Treffen und
Jahreshauptversammlung 2012 Unser
jährliches Traditionstreffen mit Jahreshauptversammlung fand vom 27. September
bis 30. September 2012 in Zinnowitz (Hotel Baltic) und in Peenemünde statt.
Die
Exkursion am Freitag führte uns diesmal in die neue historische Ausstellung
„Hangar 10“ am Flughafen Heringsdorf. Flugfähige historische Flugzeuge aus der
Mitte des 20. Jahrhunderts, so z.B. eine Messerschmitt Bf-109 G-14, die
amerikanische Boeing „Staermann“ A 75N und eine Mustang P-51 D/TF und viele
andere Flugzeuge sind hier ausgestellt. Diese Flugzeuge und die Halle sind
echte Hingucker, wie überhaupt die gesamte Ausstellung. Bei einer fachkundigen
Führung konnten viele Fragen beantwortet
werden. Im dazu gehörigen Restaurant wurde dann Mittag gegessen. Abgerundet
wurde der Tag durch einen sehr interessanten und informativen Vortrag von Lutz
Hübner unter dem Motto: „Betriebsbesichtigung in der Heeresversuchsanstalt. Unser
Erinnerungsfoto haben wir wieder vor der A 4 im HTM geschossen. Anschließend
lud Dieter Frenzel zu einer Führung durch die neue Ausstellung über die
Geschichte des Kraftwerkes Peenemünde ein. Im Müggenhof wartete Joachim
Saathoff mit einer Überraschung auf uns. Es gab selbstgebackenen Kuchen und
Kaffee. Gleichzeitig konnte man sich über den Stand der Arbeiten seines
Vorhabens informieren. Natürlich war eine Fahrt zum P VII eingeplant. Ein
gemeinsamer Abend mit vielen interessanten Gesprächen und schmackhaftem Buffet
haben diesen Tag abgeschlossen. Herzlich
begrüßte Gäste unseres Traditionstreffens waren wieder die Brüder John und
William Pavelin. Grüße
übermittelten Frau Ruth Kraft und Herr Heinz Grösser. Vielen Dank dafür! Zu Beginn
unserer Versammlung gedachten die Teilnehmer der Verstorbenen Ernst Kütbach und
Ursula Oehmke. Beide waren langjährige Mitglieder unseres Vereins. Wir werden
sie in guter Erinnerung behalten. Auf der
Jahreshauptversammlung am Sonntag erstattete Volkmar Schmidt den Bericht des
Vorstandes, Lutz Hübner den Finanzbericht und für die Revisionskommission
Dieter Frenzel. Die wesentlichen Probleme des
Treffens und der Jahreshauptversammlung
Ein Jahr
mit zwei wichtigen Jubiläen, dem 100.Geburtstag Wernher von Braun und der 70.
Jahrestag des Starts einer A4 in den Weltraum, neigt sich dem Ende. Auch wir
haben uns die Frage gestellt. Was hat es gebracht?
Wir sind einer
Meinung mit der Aussage des Kurators des HTM, Herrn Mühldorfer-Vogt: „Wir verstehen uns als modernes Museum und
nicht als bevormundende Erziehungsanstalt.“
Dass dieses Thema großes Interesse fand, hat der volle Saal
bewiesen.
Wenn es um
Gedenkstätten für Peenemünde geht, dann verweisen wir auf den Friedhof der Bombengetöteten und der Opfer
der Raketenproduktion in Karlshagen.
