Der
Vorstand informiert
Für
die Vortragsreihe am 26. September konnten wieder Redner für interessante Vorträge gewonnen werden. 2. Zur weiteren Erforschung und Darstellung der
Peenemünder Geschichte verfolgt der Vorstand
die Idee zu einer historischen Seefahrt von Insel zu Insel. Gemeint sind die Inseln Usedom, Ruden und
Greifswalder Oie. Dazu fanden Gespräche mit der Peenemünder Rederei Tessnow statt. Sie steht unserem
Anliegen sehr aufgeschlossen gegenüber. Bei einem Besuch auf der Oie im Juli
mit Herrn Tessnow wurde der vorläufige
Ablauf besprochen, sowie Stätten der Raketenforschung gesucht und ausfindig gemacht (Startstelle,
Bunkeranlagen, Leuchtturm usw.) Der vorläufige Ablauf dieser Schiffsfahrten ist
soweit klar. Jetzt geht es an die Erarbeitung der notwendigen Unterlagen und
der Schaffung der technischen Voraussetzungen.
3. Am 01. Juli fand ein Treffen mit dem
Karlshagener Bürgermeister, Herrn Höhn, statt. Wir haben unseren Verein und
seine Ziele vorgestellt und sehen für die Zukunft einer guten Zusammenarbeit mit der Gemeinde Karlshagen entgegen. So konnte z. B. geklärt werden, wie wir mit
Infotafeln über die abgeschossenen englischen
Besatzungen beim ersten Bombenangriff auf Peenemünde/Karlshagen informieren
können.
Klaus Felgentreu Ruth
Kraft – Ehrenmitglied des Fördervereins Peenemünde am 08.
Juli 2015 verstorben Am 11. April 2007 überreichte Volkmar Schmidt,
Vereinsvorsitzender, an die Schriftstellerin und Vereinsmitglied, Ruth Kraft – Bussenius die Urkunde als
„Ehrenmitglied im Förderverein Peenemünde“. Kurz vorher hatte sie ihren literarischen
Nachlass dem Deutschen Bundesarchiv übergeben.
Ruth Kraft wurde am 03. Februar 1920 in
Schildau, Kreis Torgau, geboren. Nach dem Besuch des Katherina-von-Bora-Lyzeums
in Torgau schloss sie erfolgreich eine kaufmännische Lehre ab und arbeitete
anschließend als Buchhalterin. 1940 wurde sie dienstverpflichtet und nach
Peenemünde als technische Rechnerin in die Aerodynamische Abteilung versetzt.
Sie wurde ein „Rechenmädchen für den Windkanal“. 1943 wechselte Ruth Kraft von
der Technik in den sozialen Bereich und wurde Zivilangestellte des
Wehrkreiskommandos Stettin. Nach dem Bombenangriff auf Peenemünde, am 18.
August 1943, fuhr sie sofort hierher, um helfen zu können. Mit dem Vorrücken
der Ostfront auf Stettin wurde auch sie weiter in den Westen Deutschlands
verlegt. Sie landete schließlich im Mai 1945 in Rendsburg. Im Juni wagte sie
ihre Rückkehr ins Elternhaus nach Schildau und setzte hier ihre in Peenemünde
begonnenen Schreibversuche fort. In Leipzig fand sie bald Anschluss an einen
Autorenkreis. 1946 wurde sie dann Mitarbeiterin des Jugendfunks beim Sender
Leipzig des Mitteldeutschen Rundfunks. Hier bekam sie ihre ersten literarischen Aufträge. Von 1946
– 1953 erschienen von ihr eine Reihe von Kinderbüchern.
