Der Vorstand informiert

 

 

  1. Der Vorstand hat sich auf seinen letzten Sitzungen mit der Vorbereitung des Peenemünder Treffens und der Jahreshauptversammlung befasst.

      Für die Vortragsreihe am 26. September konnten wieder Redner für interessante       Vorträge gewonnen werden.

 

2.   Zur weiteren Erforschung und Darstellung der Peenemünder Geschichte verfolgt der             Vorstand die Idee zu einer historischen Seefahrt von Insel zu Insel. Gemeint sind die             Inseln Usedom, Ruden und Greifswalder Oie. Dazu fanden Gespräche mit der             Peenemünder Rederei Tessnow statt. Sie steht unserem Anliegen sehr aufgeschlossen gegenüber. Bei einem Besuch auf der Oie im Juli mit Herrn Tessnow wurde der      vorläufige Ablauf besprochen, sowie Stätten der Raketenforschung gesucht und     ausfindig gemacht (Startstelle, Bunkeranlagen, Leuchtturm usw.)

Der vorläufige Ablauf dieser Schiffsfahrten ist soweit klar. Jetzt geht es an die Erarbeitung der notwendigen Unterlagen und der Schaffung der technischen Voraussetzungen.

 

Gerade die Vereine bereichern das Leben im Ort.“Christian Höhn (WIK)

Bürgermeister Christian Höhn

                                  Foto: Ostsee-Zeitung

3.   Am 01. Juli fand ein Treffen mit dem Karlshagener Bürgermeister, Herrn Höhn, statt. Wir haben unseren Verein und seine Ziele vorgestellt und sehen für die Zukunft einer     guten Zusammenarbeit mit der Gemeinde Karlshagen entgegen.

 

So konnte z. B. geklärt werden, wie wir mit Infotafeln über die abgeschossenen             englischen Besatzungen beim ersten Bombenangriff auf Peenemünde/Karlshagen informieren können.

 

  1. Die gemeinsame Briefmarkenausstellung zur internationalen Raumfahrt in Zeiten des Kalten Krieges soll bis Mai 2016 realisiert werden. Dazu fand ein Treffen mit dem Kurator des HTM, Herrn Dr. Aumann, Frau Juretzko (Heinrich-Heine-Schule) und Klaus Felgentreu statt. Es ging um die Einordnung und Organisation in die Ausstellung im Museum. Damit wird ein Projekt endlich Wirklichkeit, dass die Projektgruppe Regionale Geschichte der H.-H.-Schule erarbeitet hat. Unser Verein hat dazu die Briefmarken zur Verfügung gestellt.

 

  1. Volkmar Schmidt hat von 10. bis 12. Juli 2015 an der 46. Jahrestagung des Internationalen Förderkreis für Raumfahrt (IFR) e. V. teilgenommen. Das Spektrum der wissenschaftlichen Vorträge war weit gespannt und reichte von Kleinsatelliten über bemannte Raumfahrt, den Asteroiden-Lander bis zu den exosolaren Planeten. Gäste waren auch aus den angrenzenden Ländern Österreich und der Schweiz eingeladen. Es wurden Einblicke in die Wechselwirkung zwischen Raumfahrt und Gesellschaft im Lichte der Medien vermittelt.

 

            Klaus Felgentreu

 

 

 

 

 

 

 

Ruth Kraft – Ehrenmitglied des Fördervereins Peenemünde

am 08. Juli 2015 verstorben

 

Am 11. April 2007 überreichte Volkmar Schmidt, Vereinsvorsitzender, an die Schriftstellerin und Vereinsmitglied, Ruth Kraft – Bussenius die Urkunde als „Ehrenmitglied im Förderverein Peenemünde“.

Kurz vorher hatte sie ihren literarischen Nachlass dem Deutschen Bundesarchiv übergeben.

