Neues Ehrenmitglied
des Fördervereins Peenemünde e. V. Am 29.
September 2013 haben wir auf der Jahreshauptversammlung Herrn
Konsul a. D. Hermann Walter Sieger als Ehrenmitglied unseres Vereins
ausgezeichnet.
Herr Konsul
Sieger wurde am 06.04.1928 in Schwäbisch Gmünd geboren. Als
Philatelist und Verleger hat er das größte Briefmarkenversandhaus Europas
aufgebaut. Spektakulär
war seine Aktion mit den Astronauten von Apollo 15, die Briefe für ihn zum Mond
und zurück brachten. Seine
Herausgaben von Briefmarken über die internationale Raumfahrt waren und sind
ein wesentlicher Beitrag zur Entwicklung eines Verständnisses für die Zukunft
der Raumfahrt. Seine
Briefmarken haben uns befähigt eine Ausstellung im Museum Peenemünde zu zeigen.
Eine zweite ist, in Zusammenarbeit mit Schülern der Heinrich-Heine-Schule
Karlshagen, in Arbeit. Er war und
ist in vielen Vereinen und Organisationen aktiv tätig, so u. a. in der
Deutschen Gesellschaft für Luft-und Raumfahrt-Lilienthal-Oberth e. V. Konsul
Walter Sieger ist seit 12. November 1992 Mitglied in unserem Verein. Mit seinen
großzügigen Spenden hat er unsere Vereinsarbeit sehr unterstützt. Wir danken
ihm dafür und wünschen ihm für die Zukunft immer beste Gesundheit, viel Glück
und Freude. kf Vereinstreffen und
Jahreshauptversammlung 2013 Unser
traditionelles Treffen mit Jahreshauptversammlung fand vom 27. September 2013
bis 29. September 2013 in Karlshagen, Peenemünde und Zinnowitz (Hotel Baltic)
statt. Am Freitag
wurde wieder unser Erinnerungsfoto vor der A 4 im HTM geschossen. Anschließend
hatten wir Gelegenheit die neue Ausstellung (in der Erarbeitungsphase) zum
Thema: „ OPERARTION CROSSBOW und die Auswirkungen auf Peenemünde“ zu
besichtigen. Diese Sonderausstellung wurde am 19. November 2013 im HTM
eröffnet. Wir konnten feststellen, dass unter Leitung von Manfred Kanetzki eine
aussagekräftige und optisch hervorragende Darstellung der Zeit vor 70 Jahren,
erarbeitet wurde. Diese Ausstellung leistet einen herausragenden Beitrag,
wieder ein Stück Peenemünder Geschichte den Museumsbesuchern zu erschließen. Auch dieses
Mal haben wir dem „Müggenhof“ einen Besuch abgestattet, wo wir wieder mit
Kaffee und Kuchen überrascht wurden. Die Fortschritte bei der Ausgestaltung des
Raumes, sowie der kleinen Ausstellung waren nicht zu übersehen. Der Besuch des
P VII fand wiederum viele Interessenten aus unserm Verein. Gefreut
haben wir uns, dass wir wieder die Brüder John und William Pavelin aus England
als unsere Gäste begrüßen konnten. Sie ließen es sich nicht nehmen, der vor 70
Jahren, abgeschossenen englischen Bomberbesatzung zu gedenken. An dem
Flugzeugwrack im Kölpinsee brachten sie eine Gedenktafel an. Für den
Sonnabend hatte der Vorstand zusammen mit dem Technikverein eine Vortragsreihe
unter dem Motto „Peenemünde – für einen Neuanfang“ im Haus des Gastes in
Karlshagen organisiert. Kompetente, hervorragende Redner konnten für diese
Vortragsreihe gewonnen werden. So Prof. Dr.-Ing. habil Robert H. Schmucker,
Dr.-Ing. Olaf Przybilski, Manfred Kanetzki und Prof. Mathias Blochwitz. Die
Vortragenden spannten den Bogen von Peenemünde als Keimzelle der Raketentechnik
und Raumfahrt, über das Raketenerbe der Alliierten bis zu historischen
Filmdokumenten über den Beginn der Entwicklung der Raketentechnik und
Raumfahrt. Manfred Kanetzki verstand es in seinem Vortrag das Drama der
Bombenangriffe auf Peenemünde/Karlshagen anschaulich darzustellen. Ein
gemeinsamer Abend mit vielen interessanten Gesprächen im Hotel Baltic schloss
diesen ereignisreichen Tag ab. An dieser
Stelle sei ein herzliches Dankschön an die Herren Dornbusch, Senior und Junior,
sowie an alle Mitarbeiter des Hotels Baltic ausgesprochen. Sie haben wieder
dafür gesorgt, dass wir uns sehr wohl fühlten. Die wesentlichsten Inhalte und
Probleme des Treffens und der Jahreshauptversammlung: 1.