Aus Ruth Krafts umfassendem Werk von Romanen,
Kinder- und Jugendbüchern, Drehbüchern und Hörspielen ragt besonders ihr Roman „Insel ohne Leuchtfeuer“ hervor. In ihm
verarbeitet sie ihre Peenemünder Zeit. Vor über 50 Jahren erschien der weit
über die Grenzen Deutschlands bekannte Roman. Er hat auch heute auf Grund
seines historischen Hintergrundes nicht an Bedeutung verloren. 1959 stellte sie
ihren Roman erstmals auf der Leipziger Herbstmesse vor. Er fand bei den Lesern
ein großes Echo. Ruth Kraft war seit 01. November 2000 Mitglied
unseres Vereins und lebte bis zu ihrem Tod am 08. Juli in einer
Seniorenresidenz in Berlin. Bei der Übergabe ihres literarischen Nachlasses
an das Deutsche Bundesarchiv sagte sie: „Diese
Zeugnisse sollen einmal jungen Menschen erzählen, wie wir damals gelebt haben“. Für uns Mitglieder des Fördervereins war es
immer eine große Freude und Ehre, wenn wir Ruth Kraft zu unserem Peenemünder
Treffen begrüßen konnten. Sie hat großen Anteil an der Erforschung und Darstellung
der Peenemünder Geschichte. In ihrem letzten Buch „Leben von der Pike auf“ (ISBN 3-928787-18-7) schildert sie sehr
eindrucksvoll ihr Leben. Ihr Andenken werden wir für immer bewahren. Klaus Felgentreu 2. Vorsitzender Förderverein Peenemünde e. V: Peenemünder
Hintergründe Vor
vier Jahren haben wir im Infoblatt 3-2011 einen Artikel unter Überschrift
„Historikerstreit“ veröffentlicht. In einen Artikel der Welt Online vom
19.06.2011 hatte ein Ulli Kulke die Frage aufgeworfen: „Baute Wernher von Braun die V2?“ Da tauchte ein Name auf: Paul Schröder! Seine
Aussagen, die Uta K. Mense (Denkmalpflegerin an der Hochschule Cottbus) im
Militärarchiv Freiburg aufspürte, hat sie vor ca. zwei Jahren in einer leicht
überarbeiteten Version vom Lehrstuhl Denkmalpflege 2012/13 in einem Artikel
veröffentlicht. Er hat die Überschrift: „Zeitzeugen
als Mosaiksteine der Geschichte – Die Hintergründe der Heeresversuchsanstalt
Peenemünde.“
Ich
möchte die hier gemachten Aussagen nutzen, um dem Leser deutlich zu machen, welche
kontroversen Auseinandersetzungen es in Peenemünde gab. Sehr deutlich wurde das
im Verhältnis von Braun zu Schröder. Nicht nur historisch gesehen
ist dieser Streit interessant, er macht auch deutlich wie die Beziehungen
zwischen den führenden Köpfen in Peenemünde tatsächlich waren. Frau
Mense beginnt ihre Ausführungen mit folgenden Worten: „In der Aufarbeitung
und Dokumentation der jüngeren Geschichte – wie den individuellen Erlebnissen
im Zweiten Weltkrieg – wurden verstärkt Programme initiiert, die Aussagen von
Zeitzeugen sammeln und für die Nachwelt erhalten sollen…Es gibt aber auch
historische Ereignisse, die für jene Menschen, die sie erlebten, von einer
derart nachhaltigen Eindrücklichkeit waren, dass sie sich auch ohne
Zeitzeugenprogramme berufen fühlen, ihre historischen Erlebnisse für die
Nachwelt festzuhalten. Dies gilt etwa für die Geschichte der ersten Raketen,
die bis in den Weltraum flogen. Die Tatsache, dass diese Raketen nicht für die
Raumfahrt, sondern für die Wehrmacht und damit deren Oberbefehlshaber Adolf
Hitler entwickelt wurden, und dass sie als „Vergeltungswaffe“ V2 in die
Geschichte eingegangen waren, hatten dabei viele Jahre eine eher untergeordnete
Bedeutung.“ Es
ist eine bekannte Tatsache, dass die V2 (A4) als Waffe entwickelt und
eingesetzt wurde. Wir hatten ja schon ausführlich in den Infoblättern 2013/14
unter der Überschrift „Eine Geschichte der Raketentechnik“ berichtet. In den
USA und der Sowjetunion wurde die V2 Ausgangspunkt für neue Raketenwaffen
(Kalter Krieg), aber auch für Raketen, die den Weltraum und den Mond eroberten.
Heute ist der Mars das Ziel. Weiter
heißt es im Bericht von Frau Mense: „In eben jenen heißen
Tages des Kalten Krieges Mitte der 1950er Jahre, als die Sowjetunion den USA im
Wettlauf um die Raketenentwicklung deutlich überlegen schien, hatte sich ein
ganz anderer Zeitzeuge aus Peenemünde bei den US-Behörden zu Wort gemeldet: der
deutsche Ingenieur Dr. Paul Schröder.