 

Ruth Kraft

Ruth Kraft wurde am 03. Februar 1920 in Schildau, Kreis Torgau, geboren. Nach dem Besuch des Katherina-von-Bora-Lyzeums in Torgau schloss sie erfolgreich eine kaufmännische Lehre ab und arbeitete anschließend als Buchhalterin. 1940 wurde sie dienstverpflichtet und nach Peenemünde als technische Rechnerin in die Aerodynamische Abteilung versetzt. Sie wurde ein „Rechenmädchen für den Windkanal“. 1943 wechselte Ruth Kraft von der Technik in den sozialen Bereich und wurde Zivilangestellte des Wehrkreiskommandos Stettin. Nach dem Bombenangriff auf Peenemünde, am 18. August 1943, fuhr sie sofort hierher, um helfen zu können. Mit dem Vorrücken der Ostfront auf Stettin wurde auch sie weiter in den Westen Deutschlands verlegt. Sie landete schließlich im Mai 1945 in Rendsburg. Im Juni wagte sie ihre Rückkehr ins Elternhaus nach Schildau und setzte hier ihre in Peenemünde begonnenen Schreibversuche fort. In Leipzig fand sie bald Anschluss an einen Autorenkreis. 1946 wurde sie dann Mitarbeiterin des Jugendfunks beim Sender Leipzig des Mitteldeutschen Rundfunks. Hier bekam sie  ihre ersten literarischen Aufträge. Von 1946 – 1953 erschienen von ihr eine Reihe von Kinderbüchern.

Aus Ruth Krafts umfassendem Werk von Romanen, Kinder- und Jugendbüchern, Drehbüchern und Hörspielen ragt besonders ihr Roman  „Insel ohne Leuchtfeuer“ hervor. In ihm verarbeitet sie ihre Peenemünder Zeit. Vor über 50 Jahren erschien der weit über die Grenzen Deutschlands bekannte Roman. Er hat auch heute auf Grund seines historischen Hintergrundes nicht an Bedeutung verloren. 1959 stellte sie ihren Roman erstmals auf der Leipziger Herbstmesse vor. Er fand bei den Lesern ein großes Echo.

Ruth Kraft war seit 01. November 2000 Mitglied unseres Vereins und lebte bis zu ihrem Tod am 08. Juli in einer Seniorenresidenz in Berlin.

Bei der Übergabe ihres literarischen Nachlasses an das Deutsche Bundesarchiv sagte sie: „Diese Zeugnisse sollen einmal jungen Menschen erzählen, wie wir damals gelebt haben“.

Für uns Mitglieder des Fördervereins war es immer eine große Freude und Ehre, wenn wir Ruth Kraft zu unserem Peenemünder Treffen begrüßen konnten. Sie hat großen Anteil an der Erforschung und Darstellung der Peenemünder Geschichte. In ihrem letzten Buch „Leben von der Pike auf“ (ISBN 3-928787-18-7) schildert sie sehr eindrucksvoll ihr Leben.

 

Ihr Andenken werden wir für immer bewahren.

 

Klaus Felgentreu

2. Vorsitzender Förderverein Peenemünde e. V:

Peenemünder Hintergründe

 

Vor vier Jahren haben wir im Infoblatt 3-2011 einen Artikel unter Überschrift „Historikerstreit“ veröffentlicht. In einen Artikel der Welt Online vom 19.06.2011 hatte ein Ulli Kulke die Frage aufgeworfen: „Baute Wernher von Braun die V2?“ Da tauchte ein Name auf: Paul Schröder!

Seine Aussagen, die Uta K. Mense (Denkmalpflegerin an der Hochschule Cottbus) im Militärarchiv Freiburg aufspürte, hat sie vor ca. zwei Jahren in einer leicht überarbeiteten Version vom Lehrstuhl Denkmalpflege 2012/13 in einem Artikel veröffentlicht. Er hat die Überschrift: „Zeitzeugen als Mosaiksteine der Geschichte – Die Hintergründe der Heeresversuchsanstalt Peenemünde.“

Ich möchte die hier gemachten Aussagen nutzen, um dem Leser deutlich zu machen, welche kontroversen Auseinandersetzungen es in Peenemünde gab. Sehr deutlich wurde das im Verhältnis von Braun zu Schröder. Nicht nur historisch gesehen ist dieser Streit interessant, er macht auch deutlich wie die Beziehungen zwischen den führenden Köpfen in Peenemünde tatsächlich waren.

