Vereinstreffen und
Jahreshauptversammlung Förderverein Peenemünde e. V.
Vom 23. September bis 25.
September haben wir, wie geplant, unser jährliches Vereinstreffen mit
anschließender Jahreshauptversammlung im Hotel Baltic durchgeführt. Wir haben uns sehr gefreut,
dass unsere englischen Gäste, John und
William Pavelin, wiederum dabei waren und die Schüler der Projektgruppe der
Heinrich-Heine-Regionalschule Karlshagen unserer Einladung zur Teilnahme
gefolgt sind. Am Freitag, den 1. Tag
unseres Treffens, konnten wir einen lang gehegten Wunsch vieler
Vereinsmitglieder erfüllen – eine Schifffahrt auf der Peene, dem „Amazonas des
Nordens“. Das war Natur pur! Einen sehr interessanten
Vortrag gab es am Abend. Manfred Kanetzki erzählte von seinen letzten
Forschungsergebnissen über die Bombenangriffe auf Peenemünde/Karlshagen. Diese
Dokumentation war sehr eindrucksvoll. Für die inhaltsreichen Darlegungen geht
unser Dank an Herrn Kanetzki.
Am Sonnabend ging es dann per
Schiff zur Insel Ruden. Dort wurde nicht nur unser traditionelles
Erinnerungsfoto geschossen, sondern auch die neue Ausstellung des HTM über die
Geschichte des Rudens der Greifswalder Oie besichtigt. Der allgemeine Tenor
diese Ausstellung war: Sehr informativ! Mit auf dem Ruden waren
unsere Engländer und die Schüler der Projektgruppe. Auf dieser kleinen Seereise
wurden wieder viele interessante Gespräche geführt. Mit einem gemeinsamen Abend
im Baltic klang der erlebnisreiche Tag aus. Schwerpunkt des Treffens war
natürlich unsere Jahreshauptversammlung. Anwesend waren 23 Mitglieder
und 11 Gäste, darunter die Schüler der Heinrich-Heine-Schule sowie John und
William Pavelin. Herzliche Grüße erhielten wir
von Ruth Kraft und Heinz Grösser. Wir möchten sie an dieser Stelle erwidern und
wünschen ihnen immer beste Gesundheit. Gedacht wurde an unser
langjähriges Mitglied und Freund Friedrich Schleifenbaum, der in diesem Jahr verstorben ist. Folgende Schwerpunkte standen im Mittelpunkt des Berichtes über die Arbeit
des Vereins seit September 2010:
Es hat sich ein offenes, konstruktives und
vertrauensvolles Miteinander entwickelt.
Wir hoffen, dass auch unter dem neuen Kultusminister
die konstruktive Zusammenarbeit weiter fortgesetzt
werden kann.
Vielleicht klappt es ja später noch
einmal! Wie
im vorhergehenden Infoblatt erwähnt, hat sich ein neuer Verein in Peenemünde am
15.April 2011 gegründet – der „Förderverein Technikmuseum – Wernher von Braun“.
Joachim Reuter, bei uns Vereinsmitglied, wurde als Vorsitzender gewählt und
Volkmar Schmidt als 2. Vorsitzender. Folgende
Zielstellung hat sich der Verein gestellt: - Förderung eines Museumskonzeptes, das die
technik-geschichtliche Bedeutung von Peenemünde angemessen würdigt; - Erhalt und mögliche Restaurierung
verbliebener Zeugnisse; - Pflege des historischen Erbes Wernher von
Brauns und seiner Mitarbeiter; - Ausbau und Pflege internationaler
Beziehungen zu Institutionen und Museen in Frankreich,
USA und Russland; - Zusammenarbeit mit allen Vereinen und
öffentlichen Institutionen, die die Ziele des Fördervereins teilt; - Entwicklung des Standortes Peenemünde als
internationaler Tagungsort der Luft- und Raumfahrt. Da
beide Vorsitzende Mitglieder unseres Vereins sind, erhoffen wir uns eine gute
Zusammenarbeit. Weiterhin
gibt es gute Kontakte zum Internationalen Förderkreis Raumfahrt (IFR), der
Hermann-Oberth-Gesellschaft, nach Kummersdorf und Bleicherode sowie zum
DLR-Standort Lampoldshausen und ASTRIUM Bremen. All’
diese Kontakte sollen dazu beitragen unsere Arbeit effizienter zu machen. Wir
stellen uns für 2012 folgende Ziele:
Auf
der Jahreshauptversammlung wurden
ausgezeichnet:
Damit würdigen wir ihren Beitrag zur Erforschung der
Peenemünder Geschichte und ihr aktives Eintreten
für die Erhaltung der Peenemünder Denkmallandschaft.