Hier ist der beste Ort der Opfer von Peenemünde zu gedenken. Außerdem gibt es im HTM einen
Gedenkstein für 10 sowjetische KZ- Häftlinge,
die am 08. Februar 1945 mit einer He 111 vom Flugplatz Peenemünde geflohen sind. Was geschah in diesem Jahr im HTM? Die
umfangreiche Restaurierung an der Außenfassade und der Kranbahn wurde
abgeschlossen. Am 26.04.12
wurde eine Ausstellung über die Geschichte des Kraftwerkes eröffnet. Diese
Ausstellung entspricht unserer Vorstellung von einer modernen Darstellung der
Peenemünder Geschichte. Unsere Teilnehmer haben am Sonnabend diese Ausstellung
besucht. 270 Seiten
eines Gutachten der TU Cottbus über die weitere Nutzung der Peenemünder
Denkmäler liegt nun vor. Nach deren Auffassung hat Peenemünde das Potenzial für
die Aufnahme in die Liste der Weltkulturerbestätten. Verhandlungen
mit Huntsville haben begonnen, um die Wernher- von Braun-Ausstellung 2013 nach
Peenemünde zu bekommen. Zusammenarbeit mit dem IFR und
anderen Vereinen Der Kontakt
zum Internationalen Förderkreis für
Raumfahrt (IFR) wird durch unseren Vorsitzenden, Volkmar Schmidt,
realisiert. Er ist dort Mitglied im Kuratorium. Zum 100. Geburtstag von Wernher
von Braun fand am 21. März eine Veranstaltung im Deutschen Museum statt und am
22. März im Lehrstuhl für Luft- und Raumfahrt an der TU München. Auch mit
dem Förderverein Technikmuseum
bestehen gute Kontakte, besonders wenn es um Stätten der Raumfahrtgeschichte
und des Weltkulturerbes geht. Unsere
Unterstützung gilt besonders dem Museumsverein
Peenemünde für den Aufbau seines zukünftigen Standortes. Schwerpunkt dabei
die Aufarbeitung der Geschichte des Flugplatzes Peenemünde, sowie die Erweiterung
der Modellplatte des Peenemünder Hakens. Wir sind
weiterhin Mitglied im Verein gegen den
Deichrückbau. Uns kommt es darauf an die Denkmallandschaft, so wie sie
gegenwärtig ist, zu erhalten. Mitgliederbewegung Unser
Verein hat gegenwärtig 89 Mitglieder in der Bundesrepublik und im Ausland. Den
Kontakt zu ihnen halten wir über Internet, Telefon und unserem Infoblatt. Als Ehrenmitglieder wurden Frau Maria Klar
und Herr Roland Hautefeuille ausgezeichnet Zur Vorstandstätigkeit Der
Vorstand arbeitet in der Zusammensetzung: - 1. Vorsitzender Volkmar Schmidt - 2. Vorsitzender Klaus Felgentreu - Schatzmeister Lutz Hübner - Mitglieder Ulrike Chust Dieter
Frenzel Joachim
Saathoff Der
Vorstand tagt monatlich am 1. Montag des Monats. Folgende Themen standen 2012 auf der
Tagesordnung: -
Aktuelle
Fragen der Entwicklung bei der Erforschung und Darstellung der Peenemünder
Geschichte und Schlussfolgerungen für die eigene Arbeit. -
Arbeit
mit den Finanzen. -
Zusammenarbeit
mit dem HTM und aufgeführten Vereinen. -
Würdigung
des 100. Geb. Wernher von Brauns und 70. Jahrestag eines erfolgreichen Starts
einer A4. -
Mitgliederverwaltung,
Infoblatt, Vorbereitung Treffen und Jahreshauptversammlung. Für 2013 planen wir unser Treffen in der Zeit vom 26.09. bis 29.09.2013. -
Zusammenarbeit
mit der Projektgruppe der Heinrich-Heine-Schule Karlshagen zur Vorbereitung
einer Briefmarkenausstellung über die Weltraumfahrt. Im
Infoblatt werden wir unsere Mitglieder weiterhin in bewährter Form über alle
Aktivitäten unseres Vereins informieren. Wer in dieser Richtung aktiv werden
möchte, sollte sich an die bekannten Adressen wenden. Klaus
Felgentreu 2.
Vorsitzender Förderverein Peenemünde e. V: Wie schon
erwähnt, wurden auf unserer Jahreshauptversammlung am 30. September 2012 Frau Maria Klar und Herr Roland
Hautefeuille mit
einer Urkunde geehrt. Wir möchten unseren Lesern beide Ausgezeichneten
vorstellen. Frau Maria Klar, geb. am 29. Juni 1922 in
Friedrichshof, erlernte den Beruf einer Justizangestellten und wurde 1943 nach
Peenemünde dienstverpflichtet. Hier arbeitete sie als technische Rechnerin bei
Riedel III in der Projektabteilung Dr. Roth. Ihr
späterer Ehemann, Paul Klar, war in der gleichen Abteilung tätig. 1945 wurde
sie zusammen mit anderen Peenemündern über Bleicherode nach
Garmisch-Partenkirchen/Landshut versetzt. 1946 fand
sie endlich ihre Angehörigen in Flensburg wieder und wurde 1947 im dortigen
Arbeitsamt eingestellt. Sie arbeitete dort bis zu ihrer Pensionierung. Vermittelt
durch Herrn Kammer, fand sie 1970 zu der „Interessengemeinschaft ehemaliger
Peenemünder“. Seit dieser Zeit nahm sie an allen Treffen der Peenemünder teil.
Großen Anteil hat sie an den Erfolgen dieser jährlichen Treffen, besonders im
Mai 1985 in Flensburg. Seit
Gründung unseres Vereins ist Maria Klar ein aktives Mitglied. Immer wieder
mobilisierte sie ehemalige Peenemünder zur Teilnahme an den traditionellen
Treffen, sowie an den Jahreshauptversammlungen des Vereins. Erwähnenswert ist
auch ihre große Spendenbereitschaft für unseren Verein. Sie hat dazu
beigetragen, dass viele Projekte der Aufarbeitung der Peenemünder Geschichte
verwirklicht werden konnten.
