Wer
Vorschläge für einen neuen Vorstand hat, kann sich über
den üblichen Weg an den Vorstand
wenden. Samstag,
7.10.23: 09.00 Uhr Gemeinsame Fahrt
Sonntag,
8.10.23: 9.30 Uhr Foto vor A 4
Mögliche
Hotels: „Nordkap“,
17449 Karlshagen, Strandstraße 8, Tel. 038371 550 „Zur
Zwiebel“, 17449 Peenemünde, Peeneplatz 3 Tel. 038371 26439
kf Anfang
und Ende bei Wernher von Braun
Wie
im letzten Infoblatt angekündigt, schildert Dipl.-Ing. Rudolf
Wackernagel seine Arbeit bei der Entwicklung neuer Raketentriebwerke.
Er schreibt in „Die
Rakete“,
(Ausgabe 8/3 1987) weiter: „An
mich traten aerodynamische Fragen heran, etwa die, nach
Windkanalversuchen in Aachen festgestellte unzureichende Lage des
Schwerpunktes des Gerätes vor dem Widerstandpunkt (zur Verfügung
stand uns die Hütte I). Oder: Wie groß ist die
Wärmeübergangszahl eines Brennstrahles auf wassergekühltem
Eisenblech (Schurre)? Zu diesem Zeitpunkt machte mich Dr. v. Braun
mit der derzeitigen Spitze für Gasdynamik, Prof. Dr. Busemann,
bekannt, einem wirklichen Gelehrten mit abgetragenem Anzug, speckigem
Hut und scheuem Auftreten. Er hatte das Gebiet „Gasdynamik“
in der „Hütte“ dargelegt. Auf meine Frage, wie das
Problem gelöst werden könne, seine fast ausweichende
Antwort: „Versuchen
Sie es nach meiner Veröffentlichung zu ermitteln. Wenn das nicht
gelingt, weiß ich auch keinen Rat. Oder Versuche anstellen!“.
So war vieles in den Kinderschuhen, wie z.
B. die Schussweitenberechnung. Alle Bemühungen, die auftretende
Größe möglichst in einer Formel unterzubringen,
scheiterten. Ich setzte und zeichnete Sekunde für Sekunde die
sich laufend veränderte Kräfte an.
Wernher
von Braun (Mitte) erklärt US-Präsident John F. Kennedy
in Cape Canaveral das Saturn Launch System. Links: Robert Seamans
von der Nasa (Bild von 1963)
(Foto:
ASSOCIATED PRESS) Im
Laufe der Jahre, also bis Ende des Krieges, waren Mathematiker und
Physiker darum bemüht, eine Formel oder eine Rechenmaschine zu
entwickeln. Das Ergebnis war – wie ich aus unserem Peenemünder
Nachrichtenblatt erfuhr – eine Maschine in der Größe
eines mittleren Zimmers. Heute genügt wohl die Größe
eines Koffers, weil vollelektronisch gearbeitet werden kann. An
solchen angedeuteten Beispielen kann man ermessen, vor welche
Problemen der Optimist v. Braun laufend gestellt wurde, denen man
nicht ausweichen konnte, wollte man das Ziel fest im Auge behalten. Ein
kleines Erlebnis gehört noch dazu: Nach dem Bombenangriff auf
Peenemünde fiel ich für viele Wochen aus, weil ich im
Krankenhaus meine Gelbsucht ausheilen musste. Noch geschwächt,
erschien ich schließlich in Peenemünde. Alle Abteilunge
waren jetzt verlagert, ich ratlos, wo wieder einzusteigen. Rein aus
Zufall kommt v. Braun auf mich zu, sieht meine Hilflosigkeit.
Schließlich ein guter Gedanke: Wie
wäre es in Niedersachswerften, wo unter Tage die Großserie
anläuft? Dort wären lauter tüchtige Leute, aber keine,
die die Arbeitsweise des Gerätes kannten. Herr Rudolph sei schon
dort mit der Planung beschäftigt. Gesagt, getan: So
habe ich dort die Umarbeitung jedes Teils im Hinblick auf Einsparung
von Arbeit, Zeit und Material mit Hilfe von etwa 10 Konstrukteuren –
ich denke, recht erfolgreich – aufgenommen. Jede Ausarbeitung
musste Dr. v. Braun billigen. Das letzte Mal sah ich Dr. v. Braun im
Stollen, als er 1945 mit der Stamm-Mannschaft und wichtigen
Unterlagen aus dem Zug im Stollen ausstieg und mich aufforderte, mich
in Richtung Amerikaner anzuschließen. Leider musste ich
ablehnen, da ich zu meiner Familie nach einem Bombenangriff auf
Leipzig fahren musste. Aber
es war nicht das letzte Mal, dass er mich zu einer Mitarbeit
ermuntern wollte. Ich war mit Frau und Sohn auf Urlaubsfahrt in den
USA. Dort zog es mich u. a. auch nach Huntsville zu den Peenemündern.
Eine Stunde lang unterhielt ich mich mit Dr. v. Braun, Er bot mir Dr.
Reisig zu einer Führung durch alle Anlagen an, dazu das Angebot,
gleich dort zu bleiben, um drei wichtige Aufgaben zu übernehmen.
Mit Rücksicht auf Familie und mein Alter musste ich leider
ablehnen. Soweit
die interessanten Ausführungen von Rudolf Wackernagel im Jahr
1987.
Ich war in
Peenemünde
Beim
Raketenprofessor Dr. Wernher von Braun auf der HVP
Begebenheiten am Rande des großen
Geschehens / Fortsetzungsbericht von Karl Nehls, veröffentlicht
1969 in "Die Pommersche Zeitung" Wirtschafts-
und Rechnungsprüfungen durch die Wehrkreisverwaltung II in
Stettin Der
Luftangriff hatte die Arbeit in Peenemünde zwar um einige Monate
aufgehalten, sie jedoch nicht zunichtemachen können. Dennoch
legte sich angesichts der umliegenden Trümmer und Ruinen über
alles Denken und Handeln so etwas wie ein Schleier der Betrübnis
bei der Überlegung; wann wird der nächste Angriff kommen,
wen wird es dann von uns, treffen; Dann wird dies hier alles vorbei
sein und damit die uns gestellte große Aufgabe ungelöst
bleiben.