Seiner Ansicht nach wurden in den USA Ressourcen nicht richtig ausgeschöpft und
die wissenschaftliche Arbeit verzögert. Einen Grund dafür hatte er nach seiner
Meinung innerhalb seiner kurzen Berufstätigkeit für die US-Luftwaffe schnell
ausgemacht: Dr. Wernher von Braun,
ehemaliger Technischer Direktor aus Peenemünde, der mit einem Teil des alten
Teams 1950 im Redstone Arsenal, Huntsville, ebenfalls wieder eine führende
Position innehatte, diesmal für das Heer der US-Streitkräfte.“ Frau
Mense schildert im Bericht den Lebensweg von Paul Schröder. Wer war Paul Schröder? Das beantworten
wir mit dem Bericht im nächsten Infoblatt. kf Vor 50
Jahren – erster Weltraumspaziergang in der Raumfahrtgeschichte Man
glaubt es kaum, dass vor fünfzig Jahren der erste Mensch ins All ausstieg.
Heute gehören Ausstiege in den Weltraum zum Alltag der Astronauten und
Kosmonauten.
Am 18. März 1965 um 7.00 GMT startete das
Raumschiff Woßchod 2 mit den beiden
Kosmonaten Beljajew und Leonow in
eine stark elliptische Umlaufbahn um die Erde. Während des gesamten Fluges gab
es eine ununterbrochene Funkverbindung. Diese war für ein gewagtes Manöver, den
Ausstieg eines Kosmonauten ins All, unbedingt notwendig. Bereits um 11.30 Uhr,
zu Beginn der zweiten Erdumkreisung, verließ Alexej Leonow in einem neuartigen
Raumanzug, ausgestattet mit einem autonomen Lebenserhaltungssystem, die
zylindrische Luftschleuse. Er entfernte sich anschließend, nur mit einer 5,35 m
langen „Nabelschnur“ mit dem Raumschiff verbunden, bis zu 5 m von diesem. Zu
den wenigen Arbeiten gehörte die Entfernung eines Linsendeckels an einer
Außenkamera. Der
Druck im Innern des Raumanzuges wurde auf mehr als die Hälfte reduziert.
Beljajew trug einen identischen Raumanzug, um seinen Kameraden bei einem
eventuellen Notausstieg helfen zu können. Beim niedrigen Luftdruck von nur 0,4
Atmosphären musste man vor dem Ausstieg den Stickstoff aus dem Blut entfernen.
Mehr als eine Stunde atmeten darum beide Kosmonauten reinen Sauerstoff. Die
Rückkehr nach einigen Minuten im freien Flug war schwieriger als der Ausstieg.
Der Helm hatte sich beschlagen und der Raumanzug hatte sich wie ein Ballon
aufgeblasen. Darum musste der Innendruck auf weitere 0,25 Atmosphären
vermindert werden. Schließlich gelangte Leonow nach großer Anstrengung doch in
die Luftschleuse und in die Kabine. Es
gab aber weitere Schwierigkeiten. Planmäßig sollte die Kapsel nach der 16.
Erdumkreisung landen. Wegen eines Fehlers versagte das Bremstriebwerk.