Herr Roland Hautefeuille, geb. am 19. August 1922, hat sich
der „Interessengemeinschaft ehemaliger Peenemünde“ nach ihrer Gründung
angeschlossen. Er wurde auch mit Gründung unseres Vereins Mitglied. Da er in
Paris lebt, hat er sich besonders bei der Aufarbeitung des Einsatzes der A4 (V
2) 1945 in Frankreich verdient gemacht. Ihm ist es mit zu verdanken, dass die
V2-Raketenbasis (ein Speicherbunker für die A4) bei Saint-Omer, La Couple,
umfassend erforscht wurde.
Heute ist
La Couple ein Denkmal des 2. Weltkrieges und ein einzigartiges Museum, eine
historische und wissenschaftliche Kulturstätte, ein Erinnerungszentrum und
touristische Attraktion in Frankreich. Seine
Arbeit war und ist eine wertvolle Ergänzung bei der Erforschung der Peenemünder
Geschichte. K.F. In der 1.
Ausgabe 2012 der „RAKETEN-POST“, Sächsischer Verein für historisches Fluggerät,
macht Dr.-Ing. Olaf Przybilski auf eine sehr interessante Würdigung des 100.
Geburtstages von Wernher von Braun aufmerksam. Er
schreibt. „Mit dem perfekten Start der
Ariane 5 am 23. März 2012 mit dem ATV-3 befand sich auch eine Gedenkmappe (10
Exemplare) in exakter Erinnerung an den 100. Geburtstag von Wernher von Braun
auf dem Weg zur ISS.“ Ihm,
Dr.-Ing. Przybilski, ist es damals gelungen ein kleines „Nutzlastloch“ im
europäischen Versorger zu entdecken. Die Idee eine Mappe zum 100. Geburtstag
des deutschen Raumfahrtmanager anzufertigen, konnte verwirklicht werden. Er schreibt weiter: „Die Mappe besteht aus einem Faltblatt, auf dessen Cover ein Gemälde von
Eberhard Marx zu sehen ist. Auf der Innenseite findet man kurze Informationen
zu Wernher von Braun und die Bitte an die Raumfahrer auf der ISS, ihre
Glückwünsche niederzuschreiben. Auf der Rückseite ist ein wunderschönes Gedicht
von Irma Gohl von 1927 in fünf Sprachen abgedruckt. Eingelegt ist eine
Zeichnung von Wernher von Braun, wie er sich als 15-jähriger ein Raumschiff
vorstellt…Nach der Ankopplung des ATV und Übernahme durch den amerikanischen
Kommandanten, Daniel Christopher Burbank, wird es eine kleine Zeremonie mit
Unterschriften geben…Danach wird nach einer Rückfluggenehmigung gesucht, um die
Mappe zur Erde zurückzubringen.“
Diese Mappe
wird dann an fünf ausgewählte Stätten/Institutionen/Personen übergeben. Das
soll innerhalb eines ESA-Wettbewerbs für Jugendliche und Studenten erfolgen. Ich finde,
dass ist eine gelungene Sache. K.F. Unser neues
Ehrenmitglied, Frau Maria Klar, hat uns dankenswerterweise eine Reihe von
persönlichen Dokumenten aus der Peenemünder Zeit, sowie der
Interessengemeinschaft übergeben. Dazu gehört der Bericht ihres Ehegatten, Paul
Klar, geboren am 05. März 1912. Von 1947
bis 1955 war er in Vernon und hat dort mit Dr. Jauernik an der Entwicklung von
Flüssigkeitstriebwerken, und später bei Dr. Bornscheuer (Struktur),
mitgearbeitet. Ing. Paul
Klar war damals in Peenemünde in der Projektabteilung bei Dipl.-Ing. Ludwig
Roth. Auch wenn
sich sein Bericht fast ausschließlich auf technische Details bezieht, spiegelt
er doch sehr anschaulich wieder, mit welchen technischen Problemen sich die
Peenemünder Ingenieure auseinandersetzen mussten. Aber lesen sie den ungekürzten Bericht selbst.
Zu 1. Das Projektil
„Wasserfall“, eine Flugabwehrrakete, die ich von den ersten Grundzügen bis
zur Serienfertigung bearbeitet habe, hatte eine Länge von 8,0m und einen Durchmesser von 0.80
m. Der
Treibstoff bestand aus Salpetersäure und Gasöl. Um die geforderten Lagerzeiten von einem Jahr einzuhalten,
musste der Salpeterbehälter
säurefest
gemacht werden. Hierfür wurden Bleche verwand, die mit einer säurefesten
Edelstahlfläche aufgewalzt waren. Die Steuerung sollte über Funk mit einer
Knüppelschaltung ausgerüstet sein. So wie heute jedes kleine Sportflugzeug, alle
Schiffe in den Sportvereinen, in der Luft oder auf dem Wasser gesteuert werden.