Sie haben sehr anschaulich das Leben von
M. P. Dewjatajew in einer Dokumentation unter dem Titel „Skandale der Geschichte“ dargestellt. Die
Berichte des Schatzmeisters und der Revisionskommission wurden verlesen und von
der Mitgliederversammlung bestätigt. Sie liegen zur Einsichtnahme vor. Der
Vorstand wurde einstimmig von den anwesenden Mitgliedern für 2010/11 entlastet. Klaus
Felgentreu 2.
Vorsitzender Förderverein Peenemünde e. V. Geschichte und Gegenwart Im letzten Infoblatt des
Jahres 2011 möchte ich die Leser mit der Geschichte einer damals jungen Frau
vertraut machen. Sie schildert sehr eindrucksvoll ihre Erlebnisse in Peenemünde
von 1940 bis 1945. Geboren 1922 hat sie diese Zeit als 18 Jährige bewusst miterlebt. Aber lesen Sie selbst: Dorothea Kostmann, geb. Zitzke, erinnert
sich! Der zweite Weltkrieg hatte
schon begonnen, es war September 1939. Nach meiner Ausbildung im
Fernamt des Postamtes Wolgast arbeitete ich dort selbst seit einigen Monaten,
obwohl mir das viele Stillsitzen nicht gerade gefiel, auch war der Nachtdienst
sehr anstrengend, besonders, weil wir die auftretenden Störungen im Wählerraum
allein beseitigen mussten. Am Tage gab es viel zu tun.
Häufig hatten die Gespräche und Telegramme jetzt den Wortlaut: „Sofort
zurückzukehren, Peenemünde“. Bald fasste ich den
Entschluss, mich in Peenemünde zu bewerben, weil dort Arbeitskräfte gesucht
wurden. Ab Februar 1940 – ich war
gerade 18 geworden – begann ich dort meine Tätigkeit in der Nachrichten-Abteilung
der Heeresversuchsstelle. Die Arbeiter und Angestellten wurden unter sehr
günstigen Bedingungen eingestellt. Ein Ledigenwohnheim gab es
für Auswärtige und für Familien baute man in Peenemünde-Siedlung schöne Häuser. Die Nachrichtenabteilung war
klein. In der Telefonzentrale arbeiteten damals vier Herren mittleren Alters.
Ich war zunächst die einzige weibliche Angestellte. Der Leiter der Abteilung
war ein technischer Inspektor aus Berlin, den ein Oberfunkmeister unterstützte.
Außerdem war ein technischer Zeichner aus Greifswald da, der auch die
Fernschreiber bedienen musste. Nicht zu vergessen auch eine Frau aus Wolgast,
die für die Sauberkeit der Räume sorgte. Als Hilfe wurde ihr eine junge,
zwangsverpflichtete Polin zugeordnet. Es war 1940 noch ziemlich
ruhig in unserer Abteilung. Ich war zuerst im Geschäftszimmer beschäftigt.
Gleichzeitig gab man mir die Möglichkeit einen Kursus für Schreibmaschine und
Stenographie mitzumachen, um meine Kenntnisse zu erweitern. Außer
Schreibmaschinenarbeiten musste ich laufend ein großes Telefonverzeichnis vom
Oberkommando der Wehrmacht berichtigen und oft in der Telefonzentrale
aushelfen. Es war immer sehr hektisch,
wenn auf der Greifswalder Oie Versuche angesagt waren. Gern hörte ich die
besondere Stimme von Prof. Dr. von Braun, wenn er höflich sagte: „Bitte ein
Blitzgespräch OKW Berlin“. Ich verband sofort, wir hatten direkte Schaltung.