Kommandant Beljajew musste mit Woßchod 2 die Landung mit der Handsteuerung
einleiten. Sie landeten im tief verschneiten Wald und wurden erst viele Stunden
später geborgen. Missionsdauer:
1 Tag, 2 Stunden, 2 Minuten - 18 Erdumkreisungen Landung
am 19. März 1965 um 9.02 Uhr GMT Aus den Erfahrungen mit dem Raumanzug zog man
Konsequenzen für neue verbesserte Anzüge (kf). Quelle: „Von Gagarin zur Raumstation Mir“ von
Alfred Gugerell NASA-Raumschiff
MPCV im Bau
Das
nach dem Sternbild Orion benannte NASA-Raumschiff „Orion MPCV“ (Multi- Purpose
Crew Vehicle = Mehrzweck-Mannschaftsfahrzeug) ist im Bau. Bis 2021 sollen bis
zu vier Astronauten damit den Mond umrunden. Seinen ersten Testflug hat das
Raumschiff im Dezember 2014 erfolgreich absolviert. Noch ohne Crew, aber dafür
mit 1200 Sensoren an Bord. Zweimal umrundete
die Raumkapsel die Erde. Der
nächste Testflug ist für September 2018 geplant. Dann wird erstmals das von der
Europäischen Weltraumorganisation ESA und den Deutschen Zentrum für Luft- und
Raumfahrt DLR entwickelte Europäische
Service-Modul (ESM) mitfliegen. Es liegt unterhalb der Raumkapsel und
liefert Strom, Trinkwasser sowie Atemluft für die Astronauten. Für ihre
Sicherheit im Fall eines Raketenschadens beim Start sorgt das Launch Abort System (LAS), das das
Crew-Modul von der Rakete trennt und an Fallschirmen sicher zur Erde schweben
lässt. Eines Tages soll das Orion MPCV Menschen zur ISS, auf einen Asteroiden
oder zum Mars befördern. Ein realistisches Datum für die Reise zum Roten
Planeten steht allerdings noch aus. Aus
PM 08/15 Eine Frau
für den Weltraum – ein Deutscher an der Spitze der ESA
Die Frau für den
Weltraum Ein
Asteroid in den Weiten des Weltalls trägt bereits ihren Namen. Er heißt seid
1999 „Ehrenfreund“. Für die Astronomin
und Biologin, Pascale Ehrenfreund, kommt nun noch eine irdische
Auszeichnung hinzu: Die 55-Jährige wird Vorsitzende des Vorstands des Deutschen
Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) – als erste Frau auf diesem
herausragenden Posten. Sie
kann auf eine besondere Karriere zurückblicken. Die Österreicherin studierte an
der Universität Wien Astronomie und Biologie und promovierte im Fachbereich
Astrophysik. Später arbeitete sie bei der Europäischen Weltraumagentur (ESA).
Mit 38 Jahren habilitierte sie 1999 zum Thema „Kosmischer Staub“. Sie ist
Professorin für Weltraumpolitik und internationale Beziehungen an der
Universität Washington. Rund
50 Wissenschaftler hatten sich auf die begehrte Position beworben. Sie selbst
spricht von einer „ehrenvollen Aufgabe“, die sie beim DLR übernehme.
Ehrenfreund übernimmt mit dem DLR ein Großunternehmen und ist zuständig für die
Planung und Umsetzung der deutschen Raumfahrtaktivitäten. DLR beschäftigt rund
8000 Mitarbeiter und forscht an 16 Standorten. 2013 betrug das Budget rund 846
Millionen Euro. Hinzu kommt der Raumfahrtetat von 1,3 Milliarden Euro. Deutscher an der Spitze
der ESA
Jan Wörner (60) leitete das
Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Jetzt wechselte er nach Paris auf den
Chefposten der europäischen Raumfahrtorganisation ESA. Seit Anfang Juli 2015
lenkt er die Geschicke dieser bedeutenden Agentur, der 20 EU-Länder, die
Schweiz und Norwegen sowie Kanada als assoziiertes Mitglied angehören. Er ist
der erste Deutsche seit einem Vierteljahrhundert. Auf
Prof. Wörner kommt einiges zu. Insbesondere die Aufgabe, eine neue Trägerrakete
zu bauen, die „Ariane-6“. Für ihn ist auch wichtig das
Galileo-Navigationssystem zum Erfolg zu führen. Und: „Es wird 2016 und 2018
eine Mars-Mission der ESA geben. Generell werden das Thema Internationale Raumstation
und die Frage, was nach der ISS kommt meine Amtszeit dominieren“. Die ISS wird
voraussichtlich Mitte der 2020er Jahre ihren Betrieb einstellen. Grundsätzlich
ist dem künftigen ESA-Chef das Verbindende wichtiger als nationales Denken.
Wenn der Mensch zum Mars fliegen sollte, wünscht sich Wörner, „dass wir dann
gar nicht darüber reden, welche Nationalität an Bord ist. Wir sind eine global
agierende Gemeinschaft. Die Raumfahrt kann in Zeiten irdischer Krisen eine gute
Rolle in der Völkerverständigung spielen. Raumfahrt hat auch die Aufgabe, in
schwierigen Zeiten internationale Kooperation aufrechtzuerhalten.“ Aus
OZ Persönlich 29.06. u.06.07.15 Neues vom
Büchermarkt Im Frühjahr 2015 erschien im Druffel &
Vowinckel-Verlag unter dem neuen Titel Aufbruch in den Weltraum die 2. Auflage des Buches Hitlers V2-Rakete von Peter Farber aus
dem Jahre 2009. Die bereits in der Rezension zur 1. Auflage im Infoblatt 1/2009
aufgeführten Fehler und Widersprüche wurden in dieser Neuauflage leider nicht
korrigiert. Verändert wurde nur der Buchtitel.