Frau Mense beginnt ihre Ausführungen mit folgenden Worten:

„In der Aufarbeitung und Dokumentation der jüngeren Geschichte – wie den individuellen Erlebnissen im Zweiten Weltkrieg – wurden verstärkt Programme initiiert, die Aussagen von Zeitzeugen sammeln und für die Nachwelt erhalten sollen…Es gibt aber auch historische Ereignisse, die für jene Menschen, die sie erlebten, von einer derart nachhaltigen Eindrücklichkeit waren, dass sie sich auch ohne Zeitzeugenprogramme berufen fühlen, ihre historischen Erlebnisse für die Nachwelt festzuhalten. Dies gilt etwa für die Geschichte der ersten Raketen, die bis in den Weltraum flogen. Die Tatsache, dass diese Raketen nicht für die Raumfahrt, sondern für die Wehrmacht und damit deren Oberbefehlshaber Adolf Hitler entwickelt wurden, und dass sie als „Vergeltungswaffe“ V2 in die Geschichte eingegangen waren, hatten dabei viele Jahre eine eher untergeordnete Bedeutung.“

 

Es ist eine bekannte Tatsache, dass die V2 (A4) als Waffe entwickelt und eingesetzt wurde. Wir hatten ja schon ausführlich in den Infoblättern 2013/14 unter der Überschrift „Eine Geschichte der Raketentechnik“ berichtet. In den USA und der Sowjetunion wurde die V2 Ausgangspunkt für neue Raketenwaffen (Kalter Krieg), aber auch für Raketen, die den Weltraum und den Mond eroberten. Heute ist der Mars das Ziel.

 

Weiter heißt es im Bericht von Frau Mense:

„In eben jenen heißen Tages des Kalten Krieges Mitte der 1950er Jahre, als die Sowjetunion den USA im Wettlauf um die Raketenentwicklung deutlich überlegen schien, hatte sich ein ganz anderer Zeitzeuge aus Peenemünde bei den US-Behörden zu Wort gemeldet: der deutsche Ingenieur Dr. Paul Schröder. Seiner Ansicht nach wurden in den USA Ressourcen nicht richtig ausgeschöpft und die wissenschaftliche Arbeit verzögert. Einen Grund dafür hatte er nach seiner Meinung innerhalb seiner kurzen Berufstätigkeit für die US-Luftwaffe schnell ausgemacht: Dr. Wernher von Braun, ehemaliger Technischer Direktor aus Peenemünde, der mit einem Teil des alten Teams 1950 im Redstone Arsenal, Huntsville, ebenfalls wieder eine führende Position innehatte, diesmal für das Heer der US-Streitkräfte.“

 

Frau Mense schildert im Bericht den Lebensweg von Paul Schröder. Wer war Paul Schröder? Das beantworten wir mit dem Bericht im nächsten Infoblatt.

 

kf

Vor 50 Jahren – erster Weltraumspaziergang in der Raumfahrtgeschichte

 

Man glaubt es kaum, dass vor fünfzig Jahren der erste Mensch ins All ausstieg. Heute gehören Ausstiege in den Weltraum zum Alltag der Astronauten und Kosmonauten.

 

Crew Woßchod 2

Leonow                                             Beljajew

Bild: spacefacts

 Am 18. März 1965 um 7.00 GMT startete das Raumschiff Woßchod 2 mit den beiden Kosmonaten Beljajew und Leonow in eine stark elliptische Umlaufbahn um die Erde. Während des gesamten Fluges gab es eine ununterbrochene Funkverbindung. Diese war für ein gewagtes Manöver, den Ausstieg eines Kosmonauten ins All, unbedingt notwendig. Bereits um 11.30 Uhr, zu Beginn der zweiten Erdumkreisung, verließ Alexej Leonow in einem neuartigen Raumanzug, ausgestattet mit einem autonomen Lebenserhaltungssystem, die zylindrische Luftschleuse. Er entfernte sich anschließend, nur mit einer 5,35 m langen „Nabelschnur“ mit dem Raumschiff verbunden, bis zu 5 m von diesem. Zu den wenigen Arbeiten gehörte die Entfernung eines Linsendeckels an einer Außenkamera.