Keinesfalls
unterlagen wir jedoch der Resignation. Es- kamen auch wieder Stunden
des Frohsinns, wie wir sie schon zuvor erlebt hatten. Davon möchte
ich berichten. Rechnungsprüfungen waren durchaus eine
ernstzunehmende Angelegenheit. Dann und wann entbehrten sie nicht
einer gewissen Komik.
Bekanntlich
unterliegen kommunale Verwaltungen, wie auch diese der Kreise, der
Länder oder des Bundes der Kontrolle, die durch
Revisionsabteilungen bzw. an höchster Stelle durch den
Bundesrechnungshof durchgeführt wird. Für die
Heeresstandortverwaltung Peenemünde wurden diese Revisionen
durch die Wehrkreisverwaltung in Stettin (WV II) abgewickelt. Sie
setzte zu terminmäßigen und unvermuteten Revisionen dafür
ihre Beamten ein. Ich erinnere mich noch an die Herren Plaschke und
Amtsrat List.
Der
Begriff Wirtschaftsprüfung sagt schon aus: es war festzustellen,
wie gewirtschaftet" worden war, d. h. waren die zugewiesenen
Mittel richtig verwendet, wurden die verwalteten Baulichkeiten
zweckentsprechend genutzt, stimmten die Kassenbuchungen usw. Die
Kassenprüfungen - sie trafen mein Arbeitsgebiet - wurden nach
einem bestimmten Plan vorgenommen, so daß man schon im Voraus
wußte, worauf besonderer Wert gelegt wurde. Dazu zählte
auch das Erscheinen der Prüfer schon mindestens eine
Viertelstunde vor Dienstbeginn und deren Aufforderung an den
Kassenleiter bei seinem Eintritt ins Dienstzimmer auf Herausgabe des
Tresorschlüssels, um auf diese Weise irgendwelches Manipulieren
auszuschließen.
Was
mir in einem solchen Falle und später noch bei anderen
Kassiererobliegenheiten geschah, sei in den folgenden Zeilen
berichtet. Es war von einer gewissen Komik, wenn es auch im
Augenblick des Geschehens keineswegs belustigend für mich war. An
einem Dezemberabend 1942 - schon seit einigen Tagen war knalliger
Frost - hatte der Dienstschluß in der Kasse sich wegen
umfangreicher Überweisungen von 17 auf 18 Uhr beträchtlich
verschoben, als der Chef der HStOV Oberzahlmeister Röpke mit den
Worten eintrat:
„Beschleunigen Sie bitte den Kassenabschluß, wir fahren
gleich nach Greifswald, um dort in der Ratsbuchhandlung Klein nach
Ladenschluß noch Bücher für die Weihnachtsbescherung
einzukaufen."
Die
Kassenabstimmung hatte zuvor ein Plus von 4 Pfennigen ergeben. Das
Suchen danach brachte kein Ergebnis, der Fehler konnte also nur ein
"Vergeben" sein; bei einer Auszahlung hatte ich statt 5 nur
1 Pfennig gezahlt. Auf Röpkes Monitum: "Noch
nicht fertig?"
wurde die Kasse dichtgemacht. Dabei dachte man, der Leidtragende wird
sich morgen früh schon melden. Dann kann man den „Schaden
regulieren". Erst also einmal hinein ins Vergnügen! Solchen
Ausklang fanden die Dienstreisen nach Greifswald nicht selten zum
Ausgleich unserer Insel-Isolation. Nach einem netten Umtrunk im
Ratsweinkeller - wir hatten noch einige Bekannte vom Stadttheater
eingeladen - kamen wir gegen 3 Uhr früh „ans Gehöft".
Wegen der kurzen Nacht setzte Röpke den Dienstbeginn mit einer
Stunde später auf 8 Uhr fest. In meiner Mitarbeiterin Gerda
Dinse assistierte mir eine tüchtige Kraft, die auch in meiner
Abwesenheit den Betrieb in Ordnung hielt. Es kam jedoch alles ganz
anders. Unvermutete
Kassenrevision 10
Minuten vor 7 Uhr ratterte das Telefon auf meinem Nachttisch. Aus
wahrlich tiefstem Schlummer riß mich Gerdas lakonische Meldung:
„Unvermutete
Kassenrevision unter Leitung eines mir unbekannten höheren
Arbeitsdienstführers, der jetzt vor dem Tresor sitzt."
Noch nie war ich so schnell munter bei dem Gedanken: „Kassenprüfung,
Kassendifferenz, Kassenleiter wird sofort abgelöst!"
Als ich dann sehr bald mein Dienstzimmer betrat, - nicht unüberlegt
hatte ich gegen die Gewohnheit den hinteren Zugang zum Hause benutzt
- schlug mir aus dem Feuerloch des Kachelofens dicker, beizender
Qualm entgegen, der seinen Weg durch die weitgeöffneten Fenster
ins Freie zu nehmen suchte.
Das
Zimmer war immerhin nicht so düster, daß ich erkennen
konnte, ich war allein. Blitzschnell meine Reaktion: Panzerschrank
öffnen. 4 Pfennige entnehmen, schließen, dann Begrüßung
meiner Kontrolleure.
Ein
etwas kurzatmiger, untersetzter Mann, trotz des 3. Kriegsjahres gut
genährt. Mit solchen "Staturen" wurde ich immer gut
fertig: "Ach
Herr Nehls, freut mich, Sie kennenzulernen. Ihre Qualifikation wurde
mir schon in Stettin bekannt, als man mir sagte, in Peenemünde
sitzt ein ehemaliger Bankfachmann. Bei allen bisherigen Prüfungen
hatten wir keine Bemerkungen, da werden Sie bald fertig.“
„Meinen Dank ob solcher Vorschußlorbeeren!'
Die
Herren folgten dann auch gern meiner Einladung zum Frühstück
ins nebenan gelegene Kameradschaftsheim. Ich hatte richtig vermutet,
bei Benutzung des Frühzuges aus Stettin hatten meine Besucher
schon am Morgen weder „natt noch drög" genossen. So
leiblich und, was mich betraf, seelisch gestärkt, ging es dann
an die Arbeit, mit der wir dann schon in den Nachmittagsstunden
fertig wurden. Unter Berücksichtigung der schnellen Abwicklung
hätten die Herren, wie ansonsten ihre Amtsbrüder im einen
Tag verlängert, um sich als Kurgast bei einem Bad in der nahen
See zu fühlen. Die Peenemünder Landschaft hatte zwar auch
im Winter ihre eigenartigen Reize. Die Herren, nahmen jedoch von
einem Verbleiben Abstand, vielleicht konnten sie ansonsten mit ihrer
Reisekostenabrechnung in Stettin nicht zurechtkommen.
