers
Ferne Länder, fremde Kulturen und dann noch etwas Sinnvolles tun – das klingt spannender als Strandurlaub auf den Kanaren. Deshalb haben sich die zwölf jungen Leute für etwas Sinnvolles entschieden – nämlich von der Uni in die Natur. Vom Studium her gehen sie getrennte Wege – Medizin, Englisch, Archäologie oder Geschichte. In Peenemünde sind sie gemeinsam unterwegs. Drei Wochen lang arbeiten und leben sie hier, um ein Stück Geschichte freizulegen und die Insel kennenzulernen. Sie gehören dem „Summercamp“ an, dass das Historisch-Technische Museum (HTM) seit 1999 in Zusammenarbeit mit dem Verein Norddeutsche Jugend im Internationalen Gemeinschaftsdienst (NIG) organisiert. „Bislang waren Jugendliche aus 25 Nationen hier, die in der Denkmallandschaft gearbeitet haben“, sagt Ute Augustat vom HTM. Diesmal kommen sie aus Japan, Frankreich, Spanien, Deutschland, Italien und Tschechien. Ihr Auftrag: Zwei alte Wachbunker im ehemaligen KZ Arbeitslager Karlshagen (Station 5 der Denkmallandschaft) von Bewuchs zu befreien und wieder sichtbar zu machen. Yoichiro Yamada (20) aus Nara – im Süden der japanischen Hauptinsel Honshu – ist mit seinen beiden japanischen Kumpels im Bunker mit dem Beräumen von Steinen und Sträuchern beschäftigt. Das Trio ist das erste Mal in Deutschland. „Das Bier und die Würstchen sind sehr gut“, schwärmt Yoichiro von der mit Deutschland beschäftigt, auf welch historischem Boden er drei
Der Umweltgedanke und das Auffrischen der deutschen Sprache waren für Oriol Martinez aus Barcelona Antrieb genug, um bei dem Camp dabei zu sein. „Ich mag die Natur und halte Naturschutz für ganz wichtig“, sagt der 21-jährige Spanier, der schon sehr gut Deutsch spricht. Warum? „Meine Eltern haben elf Jahre in Deutschland gelebt. Mein Vater ist Arzt und hat sich hier spezialisiert. Deutsch hatte ich auch ein Jahr in der Schule“, meint Oriol, der Medizin studiert. Überrascht war er, dass in Peenemünde der erste Raketenstart erfolgte. Noch mehr erstaunt habe ihn aber das Innenleben des Museumsschiffs „Tarantul“ im Peenemünder Hafen. „Die alten Computer an Bord, die Geräte zum Einstellen der Kanonen und ein altes Radio – das war alles so realistisch.“ Henrik Nitzsche
Arge Schlier und Peenemünde rücken zusammen ZIPF. Kooperation besiegelt, um die Anfänge der Raumfahrt zu erforschen und die Anlagen zu öffnen. Das Historisch-Technische Museum Peenemünde an der Ostsee und die Arge Schlier wollen künftig enger zusammenarbeiten. Ziel ist eine Unterstützung in der Forschung sowie die Öffnung der NS-Raketenversuchsanlage im Brauereigelände in Zipf. Der Geschäftsführer des Museums, Archivleiter Thomas Köhler, und Franz Ottinger von der Arge Schlier haben ein gegenseitiges Papier unterschrieben. Im kommenden Jahr wird zum 50. Mal der Mondlandung von Apollo 11 gedacht. Technischer Leiter des Programms war Wernher von Braun, der technische Leiter der Anlage von Peenemünde auf der Insel Usedom. Aber auch in Zipf finden sich wichtige, teilweise einzigartige
In eigener Sache Neues Fahrzeug für die Rundfahrt Für die Rundfahrten in das historische Gelände Peenemünde steht jetzt ein behindertengerechtes Fahrzeug zur Verfügung welches mit EU-Mitteln über Leader-Förderung finanziert wurde. Da die Mitnahme von Rollstühlen bisher mitunter abgelehnt werden musste, bzw. nicht möglich war, ist es nun möglich bis zu vier Rollstühle bei der Rundfahrt mitzunehmen.