Der Druck im Innern des Raumanzuges wurde auf mehr als die Hälfte reduziert. Beljajew trug einen identischen Raumanzug, um seinen Kameraden bei einem eventuellen Notausstieg helfen zu können. Beim niedrigen Luftdruck von nur 0,4 Atmosphären musste man vor dem Ausstieg den Stickstoff aus dem Blut entfernen. Mehr als eine Stunde atmeten darum beide Kosmonauten reinen Sauerstoff.

Die Rückkehr nach einigen Minuten im freien Flug war schwieriger als der Ausstieg. Der Helm hatte sich beschlagen und der Raumanzug hatte sich wie ein Ballon aufgeblasen. Darum musste der Innendruck auf weitere 0,25 Atmosphären vermindert werden. Schließlich gelangte Leonow nach großer Anstrengung doch in die Luftschleuse und in die Kabine.

Es gab aber weitere Schwierigkeiten. Planmäßig sollte die Kapsel nach der 16. Erdumkreisung landen. Wegen eines Fehlers versagte das Bremstriebwerk. Kommandant Beljajew musste mit Woßchod 2 die Landung mit der Handsteuerung einleiten. Sie landeten im tief verschneiten Wald und wurden erst viele Stunden später geborgen.

 

Missionsdauer: 1 Tag, 2 Stunden, 2 Minuten   -   18 Erdumkreisungen

Landung am 19. März 1965 um 9.02 Uhr GMT

 

 Aus den Erfahrungen mit dem Raumanzug zog man Konsequenzen für neue verbesserte Anzüge (kf).

 

Quelle: „Von Gagarin zur Raumstation Mir“ von Alfred Gugerell

 

 

NASA-Raumschiff MPCV im Bau

 

Foto NASA

Das nach dem Sternbild Orion benannte NASA-Raumschiff „Orion MPCV“ (Multi- Purpose Crew Vehicle = Mehrzweck-Mannschaftsfahrzeug) ist im Bau. Bis 2021 sollen bis zu vier Astronauten damit den Mond umrunden. Seinen ersten Testflug hat das Raumschiff im Dezember 2014 erfolgreich absolviert. Noch ohne Crew, aber dafür mit 1200 Sensoren an Bord. Zweimal umrundete  die Raumkapsel die Erde.

Der nächste Testflug ist für September 2018 geplant. Dann wird erstmals das von der Europäischen Weltraumorganisation ESA und den Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR entwickelte Europäische Service-Modul (ESM) mitfliegen. Es liegt unterhalb der Raumkapsel und liefert Strom, Trinkwasser sowie Atemluft für die Astronauten. Für ihre Sicherheit im Fall eines Raketenschadens beim Start sorgt das Launch Abort System (LAS), das das Crew-Modul von der Rakete trennt und an Fallschirmen sicher zur Erde schweben lässt. Eines Tages soll das Orion MPCV Menschen zur ISS, auf einen Asteroiden oder zum Mars befördern. Ein realistisches Datum für die Reise zum Roten Planeten steht allerdings noch aus.

 

 

Aus PM 08/15

 

Eine Frau für den Weltraum – ein Deutscher an der Spitze der ESA

 

Pascale Ehrenfreund        DLR

Die Frau für den Weltraum

 

Ein Asteroid in den Weiten des Weltalls trägt bereits ihren Namen. Er heißt seid 1999 „Ehrenfreund“. Für die Astronomin und Biologin, Pascale Ehrenfreund, kommt nun noch eine irdische Auszeichnung hinzu: Die 55-Jährige wird Vorsitzende des Vorstands des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) – als erste Frau auf diesem herausragenden Posten.

Sie kann auf eine besondere Karriere zurückblicken. Die Österreicherin studierte an der Universität Wien Astronomie und Biologie und promovierte im Fachbereich Astrophysik. Später arbeitete sie bei der Europäischen Weltraumagentur (ESA). Mit 38 Jahren habilitierte sie 1999 zum Thema „Kosmischer Staub“. Sie ist Professorin für Weltraumpolitik und internationale Beziehungen an der Universität Washington.