Was
hatte sich nun eigentlich vor meinem Kommen abgespielt? Gerda schlägt
den gestrengen Prüfern ein Schnippchen. Gerda Dinse, trotz ihrer
erst 18 Jahre recht schlau, wenn auch nicht immer klug, hatte bei der
ersten Konfrontation mit den Prüfern sogleich richtig
geschaltet. Sie legte zwar sofort Feuer an. Damit der sonst so
geschätzte Kachelofen aber nicht sogleich auf Temperatur kam,
hatte sie in den hinteren Abzug einen Lumpen hineingetan. Dies
natürlich unbeobachtet. Die Wirkung blieb nicht aus, das Feuer
kam allein nicht in Gang, der Qualm entwich statt über den Kamin
ins Freie, in das Zimmer hinein. Gerda suchte dann dem Übel
durch Öffnen der Fenster zu steuern. Die eintretende Kälte
trieb die Diensteifrigen dann doch auf die freundliche Einladung:
„Kommen
Sie bitte doch zunächst zu mir ins Zimmer, da ist es schon recht
angenehm“,
ins Nebenzimmer; die Situation war gerettet.
Der
ungeschützte Transport von RM 780.000 auf einer „Eidechse" In
noch einem anderen "Falle" blieb ich vor einer
Prüfungsbemerkung bewahrt; weil Gerda Dinse die Augen offen
hatte. In den ersten Kriegsjahren versorgte die Reichsbank in
Swinemünde die Kasse nach Anfordern mit den erforderlichen
Geldmitteln, die dann das Geld bei ihr in Empfang zu nehmen hatte.
Diese Fahrten, wie jene nach Greifswald oder Wolgast waren immer eine
nette Abwechslung. Aus diesem Grunde fanden sich auch immer Kameraden
als Zweitpersonen aus Sicherheitsgründen für die Begleitung
des Transportes bereit. Für diesen war der Dienstwagen des Chefs
der HStOV bereitzustellen, bzw. hatte die Kraftfahrzeugbereitschaft
aus ihrem Wagenpark ein Fahrzeug zu stellen. Nachdem Schwierigkeiten
bei der Kfz-Gestellung eintraten und wegen Überlastung der
zweiten Beamten nicht mehr verfügbar war - vor allem war dann
eine Poststelle in der Peenemünde-Siedlung eingerichtet worden -
entfielen die so beliebten Swinemünde-Fahrten, und der
Geldempfang wickelte sich über den Postschalter ab. Es
ist wenige Minuten vor 17 Uhr, als die Post telefonisch den Eingang
von RM 780.000 meldet und um sofortige Abholung bittet. Das hört
sich leichter an, als es auszuführen ist. Es ist verständlich,
daß die „Briefträger“ einen solchen Betrag
recht bald loswerden und schon gar nicht das Risiko eingehen wollen,
ihn über Nacht hinweg hüten zu müssen. Dazu war ihr
Tresor, den man mit Recht als „Konservenbüchse"
bezeichnen konnte, auch recht wenig geeignet. Wie bekam ich nun das
Geld am schnellsten, vor allem aber am Sichersten, von den 15
Gehminuten entfernte Post zu mir in die Kasse? Die RM 750.000
Papiergelder waren schließlich in meinen zwei überdimensionalen
Aktentaschen unterzubringen. Blieben aber noch zahlreiche Beutel mit
Hartgeld übrig, die schon vom Gewicht her Schwierigkeiten
machten.
Der
Chef-Dienst-Hanomag war nicht im Bereich. Die
Kraftfahrzeugbereitschaft hatte keinen Wagen bereit: Wiederholte
Nachfragen wegen Gestellung eines beliebigen Fahrzeuges bei allen nur
erdenklichen guten Bekannten waren vergeblich, die Post hatte
nochmals um Abholung des Geldes gebeten, da surrt das Telefon: "Herr
Oberzahlmeister wenn Ihnen mit einer "Eidechse"
(mot. kleiner Plattenwagen)
mit einem Italiener als Fahrer gedient ist“,
meldet sich Obermeister Becker vom E.-Werk. Er, wie seine im Werk
tätige Tochter, waren wegen ihrer steten Hilfsbereitschaft
allgemein geschätzte Mitarbeiter. Becker wurde von den Russen
beim Einmarsch erschossen.
Natürlich nahm ich sein Angebot mit Dank an und bat; den Fahrer anzuweisen, vor dem Postgebäude auf mich zu warten. Ein starkes Lamento sollte wohl den Dank für das ihm entgegengebrachte Vertrauen ausdrücken, als er schon von weitem meiner ansichtig wurde. Nach Verladen unserer wertvollen Fracht gab ich ihm sehr deutlich die Anweisung: "Erst wenn ich wieder herauskomme (ich hatte noch die Empfangsbescheinigung auszufertigen) auf mein Wort anfahren! Langsam im Schritttempo nach Karlshagen Haus "Bergfried", damit ich zur Bewachung nebenher gehen kann." Wer beschreibt mein Erstaunen beim Herauskommen: Fahrer mit „Eidechse“ und Geld waren verschwunden und jagten mit "full speed" in 100 m Entfernung auf "Haus Bergfried" zu. Wenn an dieser Stelle die Frage gestellt wird, wie wir in Peenemünde mit den Fremdarbeitern so vieler Nationen, Häftlingen, Kriegsgefangenen oder gar den Angehörigen einer Strafkompanie fertig wurden? Trotz der Verschiedenartigkeit der Delikte, waren manche von ihnen sehr geschätzte Mitarbeiter, die wenigen Fälle von Renitenz ermöglichten das Urteil: Es gab keine besonderen Schwierigkeiten. Davon waren allerdings Arbeitsverweigerungen im „Polenlager" in der letzten Kriegszeit auszunehmen. Unser "Lazarone" hatte es nach seiner Auffassung gutgemeint: "Viel Geld, schnell von Straße weg!". Wie konnte ich nur schnellstens den „Flüchtling" einholen? Ich beschleunigte zwar recht intensiv meine Gangart. Als Offizier und noch dazu in Uniform läuft man aber nicht, das sieht recht komisch aus. Mir war bekannt, daß die „Schnüffler" aus Stettin im wahrsten Sinne des Wortes einmal wieder am Werk waren, allerdings zur Prüfung bei anderen Dienststellen. Sie