Den
Bericht des Vorstandes erstattete Volkmar Schmidt, den Bericht des
Schatzmeisters erstattete Lutz Hübner und den Bericht der Revisionskommission
Dieter Frenzel. Klaus Felgentreu erläuterte die
Gründe für die Satzungsänderung unseres Vereins. Im Infoblatt 3-2013 auf Seite 2, Pkt. 1, sind die Änderungen kurz
erläutert. Anwesend waren 19 Mitglieder und 7
Gäste. Die Satzungsänderung wurde
einstimmig beschlossen. Die gehaltenen Berichte wurden ebenfalls einstimmig bestätigt und damit der Vorstand für
2012/13 entlastet. 2.
In
unserer Vereinsarbeit werden wir immer wieder mit einer einseitigen Darstellung
der Peenemünder Geschichte konfrontiert. Ja man versteigert sich sogar darin, historisch
falsche Darstellungen in der Presse (z. B. OZ vom 15.10.13, Seite 13) zu
Peenemünde zu veröffentlichen.
Wir sagen immer wieder: „Die Peenemünder Geschichte stellen
wir so dar, wie sie war und nicht wie man sie gern hätte!“ In Peenemünde wurden
die Grundlagen für den Flug in den Weltraum geschaffen. Wir sehen aber auch,
dass in Peenemünde eine neue Waffentechnologie entwickelt wurde, die von den
Nazis auf das Schlimmste missbraucht wurde. Bestimmte politische Gruppierungen sprechen von Peenemünde
aber nur von „Täterort und Opferort“ in einem und wollen uns vorschreiben, wie
wir mit der Peenemünder Geschichte umzugehen haben. Die Legenden um Peenemünde
stricken nicht wir, sondern andere, wie Presse, Publikationen usw. Noch mal!
Eine absolute einseitige Darstellung der Peenemünder Geschichte lehnen wir ab. Das
Peenemünde auch anders gesehen wird, das beweisen die Besuche von Astronauten und Kosmonauten im Peenemünder
Museum und am P VII. 3.
Die
Zusammenarbeit mit dem HTM, insbesondere mit Herrn Gericke, hat sich gut
entwickelt. Das spiegelte sich auch in der Organisation der Gedenkveranstaltung
zum 70. Jahrestag des englischen
Bombenangriffs auf Peenemünde wider. Hervorzuheben war in diesem Zusammenhang
das gute Zusammenwirken mit den Bürgermeistern der Gemeinden Karlshagen, Frau
Seiffert und Peenemünde, Herr Barthelmes, sowie mit der evangelischen
Kirchengemeinde Karlshagen. Leider ist es nicht gelungen die Ausstellung aus Huntsville
zum 100. Geburtstag von Wernher von Braun, zu bekommen. Zu teuer (ca. 50.000
EUR) sagt die Landesregierung. Die Ausstellung über die Fernerkundung der Erde mittels
Satelliten war für das Museum in Peenemünde ein voller Erfolg. Wir würden uns
freuen, und unterstützen es, wenn es gelingt in Zusammenarbeit mit dem
Raumfahrtmuseum Moskau, eine Ausstellung über das Wirken von Sergej Koroljow
und Wernher von Braun nach Peenemünde zu bekommen. Das Peenemünde auch
international hoch im Kurs steht, beweist die Auszeichnung des HTM mit dem
EUROPA NOSTRA PREIS. Großen Anteil daran hat der Restaurator Wolfgang Hofmann. Insgesamt
geht es also vorwärts. Für die nächste Zeit ist es notwendig das gegenwärtige Museumskonzept
den neuen Anforderungen anzupassen. Wir wollen da tatkräftig mitwirken. 4.