 

Rund 50 Wissenschaftler hatten sich auf die begehrte Position beworben. Sie selbst spricht von einer „ehrenvollen Aufgabe“, die sie beim DLR übernehme. Ehrenfreund übernimmt mit dem DLR ein Großunternehmen und ist zuständig für die Planung und Umsetzung der deutschen Raumfahrtaktivitäten. DLR beschäftigt rund 8000 Mitarbeiter und forscht an 16 Standorten. 2013 betrug das Budget rund 846 Millionen Euro. Hinzu kommt der Raumfahrtetat von 1,3 Milliarden Euro.

 

Deutscher an der Spitze der ESA

 

Jan Wörner                     DLR

Jan Wörner (60) leitete das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Jetzt wechselte er nach Paris auf den Chefposten der europäischen Raumfahrtorganisation ESA. Seit Anfang Juli 2015 lenkt er die Geschicke dieser bedeutenden Agentur, der 20 EU-Länder, die Schweiz und Norwegen sowie Kanada als assoziiertes Mitglied angehören. Er ist der erste Deutsche seit einem Vierteljahrhundert.

Auf Prof. Wörner kommt einiges zu. Insbesondere die Aufgabe, eine neue Trägerrakete zu bauen, die „Ariane-6“. Für ihn ist auch wichtig das Galileo-Navigationssystem zum Erfolg zu führen. Und: „Es wird 2016 und 2018 eine Mars-Mission der ESA geben. Generell werden das Thema Internationale Raumstation und die Frage, was nach der ISS kommt meine Amtszeit dominieren“. Die ISS wird voraussichtlich Mitte der 2020er Jahre ihren Betrieb einstellen.

Grundsätzlich ist dem künftigen ESA-Chef das Verbindende wichtiger als nationales Denken. Wenn der Mensch zum Mars fliegen sollte, wünscht sich Wörner, „dass wir dann gar nicht darüber reden, welche Nationalität an Bord ist. Wir sind eine global agierende Gemeinschaft. Die Raumfahrt kann in Zeiten irdischer Krisen eine gute Rolle in der Völkerverständigung spielen. Raumfahrt hat auch die Aufgabe, in schwierigen Zeiten internationale Kooperation aufrechtzuerhalten.“

 

Aus OZ Persönlich 29.06. u.06.07.15

 

Neues vom Büchermarkt

 

 

Im Frühjahr 2015 erschien im Druffel & Vowinckel-Verlag unter dem neuen Titel Aufbruch in den Weltraum die 2. Auflage des Buches Hitlers V2-Rakete von Peter Farber aus dem Jahre 2009. Die bereits in der Rezension zur 1. Auflage im Infoblatt 1/2009 aufgeführten Fehler und Widersprüche wurden in dieser Neuauflage leider nicht korrigiert. Verändert wurde nur der Buchtitel.

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2. Auflage, 248 Seiten mit 120 Fotos, Zeichnungen und Dokumenten zum Preis von 19,95 €

 

Anfang August 2015 erschien im Ch. Links Verlag das Buch Rüstung auf dem Prüfstand -

Kummersdorf, Peenemünde und die »totale Mobilmachung« von Philipp Aumann.

Der Begleitband zur Sonderausstellung im Historisch-Technischen Museum Peenemünde dokumentiert die nahezu vergessene Geschichte von Kummersdorf. Mit zahlreichen historischen und heutigen Fotos werden die damaligen Arbeitsorte und die überlieferten Fundstücke der Erpro­bungen in Kummersdorf und Peenemünde gezeigt sowie in ihren historischen Kontext eingeordnet.

Ausstattung: Broschur, 128 Seiten, Abbildungen 24 s/w und 55 farbig, Preis: 15,- €

ISBN: 978-3-86153-864-6

 

m.k.

 

Pressespiegel

 

OZ 20.07.2015

 

V2-Spitze: Testrakete oder Einsatzwaffe?

 

Nach Privatfund nehmen Peenemünder Kontakt zu Museum in Hagen auf.