Wie ich gehört hatte, war der Professor sehr beliebt. Mir gefiel meine Arbeit in
der Nachrichten-Abteilung. Das Gebäude war separat gelegen – unweit der
Hauptwache, rechts. Im Parterre waren die Büroräume, die Vermittlungszentrale
und der große Wählerraum untergebracht, den Monteure von Siemens ständig
betreuten. Im Obergeschoß lagen die Wohnungen des technischen Inspektors, sowie
die des Werkmeisters. Auf der Rückseite des Hauses schaute man in den Wald.
Schräg vor uns nach links, lag das Gebäude der Baugruppe Schlempp. Vor uns nach
rechts, etwas zurückliegend, standen die Villen von Oberstleutnant Zanssen und
General Dornberger. Ich wohnte damals bei meinen
Eltern in Bannemin und erreichte die Dienststelle per Bus oder per Rad. Für die
dort arbeiteten gab es mehrere Buslinien. Im Sommer 1941 bekam ich
einmal Privatbesuch von 3 früheren Kolleginnen des Fernamtes Wolgast. Dazu hatte
ich bei meinem Chef und bei der Hauptwache erst alle Genehmigungen einzuholen.
Die drei Damen wollten doch mal sehen, wo ich arbeite und es gefiel ihnen in
unserer Dienststelle. Weiter ins Gelände durften sie nicht. Das war verboten. Langsam wuchs unsere Arbeit
an. Als wieder einmal das Telefonverzeichnis vom OKW berichtigen musste, fiel
mir auf, dass verschiedene höhere Offiziere gestrichen werden mussten – auch
Generaloberst Beck. Warum sagte keiner. Man spürte nur, dass etwas passiert
sein musste. Immer mehr Menschen kamen nun
nach Peenemünde – auch in unsere Abteilung. Sie wurden nun, da der Krieg im
Gange war, einfach dienstverpflichtet, d. h. auf Kommando ohne Widerrede,
Männer, Frauen, Mädchen und Soldaten. Die Soldaten wurden vorwiegend zum Kabelverlegen
eingesetzt. Sie kamen aus allen Himmelsrichtungen. Bald verband mich eine
kleine Freundschaft mit zwei von ihnen. Sie mussten Kabel verlegen. Der
größere, stabile wickelte sich aus Kabelsträngen eine große Rolle, die er sich
über die Schulter hängte. Der kleinere, schmalere trug die Werkzeugtasche. Er
stammte aus Prag und schwärmte oft von seiner schönen Stadt. Er war sehr
hilfsbereit und verstand vieles. War mein Fahrrad mal nicht in Ordnung, half er
mir stets aus der Klemme. Er war freundlich und bescheiden. Da er gern rauchte,
revanchierte ich mich, indem ich ihm Abschnitte von der Zuteilungskarte für
Zigaretten schenkte. Die Arbeit wuchs. Die
Fernschreibstelle wurde vergrößert. Sogar ein junges Mädchen, welches vorher in
einem Varietee beschäftigt war, wurde uns zugewiesen. Sie fiel auf durch rot
lackierte Fuß- und Fingernägel. Sie war nur kurze Zeit bei uns, weil sie sich
für unsere Arbeit nicht eignete. Von unserem Fenster aus,
sahen wir jetzt oftmals kleinere Trupps Soldaten vorbeimarschieren. Es war eine
Abteilung vom Wehrmachtsgefängnis Anklam. Was mochten diese Männer verbrochen
haben? – Sie widersetzten sich, was in dieser strengen Zeit Mut verlangte. Es
gab auch damals schon Kriegsdienstverweigerer, auch solche, die sich einen
„Heimatschuss“ beigebracht hatten oder wegen kleinerer Vergehen beschuldigt
wurden. Manche ihrer Namen liefen auch über unseren Fernschreiber. Sie bekamen
„Frontbewährung“, weil sie sich gebessert hätten. Auch Trupps von KZ-Häftlingen
konnte man oft treffen. Diese mussten kahl geschoren und in ihrer gestreiften
Kleidung, schwere Arbeit leisten. Nun wurden auch hin und
wieder Menschen ausgewechselt, Männer und Frauen ersetzt. Auch
Kriegshilfs-Maiden, vom weiblichen Arbeitsdienst, holte man nach Peenemünde. Wir bekamen in dieser Zeit
