Ruth Kraft - Bussenius Ehrenmitglieder unseres Vereins Mit diesem Infoblatt setzen
wir die Vorstellung von Ehrenmitgliedern unseres Vereins fort. Am 11. April 2007 überreichte
unser Vorsitzender, Volkmar Schmidt, an die Schriftstellerin und das Vereinsmitglied, Ruth Kraft-Bussenius, die Urkunde als
„Ehrenmitglied im Förderverein Peenemünde“. Kurz vorher hatte sie ihren
literarischen Nachlass dem Deutschen Bundesarchiv übergeben. Ruth Kraft wurde am 03.
Februar 1920 in Schildau, Kreis Torgau, geboren. Nach dem Besuch des
Katherina-von-Bora-Lyzeums in Torgau schloss sie erfolgreich eine kaufmännische
Lehre ab und arbeitete anschließend als Buchhalterin. 1940 wurde sie
dienstverpflichtet und nach Peenemünde als technische Rechnerin in die
Aerodynamische Abteilung versetzt. Sie wurde ein „Rechenmädchen für den
Windkanal“. 1943 wechselte sie von der Technik in den sozialen Bereich und
wurde zivile Angestellte des Wehrkreiskommandos Stettin. Nach dem Bombenangriff
auf Peenemünde am 18. August 1943 fuhr sie sofort hierher, um helfen zu können.
Mit dem Vorrücken der Ostfront auf Stettin wurde auch sie weiter in den Westen
Deutschlands verlegt. Sie landete schließlich im Mai 1945 in Rendsburg. Im Juni
wagte sie ihre Rückkehr ins Elternhaus nach Schildau und setzte hier ihre in
Peenemünde begonnenen Schreibversuche fort. In Leipzig fand sie bald Anschluss
an einen Autorenkreis. 1946 wurde sie dann Mitarbeiterin des Jugendfunks beim
Sender Leipzig des Mitteldeutschen Rundfunks. Hier bekam sie ihre ersten literarischen
Aufträge. Neben ihrer regelmäßigen Arbeit für mehrere Rundfunkanstalten (Sender
Halle, Sonntagskinder-Berlin) entstanden 1946-1953 eine Reihe von
Kinderbüchern. 1949 heiratete Ruth Kraft den
Rundfunkregisseur Hans Bussenius. Ihr Sohn wurde 1951 und ihre Tochter 1955
geboren. Leider verstarb ihr Sohn Rene im Alter von 58 Jahren 2009. Aus Ruth Krafts umfassendem
Werk von Romanen, Kinder-und Jugendbüchern, Drehbüchern und Hörspiele ragt
besonders ihr Roman „Insel ohne
Leuchtfeuer“ hervor. In ihm verarbeitete sie ihre Peenemünder Zeit. Vor 50
Jahren erschien der weit über die Grenzen Deutschlands bekannte Roman. Er hat
auch heute auf Grund seines historischen Hintergrundes nicht an Bedeutung
verloren. Im Herbst 1959 stellte sie ihren Roman erstmals auf der Leipziger
Herbstmesse vor. Er fand bei den Lesern ein großes Echo. Damals wie heute wird
sie noch zu Lesungen eingeladen. Ruth Kraft-Bussenius ist seit
01.11.2000 Mitglied unseres Vereins und lebt heute in einer Seniorenresidenz in
Berlin. Auf unseren jährlichen Treffen konnten wir sie kennen lernen. Sie war Mitglied des
Schriftstellerverbandes der DDR. Gewürdigt wurden ihre literarischen Leistungen
u.a. 1968 mit dem Theodor-Fontane-Preis des Bezirkes Potsdam, sowie 1971 mit
dem Literaturpreis des Demokratischen Frauenbundes. 2000 wurde sie zu einer
Lesung anlässlich der Namensgebung der Universität Alabama mit dem Namen
„Wernher von Braun“ nach Huntsville, USA eingeladen. Ruth Kraft ist Ehrenbürgerin
der Stadt Schildau. Bei der Übergabe ihres
literarischen Nachlasses an das Deutsche Bundesarchiv sagte sie: „Diese
Zeugnisse sollen einmal jungen Menschen erzählen, wie wir damals gelebt haben“. K. F. Jahreshauptversammlung Förderverein
Peenemünde Unser traditionelles Treffen
und die Jahreshauptversammlung fanden vom 01.10.2009 bis 04.10.2009 wieder auf
der Insel Usedom (Hotel Baltic und Peenemünde) statt.