Die
4-köpfige Projektgruppe Heimatgeschichte der Heinrich-Heine-Schule Karlshagen,
unter Leitung von Frau Juretzko, arbeitet weiter intensiv an einer
Briefmarkenausstellung zur Raumfahrt in der Zeit des Kalten Krieges. Die
Ausstellung wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2014 fertig
sein. Beim letzten Treffen mit der Gruppe, am 06. November, wurden nochmals
Inhalte und Form diskutiert. 5.
Auf
Einladung haben unsere Vorstandsmitglieder an verschiedenen Veranstaltungen von
Vereinen teilgenommen. Der Austausch von Erfahrungen und die Erweiterung der
Kenntnisse über die Luft- und Raumfahrt spielten dabei eine wesentliche Rolle. Im
Infoblatt sind dazu noch ein paar ergänzende Ausführungen zu finden. 6.
Die
Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern hält weiterhin an ihren Plänen zur
Öffnung des Deiches zwischen Karlshagen und Peenemünde fest. Als Mitglied der
Bürgerinitiative lehnen wir das Projekt weiterhin kategorisch ab. Die
Realisierung dieser Pläne würde einen Eingriff in die geschützte
Denkmallandschaft bedeuten und zur Schädigung der Anlagen in den Peenewiesen
führen. Mitgliederbewegung Unser Verein hat gegenwärtig 86
Mitglieder in der Bundesrepublik und im Ausland. Wir freuen uns, dass Prof.
Dr.-Ing. habil. Robert Schmucker den Antrag zur Aufnahme in unseren Verein
gestellt hat. Prof. Schmucker ist ein international renommierter Fachmann
für zivile und militärische Raketentechnik mit mehr als 50
Jahren Erfahrungen auf dem Gebiet der Raketen, Flugkörper und Raumfahrt. 1994
bis 1998 gehörte er als Waffeninspektor der UNO-Spezialkommission im Irak an.
Er ist Mitglied oder Ehrenmitglied in vielen internationalen und allen wichtigen
deutschen Ingenieurverbänden, die sich mit Raketentechnik befassen. Er hat ein grundlegendes
Buch über Hybridraketenantriebe geschrieben. Viele Fachartikel von ihm sind
erschienen. Als Ehrenmitglied unseres Vereins wurde Konsul a. D. Hermann Walter
Sieger ausgezeichnet. Vorstandstätigkeit Der Vorstand hat 2012/13 in
folgender Zusammensetzung gearbeitet: · Vorsitzender Volkmar Schmidt · Vorsitzender Klaus Felgentreu · Schatzmeister Lutz Hübner · Mitglieder Ulrike Chust Dieter
Frenzel Joachim
Saathoff Der
Vorstand tagt monatlich am 1. Montag. Es besteht für alle Vereinsmitglieder die
Möglichkeit an den Vorstandsitzungen teil zu nehmen. Zu den
organisatorischen Aufgaben wurden die Probleme bearbeitet, die von Pkt. 1 bis
Pkt 6 im vorhergehenden Wortlaut aufgeführt sind. Das
Infoblatt wird auch weiterhin in bewährter Form, vierteljährig, alle Mitglieder
über Aktivitäten des Vereins und seines Vorstandes informieren. Telefonisch und
per E-Mail sind wir unter der angegebenen Adresse (siehe Infoblatt vorletzte
Seite) zu erreichen. Das nächste Peenemünder Treffen mit
Jahreshauptversammlung findet vom 12.09.14 bis 14.09.14 statt. Die
Vortragsreihe wollen wir fortsetzen. Angedacht ist auch wieder eine kleine Exkursion.
Die Jahreshauptversammlung wollen wir im Baltic planen. Klaus
Felgentreu 2.