noch einen neuen technischen Inspektor. Er kam aus Hannover. Indessen wurde
immer fleißig gearbeitet. Der neue Chef war sehr rührig, ernsthaft und korrekt,
aber auch viel unterwegs. Er sagte stets wohin er ging – oft zum Prüfstand VII oder
zum Haus IV. Nach vielen missglückten
Versuchen war 1942 endlich der Versuch mit der A 4 – der V-Waffe gelungen. Die
Stimmung hob sich. Kulturelle Angebote wurden
gerne angenommen. Ich kann mich erinnern, dass ich sogar ein klassisches
Konzert im Offiziers-Kasino miterlebt habe. Es hat mir gut gefallen. Es war von
Mitarbeitern des Werkes gestaltet worden. Auch ein Fest unserer Abteilung mit
gut aufgemachter „Bierzeitung“ und Kartoffelsalat, den ich von zu Hause
mitgebracht hatte, sowie entsprechender Getränke, fanden großen Anklang. Wir
waren ziemlich ausgelassen und vergnügt, stiegen sogar auf den Dachboden, der
noch eine kleine abgesicherte Plattform auf dem Dach hatte – zum
Wäschetrocknen. Wir übernachteten auch in der Dienststelle, die jungen Mädchen
für sich, die Männer für sich. Abends kam mir der Gedanke, „wenn jetzt
feindliche Flugzeuge kämen“, aber noch waren wir nicht dran. In diesem Jahr wurde jeder
Angehörige unserer Abteilung mit einer Gasmaske ausgerüstet, die wir
ausprobieren mussten. Die Arbeit wuchs. Die Fernschreiberinnen mussten auch
nachts arbeiten. Für jede Nacht wurden ein Offizier vom Dienst und ein
Ingenieur vom Dienst eingesetzt. Hin und wieder kamen dort verschlüsselte
Fernschreiben an (Geheime Kommandosache), die an besonderer Stelle erst
entschlüsselt werden mussten. Leider kam es jetzt oft vor,
dass Soldaten, die bei uns beschäftigt waren – besonders aus dem Rheinland –
von zu Hause die Nachricht erhielten, dass sie durch Luftangriffe ausgebombt
seien. Das stimmte traurig und sie litten sehr darunter. Die anderen Menschen
jedoch vergaßen das bald. Sie wollten doch ihr Leben genießen und Freude haben.
Das Leben konnte so kurz sein. Ob es Vorahnungen gab? Ich glaube ja. Ein junger Soldat aus dem
Sudetengau war kürzlich in unsere Abteilung gekommen. Er stand den ganzen Tag
vor dem Reißbrett und zeichnete. Dabei war er sehr ernst, verzog keine Miene
und sprach nur das Notwendigste. Man konnte ihm ansehen, dass er traurig war
und ihm hier alles nicht passte. Wahrscheinlich wurde auch er Opfer des
Bombenangriffs. Von meiner Schwester, die in
der Abteilung Material-Untersuchung tätig war, erfuhr ich von einem jungen
Mädchen, welches erst kürzlich dort arbeitete, am Vorabend des Großangriffs
durch alle Räume ging und sich von jedem persönlich mit einem „Auf widersehen“
verabschiedete. Auch sie hat den Angriff nicht überlebt. In demselben Zimmer, in dem
der Zeichner arbeitete, hing eine große Karte von Europa an der Wand, auf der
immer nach dem Hören des Wehrmachtsberichtes, die neuen Frontlinien abgesteckt
wurden. Noch glaubte man an einen Sieg und es war zu spüren, dass fieberhaft
gearbeitet wurde. Direkte Angst vor einem Bombenangriff hatte wohl zu dieser
Zeit kaum jemand, weil doch alles so geheim und sicher war. Inzwischen besichtigte ich
einmal mit Bekannten die neu erbaute Wohnsiedlung. Sie war großartig angelegt
worden. Sogar eine breite Terrasse führte hinab zum Strand. Wer sollte sich da
vielleicht nicht wohlfühlen? Meine Bekannten hatten dort auch eine schöne
Wohnung, die sie mir zeigten. Ich wurde manchmal eingeladen. So kam der Sommer 1943. Fortsetzung im nächsten
Infoblatt 01 – 2012 27. Raumfahrttage in Neubrandenburg Traditionell fanden vom 05.