würden mir ja nicht gerade, Guten Tag sagen wollen! Doch sie wollten, und zwar in der Person des Amtsrats List. Er war der Typ des preußischen Beamten von hoher Pflichtauffassung, ausgestattet mit besonderem Können, weder rechts noch links schauend. Seine Arbeit war bestimmt von den für ihn geltenden Dienstvorschriften. Dennoch hatte er Verständnis für Menschliche Schwächen derer, denen er vorgesetzt war. Man möchte heute wünschen, wir hätten heute mehr Arbeiter seines Schlages in unseren Verwaltungen. Was würde er gesagt haben, hätte der schwarzhaarige Transporteur die Säcke und Säckchen vor seine Füße gelegt, ohne mein Dabeisein. Bei seiner Strenge hätte er mich für ungeeignet befunden; ich hätte den Zylinder nehmen müssen. Gerda aber hatte wieder einmal den Daumen dazwischen gehabt. Bei dem Eintreten von List hatte sie nach wenigen Augenblicken die Flucht in Richtung Post ergriffen und konnte den Transport bis zu meinem Eintreffen stoppen; alles, ging glatt, und der "Italo" ging singend davon. Ja das konnten die Hilfskräfte aus dem Süden am besten. Amtsrat List konnte man nicht hinters Licht führen Unseren "Moses"' unter den Zahlmeistern, Narloch, hatte ich schon in einem früheren Bericht erwähnt. In die Misere der Verantwortung für die Lager gekommen, übte er sein "Handwerk" ziemlich großzügig aus. Das paßte aber wiederum gar nicht zu dem Pflichtbewußtsein, das ein Beamter haben muß, wenn ihm die Verwaltung eines Lagers von der Vielfalt und dem Umfang eines solchen wie in Peenemünde übertragen ist; vielleicht war er doch noch zu jung. Schlafcouches (zeitweise hatten wir davon mehr als 50 Stück im Bestand), sonstige Möbelstücke wie Kleiderschränke oder auch gar Mülltonnen fanden weniger Interesse bei einer unbedachten "Ausfuhr" vom Lager, waren dabei in der Größe zum Fortschaffen auch weniger geeignet. „Beliebt" waren Kochheizplatten zur primitiven Anfertigung von Kocheinrichtungen in den Ledigenheimen der weiblichen Gefolgschaftsmitglieder. Gefragt waren auch Glühbirnen, Schmier- und gute Kernseife, um nur einige der begehrten Artikel zu nennen, deren „Einkauf“ dann auch immer eine genaue Abstimmung des Lagers torpedierte. Dies besonders wenn Hilfskräfte zur Arbeit kommandiert wurden. Wenn Narloch einigermaßen über die Runden kam, so hatte er das 2 Menschen zu verdanken. Der eine war sein Lagermeister Peters, der manches Manko gerade "gebogen" hat. Wenn dies zuweilen nicht möglich war, bot Major Rummschöttel seine hilfreiche Hand. R., einmal im Zivilberuf Weinhändler gewesen, hatte sich im „Dritten Reich" reaktivieren lassen und wurde dann bei der Heeresversuchsstelle Adjutant des Kommandeurs Zanssen. Vielleicht war er von seinem früheren Beruf her immer frohgemut. Ich habe ihn eigentlich nie mit "krauser Stirn" gesehen. Im gemeinsamen Umtrunk und bei Veranstaltungen war er mit seiner Frau Lilly ein gern gesehener Gesellschafter. "Narloch, wieviel fehlt denn?" "Etwas mehr als sonst" antwortete Bubi. „Schreiben Sie es auf, ich werde es abzeichnen, das hat dann die Kommandantur geliefert erhalten.“ Ja, der gute Rummschöttel, dem Narloch es gern gedankt hätte. Jedoch, wie schon erwähnt, er starb nach schwerer Verwundung, Rummschöttel war von Peenemünde nach Swinemünde als Leiter des Wehrbezirkskommandos versetzt worden. Beim Einmarsch wählte er mit seiner Frau den Freitod. Mit mir werden alle, die mit ihm irgendwie einmal zu tun hatten, um diesen aufrechten Charakter und guten Kameraden trauern. Nach Einschalten der Kommandantur glaubte Narloch sich bei dieser Lagerprüfung entlastet. Dem war aber gar nicht so. Amtsrat List monierte im Prüfungsbericht das Fehlen von 3 Faß Reinigungsmitteln für die Wände von Bedürfnisanstalten, eine nicht einmal wertvolle Ware. Narloch machte sich die Beantwortung mit der folgenden Erklärung einfach: Bei der sich steigernden Hereinnahme von Materialien reichen die Lagerräume nicht mehr aus, so daß die Lagerung von weniger wertvollem Gut im Freien vorgenommen wurde, wozu auch die angefragten Reinigungsmittel zählten. Bei eintretendem Frost gefror der Inhalt der Fässer, sprengte diese und brachte den Inhalt zum Auslaufen. Weil somit kein Bestand vorhanden war, wurde von seiner Angabe Abstand genommen. Ich sehe noch heute Bubis Siegermiene, die etwa zum Ausdruck brachte: "Die WV II habe ich einmal wieder schön geleimt!