 

Im Sauerland hat ein Hobby-Historiker auf einem Dachboden einen Metall-Kegel entdeckt, der sich als Spitze einer V 2-Rakete entpuppte. Diese Waffe wurde in Peenemünde während der Zeit der Nazi- Diktatur entwickelt, gebaut und zum Einsatz gebracht. Nach einem Bericht der Bild- Zeitung lag das etwa 60 kg schwere Teil lange Zeit unbeachtet herum.

Es soll allerdings erst vor rund 20 Jahren durch einen Bekannten des Hobbyforschers von einem ostdeutschen Bauernhof ins Sauerland gebracht worden sein. Inzwischen ist das 116 Zentimeter große rostige Bauteil ins Bunkermuseum nach Hagen in Nordrhein-Westfalen geliefert worden.

Mit den dortigen Verantwortlichen will nun kurzfristig der Chef des Peenemünder Historischen Museums, Dr. Michael Gericke, Kontakt aufnehmen.

Das namhafte Museum im Norden der Insel Usedom besitze zwar selbst vier solcher Rakenspitzen, es sei aber durchaus sehr interessant, an Hand der dem HTM vorliegenden Schussprotokolle herauszubekommen, ob es sich um eine Test- oder gar um eine Einsatzrakete gehandelt hat, so Gericke weiter. Von den sogenannten V 1-Raketen habe Peenemünde hingegen keine Spitze in seiner umfangreichen Sammlung.

 

 

OZ 11.07.15

Riesiges Gemälde fürs alte Kraftwerk

Ein Katalane und ein Mexikaner arbeiten derzeit in Peenemünde künstlerisch. Eine Spanierin dokumentiert das.

Neugierige Blicke der Museumsbesucher und Passanten, vorsichtiges Näherkommen, unsichere, getuschelte Fragen. Was passiert da neben dem Peenemünder Kraftwerksgebäude? Wer ist da am Werk und warum? Wer den drei jungen Leuten mit etwas Englisch (besser noch Spanisch) begegnen kann, ist schnell informiert.

Den gesamten Sommer über arbeitet der katalanische Künstler Gregorio Iglesias Mayo im Innenhof des Historisch-Technischen Museums an einem Gemälde auf Leinwand. Sie ist stolze 40 mal zwölf Meter groß. Auf und unter dem weißen Spezialtuch, das durchaus betreten werden darf, hat der Spanier Schutt, Ruinen und Metallstücke verteilt. Im wahrsten Sinne des Wortes prägen sie das Bild. Auch das Wetter und der Boden sollen sich auf der Leinwand abbilden und so einen direkten, authentischen Bezug zum Ort und zu seiner Geschichte herstellen.

http://www.ostsee-zeitung.de/var/storage/images/oz/vorpommern/usedom/anklam/riesiges-gemaelde-fuers-alte-kraftwerk/242371022-3-ger-DE/Riesiges-Gemaelde-fuers-alte-Kraftwerk_ArticleWide.jpg

Gregorio Iglesias Mayo ist in Katalonien zu Hause, arbeitet aber derzeit - und noch etwa bis zum Jahresende - auf dem Gelände des Historisch-Technischen Museums. Ein großformatiges Gemälde entsteht mit schwarzer Farbe, Schutt, Ruinen und Metallstücken.                                                  Foto: Steffen Adler

Der Künstler will in seinem Werk die Geschichte des schicksalsschweren Ortes, seine weltweite Bedeutung und sein heutiges Aussehen einfangen. Die Besucher können ihm tagtäglich bei der Arbeit zusehen und sich dadurch mit seinem Blick auf Peenemünde unmittelbar auseinandersetzen.

Parallel zu Gregorio Iglesias Mayo beschäftigt sich der Druckgrafiker Miguel Aragon (Mexiko/USA) ebenfalls mit dem Abdruck der Geschichte in Peenemünde. Der junge Mann von jenseits des Atlantiks legt Blätter auf dem Gelände aus. Sie sind mit lichtempfindlicher Flüssigkeit präpariert und reagieren daher ähnlich wie ein Foto auf Licht, nur viel langsamer. Sie fangen also Himmel, Erde und die Relikte der Peenemünder Geschichte ein. Auch dieser Prozess, das Einbrennen eines Bildes ebenso wie dessen langsames Verblassen, ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Erinnerung.