Dieses war zur damaligen Zeit noch ein Problem. Aber unsere lieben Kollegen von der Steuerung haben dieses mit viel Mühe fertiggebracht. Beim Start
wurden die Behälter von einer Druckkugel,
die mit 350 atü abgedrückt war,
leergeblasen, um das Projektil auf
Geschwindigkeit zu bringen. Nach einigen Versuchsschießen hatte sich der Mann am Steuerknüppel eingearbeitet
und die Rakete wirklich in die gewünschte
Höhe gebracht. Die Freude über den Erfolg war so groß, dass von höherer Stelle zu einem
Gala-Essen geladen wurde, an dem u. a. einige Offiziere,
mehrere Herren sowie Fräulein Schmidt als einzigstes weibliches Wesen (jetzt Frau Klar) aus der
Projekt-Abteilung teilnahm. Zu 2. Es war damals schon geplant, wenn die
Knüppelschaltung nicht befriedigen sollte,
einen Platz zu schaffen, wo ein Steuermann untergebracht werden konnte. Dieser Mann sollte die
Rakete bis kurz vor das Ziel bringen, um sich dann
mit dem Schleudersitz hinauszukatapultieren. Es war wichtig, die Rakete in den Flugzeugpulk zu leiten und dann
zu explodieren. Die auslösende Druckwelle
würde dann die Flugzeuge zum Absturz bringen, weil bei denen die Leit- und Steuerflossen abgerissen würden.
Leider bestand damals wegen der hohen
Geschwindigkeit großer Zweifel, ob ein Mensch diesen Druck aushalten kann. Heute ist dieser
Punkt durch vorsichtige Versuche in Amerika gelöst
worden. Zu 3. Für diese sehr wichtigen Aufgaben wurden die
Arbeiten am Flügel von unserem
Chef, Herrn Roth, verteilt. Der Flügel selbst war durch Versuche im Windkanal in seinen Ausmaßen ermittelt
worden. Ich sollte mich um den Anschluss
des Flügels an der V2 kümmern. Gleichzeitig aber konstruierte, unabhängig von uns, die Statikabteilung nach
ihren Berechnungen einen Anschluss.
Jetzt wurde dadurch ein Prestige- oder Konkurrenzkampf ausgelöst. Die Statik hatte einen Schraubverschluss mit 30
Passschrauben vorgesehen. Hierfür
war eine hohe Passform nötig. Dieser Anschluss war gut und schön für Montagen in der Werkstatt, leider hatte man
nicht an den Landser in der Abschussbasis
bei Dunkelheit im Wald gedacht. Darum habe ich
mit meiner Konstruktion, ohne zu wissen, welche Anschlussart des Flügels die Statik gewählt hatte, einen anderen Weg
beschritten. Ich gab dem Flügel 4 Anschlussholme,
die mit den herausragenden Stummeln in je eine Tasche des Aggregates geschoben wurde. In den Stummeln
waren je eine Hochfest- Schraube M 24
eingebaut, im Prinzip nach dem Modell eines Schlittschuhverschlusses.
Die Berechnung aus der Projektabteilung, ausgearbeitet
von Dipl.-Ing. Emil Hellebrand, und die Berechnung aus der Statikabteilung unseres Werkes ergaben unterschiedliche
Ergebnisse. Der Flügelanschluss von
mir nahm nach unseren Berechnungen 30% höhere Kräfte
auf. Um über die Belastbarkeit die wahren Verhältnisse festzustellen, wurden im Werk Peenemünde Belastungsproben bis
zur Bruchgrenze durchgeführt. Und
siehe da, der Anschluss der Projektabteilung entsprach der Berechnung. Die Statikabteilung hatte wohl
andere Belastungen angenommen. Die
Anbringung eines Flügels an die V2 hatte auch sofort aus der Projektabteilung die Ballistiker
für Flugbahnen, unter der Leitung von Herrn
Dr. Stümke, Mitarbeiter Herr Weigand und Frau Schmidt (jetzt Klar), in Bewegung gesetzt. Diese Mannschaft sollte nachweisen,
ob sich der Aufwand eines
Flügels gegenüber der vermuteten Weiterflüge der Aggregate lohnte. Diese Berechnungen wurden mit viel
Fleiß fertig gestellt, bis die Konstruktion und
der Anschluss des Flügels erprobt waren. Die V2 hätte bei Brennschluss in einen Anstellwinkel gedreht werden
müssen, um im Gleitflug eine größere Weite
zu erreichen. Hierzu war unser Steuersystem nicht in der Lage. Darum stellte Herr Dr. Stümke fest, dass die V2
beim normalen Flug mit Flügel kaum größere
Weiten erreichen würde. Aus diesem Grunde wurde auf eine V2 mit Flügel verzichtet.