Vorsitzender Förderverein Peenemünde e. V. Eine Geschichte der
Raketen-Technik – (Teil IV) Liebe
Leser! Es geht
weiter mit der von der „Historischen Arbeitsgemeinschaft Peenemünde“ (HAP)
verfassten Dokumentation von 1986. In Teil IV befassen sie sich mit Plänen – Projekten –
Programme in
Peenemünde. Emil
Kordjer schreibt dazu: „Pläne, Projekte und Programme waren
in Peenemünde „Staatsgeheimnis“, „Geheime Reichssache“ oder doch zum mindesten
„gKdos – geheime Kommandosache“. Ständig erfolgten hierauf bezogene Belehrungen
und Vereidigungen.
Anfang des Krieges wurden die
Geheimhaltungsbestimmungen durch „Führerbefehl“ noch verschärft. Danach durfte
„niemand mehr Kenntnisse haben, als zur Erfüllung seiner unmittelbaren Aufgaben
erforderlich“ sei. Diese Geheimhaltung
führte dann dazu, dass vielfach auch die Mitarbeiter eines Büros, eines Labors
oder einer Werkstatt untereinander nichts Genaues über die gerade aktuelle
Tätigkeit ihrer Kollegen, erst recht nichts über die Arbeiten anderer
Abteilungen und kaum etwas über die im Projektbüro des Dipl.-Ing. Roth wussten. Die Kenntnisse über Ideen und
Zukunftspläne – insbesondere W. v. Brauns -, die dort damals Vorstudien und
erste Rechnungen auslösten und dann sich teilweise zu Projekten verdichteten,
waren sowieso schon auf einen sehr kleinen Personenkreis beschränkt und wurden,
als Reaktion auf die Gestapo-Verhaftungen am 15.03.1944 (v. Braun, Riedel II,
Gröttrup) „wegen Sabotage des Vorhabens A4“, noch geheimer betrieben. „Wir
wurden mit Blaupausen sehr vorsichtig“ kommentierte v. Braun später die
Situation. „Alle Projekte kannte ich auch
nicht“ beantwortete daher Generalmajor Dornberger 1978 in Goslar diesbezügliche
Fragen, denn auch ihn hatte man aus Gründen der persönlichen Sicherheit nunmehr
nur noch begrenzt informiert. Kriegsende und Nachkriegspublikationen
trugen zusätzlich dazu bei, dass über die Entwicklungen in Peenemünde
unvollständige, teilweise sogar falsche Darstellungen entstanden. Es soll daher der Versuch gemacht
werden, eine möglichst komplette typologische Übersicht über Pläne, Projekte
und Programme zusammenzustellen – Peenemünde war eben mehr als nur das „A4“!
Alle hierin aufzunehmenden Angaben, Maße, Daten usw. müssen durch
Originalunterlagen nachweisbar und bei Ableitungen durch diese überprüfbar
sein, andernfalls werden sie, wie auch Rekonstruktionszeichnungen, speziell
gekennzeichnet. Wir hoffen hierzu auf die Mithilfe der „Ehemaligen
Peenemünder“, um Lücken zu schließen.“ Emil Kordjer In den abgebildeten
Zeichnungen fehlen viele Angaben, die
damals nicht zur Verfügung standen. Sicher kann heute einiges ergänzt werden.
Wer es kann, sollte es machen. Im nächsten
Infoblatt setzen wir unter der Überschrift „A4 V1 = A4 V2 ?“ den Bericht fort. Ein Peenemünder
berichtet
Herrn
Dipl.-Ing. Walter Gademanns Bericht über seine Erlebnisse am P VII ergänzen
ausgezeichnet „Eine Geschichte der Raketentechnik“. Er schreibt
uns: „Ab Anfang Januar 1944 war ich als
VKN-Angehöriger (Versuchskommando Nord, Teil der Wehrmacht) am Prüfstand VII
tätig. Meine Aufgabe war es, den so genannten Verdoppler, ein Empfänger
kombiniert mit einem Sender, der die vom Boden ausgestrahlte Frequenz (ca. 27 MHz) empfängt, verdoppelt
und wieder ausstrahlt vor und während des Starts zu betreuen. Für den technisch Interessierten war
der P VII sehr interessant, da man mit den funktechnischen-, steuerungs- und
mechanischen Problemen in Verbindung kommen konnte. In Erinnerung sind mir noch
die Schwierigkeiten, die kurz nach Beginn meiner Tätigkeit auf PVII auftraten. Bei dem Start des A4 war in einer
Höhe von ca. 300-400m, noch in der
senkrechten Startphase eine Heckexplosion. Das Gerät stürzte mit einem großen
Feuerball zurück in die Arena. Dieses Problem trat in zunehmenden Maße auf.