2. Auflage, 248 Seiten mit 120 Fotos,
Zeichnungen und Dokumenten zum Preis von 19,95 € Anfang August 2015 erschien im Ch. Links Verlag
das Buch Rüstung auf dem Prüfstand - Kummersdorf, Peenemünde und die »totale Mobilmachung«
von Philipp Aumann. Der Begleitband zur
Sonderausstellung im Historisch-Technischen Museum Peenemünde dokumentiert die
nahezu vergessene Geschichte von Kummersdorf. Mit zahlreichen historischen und
heutigen Fotos werden die damaligen Arbeitsorte und die überlieferten
Fundstücke der Erprobungen in Kummersdorf und Peenemünde gezeigt sowie in
ihren historischen Kontext eingeordnet. Ausstattung: Broschur,
128 Seiten, Abbildungen 24 s/w und 55 farbig, Preis: 15,- € ISBN: 978-3-86153-864-6 m.k. Pressespiegel OZ
20.07.2015 V2-Spitze: Testrakete oder Einsatzwaffe?
Nach
Privatfund nehmen Peenemünder Kontakt zu Museum in Hagen auf.
Im Sauerland hat ein
Hobby-Historiker auf einem Dachboden einen Metall-Kegel entdeckt, der sich als
Spitze einer V 2-Rakete entpuppte. Diese Waffe wurde in Peenemünde während der
Zeit der Nazi- Diktatur entwickelt, gebaut und zum Einsatz gebracht. Nach einem
Bericht der Bild- Zeitung lag das etwa 60 kg schwere Teil lange Zeit unbeachtet
herum. Es soll allerdings erst
vor rund 20 Jahren durch einen Bekannten des Hobbyforschers von einem
ostdeutschen Bauernhof ins Sauerland gebracht worden sein. Inzwischen ist das
116 Zentimeter große rostige Bauteil ins Bunkermuseum nach Hagen in
Nordrhein-Westfalen geliefert worden. Mit den dortigen
Verantwortlichen will nun kurzfristig der Chef des Peenemünder Historischen
Museums, Dr. Michael Gericke, Kontakt aufnehmen. Das namhafte Museum im
Norden der Insel Usedom besitze zwar selbst vier solcher Rakenspitzen, es sei
aber durchaus sehr interessant, an Hand der dem HTM vorliegenden
Schussprotokolle herauszubekommen, ob es sich um eine Test- oder gar um eine
Einsatzrakete gehandelt hat, so Gericke weiter. Von den sogenannten V 1-Raketen
habe Peenemünde hingegen keine Spitze in seiner umfangreichen Sammlung. OZ 11.07.15 Riesiges Gemälde fürs alte Kraftwerk Ein Katalane und ein Mexikaner arbeiten derzeit in
Peenemünde künstlerisch. Eine Spanierin dokumentiert das. Neugierige Blicke der
Museumsbesucher und Passanten, vorsichtiges Näherkommen, unsichere, getuschelte
Fragen. Was passiert da neben dem Peenemünder Kraftwerksgebäude? Wer ist da am
Werk und warum? Wer den drei jungen Leuten mit etwas Englisch (besser noch
Spanisch) begegnen kann, ist schnell informiert. Den gesamten Sommer
über arbeitet der katalanische Künstler Gregorio Iglesias Mayo im Innenhof des
Historisch-Technischen Museums an einem Gemälde auf Leinwand. Sie ist stolze 40
mal zwölf Meter groß. Auf und unter dem weißen Spezialtuch, das durchaus
betreten werden darf, hat der Spanier Schutt, Ruinen und Metallstücke verteilt.
Im wahrsten Sinne des Wortes prägen sie das Bild. Auch das Wetter und der Boden
sollen sich auf der Leinwand abbilden und so einen direkten, authentischen
Bezug zum Ort und zu seiner Geschichte herstellen.