Zu 4. Bei
vielen Versuchsschießen von der V2 auf den Prüfständen in Peenemünde musste ich oft feststellen, dass beim
Feuerkommando die Zündung versagte. Da
stand sie, nachdem die 4 Halteschrauben gesprengt waren, schutzlos dem Wind ausgesetzt. In diesem Zustand
sind einige, wie es kommen musste, durch
den Wind umgekippt und verursachten durch die Explosion große Schäden an Starttisch und Gebäuden. Hierzu
hatte ich mir viele Gedanken gemacht, wie
nachfolgend beschrieben: Zu diesem
Zwecke konstruierte ich 4 Halteklauen, die mit dem Starttisch verbunden waren
und sich an den Heckflossen immer auf Zug einrasteten. Diese Klauen waren unter
den Strahlrudern in einen Hebelarm mit Aufschlagtellern abgeknickt angebracht.
Wenn nun das Funkkommando gegeben wurde und die Flammen schlugen auf die
Teller, so lösten sich die Klauen. Gab es, wie so oft, Fehlzündungen, so blieb
die V2 in ihrer Befestigung stehen und konnte weder umkippen noch Schaden anrichten. Diese Vorrichtung hat wohl
unseren sehr verehrten Herrn Walter
Dornberger imponiert und nach einiger Zeit bekam ich eine Geldprämie mit einer Urkunde und seiner Unterschrift
überreicht. Paul Klar
Die 28.
Tage der Raumfahrt in Neubrandenburg vom 09. bis 11. November 2012 fanden unter
dem Motto statt: „Visionen denken“. Von unserem
Förderverein nahmen Volkmar Schmidt, Lutz Hübner, Joachim Saathoff, Ulrike
Chust, Klaus Felgentreu und Frau Dr. Rita Habicher an der Hauptveranstaltung am
Sonnabend teil. Eingeleitet
wurde dieser Tag vom Jugendchor des Albert-Einstein-Gymnasiums Neubrandenburg
mit erfrischenden Liedern, die zum Anliegen der Raumfahrttage passten. Nach der
Begrüßung durch die Vertreter des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte und
der Stadt Neubrandenburg wurde der Tag mit einem sehr interessanten Vortrag zum
Thema, „Die Welt in 100 Jahren“ von Dr. Karlheinz Steinmüller,
Wissenschaftlicher Direktor der Z punkt GmbH The Foresight Company Köln und
Berlin eröffnet. Hochkarätige
Vorträge mit Themen vom Urknall im Labor, über die Deutsche und Europäische
Raumfahrtpolitik, bis zur ISS im Focus, wurden den Teilnehmern geboten.
Herzlich
begrüßte Gäste waren die Kosmonauten Alexander Samokutjajew, Russland und
Mohamed Fares, Syrien. Beide standen an diesen Tag zur traditionellen
Fotosession zur Verfügung. Viele
interessante Gespräche konnten mit den Vortragenden und den Kosmonauten geführt
werden. Für
Raumfahrtenthusiasten sind diese jährlichen Tage der Raumfahrt immer wieder ein
großes Erlebnis. Wer sich
über die Tage der Raumfahrt informieren möchte, der klicke im Internet an: Hier können
Interessenten die wichtigsten Vorträge miterleben. RP online 24.11.2012 Neapel Europa zahlt
zehn Milliarden für Raumfahrt Neapel
(RP).
Esa will das Mars-Projekt der Amerikaner unterstützen – und die Rakete
"Ariane" weiterentwickeln. Europa
hat mit unerwartet großer Einigkeit die Weichen für die Zukunft seiner
Raumfahrt gestellt. Die Europäische Weltraumorganisation Esa werde in den
nächsten Jahren gut zehn Milliarden Euro in die Entwicklung der Raumfahrt
investieren, sagte ESA-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain. Angesichts der
derzeitigen ökonomischen Bedingungen sei das ein "großer Erfolg". Er
habe nicht erwartet, dass die Verhandlungen "so einfach" verlaufen
würden. Alle 20 Mitgliedsstaaten hätten damit anerkannt, dass Investitionen in
die Raumfahrt auch Investitionen in die Gesamtwirtschaft seien. Die Esa erhält
damit in etwa die Mittel wie in den vergangenen Jahren. Zu den
Schwerpunkten zählt die Fortsetzung der Nutzung der Internationalen Raumstation
ISS. Sie soll bis zum Jahr 2020 über Sachleistungen erfolgen. Die Esa will der
US-Raumfahrtbehörde Nasa ein Servicemodul für einen Raumgleiter zur Verfügung
stellen. Außerdem will sich Europa am künftigen bemannten Nasa-Raumschiff
"Orion" beteiligen. Damit sei Europa auch an der nächsten Mondmission
der Amerikaner beteiligt.