Die Teilnehmer der Exkursion
über das Hinterland von Usedom bis Swinemünde werden sicher die vielen
interessanten Eindrücke der herrlichen Landschaft und die aufblühende Stadt
Swinemünde in guter Erinnerung behalten. Abgerundet wurde dieser Tag durch
einen sehr informativen Vortrag über die A 4 durch unser Vereinsmitglied
Gerhard Helm. Das traditionelle Foto vor
der A 4 im HTI und der gemeinsame Abend im „Baltic“ gehören seit Jahren dazu.
Viele interessante Gespräche wurden wieder geführt. Gefreut haben wir uns, dass
die beiden Brüder, John und Bill Pavelin, aus der englischen Grafschaft Essex
wieder den weiten Weg zu uns gefunden haben. Auf der
Jahreshauptversammlung am Sonntag erstattete Volkmar Schmidt den Bericht des
Vorstandes, Lutz Hübner unser Schatzmeister, den Finanzbericht und Klaus
Felgentreu den Bericht der Revisionskommission. Was waren nun die wesentlichen Inhalte und Probleme der
Jahreshauptversammlung? 1. Im
Bericht des Vorsitzenden wurde festgestellt, dass im HTI die Ursachen,
Hintergründe und Folgen der Raketenentwicklung in Peenemünde im Großen und
Ganzen dargestellt sind. Kritikwürdig ist nach wie vor die mangelnde
Darstellung der wissenschaftlich-technischen Leistung der Techniker und
Ingenieure bei der Entwicklung der Raketentechnik über die Anfänge hinaus.
Dieser Teil der Peenemünder Geschichte wird zu wenig gewürdigt, obwohl das
Interesse der Besucher gerade auf dieser Ebene sehr groß ist. Hier ist eine
Veränderung sehr zählebig. Das Land, als eventueller neuer Eigentümer, hat da
bereits wenig Entgegenkommen signalisiert. Aber gerade hier sehen wir als
Verein unser gegenwärtiges und sicher auch zukünftiges Betätigungsfeld. Wir
möchten eine sachliche Darstellung der wissenschaftlich-technischen Leistungen
in Peenemünde, ohne Glorifizierung und Beschönigung erreichen. Hier soll uns
das bisher gute Verhältnis zum gegenwärtigen Leiter des HTI, Herrn
Mühldorfer-Vogt, helfen. Abzuwarten ist nun, was die Umwandlung des HTI in eine
gemeinnützige GmbH mit sich bringt. Lobenswert ist, dass das Land, für das HTI 3,9 Mill. Euro aus dem
Konjunkturpaket für die Sanierung der Kranbahn, des Schrägaufzuges, des
Brecher- und Siebhauses sowie für die Westfassade des Kraftwerkes zur Verfügung
stellt. Eine neue Möglichkeit für Standorte der Flugzeuge muss unbedingt im HTI
gefunden werden, sind sie doch ein Teil der Peenemünder Geschichte. Der Vorstand hat in diesem
Jahr aktiv seine Kontakte zu anderen Institutionen und Vereinen weiter
ausgebaut. Dazu beigetragen haben die Teilnahme von Herrn Schmidt und Herrn
Felgentreu an der 40. Jahrestagung des
Internationalen Förderkreises Raumfahrt (IFR) in Dresden, die Teilnahme an
den 25.Tagen der Raumfahrt in
Neubrandenburg durch Herrn Frenzel und Herrn Felgentreu. Neben den
inhaltsreichen und interessanten Vorträgen konnten auch viele persönliche
Gespräche geführt werden. Immer wieder wurde in beiden Veranstaltungen betont,
dass die Raumfahrt in Peenemünde begann. Wir schlagen vor, dass wir
2010 unser Jahrestreffen auf die 26.