bis 06. November 2011 die 27. Tage der Raumfahrt in Neubrandenburg statt. Vom Vorstand nahmen die
Herren Frenzel, Saathoff und Felgentreu
teil. Eingeladen hatten wir die Schüler der Projektgruppe der
Heinrich-Heine-Schule Karlshagen. Sie hatten die Möglichkeit nicht nur
spannende Vorträge zu hören, sondern sich auch mit dem deutschen Raumfahrer
Ernst Messerschmidt und dem Kosmonauten Miroslaw Hermaszewski (Polen)
fotografieren zu lassen. Sicher ein bleibendes Erlebnis.
Alle Vorträge waren sehr
informativ und gestatteten einen Blick hinter die Kulissen der Raumfahrt der
letzten 50 Jahre. Zu Gast war auch Ed Buckbee
(USA). Er ist Autor, Referent und
Raumfahrtpromoter. Seine NASA-Karriere begann 1961. Dort arbeitete er für
Wernher von Braun als Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Er hatte
Gelegenheit mit allen Mercury-, Gemini- und Apollo-Astronauten zusammenzutreffen.
1970 wurde er von Wernher von Braun als erster Direktor des Alabama Space &
Rocket Center eingesetzt. Dort setzte er auch die Idee von Wernher von Braun
um, Space Camps für die Begeisterung der jungen Generation für die Raumfahrt
einzurichten. Ed Buckbee ging 1994 in Rente und ist seitdem publizistisch
aktiv. Sein Wirken wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. Diese Tage der Raumfahrt sind
für Raumfahrtenthusiasten immer wieder ein großes Erlebnis. Sie beantworten
viele Fragen, besonders auch über die Zukunft der Raumfahrt. K.F. Wissen zum Mitreden Gefunden in PM 07/2011 Wie weit ist der Mensch schon ins All
vorgedrungen?
Den Rekord hält immer noch
die NASA-Raumsonde Voyager 1, die am 5. September 1977 von Cape Canaveral ins
All geschickt wurde. Derzeit ist die 825,5 Kilogramm schwere Sonde rund 17
Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt. Damit ist sie so weit vorgestoßen
wie kein anderes vom Menschen konstruiertes Objekt. Pro Jahr dringt sie weitere
600 Millionen Kilometer vor. Um 2015 soll sie die Heliosphäre, also den
Einfluss des Sonnenwindes, endgültig verlassen. Geplant ist, dass Voyager
möglichst weit bis an die Grenzen unseres Sonnensystems vorstößt. Jedoch wird
ihre kosmische Reise um 2025 zu Ende gehen, dann müssen die letzten
Bordinstrumente wegen Energiemangel abgeschaltet werden. Im Gepäck der Sonde
befindet sich eine vergoldete Kupferscheibe „Voyager Golden Record“, auf der
Audio- und Bildinformationen über die Erde und die Menschheit gespeichert sind. Wer weiß, vielleicht findet
ja ein Raumfahrer eines anderen Planeten die Sonde! Neues vom Büchermarkt
In Redaktion unseres
Vereinsmitgliedes, Dr. Rainer Höll, entstand ein sehr interessanter Bildband
mit dem Titel „Zauberhaftes Usedom“ mit Greifswald und Stettiner Haff. Einmalige Bilder sind in