Im Streit
um das weitere Vorgehen bei der Rakete "Ariane" einigten sich die
beiden größten Beitragszahler der Esa, Frankreich und Deutschland. Die von
deutscher Seite gewünschte Fortentwicklung einer Ariane 5-ME solle 2017/2018
zum Erstflug führen, sagte der Koordinator der Bundesregierung für Luft- und
Raumfahrt, Peter Hintze (CDU). Gleichzeitig werde bis zum Jahr 2014 in einem
Studienprogramm eine Entscheidung je nach Marktlage für Satellitenstarts über
die von den Franzosen bevorzugte neue Ariane 6 vorbereitet. Sie soll kleiner
sein als die bisherigen Trägerraketen und frühestens 2021 starten können. Dabei
solle möglichst die wiederverwendbare neue Oberstufe der Ariane 5-ME auf die
neue Trägerrakete aufgesteckt werden. Die deutsche Führungsrolle in der Esa
soll über die Programme mit den Satelliten Metop SG und GMES zur Erdbeobachtung
weiter ausgebaut werden. RP-online Ostsee-Zeitung
22.09.2012 Letzte
Mission: Ab ins Museum Abschied von der „Endeavour“. Huckepack-Flug nach
Kalifornien. Zukunft in großer Ausstellung. Washington/Los Angeles (OZ) - Ende einer Ära: Drei Jahrzehnte lang war das
Space Shuttle-Programm der Nasa Amerikas ganzer Stolz und die Raumfähren ihre Ikonen.
Jetzt ist das Shuttle-Zeitalter zu Ende. Tausende verfolgten die Abschiedstour
der „Endeavour“ mit Begeisterung — ,aber auch mit großer Wehmut. Mit der Ehrenrunde der Raumfähre „Endeavour“ über große
Städte der USA in Kalifornien ist auch das endgültige Ende des Space
Shuttle-Programms der US-Raumfahrtbehörde Nasa besiegelt. Nie wieder wird —
zumindest nach jetziger Planung — ein Nasa-Shuttle starten oder landen, noch
nicht mal mit Hilfe eines Träger-Flugzeugs. Alle vier verbliebenen Fähren sind
in den Ruhestand versetzt und zu Ausstellungsstücken erklärt worden. Es ist das
Ende einer Ära. Als letzte der vier verbliebenen
Raumfähren hatte sich die „Endeavour“ Mitte der Woche auf dem Rücken einer
umgebauten Boeing 747 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida aus auf den
Weg ins Museum gemacht. Gestern Nachmittag kam sie in ihrer neuen Heimat — der
kalifornischen Metropole Los Angeles — an.
„Ich mache das mit einem lachenden
und einem weinenden Auge“, sagte Jeff Moultrie, einer der Piloten, die die
Raumfähre nach Kalifornien brachten. „Wir fühlen uns natürlich privilegiert,
dass wir ein kleiner Teil der Geschichte sein dürfen. Aber wir sind auch
traurig.“ Rund 30 Jahre lang — seit dem ersten Start der Raumfähre
„Columbia“ am 12. April 1981 — war das Space Shuttle-Programm Amerikas ganzer
Stolz gewesen. Die Raumfähren „Columbia“, „Challenger“, „Discovery“,
„Endeavour“ und „Atlantis“ legten auf ihren insgesamt 135 Missionen mehr als
870 Millionen Kilometer zurück, umrundeten 21 152 Mal die Erde und wurden zu
nationalen Ikonen. Ihre Erfolge wurden begeistert gefeiert, die Unglücke der
„Challenger“ und der „Columbia“, bei denen insgesamt 14 Astronauten ums Leben
kamen, schockiert betrauert. Das Space Shuttle-Programm galt lange als Garant der
US-Vormachtstellung im All, doch in der Realität war es vor allem eins: zu
teuer. Eine Milliarde Dollar (rund 700 Millionen Euro) kostete ein Flug zuletzt
und brachte nicht viel mehr als einen Transport zur Internationalen Raumstation
ISS. Am 21. Juli 2011 landete die „Atlantis“ ein letztes Mal in Cape Canaveral.