Tage der Raumfahrt in Neubrandenburg ausdehnen. Es wird noch geklärt, ob es
der 24.09.10 ist, oder der 02.10.10 sein wird. Die Organisatoren teilen uns das
rechtzeitig mit. 50 Jahre Lampoldshausen! Das war für
Herrn Hübner Anlass, uns an diesen interessanten Ort zu vertreten (In einem
kleinen Artikel würdigen wir dieses wichtige Ereignis). Die Projektgruppe Peenemünde
hat ihre Aktivitäten weiter verstärkt. Wir möchten noch mal betonen, dass wir
dieses Vorhaben unterstützen. Volkmar Schmidt ist Teil dieser Projektgruppe und
für die Standortberatung zuständig. 2. In der anschließenden Diskussion kam die Sorge unserer Mitglieder über die weitere
Zusammenarbeit mit dem HTI zum Ausdruck. Es wurde gefordert, der
wissenschaftlich-technischen Seite in Peenemünde vor 1945 mehr Beachtung zu
schenken. Die Flugzeuge des ehemaligen Jagdfliegergeschwaders der
Luftstreitkräfte der NVA sollten unbedingt im Museum bleiben, sind sie doch ein
Teil der Zeitgeschichte von Peenemünde. Der Teilnahme an den
Raumfahrttagen in Neubrandenburg wurde zugestimmt. Diskutiert wurde eine
Änderung unserer Vereinssatzung. Es wurde vorgeschlagen nicht nur das HTI zu
unterstützen, sondern Personen, Vereine und Institutionen usw., die sich mit
der Aufarbeitung der Peenemünder Geschichte befassen. Das Spektrum unserer
Arbeit soll breiter gefasst werden. Der Vorstand wurde beauftragt:
Die Berichte des
Schatzmeisters und der Revisionskommission wurden bestätigt und damit der
Vorstand entlastet. Auf seiner Sitzung am 02.11.2009 hat der Vorstand mit der Überarbeitung der Satzung
begonnen. Er wird im Januar die Überarbeitung abschließen und allen Vereinsmitgliedern mit dem nächsten
Infoblatt die vorgeschlagenen Änderungen zur Bestätigung zuschicken. K. Felgentreu 2. Vereinsvorsitzender Raumfahrttage in Neubrandenburg Dieses Jahr war es die 25. Veranstaltung der Tage der Raumfahrt. Ein Jubiläum über
das die Organisatoren sich freuen können. Ist es ihnen doch gelungen, diese
traditionsreiche Veranstaltung über die Wirren der Wende zu retten. Viele
Sponsoren trugen dazu bei, die Tage der Raumfahrt immer wieder zu einem
Höhepunkt werden zu lassen. Dazu gehört neben vielen anderen u. a. das Deutsche
Zentrum für Raumfahrt, EADS Astrium, sowie die Zeitschrift „Raumfahrt Concret“.
Ins Leben gerufen hatte vor 25 Jahren der erste deutsche Kosmonaut, Siegmund
Jähn, dieses wichtige jährliche Ereignis für Neubrandenburg. Jedes Jahr kommen viele
Raumfahrtfans aus dem In- und Ausland im Herbst nach Neubrandenburg, um das
interessante Programm zu erleben. Astronauten und Kosmonauten, Mitarbeiter der
NASA, des DLR, der Deutschen Raumfahrtindustrie, aus Großbritannien, den USA
und aus Russland sind die jährlichen Gäste der Veranstaltung. Dieses Jahr war
der Astronaut aus Malaysia Dr. med. Sheikh Muszaphar Shukor Gast, sowie der
russische Kosmonaut Waleri Kubassow. Es lohnt sich also, selbst
einmal an diesen Raumfahrttagen teilzunehmen. K.