Aus der Arbeit unserer Mitglieder Neues Fledermausquartier in der Hauptwache Peenemünde
Ab Abzweig der Straße von Karlshagen nach Peenemünde zum Flugplatzring, mitten in der Ruine der ehemaligen Hauptwache Nord, steht nun ein merkwürdiges Gebäude, das dort optisch nicht wirklich hineinpasst. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Einflughaus für Fledermäuse, im November 2018 wurde es fertiggestellt. Spätestens seit Anfang 2016 beabsichtigte die DBU als Flächeneigentümer die Ruine der Hauptwache Peenemünde in einen dauerhaft verkehrssicheren Zustand zu versetzen. Die Gebäuderuine ist Bestandteil des Flächendenkmals Peenemünde und wies zu diesem Zeitpunkt noch ein gewisses Gefährdungspotential auf, da der Keller der Hauptwache über ein offenes Deckenloch (Sprengschaden) sowie über eine unterirdische Leitungstrasse für jedermann zugänglich war. Im Jahr 2000 gab es die ersten Fledermausnachweise aus dem Keller. Die Teichfledermaus und das Große Mausohr konnten überwinternd im Keller der Hauptwache festgestellt werden. Der Keller dient darüber hinaus mindestens zwei weiteren Fledermausarten (Wasserfledermaus, Fransenfledermaus) als Winterquartier. Im Jahr 2008 veranlasste die BImA die Sicherung der Kellerzugänge (Deckenloch und Schacht in Leitungstrasse) mit Gittern. Die Gitter wurden dazu waagerecht über die Zugänge / Zuflüge gelegt und befestigt. 2016 diskutierten dann die DBU vertreten durch die Bundesforst, die örtlichen Denkmal- und Naturschutzbehörden und ehrenamtliche Fledermausschützer gemeinsam über weitere Verkehrssicherungsmaßnahmen. Zur Debatte standen damals zwei Möglichkeiten: entweder die Errichtung eines massiven Einflughauses über dem größeren Kellerzugang oder aber eine komplette Verfüllung mit Sand. Aus denkmalpflegerischer Sicht schied jedoch (selbst aus Sicht der Naturschützer) die erste Variante eindeutig aus. Zudem wurde festgestellt, dass ein solches Einflughaus in exponierter Lage auch einem enormen Vandalismusdruck unterläge, z.B. durch Graffiti-Schmierereien. Daher bevorzugte man die zweite Variante und alle vorhandenen in den Keller führenden Zugangsöffnungen sollten vollständig verschlossen bzw. verfüllt werden. Ausweichquartiere für die Fledermäuse waren in der Umgebung ohnehin in ausreichender Zahl vorhanden. Nach einer Ausschreibung über die Baumaßnahmen wurde einer Baufirma sogar schon der Auftrag zur Ausführung erteilt, als plötzlich innerhalb der DBU der Entschluss gefasst wurde, alle Planungen und Genehmigungen zu revidieren, um die Variante mit dem Einflughaus doch zu präferieren. Aus nicht nachvollziehbaren Gründen wurde das Vorhaben auch seitens des Landesamts für Kultur- und Denkmalpflege Schwerin genehmigt, so dass im Frühjahr 2018 mit den Baumaßnahmen begonnen wurde, und nun nach seiner Fertigstellung, dieses Einflughaus die ehemalige Hauptwache verschandelt.
Der Eingang zum Keller wurde im Frühjahr 2018 durch eine beauftragte Baufirma freigelegt, so dass man bequem über die alte Treppe hinabsteigen konnte. Der Keller war wahrscheinlich schon bald nach Sprengung des Gebäudes vernässt. Die Wasserlinie ließ sich an den Mauern gut ablesen und variierte zwischen 1,20 m und 1,50 m. Alle Oberflächen zeigen Versinterungen bzw. Ablagerungen (Schlamm), auch die höher liegenden Objekte wie Rohre oder Kabel. Der Boden war dementsprechend mit Schlamm und partiell mit Resten des eingedrungenen Gebäudeversturzes und eingetragenem Müll bedeckt. In einem der ersten begehbaren Räume standen an die Wand gelehnt Fenster, die bei Vergleich mit zeitgenössischen Bildern aus dem Gebäude selbst stammen. Im gleichen Raum stand ebenfalls an die Wand gelehnt eine Kellertür aus Holz ohne Profil oder Anschlag. Fenster und Tür konnten wenig später durch das HTM geborgen werden, um sie der Nachwelt zu erhalten.