Zunächst konnte man sich nicht erklären was hier passierte. Jedes Gerät war
vorher im Brennstand erprobt worden. Hier war keine Unregelmäßigkeit
festgestellt worden. Man war damals bei den Versuchsnummern ab ca. V30. Was war
der Unterschied zum Brennversuch? Beim Brennversuch auf dem Brennstand war das
Gerät in einem Korsett kardanisch aufgehängt, ohne Heckverkleidung, d.h. der
Ofen und das ganze Triebwerk waren frei sichtbar.
Man hat sich nun entschlossen einen
Brennversuch mit Heckverkleidung durchzuführen. Es war dies ein interessanter
Versuch und die Mitarbeiter am P VII fieberten diesem entgegen. Man war damals
eine Mannschaft, bei der alle zum erhofften Gelingen beitrugen. Ich kann mich
noch erinnern, der Brennversuch sollte nachmittags stattfinden, aber immer
wieder musste der Termin verschoben werden. In der Nacht um ca. 3 Uhr war es so
weit. Wir waren im Befehlsbunker an den Periskopen, die an jedem Arbeitsplatz
angebracht waren, und hatten den Brennstand im Auge. Zündung – Vorstufe –
Hauptstufe. Es dauerte einige Sekunden und das Heck der A4 stand in Flammen.
Ein Druck auf den Knopf und der Stickstoff löschte den Brand. Es wurde die
Panzertür, die den Bunker von der Arena trennte, aufgemacht und alle rannten
zum Brennstand. Man erklomm die Stufen bis man an der Ebene kam, wo das
Triebwerk war. Was war passiert? Der Ofen ist aufgeplatzt an den Schweißnähten,
die sich im oberen Bereich befanden. Ein Fehler, der in früheren Versuchen nicht
vorkam. Nach dem großen Luftangriff im August 1943 waren etliche Werkstätten
ausgefallen, die in eigener Fertigung die Gerätekomponenten herstellten. Man
verlagerte daher – auch im Hinblick auf eine Serienproduktion Teile aus zur
Industrie. Die Öfen wurden in Breslau n. m. Erinnerung bei der Firma
Linke-Hoffmann hergestellt. Sofort sind
am nächsten Tag einige Sachbearbeiter nach Breslau geeilt um den
Sachverhalt zu klären. Es stellte sich heraus, dass zum Schweißen der Nähte am
Ofen, nicht die von der Heeresversuchsanstalt vorgeschriebenen Elektroden
verwendet wurden, da nach Angaben der Firma Schwierigkeiten bei der Beschaffung
bestanden, und man daher eine andere Elektrode einsetzte. Dadurch waren alle
Öfen unbrauchbar. Warum war der Fehler nicht schon bei den Brennversuchen
aufgetreten? Der Grund war die Heckverkleidung. Wenn diese vorhanden war, ist
vom Saustofftank die -183 Grad Celsius kalte Luft auf den
Ofen gefallen und dadurch sind in dieser Kälte die Schweißnähte versprödet.
