Der Vorstand informiert

 

Der Vorstand hat sich von März bis Mai mit folgenden Problemen befasst:

 

  1. Die Vorbereitung der Ausstellung im Peenemünder Hafen über die Geschichte der

Flottille der Volksmarine durch uns war eine der wesentlichen Aufgaben der letzten Zeit. Mit Unterstützung der Marinekameradschaft Peenemünde, dem neuen Vereinsmitglied Holger Neidel und der Hafenbetriebsgesellschaft ist es gelungen, eine interessante Ausstellung zu präsentieren. Damit konnten wir die Museumslandschaft Peenemünde weiter vervollständigen. Am 1. Juni 2017 soll das Museum für Besucher geöffnet werden. Wir sind gespannt, wie diese Ausstellung aufgenommen wird.

            Alle Ausstellungsgegenstände wurden von unserem Verein übernommen.

Lesen sie dazu den Artikel der OZ/Insel Usedom:

 

OZ 02.05.17

Neues Museum zeigt Geschichte der Marine

Ausstellung im Peenemünder Hafen widmet sich vorrangig der 1. Flottille der Volksmarine / Gestern Schlüsselübergabe an den Förderverein

Schlüssel für das Marinemuseum: Oliver Klotzin (r.) übergibt ihn an den Chef des Fördervereins, Volkmar Schmidt (2.v.l.).        Foto: Thomas Köhler

Zuwachs für die Museumslandschaft im Inselnorden: Gestern wurde im Hafen Peenemünde das neue Marinemuseum eröffnet. Durch den Hafenbetreiber wurde ein ehemaliges Gebäude des Verpflegungslagers der Volksmarine umgebaut. In einem der Räume wird durch den Förderverein Peenemünde die Marinegeschichte mit Schwerpunkt 1. Flottille dargestellt. „Bis 1.

Juni wollen wir das Museum so weit haben, dass es für Besucher geöffnet werden kann“, so Volkmar Schmidt, Chef des Fördervereins, bei der gestrigen feierlichen Schlüsselübergabe. Träger der Ausstellung ist der Förderverein, Betreiber die Hafenbetriebsgesellschaft.

Gezeigt werden Schiffsmodelle, Uniformen, Bilder, Dokumente, Fahnen und militärische Auszeichnungen. „Geplant sind auch zwei Monitore, auf denen Bilderserien laufen“, sagt Schmidt, der auch Dokumente ausstellen will, von damaligen Mitarbeitern, die keine Lobeshymnen für ihre Armeezeit übrig hatten.

Unterstützt werden die Macher beim Aufbau auch von der Marinekameradschaft Peenemünde sowie Holger Neidel. Der Sassnitzer war Kommandant auf dem Schwesterschiff der „Hans Beimler“, die gegenüber des Marinemuseums in neuem Glanz erstrahlt. Der einstige Korvettenkapitän hatte vor drei Jahren seine Hilfe für den Erhalt und den Ausbau des Raketenschiffes der NVA-Marine zugesagt. „Das Schiff war vergammelt. Mittlerweile sind wir ein fester Stamm von zehn Leuten aus allen Teilen Deutschlands, die regelmäßig auf dem Schiff anpacken, so Neidel.

Das Modell eines Minenleg- und Räumschiffs: Hans Opitz, Harry Freiwald (72) und Dieter Pfeil (v.l.).

FOTO: HENRIK NITZSCHE

Sie haben dafür gesorgt, dass das Museumsschiff über Winter einen Neuanstrich - in original schiffsgrau- bekommen hat. Die Fähnrich-Kammer haben wir hergerichtet, die Kombüse auch, sagt Hans-Jörg Weber und verweist auf weitere Neuerungen. Weber managt für den Förderverein den Museumsbetrieb auf dem Koloss aus der Reihe der Tarantul-Schiffe.

Nicht auf diesem, aber auf einem Landungsschiff war Dieter Pfeil aus Berlin stationiert. Von 1963 bis 66 als Signalgast, sagt der 76-jährige Berliner zu seinem Job als Matrose, der für die Übermittlung von Nachrichten und Signalen zuständig war. Pfeil und der Potsdamer Hans Opitz (73) haben größtenteils die Schiffsmodelle und weitere Exponate zusammengetragen. Darunter ist ein 3,50 Meter langer amerikanischer Flugzeugträger, den die beiden von Peter Zeidler, einem Modellbauer aus Luxemburg, bekommen haben. Er hat gut 20 Jahre an dem Modell gearbeitet. Alle Teile hat er selbst gefertigt, sagt Opitz, der ebenfalls von 1963 bis 66 in Peenemünde diente.

Auf die „Ehemaligen“ setzen Schmidt und Hafenbetreiber Oliver Klotzin: „Wer noch etwas im Privatbesitz aus der Marinegeschichte hat, der darf das gerne dem Verein als Leihgabe vermachen.“

 

2     Diskutiert wurde die Zukunft der Ruine des Sauerstoffwerkes. Sie ist ein Schandfleck für Peenemünde. Nicht nur die Straße ist eingeengt, sondern auch der Schmutz und Dreck um die Ruine ist nicht mehr hinnehmbar. Die Gemeinde und das Land müssen schleunigst eine Entscheidung über das Werk treffen. Es geht ums Geld – Abriss oder als Zeitzeuge erhalten. Wir sind für letzteres!