Der Künstler will in
seinem Werk die Geschichte des schicksalsschweren Ortes, seine weltweite
Bedeutung und sein heutiges Aussehen einfangen. Die Besucher können ihm
tagtäglich bei der Arbeit zusehen und sich dadurch mit seinem Blick auf
Peenemünde unmittelbar auseinandersetzen. Parallel zu Gregorio
Iglesias Mayo beschäftigt sich der Druckgrafiker Miguel Aragon (Mexiko/USA)
ebenfalls mit dem Abdruck der Geschichte in Peenemünde. Der junge Mann von
jenseits des Atlantiks legt Blätter auf dem Gelände aus. Sie sind mit
lichtempfindlicher Flüssigkeit präpariert und reagieren daher ähnlich wie ein
Foto auf Licht, nur viel langsamer. Sie fangen also Himmel, Erde und die
Relikte der Peenemünder Geschichte ein. Auch dieser Prozess, das Einbrennen
eines Bildes ebenso wie dessen langsames Verblassen, ist eine künstlerische
Auseinandersetzung mit der Erinnerung. Die Arbeiten entstehen
in Kooperation mit dem Till-Richter-Museum in Buggenhagen, wo die beiden
Künstler während ihres Aufenthalts wohnen. In beiden Museen werden die Werke
der Künstler und eine Fotodokumentation der spanischen Fotografin Gala Oro -
auch sie war gestern in Peenemünde vor Ort - von April bis August 2016
ausgestellt. Das Gemälde im Riesenformat wird an der Wand der Turbinenhalle des
Kraftwerks Peenemünde gezeigt werden. Kurator Dr. Phillip
Aumann freut sich über jeden Künstler, der Interesse bekundet, in Peenemünde
arbeiten zu wollen. 'Das ergibt neue Sichten auf unser Areal und seine
Historie. Denn Künstler sehen die Dinge anders als Historiker oder Museologen',
begründet er diese Haltung. Und zum Glück gebe es viele Anfragen. Weitere Informationen
unter: http://tillrichtermuseum.org
OZ 04.06.15 Sauerstoffwerk: Vermarktung oder Abriss? Peenemünder geben für den sakralen Bau ein
Schadensgutachten in Auftrag. Ein Beleuchtungskonzept liegt vor. Was für ein trauriges
Bild: Die Fassade hat zahlreiche Risse, das Dach ist teilweise eingestürzt.
Teile der Klinkerfassade sind herausgebrochen. Das einstige Sauerstoffwerk in
Peenemünde ist in einem ruinösen Zustand. Betreten verboten - Einsturzgefahr! Was nun? Diese Frage
stellen sich die Peenemünder Abgeordneten immer wieder, denn seit 2013 ist der
Bau im Eigentum der Gemeinde. Für 50000 Euro hatte die Kommune das
Sauerstoffwerk seinerzeit von einem Privatmann erworben. Das Geld kam vom Land,
wie Kerstin Teske, Verwaltungschefin des Nordamtes, informiert. Jetzt stellt Schwerin
weitere Mittel für die Erstellung eines Schadensgutachtens bereit - knapp 90000
Euro. Ziel ist ein Maßnahmen- und Prioritätenplan zur Bestandssicherung auf der
Grundlage der Ergebnisse der Schadensbegutachtung. 'Wir brauchen endlich die
fachliche Einschätzung', sagt Michael Gericke, Geschäftsführer des
Historisch-Technischen Museums (HTM) Peenemünde. Das Sauerstoffwerk, eines der
prägenden Gebäude des Ortes, wurde im Jahre 1939 errichtet, weil für die in
Peenemünde entwickelte Rakete A4 (V2) flüssiger Sauerstoff benötigt wurde. Konzept: Architektur zum Leuchten bringen Das Gebäude, das unter
Denkmalschutz steht, sollte durch eine Lichtinstallation besser in Szene
gesetzt werden. Deshalb hatte das HTM in Zusammenarbeit mit dem Büro
Architekten- und Ingenieurbüro Stralsund (AIU) ein Beleuchtungskonzept
erarbeitet. 'Besuchern wollen wir über Außentreppen und weiteren Zugängen einen
Einblick ins Sauerstoffwerk ermöglichen', so Gericke zu den Plänen. Das
I-Tüpfelchen der Leuchtinstallation könnte die Verbindung per Laserstrahl
zwischen Sauerstoffwerk und Museum sein. AIU hat laut Kerstin
Teske bei der Ausschreibung für die Erstellung des Schadensgutachtens den
Zuschlag bekommen. Die Stralsunder hatten bereits erhebliche
Sanierungsmaßnahmen am Peenemünder Kraftwerk von 2009 bis 2011 begleitet. 'Sie
kennen sich hier aus', sagt die Verwaltungschefin. Bevor die Gutachter nun
ihre Arbeit aufnehmen, sind Untersuchungen, Aufmaße und die Entnahme von
Materialproben erforderlich. Weil das Gebäude deshalb in bestimmten Bereichen zum
Betreten freigegeben werden muss, sind Vorab-Sicherungsmaßnahmen notwendig.