F. 50 Jahre DLR Lampoldshausen
Am 10. Oktober 1959 schlug am
Standort Lampoldshausen die Geburtsstunde der Raketenprüfstände. Der bekannte
Raumfahrtforscher Professor Eugen Sänger hielt damals einen Vortrag über die
Zukunft der friedlichen Nutzung der Raumfahrt. Er überzeugte die Anwohner im
Harthäuser Wald, 18 Kilometer nördlich von Heilbronn, von der Bedeutung eines
Versuchsgeländes für Raketentriebwerke. Damit wurde er der Gründer des
Testgeländes. Es war ein idealer Standort in der Nähe von Lampoldshausen. Am
19. April 1960 wurde mit der ersten Ausbaustufe begonnen. 1962 konnte das
Testgelände in Betrieb genommen werden. In den letzten fünfzig Jahren wurde
Lampoldshausen eng in die europäische Raumfahrt integriert. Mit Partnern aus
der Luft- und Raumfahrtindustrie sowie den Mitgliedsstaaten der europäischen
Raumfahrtorganisationen arbeitete und arbeitet man hier an der Entwicklung von
Raketenantrieben. Die Entwicklung der deutschen
und europäischen Raumfahrt spiegelte sich deutlich in der Geschichte der
Prüfstände wider. Von 1963 – 1973 fanden in Lampoldshausen Triebwerkstests für
die europäische Trägerrakete „Europa“ statt. Seit 1975 wurden u.a. verschiedenen Triebwerke der
Ariane-Familie sowie Antriebe von Sonden und Satelliten getestet. Auch an der
Technologie der Zukunft wurde gearbeitet: Für die Ariane-5-Raketen wird das
neue Oberstufentriebwerk Vinci entwickelt und am Standort getestet. Im November
2008 beschloss die ESA, die Entwicklung dieses neuen Oberstufentriebwerks Vinci
fortzusetzen. Damit soll die Ariane 5 Nutzlasten bis zu zwölf Tonnen in den
Orbit bringen können. Bis 2016 soll das Triebwerk in einer Ariane 5
einsatzbereit sein. Mit 50 Jahren Erfahrung hat
sich das DLR Lampoldshausen zu einem wichtigen Standort in Europa entwickelt.
Hier sind Forschung, Technologieentwicklung und Triebwerktests eng miteinander
verknüpft. In Lampoldshausen wird auch in Zukunft Raumfahrtgeschichte
geschrieben. Pressespiegel Ostseezeitung 21.11.09 Berliner ist neuer Geschäftsführer des HTI Peenemünde Peenemünde - Mehrheitlich haben die Peenemünder Abgeordneten am
Donnerstagabend hinter verschlossenen Türen den neuen Geschäftsführer der zu
gründenden „Historisch-Technisches-Museum Peenemünde“ GmbH bestätigt. Mit dem
gestrigen Notar-Termin wurde Michael Gericke (50) bereits bestellt. Die Stelle
des Berliners ist zunächst bis zum 31. Dezember 2011 befristet. Während Gericke
in der neuen Gesellschaft für den kaufmännischen Bereich verantwortlich ist,
soll der jetzige HTI-Chef Christian Mühldorfer-Vogt den musealen Teil betreuen.
Gericke, der sich gegen acht Bewerber durchgesetzt hatte, ist verheiratet und
hat drei Kinder. Der Hauptstädter bringt eine 20-jährige Erfahrung als
Geschäftsführer in vielen Gesellschaften mit. Zuletzt war er in einer
Projektmanagement Gesellschaft tätig, die sich mit der Verlagerung und Gründung
von Firmen beschäftigte. Die Leitung eines der größten Museen des Landes — 2008 kamen 215 353 Besucher — sieht Gericke als „große Herausforderung“ an. „Zunächst müssen wir eine ordnungsgemäße Übernahme des Geschäftsbetriebes hinbekommen, ehe im zweiten Schritt die Übernahme des Personals und der Museumsausstattung folgt“, so Gericke gestern auf Nachfrage. Die Peenemünder Abgeordneten ebneten der GmbH-Gründung am Donnerstagabend mit weiteren Beschlüssen den Weg. So wurde der Gesellschaftsvertrag für die zu gründende GmbH bestätigt. Zudem wurde beschlossen, dass dem Land die unwiderrufliche Abtretung der Geschäftsanteile in Höhe von 51 Prozent zugesichert wird. Bei der Gemeinde, die mit der Gründung zunächst 100 Prozent der Geschäftsanteile übernimmt, verbleiben nach der Abtretung 49 Prozent. In den fünfköpfigen Aufsichtsrat der Gesellschafterversammlung wurden die erste stellvertretende Bürgermeisterin Anke Teßnow sowie der Abgeordnete Frank Adam gewählt. Die drei Vertreter des Landes stünden noch nicht fest. Der im Anschluss bestätigte Pachtvertrag zwischen der Gemeinde und der GmbH beziehe sich auf die Gebäude, baulichen Anlagen und die Grundstücke des HTI. H. NITZSCHE Ostseezeitung 28.10.2009 Ausstellung „Lagerbordelle“ Jahrzehntelang