Beim Betrieb wurde die Doppelwand-Hülle des Ofens mit ca. 17 bar Druck der Treibstoffpumpe beaufschlagt. Der
Treibstoff diente zur Kühlung des Ofens, der doppelwandig war, und floss von
unten nach oben zu den Einspritzdüsen. Nachdem man nun das Problem erkannt
hatte, hat man vor den nächsten Starts mittels eines großen Heizgebläses den
Ofen bis kurz vor den Start vor der herabfallenden kalten Luft geschützt. Dies
ist dann auch in der Übergangsphase bis die neuen Öfen zur Verfügung standen
geglückt.“ Dipl.-Ing. Walter Gademann 80639 München Pressespiegel OZ
14.09.13 Zwei Visionäre während des Kalten
Krieges
Peenemünder und Moskauer Museum
planen Ausstellung über Wernher von Braun und Sergei Koroljow. Von Henrik
Nitzsche Peenemünde/Moskau
- In den Zeiten des Kalten Krieges standen sie sich gegenüber, nun sind sie
Inhalt einer gemeinsamen Ausstellung die Raketenbauer Wernher von Braun und
Sergei Koroljow. Ende des Jahres widmet sich im Kosmonautenmuseum Moskau eine
Exposition den Lebenswegen der beiden Männer „Wir konzentrieren uns auf die Zeit bis
1950“, sagte Michael Gericke, Geschäftsführer
des Historisch-Technischen Museums
(HTM) Peenemünde. Die Usedomer organisieren erstmals gemeinsam mit den
russischen Kollegen eine Ausstellung. Zwar gibt es bereits seit 201 1 eine
Kooperationsvereinbarung zwischen Peenemünde und Moskau - doch bislang stand
die nur auf Papier. „Jetzt haben wir endlich ein gemeinsames Projekt
angeschoben", freut sich Gericke, der zur Eröffnung in die russische
Hauptstadt reisen wird. Im „Gepäck“ hat er mehrere Ausstellungstafeln, die das
Leben des Visionärs der Raumfahrt bis 1950 nachzeichnen. „Dabei geht es vor
allem um die Familie, Ausbildung und das gesellschaftliche Umfeld. Wir stützen
uns nicht so sehr auf die üblichen Daten aus der Biografie. Viele Informationen
stammen auch aus den Archiven", so Gericke. Er sieht die Spannung in der
Gegenüberstellung der Lebenswege mit „allen Brüchen, Erfolgen,
Misserfolgen"
Auf der einen Seite ist Koroljow, der es
schaffte, mit „Sputnik“ den ersten Satelliten vor den Amerikanern ins All zu
schicken. Seine Sojus-Rakete und das Sojus-Raumschiff werden noch heute
genutzt. Auf der anderen Seite steht der umstrittene
Wernher von Braun, der zu Nazizeiten in Peenemünde Hitlers „Wunderwaffe "
V2 baute, die vielen Menschen den Tod brachte. Er war aber auch ein
Technik-Genie und Wegbereiter der Raumfahrt zum Mond. Die
Ausstellung soll in Moskau drei bis sechs Monate gezeigt werden. „Je nach
Interesse", so Gericke, der die Schau im nächsten Jahr dann nach
Peenemünde holen will. Obwohl Koroljow im gleichen Hotel wie von Braun in
Zinnowitz abgestiegen war, hätten sich die Männer persönlich nie kennengelernt,
so Gericke. Brückenschlag Das
Historisch-Technische Museum Peenemünde unterhält nicht nur mit dem Moskauer
Kosmonautenmuseum partnerschaftliche Beziehungen. Das HTM hat auch gute
Kontakte zum US Space & Rocket Center in Huntsville. Anzeigenkurier 13.11.2013 Studenten
nehmen Museum unter die Lupe Peenemünde
(AK/eh). „Das Historisch-Technische Museum Peenemünde (HTM) hat einen
kompetenten
Partner gefunden“, freut sich Geschäftsführer Michael Gericke. Gemeinsam mit