“ Weit gefehlt. Er hatte nicht mit dem Scharfsinn des Amtsrats List gerechnet, der umgehend zurückfragte: Wenn auch der Inhalt der Fässer nicht mehr feststellbar ist, so ist doch anzunehmen, daß ihre Dauben (Holz) noch vorhanden sind, ihre Anzahl und Verwendung ist zu melden. Narlochs Beurlaubung verzögerte die Beantwortung, dann kam der Luftangriff, der die Angelegenheit damit erledigte, da das "anrüchige" Aktenstück wie vieles andere in Flammen aufging. Amtsrat "überholt" ein Zimmer im Ledigenheim Diese Kontrollen waren nun einmal bitter notwendig, und List mit so etwas wie einem "sechsten Sinn", hatte eine einmalige Gabe die Lüken aufzuspüren. Chef Röpke mit seinem "Adjutant" Dethloff waren dringlich nach Stettin beordert worden, als der Amtsrat wieder einmal zu einer unvermuteten Wirtschaftsprüfung auf dem Plan erschien. „Begleiten Sie mich bitte in die Ledigenheime der Stabshelferinnen!" Das hatte mir gerade noch gefehlt, denn ich wußte, dort lag manches im Argen. Hatte auch der Bereichsverwalter (es war in diesem Falle der Kamerad Otto Hardt) immer wieder die eine oder andere „Missetat" beseitigt, so richteten nach seinem Fortgang die jungen Damen die Ausstattung ihrer "Burg" nach eigenem Geschmack wieder ein. Dabei ließen sie diesen zuweilen doch ganz bedenklich die Zügel schießen. Die Zimmer waren wirklich ganz wunderbar eingerichtet, so daß man sagen konnte, manches junge Mädchen hatte keineswegs ein solches Zuhause. Das Fiasko dieser Besichtigung begann schon mit Nummer 1 vor L1. Ein Arbeiter war mit dem Säubern der Straße beschäftigt. Zu meinem Leidwesen konnte ich den Alten nicht aufmerksam machen, wer mein Begleiter war, der da fragte: "Sagen Síe mal, gehören Sie auch zur Standortverwaltung, ist dies Ihre Beschäftigung den ganzen Tag?" "Nee, wenn ick mit dat Fegen farig bün, den gah ick up de Post." Ich versuchte mit der Bemerkung abzulenken, daß es sich um die Abholung der Dienstpost handele. Weil mein "Macker" aber gar nicht spurte, kam es dann doppelt und dreifach über mich: "J, Herr Oberzahlmeister, dat mokt doch Weltzin, ick hal doch de Post för de Mätens, und bring se ehr nat Büro, wenn'n Poket dorbi is, dann fallen immer `n poor Gröshchen aff!' Oberzahlmeister Nehls, das genügt mir. Gehen wir jetzt ins Haus, und dort kam es für mich nicht weniger dick. Beim Betreten des ersten Zimmers überraschten wir eine Maid bei der Zubereitung ihres Frühstücks - sie war krankheitshalber im Heim geblieben - auf einer primitiven Kochplatte, angeschlossen an eine ebenso mangelhaft angelegte Zuleitung aus der Steckdose. Dann stieg List auf einen Stuhl und entnahm der Deckenleuchte die 3 Glühbirnen. Ergebnis je 250 Watt, insgesamt 750 Watt. Wie ich dieses Mädchen kannte, kam soviel "Erleuchtung" nicht einmal aus den gesamten Räumen der elterlichen Wohnung in Stettin. Hatte sie etwa freundschaftliche Beziehungen zu einem Elektromann? Auf dem Kleiderschrank entdeckten wir zwei Stromfresser, wie einen 2000-Watt-Heizstrahler - sowie ein elektrisches Bügeleisen, dessen Benutzung wie die der anderen Geräte laut einer an der Zimmertüre aufgehängten Wohn- und -Nutzungsordnung verboten war. "Das Bett kommt mir so komisch vor", argwöhnte List. Zwei der Beine waren abgesägt und durch Ziegelsteine ersetzt, um der Ruhestatt eine Schräglage zu geben. Mit einem vielsagenden auf mich gerichteten Blick erklärte List die "Inspizierung" als beendet. Ich war nur froh, daß wir die Eva bei ihrem Krankspielen nicht beim Tete a Tete mit einem männlichen Besucher angetroffen hatten. Unter Eintragung der Uhrzeit und des Namens in eine beim Hausmeister aufgelegte Liste waren Herrenbesuche bis 22 Uhr gestattet. Ich verzichte darauf (tonlich wäre mir das auch nicht möglich) das Donnerwetter zu schildern das Chef Röpke bei seiner Rückkehr auf mich niedergehen ließ. Trotzdem an der Feststellung der Tatsachen hätte er ja auch nichts ändern können. Am Abend saßen wir jedoch zu Dritt weitgehendst "gelöst" wieder im Kasino zum Essen zusammen. Hatte Carl August (Röpke) die Lieferung einer Kiste Flundern von Rösing zugesagt? Diese natürlich keineswegs umsonst, dazu war Amtsrat List viel zu preußisch korrekt. Was es alles zu beanstanden gab Die Prüfer leuchteten auch in manche Misere hinein. Man sprach davon, daß bei der Vergabe der Baumaterialien der Zuschlag unter günstigeren Voraussetzungen erteilt war, als der Vertragspartner zu erkennen gab: "Ja ich kann in den Vertrag aber nur eintreten, wenn Sie mir bei der Anschaffung der Fahrzeuge behilflich sind." Wir konnten das natürlich, die Überwachung der Tilgung des Kredits war aber leider wieder eine zusätzliche Arbeit der Kasse. Es sollte auch vorgekommen sein, daß eine Firma sogenannte Frostzuschläge in ihre Rechnungen eingeschmuggelt hatte. Nach der Prüfung kam heraus, die Lieferung erfolgte zur schönsten, warmen Sommerzeit, und die Rechnung war längst beglichen. Zu dieser Feststellung benötigten wir keine Prüfer aus Stettin, das klärte schon die Zahlmeisterei auf. Manchen Leuten genügte nicht einmal die gute Bezahlung - diese erfolgte leider zuweilen etwas schleppend - sie glaubten sich noch auf ungerechtfertigte Art bereichern zu können. Trotzdem: Unregelmäßigkeiten wie sie heute wegen eines Panzers das Bundes- Verteidigungs- Ministerium beschäftigen gab es in Peenemünde nicht. Vielleicht hatten wir ihre Vermeidung damals noch ausnahmslos Beamten mit korrekter Dienstauffassung nach preußischer Manier zu verdanken. (Fortsetzung folgt) Vor 50 Jahren – Projekt SKYLAB der NASA Skylab 2
Die erste Besatzung, die zur Raumstation startete, war anfangs mit Reparaturarbeiten ausgelastet. Bereits vor der Kopplung steuerte Conrad die Apollo-Kapsel so nahe an die Raumstation Skylab heran, dass Weitz, in offener Luke stehend und von Kerwin an den Beinen gehalten, den verklemmten Solarzellenflügel freizubekommen versuchte. Als dies nicht gelang, entschloss man sich zur Kopplung mit der Raumstation, die ebenfalls einige Schwierigkeiten bereitete. Am 26. Mai bestiegen die Astronauten Conrad, Kerwin und Weitz die Raumstation und