diesem Buch verewigt. Dieses Buch stellt erstmals
in diesen Dimensionen eine Gesamtüberblick über eine der attraktivsten und
vielseitigen Urlaubsregionen Deutschlands dar: die Sonneninsel Usedom zusammen mit dem angrenzenden Festland und dem
Stettiner Haff. Historische Hintergründe leiten über zu einer ausführlichen
Beschreibung von Natur, Kultur, Sitten und Gebräuchen, Architektur der
Seebäder, Persönlichkeiten, kulinarische Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten. Der besondere Wert dieses
großformatigen Reiseführers mit Übersicht- und Detailkarten besteht darin, dass
auf einzigartige Weise und erstmals in dieser Art vielfältige touristische
Angebote der Region mit eingebunden werden. Dieses
Buch ist in allen einschlägigen Buchläden in Vorpommern für 19,90 € zu
erhalten. Die
1. Auflage 2010 erschien im Nordlicht Verlag. ISBN
978-3-980 9640-5-0 Die
Raketenforschung in Peenemünde
von Peter P. Wegener
Peter
P. Wegener (1917-2008), Sohn des bekannten deutschen Schauspielers und
Regisseurs Paul Wegener und Großcousin von Polarforscher Alfred Wegener, war
während des Zweiten Weltkriegs Ingenieur in der Windkanalforschung an den
Standorten Peenemünde und Kochel. Nach dem Krieg setzte er seine Arbeit
zusammen mit einer größeren Forschergruppe in den USA fort, wo er an Instituten
in Maryland und Kalifornien seinen Schwerpunkt Aerodynamik ausbaute und
schließlich von 1960 bis 1987 eine weltweit beachtete Professur für
Ingenieurwissenschaften an der Yale University innehatte. Er war verheiratet
und Vater dreier Söhne. Dieses
Buch ist in allen einschlägigen Buchläden für 14,80 € zu erhalten. Erschienen
im Schardt Verlag Oldenburg ISBN 978-3-898-4155-9-0 Pressespiegel 02.11.2011 (Sächsische Zeitung) China erobert das Weltall Der Start eines
chinesischen Raumschiffes mit deutschem Gerät an Bord könnte die Volksrepublik
bald zum einzigen Land mit ständiger Präsenz im Weltall machen – in Kooperation mit Deutschland.
Von Von Andreas
Landwehr, Peking Es war früh am Morgen, als der
Feuerschweif der Trägerrakete „Der lange Marsch“ gestern die Dunkelheit um den
chinesischen Weltraumbahnhof Jiuquan zerschnitt. „Großartig“, „bestens“, „wie
im Bilderbuch“, so die Kommentare nachdem zusammen mit der Rakete auch die
Raumkapsel „Shenzhou 8“ in der dunklen Wolkendecke verschwunden war. Anzeigenkurier 20.10.2011 Endspurt für das Millionen-Projekt zur
Sanierung des Peenemünder Kraftwerks - Erste Rüstungen fallen bereits Peenemünde
(AK/olm). Ostseezeitung 23.10.11 Hallo, ist da noch jemand? Früher war die Welt nicht
genug. Heute ist die US-Raumfahrt in der Krise, und auch die Russen haben
bemannte Reisen ins All aus Kostengründen runter gefahren. Nun steht vor allem
China bereit, die Schwäche für sich zu nutzen.