wurde die Existenz von Bordellen in Konzentrationslagern entweder gänzlich
verschwiegen oder nur knapp erwähnt. Hintergrund der Errichtung von Bordellen
in Konzentrationslagern war der zunehmende Arbeitseinsatz von Zwangsarbeitern
in der Rüstungsindustrie ab 1941. Zwangsarbeiter, die in der NS-Diktatur
arbeiteten, konnten in diese speziellen Bordelle gehen, in dem Frauen zur
Prostitution gezwungen wurden. Die Wanderausstellung der Mahn- und Gedenkstätte
Ravensbrück/Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten im Historisch-Technischen
Informationszentrum in Peenemünde ist dienstags bis sonntags von 10 bis 16 Uhr
geöffnet. Foto: Archiv
Wir danken für Spenden Herrn
Mathias Brauer 20,00
€
Herrn
Albert Ohlhausen 20,00
€
Herrn
Walter Gademann 50,00
€
Herrn Norbert Höllerer 500,00
€
Im Oktober hatten Geburtstagtag
Herr Jörg Felgentreu, Hassfurt;
Herr Günter Wiechmann, Oberbiberg; Herr
Dipl.-Ing. Ottmar Wegner,
Altenholz-Klausdorf Im November hatten Geburtstag
Herr Sven Prassler, Rellingen; Herr Uwe
Scherf, Osterburg; Herr Thomas Dietrich, Glauchau Im Dezember haben Geburtstag
Herr Volkmar
Schmidt, Karlshagen; Herr
Heinz-Jürgen Rieck, Frankfurt/M.;Herr Botho Stüwe, Fürth Herr Dr.
Joachim Wernicke, Berlin; Herr Klaus Getzin, Sankt
Augustin; Herr Marcus Laabs, Holzminden;
Herr
Silvio Lottes, Zwickau; Frau Elsbeth Havemann, Eichwalde; Herr Wolfgang Ritter, Oestrich-Winkel
Herausgeber: Verein zur ,,Förderung und Aufbau eines Historisch-Technischen Museums Peenemünde
-Geburtsort der Raumfahrt" e.V., Peenemünde Anschrift: Förderverein Peenemünde e.
V. Waldstraße 03 17449 Karlshagen; Tel.: 038371/20106;
038371/20695 e-mail: lutz-huebi@gmx.de Homepage: www.foerderverein-peenemuende.de Gestaltung: Lutz Hübner und Klaus
Felgentreu, Karlshagen; Druck: Printing Point e.k. Wiesbaden Alle Rechte, einschließlich
Fotokopie, Mikrokopie, Verfilmung, Wiedergabe durch Bild-, Ton- oder
Datenträger jeder Art und des auszugsweisen Nachdrucks, vorbehalten. Die
Vervielfältigung des Ganzen und von Teilen hieraus ist nicht gestattet, außer
nach Einwilligung. Strafbar macht sich, wer in anderen als den gesetzlich
zugelassenen Fällen ohne Einwilligung der/des Berechtigten ein Werk
vervielfältigt Bankverbindung:: Beitragskonto: 384 000 487;
Spendenkonto: 384 001 432
Bankleitzahl: 150 505 00 Bank: Sparkasse Vorpommern
Projektgruppe Technikmuseum Im letzten Infoblatt haben wir
kurz über das Vorhaben der Projektgruppe Peenemünde berichtet. In der Presse
erschienen dazu mehrere Artikel. Am 11.09.09 wurde die bereits
genannte Informationsveranstaltung in der Peenemünder „Zwiebel“ durchgeführt.
Einer der Gäste war der Referatsleiter im Kultusministerium von
Mecklenburg-Vorpommern und Koordinator einer interministeriellen Arbeitsgruppe,
Herr Mothes. Diese Arbeitsgruppe will sich mit dem neuen Leitbild für das HTI
und Peenemünde beschäftigen. Herr Mothes lehnte natürlich eine Rekonstruktion
des Prüfstandes VII ab. Man habe „politische Bauchschmerzen,… wir wollen keine
Inszenierung an alten Orten, schon gar nicht an Orten aus dem 2. Weltkrieg“
waren seine Worte. Damit hat Herr Mothes „die Katze aus dem Sack gelassen“. K. F. In einer Pressemitteilung der
Projektgruppe, ihre Leiter sind Dipl.-Ing. Matthias Brauer und Dipl.-Ing.