Die Arbeiten entstehen in Kooperation mit dem Till-Richter-Museum in Buggenhagen, wo die beiden Künstler während ihres Aufenthalts wohnen. In beiden Museen werden die Werke der Künstler und eine Fotodokumentation der spanischen Fotografin Gala Oro - auch sie war gestern in Peenemünde vor Ort - von April bis August 2016 ausgestellt. Das Gemälde im Riesenformat wird an der Wand der Turbinenhalle des Kraftwerks Peenemünde gezeigt werden.

Kurator Dr. Phillip Aumann freut sich über jeden Künstler, der Interesse bekundet, in Peenemünde arbeiten zu wollen. 'Das ergibt neue Sichten auf unser Areal und seine Historie. Denn Künstler sehen die Dinge anders als Historiker oder Museologen', begründet er diese Haltung. Und zum Glück gebe es viele Anfragen.

Weitere Informationen unter:

http://tillrichtermuseum.org

 

OZ 04.06.15

Sauerstoffwerk: Vermarktung oder Abriss?

Peenemünder geben für den sakralen Bau ein Schadensgutachten in Auftrag. Ein Beleuchtungskonzept liegt vor.

Was für ein trauriges Bild: Die Fassade hat zahlreiche Risse, das Dach ist teilweise eingestürzt. Teile der Klinkerfassade sind herausgebrochen. Das einstige Sauerstoffwerk in Peenemünde ist in einem ruinösen Zustand. Betreten verboten - Einsturzgefahr!

Was nun? Diese Frage stellen sich die Peenemünder Abgeordneten immer wieder, denn seit 2013 ist der Bau im Eigentum der Gemeinde. Für 50000 Euro hatte die Kommune das Sauerstoffwerk seinerzeit von einem Privatmann erworben. Das Geld kam vom Land, wie Kerstin Teske, Verwaltungschefin des Nordamtes, informiert.

Jetzt stellt Schwerin weitere Mittel für die Erstellung eines Schadensgutachtens bereit - knapp 90000 Euro. Ziel ist ein Maßnahmen- und Prioritätenplan zur Bestandssicherung auf der Grundlage der Ergebnisse der Schadensbegutachtung. 'Wir brauchen endlich die fachliche Einschätzung', sagt Michael Gericke, Geschäftsführer des Historisch-Technischen Museums (HTM) Peenemünde. Das Sauerstoffwerk, eines der prägenden Gebäude des Ortes, wurde im Jahre 1939 errichtet, weil für die in Peenemünde entwickelte Rakete A4 (V2) flüssiger Sauerstoff benötigt wurde.

Konzept: Architektur

zum Leuchten bringen

Das Gebäude, das unter Denkmalschutz steht, sollte durch eine Lichtinstallation besser in Szene gesetzt werden. Deshalb hatte das HTM in Zusammenarbeit mit dem Büro Architekten- und Ingenieurbüro Stralsund (AIU) ein Beleuchtungskonzept erarbeitet. 'Besuchern wollen wir über Außentreppen und weiteren Zugängen einen Einblick ins Sauerstoffwerk ermöglichen', so Gericke zu den Plänen. Das I-Tüpfelchen der Leuchtinstallation könnte die Verbindung per Laserstrahl zwischen Sauerstoffwerk und Museum sein.

AIU hat laut Kerstin Teske bei der Ausschreibung für die Erstellung des Schadensgutachtens den Zuschlag bekommen. Die Stralsunder hatten bereits erhebliche Sanierungsmaßnahmen am Peenemünder Kraftwerk von 2009 bis 2011 begleitet. 'Sie kennen sich hier aus', sagt die Verwaltungschefin.