An diesem Tag fliegt der Kosmonaut Juri Gagarin als
erster Mensch ins Weltall, und nach dem ersten Satelliten („Sputnik“) und dem
ersten Hund im All (Laika) haben die Sowjets den Westen nun zum dritten Mal
abgehängt, was für ein Desaster. Doch die Schadenfreude im Ostblock ist nicht von
Dauer, am 21. Juli 1969 holen die Amerikaner zum Gegenschlag aus. Sie schicken
Neil Armstrong als ersten Menschen auf den Mond. Wenn man so will, steht es damit 1 : 1 zwischen den
verfeindeten Großmächten, die Amerikaner hatten mit den Sowjets gleichgezogen,
und das Ganze hätte nun munter so weiter gehen können. Erst der Mond, dann der
Mars, heute das Sonnensystem, morgen das Universum. Mit etwas Glück wäre man so
inzwischen in Weiten vorgedrungen, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Doch
wir schreiben das Jahr 2011, und irgendwie ist die Sache aus dem Tritt
gekommen. Kein Wunder also, dass es Georgi Gretschko ganz warm
ums Herz wird, wenn er an den Kalten Krieg denkt und die damit verbundenen
alten Rivalitäten. „Sie haben viele innovative Weltraumflüge hervorgebracht“,
schwärmte der zweifache Held der Sowjetunion in der „Zeit“, und ein bisschen
kann man seine Wehmut verstehen. „Die Amerikaner haben uns angerufen und
gesagt, schießt was Neues in die Luft, damit wir wieder Geld bekommen.“ 134
Tage hatte Gretschko als Kosmonaut im All verbracht, er sollte sogar zum Mond
fliegen. Aber das russische Mondprogramm wurde nie vollendet. Der
Weltraumfahrer blieb am Boden und mit ihm seine hochfliegenden Träume. Kein Mars, kein Mond Überhaupt: 50 Jahre nach Gagarin ist von der Euphorie-
und Aufbruchstimmung vergangener Tage nicht viel geblieben. Die russische
Raumfahrtbranche plagt Nachwuchsmangel, viele Techniker sind nach dem
Zusammenbruch der Sowjetunion in lukrative Branchen gewechselt. Und die USA?
Haben gerade ihren letzten Space-Shuttle ausrangiert und reisen jetzt nur noch
per Anhalter durch die Galaxis. Aber so ist es mit Entwicklungen: Als Tiger gestartet,
landeten viele Hoffnungen als Bettvorleger. Zum Mond wollten die Amerikaner
zurück, vielleicht 2015, spätestens aber im Jahr 2020. „Wir werden beenden, was
wir begonnen haben“, versprach US-Präsident Bush, nun ja, es wird wohl anders
kommen. Sein Nachfolger Barack Obama hat große Teile des
US-Raumfahrtprogramms gekürzt. Geopfert hat er auch das mit 100 Milliarden
Dollar veranschlagte „Constellation“-Programm der Bush-Ära, der Ersatz für die
Space-Shuttles schaffen sollte. Ein kleiner Schritt für einen Präsidenten, ein
großer aber für die USA, die den Plan von einer Weltraum-Mission nun vorläufig
vergessen können. Kein Mars, kein Mond, und nun? Machen andere mobil. Statt Lichtjahre entfernt zu
forschen, sollten Amerikas Astronauten besser chinesisch lernen. Denn während
die USA und Russland die Raumfahrt finanziell stark runter gefahren haben, gibt
es im Osten was Neues: Jetzt will China die Tür zu ganz neuen Dimensionen
aufstoßen. Wie Hase und Igel Und so wie es aussieht, sind das nicht nur leere
Versprechungen. Die vorläufig letzte bemannte Raummission mitsamt dem ersten
Spacewalk eines Taikonauten fand im September 2008 statt, als Krönung der
Olympischen Sommerspiele in Peking. Die Nächste ist für Ende 2012 geplant, zum
Mond will Peking zunächst unbemannt 2017 fliegen. Aber das ist nur ein
Zwischenschritt, danach geht‘s in Richtung Mars. Natürlich klingt das alles phantastisch, und die
Schwierigkeiten sind enorm, von den Kosten ganz zu schweigen. Experten schätzen
sie auf mehrere Milliarden Euro pro Jahr, auch der Nutzen ist fragwürdig. Und
doch: Wie ernst es Peking mit den Plänen ist, zeigt, dass China gerade vor