fanden diese in einem überhitzten Zustand vor. Die Temperatur war schon auf 38 Grad Celsius gestiegen. Bei einem Temperaturanstieg wären die mitgebrachten Nahrungsmittel und vor allem Filme durch eventuell freigesetzte giftige Gase für die Forschungen gefährdet gewesen. Nachdem der verzwickte Schutzschild nicht befreit werden konnte, setzten die Astronauten ein 60qm großes, regenschirmartiges Ersatzsonnensegel mit einer reflektierenden Goldschicht auf die Raumstation Skylab. Das Provisorium senkte in den nächsten Tagen die Temperatur so weit ab, dass die Besatzung ohne Schwierigkeiten in der Station arbeiten konnte. Am 7. Juni gelang Conrad und Kerwin bei einem Raumspaziergang die Befreiung des verklemmten Sonnenzellenflügels, womit Strom erzeugt werden konnte. Endlich begann der normale Tagesablauf für die Astronauten, und sie konnten sich nach dem Frühstück ihrer vorgesehenen Arbeit widmen. Während ein Astronaut die fünf ATM-Teleskope, welche die Sonne im UV- und Röntgenstrahlenbereich fotografieren, bedienen musste, führten die anderen zwei Besatzungsmitglieder zahlreiche Experimente zur Raumfahrtmedizin und Erdbeobachtung durch. Immer wieder wurden wichtige Reparaturarbeiten durchgeführt, und Mitte Juni bereiteten sich die Astronauten auf ihre Rückkehr vor. Die Skylab 2-Astronauten erfüllte ihre Flugziele zu etwa 80 Prozent. Sie brachten schließlich 30.242 Fotos von der Sonne, 16.765 Aufnahmen von der Erde und Ergebnisse von 267 Experimente und Untersuchungen zur Erde zurück. Den bestehenden Dauerflugrekord verdoppelten sie mit ihrem 28-tägigen Raumflug, bei dem sie die Erde 404-mal umkreisten. Aus 100 MAL INS ALL von Alfred Gugerell, 1. Auflage 1996 kf
Blechschaden
im Weltraum Der
Wissenschaftsautor Michael Bücker hat in P.M. 04/2023 einen
interessanten Artikel über eine Beinahekatastrophe 1997 mit der
Raumstation „Mir“ geschrieben.
Er
schreibt: „Während ihrer 15 Jahre im All verzeichnete die
„Mir“ zahlreiche Pannen und Zwischenfälle. Der
schwerste war eine lebensgefährliche Kollision mit einem
Frachtraumschiff – das Resultat eines waghalsigen, auch
politisch motivierten Experiments. Die
neue russische Raumfahrtagentur Roskosmos kämpfte mit
logistischem Chaos und katastrophaler Geldnot. Während auf der
„Mir“ weiterhin Kosmonauten planmäßig
arbeiteten, schränkte sie zeitweilig sogar den Funkkontakt mit
der Erde und die Lebensmittelversorgung ein. Zu Hilfe kam
ausgerechnet die NASA: mit Geld, Technik sowie regelmäßigen
Flügen. Westliche Astronautinnen und Astronauten gastierten auf
der „Mir“, um den Betrieb einer großen Raumstation
zu üben. Kollateralschaden
Foto: NASA Im
Juni 1997 ließ Roskosmos den unbesetzten Frachter „Progress
M-34“ von der „Mir“ abdocken und einige Kilometer
davonfliegen. Wenig später erhielt Zibiljew den Befehl, ihn mit
der experimentellen Fernsteuerung wieder anzudocken. Im
Kontrollzentrum befürchteten die Roskosmos-Techniker, dass die
Funksignale von „Kurs“ und „Toru“ einander
stören konnten. Deshalb ließen sie das „Kurs“-
Radar abschalten, sodass Zibiljew keinerlei Informationen über
Entfernung und Geschwindigkeit des Frachters hatte. Er musste das
tonnenschwere Raumschiff allein anhand eines verschwommenen
Kamerabildes navigieren. Unterdessen wusste weder die NASA auf der
Erde noch Michael Foale an Bord der „Mir“ irgendetwas von
dem geplanten Versuch.
Ziblijew
war an seiner Steuerkonsole so desorientiert, dass er den Treffer
nicht lokalisieren konnte. Doch Lasutkin hatte den anfliegenden
Frachter durch ein Fenster gesehen und wusste, dass er mit dem
„Spektr“- Modul kollidiert war. Um das Leck vom Rest der
Station zu isolieren, trennten Lasukin und Foale fieberhaft 18
Leitungen, die durch die offene Luke von „Spektr“ führte.
Auch elektrische Leitungen mussten getrennt werden. Durch die
Kollision drehte sich die „Mir“ unkontrolliert, sodass
die verbleibenden Solarpanels nicht mehr auf die Sonne gerichtet
waren. Ohne Strom war die Station tot und hatte nicht einmal mehr
Funkkontakt zur Erde. Die Crew hätte die Station mit ihrem
angedockten „Sujus“-Raumschiff verlassen können –
doch sie wollte die „Mir“ nicht aufgeben. Während
Foale die Drehung der Station kontrollierte, indem er durchs Fenster
die Bewegung der Sterne beobachte, feuerte Zibiljew die Steuerdüsen
der angedockten „Sojus“. Ihnen gelang, die Panels wieder
in die Sonne zu drehen und damit Stromversorgung und Funk
wiederherzustellen. Das „Spektr“-Modul blieb jedoch
dauerhaft unzugänglich. Nur einmal betraten es die Kosmonauten
noch in Raumanzügen, um die Panels anzuschließen und
Experimente zu bergen.
kf
Die
Zieldarstellungskette (ZDK) – 33 Wer
aufmerksam durch das neue Museum des JG 9 geht, hat sicher bemerkt,
dass in Peenemünde nicht nur Flugzeuge der Typen MiG 15, 21 und
23 geflogen sind, sondern auch Flugzeuge des Typs IL-28 und L-39
geflogen wurden. Ich möchte mich aber zuerst der IL-28 zuwenden.