Bevor die Gutachter nun ihre Arbeit aufnehmen, sind Untersuchungen, Aufmaße und die Entnahme von Materialproben erforderlich. Weil das Gebäude deshalb in bestimmten Bereichen zum Betreten freigegeben werden muss, sind Vorab-Sicherungsmaßnahmen notwendig. Dazu zählen unter anderem das Abschlagen einsturzgefährdeter Ziegelkörper der Dachdecke und die Sicherung absturzgefährdeter Betonteile und Mauerwerksbereiche. Der starke Bewuchs im Inneren der Ruine soll ebenfalls beseitigt werden. Die Gutachter wollen sich laut Ausschreibung 40 Untersuchungsbereichen widmen.

Für Peenemündes Bürgermeister, Rainer Barthelmes, ist entscheidend, was das Gutachten über die Zukunft der Ruine aussagt. 'Es ist ja nicht nur das verfallene Gebäude. Inzwischen sind viele auch genervt von der andauernden halbseitigen Sperrung der Hauptstraße im Bereich des Sauerstoffwerkes', sagt Barthelmes. Der etwa 60 Meter lange Zaun wurde aus Sicherheitsgründen aufgestellt. 'Das ist die Hauptzufahrt zum Hafen', so der Bürgermeister.

Barthelmes will sich zwar nicht an Spekulationen um die Zukunft des Sauerstoffwerkes beteiligen, doch sei selbst für ihn ein Abriss nicht mehr ausgeschlossen. 'Wenn es nicht mehr zu erhalten ist, muss man schauen, was damit passiert. Es ist ja kaum zu verantworten, in so eine Ruine noch Geld zu investieren. Denn die Sicherung muss von uns finanziert werden', betont der Bürgermeister, der gespannt ist auf die Kostenschätzung für die Erhaltungsmaßnahmen.

'Dann wissen wir auch endlich, ob unser Beleuchtungskonzept eine Vision oder doch nur eine Illusion ist', sagt HTM-Geschäftsführer Michael Gericke.

 

Wenn das Gebäude nicht mehr zu erhalten ist, muss man schauen, was damit passiert. Auch die Sicherung einer Ruine kostet Geld.'

Rainer Barthelmes, Bürgermeister

 

Wenn die Kostenschätzung vorliegt, wissen wir, ob unser Beleuchtungs- konzept eine Vision oder eine Illusion ist.'

 

Michael Gericke, Geschäftsführer des Historisch-Technischen Museums

 

In eigener  Sache

 

Wir danken für die eingegangene Spende

 

Herr Walter Gademann                                         50,00 €
Frau Dr. Ursula Erna Rita Habicher                 100,00 €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Juli hatten Geburtstag

 

Frau Lucia Martha Mokelke Hagen; Herr Ulrich  Fügenschuh Aurich;

Herr Karl-Peter Stracke Abendsberg; Herr Peter Riedel Backnang

Herr Rainer Höll Karlshagen; Herr Ferdinand Erbe Dresden

 

Im August hatten Geburtstag

 

Monsieur Roland Hautefeuille Paris; Herr Prof. Mathias J. Blochwitz Berlin;

Herr Karl Winterfeld Dessau; Herr Klaus Ost Bingen; Herr Peter Sell Kiel

Herr Robert Schmucker München; Herr Norbert Höllerer Floß;

Herr Erich Schäfer Wanderup

 

Im September haben Geburtstag

 

Herr Dipl.-Ing. Walter Gademann München; Herr Jürgen Bock Lauterbach

Herr Winfried Gaube Hanshagen; Mr. William Pavelin Barling Magna / Essex;

Herr Herbert Laabs Holzminden; Herr Wolfgang Jähn Nordhausen

Herr Uwe Schmaling Neubrandenburg; ; Herr Martin Zenker Kütten

Herr Winfried Sander Hermeskeil

 


Herausgeber: Förderverein Peenemünde „Peenemünde - Geburtsort der Raumfahrt" e.V.,

Anschrift: Förderverein Peenemünde e. V.  Waldstraße 03  17449 Karlshagen; Tel.: 038371/20106; 038371/20695

e-mail: huebner-l@t-online.de   Homepage: www.foerderverein-peenemuende.de

Gestaltung: Gestaltung: Lutz Hübner und Klaus Felgentreu, Karlshagen; Druck: „Druck-mit-uns“ Sperberhorst 6 22459 Hamburg

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