wenigen Tagen eine Rakete mit einer Test-Raumstation (mit dem klangvollen Namen
„Himmelspalast“) in den Orbit geschossen hat. Geht alles glatt, soll bereits am
1. November das Raumschiff „Shenzhou 8“ (Magisches Schiff) an die Raumstation
andocken. Dieses Manöver wird erst unbemannt geprobt, um dann später auch mit
Besatzung zu funktionieren. Bis spätestens 2020 will China dann eine dauerhafte
Raumstation im Weltall betreiben können. Genau dann also, wenn die
Internationale Raumstation ISS außer Betrieb geht. Ein Vorhaben, das exakt auf
das Herz des Platzhirschen im Orbit zielt. Und das kann Amerika keine Ruhe
lassen. „Die Chinesen und die Amerikaner sind wie der Hase und
Igel in einer bekannten Fabel“, sagt Joan Johnson-Freese am US Naval
War-College. „Die Chinesen kriechen langsam voran, starten alle paar Jahre eine
Rakete. Die Amerikaner sprinten, aber sie haben keine Ausdauer.“ Marion Hahnfeldt Ostseezeitung 14.11.2011 Drei Raumfahrer mit Sojus zur ISS gestartet
Moskau (dpa) - Nach einer Pannenserie hat Russland
erfolgreich einen bemannten Sojus-Flug mit zwei Russen und einem US-Amerikaner
zur Internationalen Raumstation ISS auf den Weg gebracht. Die Sojus Rakete mit einer Raumkapsel sei planmäßig am
Morgen vom russischen Weltraumbahnhof in Baikonur (Kasachstan) gestartet. Das
berichtete ein Korrespondent der Agentur Interfax von dem Kosmodrom. Der Start
gilt nach mehreren Pannen mit Raketen und Satelliten in der russischen
Raumfahrt als wichtiger Stimmungstest. Russland ist nach dem Ende der
US-Shuttles das einzige Land, das internationale bemannte Raumflüge zur ISS
organisiert. Die neue Langzeitmission zur ISS brach demnach um 5.14
Uhr MEZ mit den Kosmonauten Anton Schkaplerow und Anatoli Iwanischin sowie dem
US-Astronauten Daniel Burbank auf. Die Sojus erreichte nach neun Minuten den
Weltraum und soll am 16. November um 6.33 Uhr MEZ an der ISS andocken. Die
Raumfahrer verstärken die ISS-Besatzung und bleiben bis Mitte März 2012 im All.
Wache halten dort derzeit der US-Amerikaner Mike Fossum sowie der Russe Sergej
Wolkow und Satoshi Furukawa aus Japan. Der nächste bemannte Flug zur ISS ist
für den 21. Dezember angesetzt. Der Flug war nach dem Absturz eines unbemannten Raumfrachters
für die ISS im August immer wieder verschoben worden. Zuletzt hatte auch die
missglückte Mission der Marsmond-Sonde Phobos-Grunt international für
Irritationen gesorgt. Die Raumfahrtsonde ist nach Einschätzung von Experten
nicht mehr zu retten. Mehrere Versuche, Funkkontakt herzustellen, scheiterten.
Der Absturz der Sonde auf die Erde wird spätestens im Dezember erwartet.
Im Oktober hatten Geburtstagtag
Herr Jörg Felgentreu, Hassfurt;
Herr Günter Wiechmann, Oberbiberg; Herr Dipl.-Ing.
Ottmar Wegner, Altenholz-Klausdorf Im November hatten Geburtstag
Herr Sven Prassler, Rellingen; Herr Thomas
Dietrich, Glauchau Im Dezember haben Geburtstag
Herr Volkmar
Schmidt, Karlshagen; Herr Botho Stüwe,
Fürth Herr Dr.
Joachim Wernicke, Berlin; Herr Klaus Getzin, Sankt
Augustin; Herr Marcus Laabs, Holzminden;
Herr
Silvio Lottes, Zwickau; Frau Elsbeth Havemann, Eichwalde; Herr Wolfgang Ritter, Oestrich-Winkel Wir
danken für die eingegangenen Spenden
Herrn Gademann, Walter 50,00
€
Herrn Sander, Winfried 50,00
€
Herausgeber: Förderverein Peenemünde „Peenemünde - Geburtsort
der Raumfahrt" e.V., Anschrift:
Förderverein Peenemünde e. V. Waldstraße
03 17449 Karlshagen; Tel.: 038371/20106;
038371/20695 e-mail: huebner-l@t-online.de
Homepage: www.foerderverein-peenemuende.de Gestaltung:
Gestaltung: Lutz Hübner und Klaus Felgentreu, Karlshagen; Druck: „Druck-mit-uns“
Sperberhorst 6 22459 Hamburg Alle Rechte,
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