IL-28 beim
Ausfahren des Luftsackes Foto:
http://www.flak11.de/ Am
15.November 1972 wurde die ZDS-33 (damals noch
Zieldarstellungsstaffel) dem Jagdfliegergeschwader 9 unterstellt. Was
hatte es nun mit dieser Staffel auf sich? Auf
Befehl des Ministers für Nationale Verteidigung wurde im Jahr
1959 für die NVA eine spezielle Zieldarstellungsstaffel gebildet
und mit dem Flugzeugtyp IL-28 ausgerüstet. Mit diesem
Flugzeugtyp begann die Zieldarstellung für die
Truppenluftabwehr. Dazu flog die Il-28 dieser Zweckbestimmung mit
einem Luftsack im Schlepp, auf den mit Flak-Waffen scharf geschossen
wurde. Handlungsort war der Flakschießplatz Zingst. Hatte
die IL- 28 ihre Aufgabe erfüllt, flog sie nach Peenemünde
zurück und warf an einer vorgesehenen Stelle auf dem Flugplatz
das Seil mit dem Luftsack ab. Für den Notfall konnte das Seil
mit einer pyrotechnischen Kappeinrichtung getrennt werden. Wer
sich eingehend über die Geschichte der ZDS/ZDK- 33 informieren
möchte findet diese in dem Buch von Manfred Kanetzki, „MiGs
über Peenemünde“,
2. überarbeitete Auflage. Kf
Das
Museumsschiff 575 in Peenemünde wird schön gemacht Schlauchbootablage
wird erneuert Die
erneuerte Ablage und frisch gepönte AK-630 Zu
dem turnusmäßigen Arbeitseinsatz Anfang Mai kamen 15
Kameraden der Arbeitsgruppe 1241 nach Peenemünde, um an Bord zu
arbeiten. Die Schlauchboothalterung wurde überarbeitet,
Farbwascharbeiten an Bord durchgeführt. Das Wichtigste war aber
die Vorbereitung der Brücke und der Mannschaftsmesse für
das Aufbringen des neuen Fußbodenbelages Anfang Juni. Dafür
musste sehr arbeitsaufwendig der alte Belag entfernt werden. Aus
diesem Grund sind im Moment die Brücke und die Mannschaftsmesse
nur teilweise begehbar. Anfang Juni wird dann der gesponserte, neue
Fußbodenbelag durch unsere Kameraden aufgebracht. Dabei werden
uns wieder unsere Trackerfreunde aus Bleicherode und Nordhausen
unterstützen, die auch im vorigen Jahr dabei waren.
Pressespiegel Panorama 05.04.2023 Die
Astronauten der NASA-Mondmission von links nach rechts: Christina
Koch, Victor Glover, Reid Wiseman und Jeremy Hansen
Foto: NASA Das
ist die neue Mondmannschaft Von
Christina Horsten Nasa
stellt Artemis-Team vor – Erstmals sind eine Frau und ein
Schwarzer dabei Washington.
Drei Männer
und eine Frau sollen mit der Artemis-2-Mission der
US-Raumfahrtbehörde NASA um den Mond fliegen. Es handele sich
dabei um die US-Astronautin Christina Koch, ihre US-Kollegen Victor
Glover und Reid Wiseman sowie den kanadischen Raumfahrer Jeremy
Hansen, wie die NASA mitteilte. Die vier Raumfahrer wären die
ersten Menschen in der Nähe des Mondes, seit die Astronauten der
Apollo-17-Mission den Erdtrabanten 1972 für einige Zeit
betraten. Die Artemis-2-Mission ist derzeit für November 2024
geplant.
„Wir müssen
diesen Moment der Menschheitsgeschichte feiern“, sagte Glover
kurz nach der Bekanntgabe. „Es ist mehr als eine Mission. Es
ist der nächste Schritt auf dem Weg, der die Menschheit zum Mars
bringen wird und diese Crew wird das nie vergessen.“ Glover
wäre der erste nicht-weiße Mensch an Bord einer
Mondmission der NASA, Koch die erste Frau und Hansen der erste
Kanadier. Für Glover, Koch und Wisemann wäre es der zweite
Flug ins All, für Hansen der erste. Die
Besatzung der Artemis 2 steht für Tausende Menschen, die
unermüdlich daran arbeiten, uns zu den Sternen zu bringen“,
sagte NASA-Chef Bill Nelson. „Das ist deren Besatzung, das ist
unsere Besatzung, das ist die Besatzung der Menschheit.“ Das
Weiße Haus teilte mit, US-Präsident Joe Biden habe den
vier Raumfahrern per Telefon gratuliert und sich bei ihnen für
ihre Arbeit bedankt. Auch der deutsche Astronaut Alexander Gerst
gratulierte per Twitter auf Englisch: „Glückwunsch, meine
Freunde. Auf geht’s!“ Die
auf rund zehn Tage angelegte Artemis-2-Mission wäre der erste
bemannte Artemis-Start nach dem erfolgreichen Test der
Artemis-1-Mission im Dezember. Die unbemannte Kapsel Orion war dabei
rund 1,4 Millionen Meilen durch den Weltraum gereist, um den
Mond geflogen, nach rund 26 Tagen im All wieder im Pazifik
gelandet und hatte wichtige Daten gesammelt. Zuvor
hatte die Mission mit Kostenexplosionen und immer neuen
Startverschiebungen aus unterschiedlichen Gründen unter keinem
guten Stern gestanden. Die unbemannte Testmission galt als wichtiger
Schritt für die Rückkehr von Menschen auf den Mond, mit dem
Fernziel einer Reise zum Mars. Rund
ein Jahr nach Artemis 2 soll mit Artemis 3 ein weiterer
bemannter Flug inklusive Mondlandung folgen. Mit dem nach der
griechischen Göttin des Mondes benannten Artemis-Programm sollen
erstmals eine Frau und eine nicht weiße Person auf dem Mond
landen. Die Europäische Raumfahrtagentur Esa und
Raumfahrtagenturen mehrerer anderer Länder sind an Artemis
beteiligt. Zuletzt
waren mit der Apollo-17-Mission vor rund 50 Jahren Menschen auf
dem Mond – die Landung erfolgte am 11. Dezember 1972.
Insgesamt brachten die USA als bislang einziges Land mit den
Apollo-Missionen zwischen 1969 und 1972 zwölf Astronauten auf
den Mond. „Der
Mond ist ein wichtiges Ziel für die astronautische Raumfahrt“,
sagte Europas Ex-Raumfahrtchef Jan Wörner. Das Artemis-Programm
sei aber eine deutliche Weiterentwicklung: „Nicht ‚Zurück
zum Mond’, sondern ‚Vorwärts zum Mond’: Die
Mission hat nicht vier weiße, männliche Amerikaner an
Bord, sondern ist ein Beispiel für Diversität:
unterschiedliche Hautfarbe, drei Männer und eine Frau
beziehungsweise drei Amerikaner und ein Kanadier. Das ist exakt, was
‚Vorwärts zum Mond’ meint: Keine Wiederholung,
sondern etwas Neues, ein durch Diversität geprägtes Team.“ Panorama 03.04.2023 Von
Marco Krefting Die
aktuellen SpaceX-Raumschiffpläne fußen auf den
Erkenntnissen des Deutschen Hermann Oberth Feucht.