Der Mars wurde zum neuen Ziel deklariert und bemannte Missionen dorthin sollen
nach dem Willen der US-Regierung in wenigen Jahrzehnten starten. Europäische und amerikanische Raumfahrer sind nun bei ihrem
Weg zur Internationalen Raumstation ISS auf Mitfluggelegenheiten in den
russischen „Sojus“-Raumschiffen angewiesen, die 1966 erstmals starteten. Auch
die Privatindustrie profitiert vom Ende der Shuttles — als erster privater
Weltraumtransporter war „Dragon“ der US-Firma SpaceX im Mai an die I SS
angedockt. Allerdings hatte er keine Menschen an Bord. Alle Raumfähren sind nun Ausstellungsstücke. Den letzten Weg
der „Endeavour“ verfolgten Tausende Amerikaner seit der vergangenen Woche. Es
war ein nostalgisches Abschiedsspektakel — am Rand der Rollfelder, in den
Städten, die der Doppeldecker aus Flugzeug und Raumfähre überflog, und live im
Internet. Die „Endeavour“ ließ sich Zeit auf ihrer Ehrenrunde und drehte über
fast jedem amerikanischen Nasa-Standort, der in die Ära der Raumfähren
involviert gewesen war, ein paar Extra-Schleifen, um sich ein letztes Mal aus
der Luft zu verabschieden. Christina Horsten Mit der
internationalen Raumstation ISS, bedient von wieder verwendbaren Raumfähren,
ist eine sehr frühe Vorstellung Wernher von Brauns in Erfüllung gegangen. www.heureka-stories.de AK 29.10.12 Wolfsburger Familie
als Jubiläumsgast
Peenemünde (AK/olm) – Mit einer Überraschung begann
am Donnerstag für Matthias Hubrich sein Besuch im Historisch-Technischen Museum
Peenemünde. Denn er wurde vom Chef-Kurator des Museums, Christian
Mühlendorfer-Vogt, als 5 000 000. Besucher der Einrichtung seit der Eröffnung
am9. Mai 1991 begrüßt. Gemeinsam mit seiner Familie machte der Wolfsburger in
den vergangenen Tagen zum ersten mal Urlaub in einem Ferienhaus in Zinnowitz. „Auf
dem Darß und Rügen sind wir schon öfters gewesen, jetzt wollten wir auch die
Insel entdecken“, schilderte der Jubiläumsbesucher. Nach
Strandspaziergängen und Radtourennutzte er gemeinsam mit seinem zwölfjährigen
Sohn Pascal und dessen beiden Großvätern das trübe regnerische Wetter am Donnerstag
für einen Museumstag in Peenemünde, während die weibliche Hälfte der Familie
sich lieber für andere Dinge, wie einen Ausritt am Strand, interessierte,
Angesichts des Wetters traf es sich gut, dass zum kleinen Präsent des 5 000
000. Besuchers auch ein Regenschirm gehörte. Außerdem nahm die Männerrunde gerne das Angebot zu
einer Führung mit Christian Mühlendorfer-Vogt an „Uns interessiert die ganze
Anlage und der geschichtliche Zusammenhang, Wolfsburg ist ja in der gleichen
Zeit entstanden“, betonen die Urlauber Ostsee-Zeitung
13.11.2012 Die MIG‘s kehren
zurück
Henrik Nitzsche henrik.nitzsche@ostsee-zeitung.de OZ LESERBRIEF Von Peenemünde in die Hölle des
Südharzes Zum OZ-Leserbrief „Abstumpfung durch
technische Faszination“ von Rainer Eisfeld am 27.10./ Seite 10 Wer empfiehlt, ausgerechnet den 13. Oktober 1943 künftig als Gedenktag zu begehen, bringt damit trotz gegenteiliger Darstellung seine tiefe Verachtung für die KZ-Häftlinge zum Ausdruck, denn der Abzug der KZ-Häftlinge aus dem Heeresbereich in Peenemünde führt nicht etwa in die Freiheit, sondern in die Hölle des Baus von unterirdischen Fabrikhallen für die Rüstungsindustrie im Südharz unter SS-Aufsicht. Die Zeugenaussagen während des Dachauer „Dora-Prozesses“ von 1947 und in den Büchern von Yves Le Maner/André Seller, Johannes Erichsen/Bernhard Hoppe, Michael Neufeld und Jens-Christian Wagner belegen den drastischen Unterschied zwischen den Verhältnissen in Peenemünde einerseits und der Hölle des Mittelbaus andererseits. Es ist erstaunlich, dass jemand Professor (Prof. Dr. Rainer Eisfeld ) an einer deutschen Universität sein kann, der unter dem Deckmantel eines Gedenktages in Wahrheit den Beginn dieser Hölle als das bessere Los für die KZ- Häftlinge propagiert. Wie er selbst von sich behauptet, kann es an mangelnder Kenntnis des Geschehens jedenfalls nicht liegen. Günter Schulz, Unterhaching In eigener Sache Uns
erreichte ein Brief des Vereinsmitgliedes Dr. Dieter Lange aus 24809 Nübbel Erreicht
hat mich die neueste Ausgabe des lnfoblattes unseres Vereins — Ausgabe 3-2012. Auch hierin
finden sich wiederum interessante Informationen. So wird berichtet über Erinnerungsbesuche
von Günter Hobohm nach 1990 in Peenemünde und über ihn als Pilot einer He 111
mit Abwurfversuchen der V1 während des Krieges. Er kam nach
Peenemünde - so ist dem Infoblatt zu entnehmen — zusammen mit Karlheinz Graudenz.