Daher beschlossen einige Mitglieder des Fördervereins spontan, weiteres Equipment wie Leitern und Lampen zu holen, in den Kriechkeller vorzudringen, um dessen Geheimnis zu lüften und das Museum durch eine Vermessung der bis dato verborgenen Räume zu unterstützen. Nachdem einem Vereinsmitglied der Einstieg gelang, konnte ein Raum nach dem anderen entdeckt werden – die neuen Räume schienen kein Ende zu nehmen. Leider fanden wir dort aber keinen „Schatz“, sondern nur modernen Müll, der vom Grundwasser bis in die letzten Räume hineingeschwemmt worden war. Trotz der nüchternen Funde werten wir diese zeit- und kräftezehrende Erkundung der Kriechkellerbereiche als Erfolg, da die dort vorhandenen Rohre und Kabelleitungen durchaus Rückschlüsse auf die ursprünglich darüberliegenden Räume zulassen und dies vermutlich die einzige und vorläufig letzte Möglichkeit war, die Kellerbereiche der Hauptwache zu vermessen. Mithilfe der vermessenen Daten und Fotos, konnten im HTM inzwischen detaillierte Pläne des Kellergeschosses erstellt werden.
Wir danken für die eingegangene Spende
Herr Gademann, Walter 50,00 €Peenemünder Hafenbetriebsgesellschaft 5660,00 €Herr Norbert Höllerer 500,00 €Hartmut Stöckmann 20,00 €Frau Karen Thiel 100,00 €Frau Maria Klar 50,00 €Frau Helga Klar 50,00 €
Im Oktober hatten Geburtstag
Herr Manfred Kanetzki, Karlshagen, Herr Krüger, Werner, Loddin Herr Jörg Felgentreu, Bielefeld; Herr Günter Wiechmann, Oberbiberg; Herr Dipl.-Ing. Ottmar Wegner, Altenholz-Klausdorf; Herr Dieter Pfeil Berlin Herr Michael Beisegel, Peenemünde; Herr Prof. Dr. -Ing. Wolfgang Koschel, Aachen
Im November hatten Geburtstag
Herr Sven Prassler, Rellingen; Herr Thomas Dietrich, Glauchau
Im Dezember haben Geburtstag
Herr Volkmar Schmidt, Karlshagen; Herr Botho Stüwe, Fürth Herr Dr. Joachim Wernicke, Berlin; Herr Klaus Getzin, Sankt Augustin; Herr Marcus Laabs, Holzminden; Herr Silvio Lottes, Zwickau; Herr Wolfgang Ritter, Oestrich-Winkel;
Herausgeber: Förderverein Peenemünde „Peenemünde - Geburtsort der Raumfahrt" e.V., Anschrift: Förderverein Peenemünde e. V. Waldstraße 03 17449 Karlshagen; Tel.: 038371/20106; 038371/20695 e-mail: huebner-l@t-online.de Homepage: www.foerderverein-peenemuende.de Gestaltung: Gestaltung: Lutz Hübner und Klaus Felgentreu, Karlshagen; Druck: „Druck-mit-uns“ Sperberhorst 6 22459 Hamburg Alle Rechte, einschließlich Fotokopie, Mikrokopie, Verfilmung, Wiedergabe durch Bild-, Ton- oder Datenträger jeder Art und des auszugsweisen Nachdrucks, vorbehalten. Die Vervielfältigung des Ganzen und von Teilen hieraus ist nicht gestattet, außer nach Einwilligung. Strafbar macht sich, wer in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen ohne Einwilligung der/des Berechtigten ein Werk vervielfältigt Bankverbindung: Beitragskonto: IBAN: DE64150505000384000487 NOLADE21GRW Spendenkonto: IBAN: DE60150505000384001432 NOLADE21GRW
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