Dazu zählen unter anderem das Abschlagen einsturzgefährdeter Ziegelkörper der
Dachdecke und die Sicherung absturzgefährdeter Betonteile und
Mauerwerksbereiche. Der starke Bewuchs im Inneren der Ruine soll ebenfalls
beseitigt werden. Die Gutachter wollen sich laut Ausschreibung 40
Untersuchungsbereichen widmen. Für Peenemündes
Bürgermeister, Rainer Barthelmes, ist entscheidend, was das Gutachten über die
Zukunft der Ruine aussagt. 'Es ist ja nicht nur das verfallene Gebäude.
Inzwischen sind viele auch genervt von der andauernden halbseitigen Sperrung
der Hauptstraße im Bereich des Sauerstoffwerkes', sagt Barthelmes. Der etwa 60
Meter lange Zaun wurde aus Sicherheitsgründen aufgestellt. 'Das ist die
Hauptzufahrt zum Hafen', so der Bürgermeister. Barthelmes will sich
zwar nicht an Spekulationen um die Zukunft des Sauerstoffwerkes beteiligen,
doch sei selbst für ihn ein Abriss nicht mehr ausgeschlossen. 'Wenn es nicht
mehr zu erhalten ist, muss man schauen, was damit passiert. Es ist ja kaum zu
verantworten, in so eine Ruine noch Geld zu investieren. Denn die Sicherung
muss von uns finanziert werden', betont der Bürgermeister, der gespannt ist auf
die Kostenschätzung für die Erhaltungsmaßnahmen. 'Dann wissen wir auch
endlich, ob unser Beleuchtungskonzept eine Vision oder doch nur eine Illusion
ist', sagt HTM-Geschäftsführer Michael Gericke.
In
eigener Sache Wir danken für die eingegangene Spende
Herr
Walter Gademann 50,00 €
Frau
Dr. Ursula Erna Rita Habicher
100,00 €
Im
Juli hatten Geburtstag
Frau Lucia Martha
Mokelke Hagen; Herr Ulrich Fügenschuh Aurich; Herr Karl-Peter Stracke Abendsberg; Herr Peter Riedel Backnang Herr Rainer Höll Karlshagen; Herr Ferdinand Erbe Dresden Im
August hatten Geburtstag
Monsieur Roland
Hautefeuille Paris; Herr Prof.
Mathias J. Blochwitz Berlin; Herr Karl Winterfeld Dessau; Herr Klaus Ost Bingen; Herr Peter Sell Kiel Herr Robert Schmucker München; Herr Norbert Höllerer Floß; Herr Erich Schäfer Wanderup Im
September haben Geburtstag
Herr Dipl.-Ing. Walter
Gademann München; Herr Jürgen Bock Lauterbach Herr Winfried Gaube Hanshagen; Mr. William Pavelin Barling Magna / Essex; Herr Herbert Laabs Holzminden; Herr Wolfgang Jähn Nordhausen Herr Uwe Schmaling Neubrandenburg; ; Herr Martin Zenker Kütten Herr Winfried Sander Hermeskeil
Herausgeber:
Förderverein Peenemünde „Peenemünde -
Geburtsort der Raumfahrt" e.V., Anschrift:
Förderverein Peenemünde e. V. Waldstraße
03 17449 Karlshagen; Tel.: 038371/20106;
038371/20695 e-mail: huebner-l@t-online.de
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Gestaltung: Lutz Hübner und Klaus Felgentreu, Karlshagen; Druck:
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