Elon Musk
kennt wohl jeder – Hermann Oberth kaum jemand. Dabei fußen
Musks hochfliegende Raketenpläne auf den Überlegungen des
Physikers: Oberth war es, der vor 100 Jahren mit seinem Buch
„Die Rakete zu den Planetenräumen“ als Erster sauber
durchrechnete, wie eine Rakete funktionieren kann. Fachleute sprechen
vom „Vater der Raumfahrt“ und einer „epochalen
Entdeckung“. Ohne
die damals gelegten Grundlagen könnte das Raumfahrtunternehmen
SpaceX wohl nicht am gigantischen Raketenraumschiff-System Starship
tüfteln, das Menschen zu Mars und Mond bringen soll. Zu
Jahresbeginn werde es einen Testflug geben, hatte Musk angekündigt –
ob und wann es dazu kommt, ist derzeit allerdings unklar. Angeregt
durch die Lektüre von Jules Vernes Mondromanen und eigene
astronomische Beobachtungen hatte Hermann Julius Oberth schon als
Gymnasialschüler an ersten Raketenplänen gearbeitet, wie
man beim Museum und Archiv für Raumfahrtgeschichte in Oberths
langjährigem Wohnort Feucht in Franken weiß. Während
seines Physikstudiums in München, Göttingen und Heidelberg
verfasste er 1922 das Manuskript zu seinem Erstlingswerk. Zu
jener Zeit habe Raumfahrt vor allem in utopischen Romanen eine Rolle
gespielt, sagt Museumsdirektor Karlheinz Rohrwild. „Oberth hat
das auf die Ebene des Möglichen geholt.“ Die
Grundvoraussetzungen seien nach wie vor die gleichen: „Alles,
was in dem Buch steht, hat heute noch Relevanz.“ Oberth
habe mit zwei damals verbreiteten Vorurteilen aufgeräumt,
erklärt Joachim Block, Honorarprofessor an der TU Braunschweig
und früherer Leiter mehrerer Standorte des Deutschen Zentrums
für Luft- und Raumfahrt (DLR). Zum einen sei man davon
ausgegangen, Raketen könnten sich im Vakuum nirgends abstoßen
und somit nicht fliegen. Zum anderen gab es in der damaligen
Vorstellung keinen Treibstoff, der genug Energie aufbringen könnte,
um das eigene Gewicht aus dem Schwerefeld der Erde zu manövrieren –
geschweige denn auch noch Ballast wie eine Rakete. „Oberth hat
klargemacht, dass ein Großteil des Treibstoffs das Schwerefeld
gar nicht verlassen muss.“ Wie jeder bei Raketenstarts sehen
kann, entsteht ein gewaltiger Feuerball noch am Boden. Wenn Raketen
in mehreren Teilen – sogenannten Stufen – gebaut
sind, die nach und nach abgeworfen werden, wird die ins All zu
befördernde Masse immer kleiner. Als Brennstoff stellte Oberth
sich flüssigen Sauerstoff und Spiritus vor – die
Flüssigkeitsrakete war entworfen. In
der Raketenschmiede SpaceX ist ein Konferenzraum nach Oberth benannt. OZ
23.03.2023 Wohnungen
in einstigem NS-Werk
Projekt
an historisch brisantem Standort Peenemünde.
Abgesperrt
und durch jahrzehntelangen Verfall geprägt, soll das
Sauerstoffwerk in Peenemünde in den kommenden Jahren saniert und
wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Beim
Historisch-Technischen Museum (HTM) sieht man die Pläne nach dem
Kauf durch die Firma Terraplan im vergangenen Jahr positiv. „Wir
sind ja notorisch optimistische Menschen“, sagte der
wissenschaftliche Leiter des HTM, Philipp Aumann, der Deutschen
Presse-Agentur. In eigner Sache Wir
danken für die eingegangene Spende
Im April hatten GeburtstagHerr Klaus Felgentreu, Karlshagen; Herr Jürgen Pein, Kirchheim; Herr Peter Westerfeld, Hungen/Trais Horloff; Herr Hans-Jürgen Opitz, Peenemünde; Herr Rolf- Dieter Basler, Elmshorn;
Im Mai hatten GeburtstagHerr Erhard Belz, Sinntal; Herr Michael Beinhardt, Duisburg; Frau Dagmar Bergemann, Am Mellensee; Frau Ulrike Chust, Peenemünde; Herr Dr.med. Ernst Glaser, Garmisch-Patenkirchen; Herr Kurt Graf, München; Herr Thomas Hörnig, Coswig; Herr Thomas Köhler, Berlin; Herr Joachim Reuter, Mönkeberg; Frau Karen Thiel, Düsseldorf; Herr Ralf Rödel, Karlstein; Herr Hans-Jörg Weber, Peenemünde
Im Juni haben GeburtstagHerr Hartmut Stöckmann, Pritzier; Herr Bruno Krauspenhaar, Hohndorf; Herr Fred Birkefeld, Ellrich
Herausgeber: Förderverein Peenemünde „Peenemünde - Geburtsort der Raumfahrt" e.V., Registergericht: Amtsgericht Greifswald Registernummer: 6143 Steuernummer: 084/141/08548 Anschrift: Förderverein Peenemünde e. V. Waldstraße 03 17449 Karlshagen; Tel.: 038371/20106; 038371/20695 e-mail: huebner-l@t-online.de Homepage: www.foerderverein-peenemuende.de Gestaltung: Gestaltung: Lutz Hübner und Klaus Felgentreu, Karlshagen; Druck: „Druck-mit-uns“ Sperberhorst 6 22459 Hamburg Alle Rechte, einschließlich Fotokopie, Mikrokopie, Verfilmung, Wiedergabe durch Bild-, Ton- oder Datenträger jeder Art und des auszugsweisen Nachdrucks, vorbehalten. Die Vervielfältigung des Ganzen und von Teilen hieraus ist nicht gestattet, außer nach Einwilligung. Strafbar macht sich, wer in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen ohne Einwilligung der/des Berechtigten ein Werk vervielfältigt Bankverbindung: Beitragskonto: IBAN: DE64150505000384000487 NOLADE21GRW
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