Studentinnen und Studenten der Universität Greifswald sollen in den kommenden
Monaten Strategien für ein neues Kommunikationskonzept entwickelt werden. „Ich
bin mir sicher, dass wir gemeinsam ein Gespür für die künftigen Besuchertrends
und neuen Zielgruppen erreichen werden“. Auch die Studenten sind gespannt auf
die Zusammenarbeit: Jördis Kretzschmar, Studentin " der
Organisationskommunikation will zum Beispiel „Den Mythos Peenemünde mit Leben
erfüllen“. Für dieses
Seminar war die Nachfrage enorm, schildert Professor Stefan Lehmeier vom
Uni-Lehrstuhl für Kommunikationswissen-schaften. Unter den 30 jungen Leuten aus
ganz Deutschland befinden sich nur drei Männer und lediglich vier Teilnehmer
hatten bereits als Besucher das Peenemünder Museum besichtigt. Für den
Lehrbeauftragten und Kommunikationspraktiker Maik Wittenbecher sind das indes
gute Voraussetzungen, denn die Teilnehmer gehen unvoreingenommen, mit externer studentischer
Brille an die Aufgaben. Und gerade der weibliche Blick auf Peenemünde kam
bisher manchmal ein bisschen zu kurz. Museumsmitarbeiter
Kai Hampel bescheinigte den jungen Leuten nach dem ersten Informationsrundgang
dann auch eine gehörige Portion Neugier. Einigkeit auch in der Frage, dass
dieses Projekt eine Gratwanderung beinhaltet. „Doch wenn wir bewusst zurück und
selbstbewusst nach vorn schauen, dann wird die Gratwanderung gelingen“, ist
Maik Wittenbecher überzeugt. Bei strahlendem Sonnenschein verdeutlichte dann am
Mittag auch der Blick vom Dach des Kraftwerkes Peenemünde den Studenten die Weitläufigkeit
und Größe des Areals und vielleicht auch ihres Vorhabens. Am Nachmittag
sammelten die Studenten in einer Frage-Antwort-Runde mit dem
HTM-Geschäftsführer Michael Gericke weitere Informationen. Stärken und
Schwächen wurden dokumentiert, erste Analysen vorgenommen und viele Notizen
gemacht. In den kommenden Wochen wird es weitere Expertengespräche geben. In
den nächsten Monaten treffen sich die Studenten, die in Fünfer- und
Sechser-Gruppen arbeiten, alle zwei Wochen, bevor sie dann Ende Januar 2014
ihre ersten Ideen vorstellen werden. Gefragt ist ein schlagkräftiges
Kommunikationskonzept, mit dem das Museum künftig noch mehr Besucher nach
Peenemünde locken kann. Das HTM informiert
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG Operation Crossbow -
und die Auswirkungen auf Peenemünde
In eigener Sache Wir trauern um Otto Lippert * 11.07.1913 † 24.11.2013 Er nimmt in unserer
Erinnerungen einen festen Platz ein. Wir danken für die eingegangene Spende
Herrn Hörnig, Thomas 50,00 €
Herrn Gademann, Walter 50,00 €
Im Oktober
hatten Geburtstagtag
Herr
Jörg Felgentreu, Hassfurt; Herr Günter Wiechmann, Oberbiberg; Herr Dipl.-Ing. Ottmar Wegner, Altenholz-Klausdorf Im November
hatten Geburtstag
Herr Sven Prassler, Rellingen; Herr Thomas Dietrich, Glauchau Im Dezember
haben Geburtstag
Herr Volkmar Schmidt, Karlshagen; Herr Botho Stüwe, Fürth Herr Dr. Joachim Wernicke, Berlin; Herr Klaus Getzin, Sankt Augustin; Herr Marcus Laabs, Holzminden; Herr Silvio Lottes, Zwickau; Herr Wolfgang Ritter, Oestrich-Winkel Der Vorstand
wünscht allen Mitgliedern und Freunden des Vereins
schöne und
besinnliche Feiertage sowie ein erfolgreiches Jahr 2014 bei bester Gesundheit.