Diesem bin ich nach dem Kriege in der Mitte der 50zigerJahre begegnet im Flughafen-Restaurant
Hamburg-Fuhlsbüttel zusammen mit meinem Vater Johannes Lange, einstmals
Stabsintendant in Peenemünde-West. Graudenz
berichtete bei dieser Gelegenheit über seine Arbeit als Sachbuchautor in dem weiten
Feld der in der Nachkriegszeit wieder an Bedeutung gewinnenden Verhaltensregeln
im gesellschaftlichen Miteinander —„Etikette".- So auch der
Titel seines danach alsbald erschienenen Werkes. Es enthielt auf beinahe 600 Seiten
detaillierte Benimm-Regeln für alle Bereiche und Anlässe des Lebens. ,,Etikette"
war mit verfasst von Erica Pappritz, der seinerzeitigen stellvertretenden
Protokollchefin im Auswärtigen Amt. Ihretwegen und mehr noch wegen einzelner
der in dem Werk detailliert beschriebenen Regeln — bis hin etwa zu der
Häufigkeit der Toilettenspülungen — gab es seinerzeit heutige und höhnische
Reaktionen. Gleichwohl —
„Etikette" wurde ein großer Erfolg. Das Werk wurde mehrfach völlig neu
gestaltet mit immer Auflagen — bis heute. Graudenz war erfolgreich auch mit Veröffentlichungen
in anderen Sachgebieten. Für den
herausgebenden Verlag wurde „Etikette“ seinerzeit zum großen, vor allem wirtschaftlichen
Durchbruch. Der Verlag gehört heute nach verschiedenen Eigentümerwechseln zur
Bertelsmann-Gruppe. Übrigens;
Hamburg-Fuhlsbüttel war von 1950 bis 1960 Max Wachtel der Flughafendirektor —
einstmals Oberst und Kommandeur des V1 Fla-Regiments 155. Mit
freundlichen Grüßen nach Peenemünde Den
21.Oktober 2012 Wir
danken für die eingegangenen Spenden
Frau Mokelke, Lucia 50,00
€
Herrn Riedel, Peter 70,00
€
Herrn Kanetzki, Manfred 50,00
€
Herrn Gademann, Walter 50,00
€
Im Oktober hatten Geburtstagtag
Herr Jörg Felgentreu, Hassfurt;
Herr Günter Wiechmann, Oberbiberg; Herr
Dipl.-Ing. Ottmar Wegner,
Altenholz-Klausdorf Im November hatten Geburtstag
Herr Sven Prassler, Rellingen; Herr Thomas
Dietrich, Glauchau Im Dezember haben Geburtstag
Herr Volkmar
Schmidt, Karlshagen; Herr Botho Stüwe,
Fürth Herr Dr.
Joachim Wernicke, Berlin; Herr Klaus Getzin, Sankt
Augustin; Herr Marcus Laabs, Holzminden;
Herr
Silvio Lottes, Zwickau; Herr Wolfgang Ritter,
Oestrich-Winkel
Anschrift: Förderverein Peenemünde e.
V. Waldstraße 03 17449 Karlshagen; Tel.: 038371/20106;
038371/20695 e-mail: huebner-l@t-online.de Homepage: www.foerderverein-peenemuende.de Gestaltung: Gestaltung: Lutz Hübner
und Klaus Felgentreu, Karlshagen; Druck: „Druck-mit-uns“ Sperberhorst 6 22459
Hamburg Alle Rechte, einschließlich
Fotokopie, Mikrokopie, Verfilmung, Wiedergabe durch Bild-, Ton- oder
Datenträger jeder Art und des auszugsweisen Nachdrucks, vorbehalten. Die
Vervielfältigung des Ganzen und von Teilen hieraus ist nicht gestattet, außer
nach Einwilligung. Strafbar macht sich, wer in anderen als den gesetzlich
zugelassenen Fällen ohne Einwilligung der/des Berechtigten ein Werk
vervielfältigt Bankverbindung:: Beitragskonto: 384 000 487;
Spendenkonto: 384 001 432
Bankleitzahl: 150 505 00 Bank: Sparkasse Vorpommern
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