Joachim Reuter, wurde folgendes mitgeteilt: „Brauers Idee eines Technikmuseums Peenemünde
richtet sich eindeutig auf die Entwicklung der Raketentechnik und die dafür
notwendige bauliche Umsetzung insbesondere des Prüfstands VII, der im Großen
und Ganzen noch gut sichtbar erhalten ist, sowie des noch als Rohbau erhaltenen
Sauerstoffwerks und der Abschussrampe der Fi-103. Die Landesregierung sieht
gerade da Konflikte mit dem Denkmal- und Naturschutz. Konflikte, die sie sich
zu einem Großteil jedoch selbst angetan hat. Zum einen will sie die
strukturschwache Region um Peenemünde mit viel Initiative und Finanzspritzen
stärken. Zum anderen benötigt sie natürlich Ausgleichsfläche, um den
Platzbedarf des neuen Kraftwerks in der Ökobilanz auszugleichen, und
gleichzeitig bremst sie bei privaten Initiativen wie dieser von Brauer, die
sowohl den Tourismus ankurbelt, Arbeitsplätze schafft, technische Denkmäler
erlebbar macht und die Natur schont. Und der Architekt Brauer weiß, wovon er
spricht, wenn er sagt: „Die Natur rund um das Raketenzentrum und den Prüfstand
VII bleibt durch unsere kontrollierten Führungen in einem eingezäunten Gebiet
wesentlich geschonter, als wenn irgendwelche wilden Spuren- und Schatzsucher
kreuz und quer durchs Unterholz kriechen“. Ranger sollen auf dem Museumsgelände
für „natürliche“ Ordnung, aber auch für Sicherheit sorgen. Das seitens der
Landesregierung immer wieder vorgebrachte Argument eines ökologisch höchst
sensiblen Gebietes mit dem Ziel, dies zum Naturerbe zu machen, nimmt Brauer
durchaus ernst und fügt es in seine Planungen mit ein. Gerade hat er einen
Vertreter der UNESCO eingeladen, um das für das Museum benötigte Gelände
irgendwann einmal zum Weltkulturerbe zu machen. Den Kopf schütteln kann Brauer
allerdings dann nur, wenn für das Land „denkmalfachliche Bedenken“ bestehen,
während es für die Weltorganisation UNESCO immerhin eine erste Prüfung zum
Weltkulturerbe wert sein könnte. Doch gerade ein Blick ins Denkmalschutzgesetz
des Landes Mecklenburg-Vorpommern zeigt ihm und seinen Projektmitgliedern
deutlich, welche Aufgaben der Denkmalschutz doch hat, nämlich „die Denkmale als
Quellen der Geschichte und Tradition zu schützen, zu pflegen, wissenschaftlich
zu erforschen und auf eine sinnvolle Nutzung hinzuwirken“, so § 1 (1) des
Gesetzes. Aus Brauers Sicht sind in seinem Projekt alle Auflagen aus diesem
Paragraphen erfüllt, schließlich hat er im Militärhistorischen Forschungsamt in
Freiburg Originalpläne eingesehen, die für ihn Basis der originalgetreuen
Rekonstruktion sind. Auch Rekonstruktionen von längst verfallenen oder neu
errichteten Baudenkmälern können dem Gesetz entsprechen und haben für die
Öffentlichkeit nicht nur einen Nutzen, sondern sind ein wesentlicher Aspekt der
eigenen Kultur. Die Liste ist fast unendlich lang: die Heuneburg, der Limes,
Goseck, der Reichstag, die Frauenkirche in Dresden oder das Stadtschloss in
Berlin, um nur einige zu nennen, sind für ihn Beispiele, wie Denkmale
rekonstruiert erlebbar gemacht wurden oder werden. Da spielen selbst
Kreidemalereien sowjetischer Soldaten wie im Reichstag eine denkmalrechtliche,
zumindest aber eine erhaltenswerte Rolle. Er sieht eher das Land im Widerspruch
zum eigenen Gesetz. Ob das Belassen des Denkmals Prüfstand VI und der damit
weitere Verfall mit dem Denkmalschutzgesetz in Einklang steht, hält er
zumindest für fragwürdig. Aber auch die Gemeinde
Peenemünde könnte sich aktiv in diesem Projekt einbringen, nämlich vom
Vorkaufsrecht beim Übertrag des gesamten Areals Gebrauch machen. Auch dies