Herausgeber: Förderverein Peenemünde „Peenemünde - Geburtsort der Raumfahrt"
e.V., Anschrift:
Förderverein Peenemünde e. V. Waldstraße
03 17449 Karlshagen; Tel.: 038371/20106;
038371/20695 e-mail: huebner-l@t-online.de
Homepage: www.foerderverein-peenemuende.de Gestaltung:
Gestaltung: Lutz Hübner und Klaus Felgentreu, Karlshagen; Druck:
„Druck-mit-uns“ Sperberhorst 6 22459 Hamburg Alle Rechte,
einschließlich Fotokopie, Mikrokopie, Verfilmung, Wiedergabe durch Bild-, Ton-
oder Datenträger jeder Art und des auszugsweisen Nachdrucks, vorbehalten. Die
Vervielfältigung des Ganzen und von Teilen hieraus ist nicht gestattet, außer
nach Einwilligung. Strafbar macht sich, wer in anderen als den gesetzlich
zugelassenen Fällen ohne Einwilligung der/des Berechtigten ein Werk
vervielfältigt Bankverbindung:: Beitragskonto: IBAN:
DE64150505000384000487 NOLADE21GRW Spendenkonto: IBAN:
DE60150505000384001432 NOLADE21GRW 44. Jahrestagung des
Internationalen Förderkreises für Raumfahrt Hermann Oberth –
Wernher von Braun An dieser Tagung, vom 08.11. bis
10.11.2013, nahm unser Vereinsvorsitzender, Volkmar Schmidt teil. In
Festvorträgen wurden der 100. Geburtstag von Prof. Dr. Dr.-Ing. Ernst
Stuhlinger und von Dr.-Ing. h.c. August –Friedrich Staats gewürdigt. Fragen der
Raumfahrt standen im Mittelpunkt von vielen Fachvorträgen. Adolf Frank,
Mitglied unseres Vereins, und Anja Frank referierten zur 50-jährigen Geschichte
des Instituts für Raumfahrtantriebe Lampoldshausen. Ein
weiterer Höhepunkt war der Werksbesuch mit Führung bei der OHB System AG. Kf 20 Jahre Förderkreis
Luft- und Raumfahrt Mecklenburg-Vorpommern e. V. Auf
Einladung des Förderkreises haben Volkmar Schmidt, Lutz Hübner und Klaus
Felgentreu an der Jubiläumsveranstaltung in Rostock teilgenommen. Wohltuend
waren die Grußworte des OB von Rostock, Roland Methling, der
Bürgerschaftspräsidentin, Karin Jens, sowie der Vertreterin von Luft- und
Raumfahrt Hanse Aerospace e. V. Hamburg, Netzwerkmanagerin Sandra Wandt. In den Grußworten und den
Fachvorträgen wurde deutlich, dass die Arbeit des Förderkreises nicht nur
akzeptiert, sondern auch große Unterstützung in der Region erfährt. Sehr
interessant war die Ausstellung über die Geschichte und Zukunft der
Wasserfliegerei an der Ostseeküste. Wir empfehlen diese Ausstellung im HTM zu
zeigen. Der Förderkreis in Rostock ist dazu bereit. Auch für Urlauber eine sehr
interessante Sache. Also für
2014/15 einen Termin klar machen! kf 29. Tage der Raumfahrt
in Neubrandenburg Am Sonnabend, dem 09.November 2013,
haben Ulrike Chust, Dieter Frenzel und Klaus Felgentreu am Raumfahrtforum in
Neubrandenburg teilgenommen. Wieder waren bemerkenswerte und interessante
Personen zu Gast, die in ihren Vorträgen die faszinierenden technischen
Probleme und Möglichkeiten der Raumfahrt aus Vergangenheit und Gegenwart, sowie
Ausblicke für die Zukunft darlegten. Herzlich
begrüßt wurde der NASA-Astronaut der USA, Lodewijk van den Berg und der INTERKOSMOS-Kosmonaut
Vietnams, Pham Tuan. Van den
Berg flog 1985 mit dem Space Shuttle Challenger ins All. Pham Tuan
war bereits 1985 im All unterwegs. Er hat eine Woche auf der sowjetischen
Raumstation Salut 6 gearbeitet. Beide
Raumfahrer besuchten am 8. November das HTM und waren auf dem P VII. Für sie
ist Peenemünde ein historisch realer Ort, an dem die Raumfahrt begann. Wir, vom
Förderverein freuen uns, dass der historische Ort Peenemünde so hoch im Kurs
der internationalen Raumfahrer und Raumfahrtinteressenten steht. Kf
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