sieht das Denkmalschutzgesetz so vor. „Und überhaupt“ ergänzt Brauer, „reden
wir hier doch von max. 2,2 Prozent der gesamten Fläche von über 4,5 Millionen
Quadratmetern, die hier für unser Denkmalschutz-Projekt verwendet würden!“. Es
gibt sicherlich auch in Mecklenburg-Vorpommern Projekte, die ein deutlich
ungünstigeres Verhältnis vom Denkmalschutz zum Naturschutz aufweisen. Immer noch kein Disneyland in Peenemünde Der immer wieder seitens der
Gegner des Projektes vorgebrachte Vorwurf, man wolle ein „Disneyland“ aus dem
Prüfstand VII machen, weil Geschichte nur punktuell und damit „unseriös“
dargestellt würde, ärgert Brauer und seine Mitstreiter nur kurz. „es scheinen
wohl die Argumente gegen das Projekt auszugehen, deshalb werden polemische
Wiederholungen auch nicht richtiger,
sondern zeigen nur, wes
Geistes Kind da tätig ist“, bleibt Brauer sachlich, denkt kurz nach und stellt
sich die Frage, ob die Gegner die Idee der Projektgruppe nicht lieber zu ihrer
eigenen machen wollen? Der Vorwurf der „punktuellen Geschichtsaufbereitung“
würde ja schließlich auch das HTI selbst treffen, da dort die technische
Entwicklung der Raketentechnik wesentlich zu kurz dargestellt wird. Genau aus
diesem Grund hatte die Projektgruppe rund um den Prüfstand VII, die
Test-Abschussanlage der Fi-103 sowie das Sauerstoffwerk eine Zusammenarbeit mit
dem HTI angeboten: hier die technische, dort die geschichtliche Darstellung mit
den verbundenen Mühen und Leiden der dort Tätigen sowie derer, die in den
Herstellungswerken als Zwangsarbeiter elend zu Tode gekommen sind. Was Brauer und sein
Co-Projektleiter Joachim Reuter wesentlich mehr ärgert, ist das Unverständnis
in der Landesregierung, wo nach wie vor geglaubt wird, dass es sich bei dem
geplanten Technikmuseum um eine Konkurrenzsituation
zum HTI handeln soll. „Die haben trotz mehrmaliger Gespräche nicht verstanden,
dass es eine Ergänzung zum bereits bestehenden HTI sein soll! Ein Miteinander,
eine Lösung, von der der Standort und alle Beteiligten gleichermaßen profitieren.“,
sagt der erfahrene Rüstungsmanager Reuter. Um all diese Hintergründe,
Befindlichkeiten, Ausreden, Widersprüche und Ängste der Bevölkerung einmal
darzustellen, sollte die Informationsveranstaltung beitragen.“ Ludwigsburg, den 10.
September 2009 Leiter Projektgruppe Technikmuseum
Peenemünde Matthias Brauer Gartenstraße 10 71638 Ludwigsburg Tel 07141/905523 MatthiasBrauer@TechnikmuseumPeenemünde.de www.TechnikmuseumPeenemünde.de Der
Apollo 15 Mondbrief Am 26. Juli 1971 startete mit
Apollo 15 erstmals eine Mondlandemannschaft mit einem eigenen Mondfahrzeug, dem
„Lunar Roving Vehicle“. Die Gesamtdauer des Unternehmens wurde aus
wissenschaftlichen Gründen auf 12 Tage verlängert. Im Laufe von 3 Exkursionen
wurde ein Gebiet mit einem Radius von 7 km erkundet und ca. 100 kg Mondmaterial
gesammelt. Nach einer Gesamtflugdauer von 12 Tagen und 7 Stunden ging die
Kommandokapsel unversehrt im vorgesehenen Landegebiet im Pazifik nieder. Bei diesem Flug nahm
bekanntlich die Crew einige hundert Umschläge mit, die zum Teil in der
Mondlandefähre auf der Mondoberfläche landeten. Dieser zum Mond beförderte
APOLLO 15-Mondbrief mit Abstempelungen wie abgebildet, Originalunterschriften
der Astronauten David Scott, Alfred Worden, James Irwin hat eine Bestätigung
mit Nummerierung der Beförderung zum Mond. Der Vorstand wünscht allen Mitgliedern und Freunden des Vereins schöne und besinnliche Feiertage sowie ein erfolgreiches Jahr 2010 bei bester
Gesundheit |