 

3     In diesem Infoblatt möchten wir uns bei unserem Vereinsmitglied Willi Bührer entschuldigen. Bereits zum zweiten Mal wurde vergessen seinen Geburtstag im Infoblatt zu nennen. Dafür möchten wir uns bei ihm entschuldigen.

2018, im Infoblatt 1 werden unsere Geburtstagsglückwünsche an ihn stehen.

 

Klaus Felgentreu

2.Vorsitzender Förderverein Peenemünde e. V.

Das schwierige Erbe von Peenemünde Teil II

 

Wie versprochen möchte ich die Bachelorarbeit von Cornelia Wilke weiter  verfolgen. Nach dem Gründungskonflikt des HTI geht es in diesem Infoblatt um:

 

  1. Die Projektgruppe 1996

 

Als Vorstand haben wir die Berufung der Projektgruppe miterlebt. Allerdings ohne unser Zutun und ohne unsere Mitgliedschaft. Sie wurde eingesetzt, um eine neue Ausstellung zu konzipieren. Das Ergebnis kann man noch heute besichtigen. Trotz unserer kritischen Wertung bei der Eröffnung dieser Ausstellung, wurde danach nie etwas verändert. Der neue Direktor, Herr Dirk Zache, hätte am liebsten eine Gedenkstätte eingerichtet.

 

Frau Wilke nennt einige Namen der Mitglieder des Beirates. Es waren z.B.: Dr. Michael Neufeld (National Air and Space Museum, Washington DC), Prof. Dr. Günther Gottmann (Direktor des Museums für Verkehr und Technik Berlin).

Sie führt weiter aus: „Das HTI hat das Wort Museum in seinem Namen vermieden. Gerade nach der Diskussion, ob die Technik oder die Opfer im Vordergrund der Ausstellung stehen sollten, stellte sich die Frage, ob es möglich sei, in Peenemünde eine Gedenkstätte zu gestalten. Eine Gedenkstätte hat aber eine andere Aufgabe als ein Museum: An den authentischen Orten werden deshalb die Spuren des Unrechts und des menschlichen Leids gesichert und im Sinne der Aufklärung über deren historischen Hintergründe dokumentiert. Gleichzeitig ist den Gedenkstätten aufgetragen, bei den Besuchern eine Sensibilisierung für den Erhalt von Menschen- und Bürgerrechten zu erreichen…Das HTI wählte eine Lösung, die beide Aufgaben integrierte: …also verbirgt sich hinter den Namen HTI sowohl ein Museum als auch eine Gedenkstätte.“

 

Eine Gedenkstätte wollten die überwiegend interessierten Besucher des Museums aber nicht akzeptieren. Sie wollten wissen, was in Peenemünde entwickelt wurde. Immer wieder wurde kritisiert, auch von uns, dass die technische Seite der Raketenentwicklung zu wenig in den Mittelpunkt gerückt wurde. Der damalige Leiter des Museums tat sein Übriges dazu.

 

Frau Wilke stellte weiter fest: „Das Konzept schuf eine ambivalente Sichtweise und widmete den vergessenen Opfern einen Schwerpunkt in der Ausstellung. Dieses Thema soll die Besucher mit der Frage konfrontieren: Wie hätte ich gehandelt? Doch ist es wirklich möglich, diesen Denkanstoß zu beantworten, ohne die Techniker in Peenemünde in der Ausstellung an den Rand zu drücken? Die Opfer sollten im Vordergrund stehen, und die Technik wurde nur noch als Pflichtteil der Ausstellung betrachtet. Trotzdem ist Peenemünde ein historischer Ort für die Entwicklung der Raketentechnik in der ganzen Welt“.

 

Dieser historische Ort sollte aber keinen Bezug auf die technische Seite darstellen. Die Projektgruppe stellte fest: „Es ist nicht die Aufgabe der Ausstellung, in Art eines technischen Museums primär über die in Peenemünde entwickelte und erprobte Technik zu informieren“.

Was soll denn sonst in Peenemünde gezeigt werden? Wir waren und sind auch heute noch der Meinung: Die Geschichte Peenemündes muss so dargestellt werden wie sie war und nicht wie man sie gern hätte!

 

Interessant ist, und das hat Frau Wilke herausgefunden: „Das HTI hat sich beim Bund für die Finanzierung als Gedenkstätte beworben, aber die Kommission entschied sich mehrheitlich, Peenemünde nicht in das Gedenkstättenkonzept des Bundes aufzunehmen…hier scheinen Selbstbeschränkung und mangelnder Mut die Feder geführt zu haben“.

Leider stellt Frau Wilke auch fest, und wir hatten das von Anfang an kritisiert: „Das HTI wollte unbedingt Museum und Gedenkstätte integrieren, doch musste es neben den Verbrechen auch den technologischen Fortschritt würdigen. Nicht zuletzt durch die öffentliche Diskussion Anfang der 1990er Jahre wurden die Gestalter in gewisser Weise gezwungen, die Technikgeschichte, die ein Museum an diesem Ort überhaupt nur rechtfertigt, in ihrer Bedeutung in der Ausstellung zu reduzieren. Der Gedenkstättencharakter wurde so ausgebaut, dass das Technikmuseum in der Ausstellung fast völlig zurücktritt.“

 

Frau Wilke hat das letztgenannte richtig erkannt. Leider ist diese Ausstellung bis heute nur in unwesentlichen Zügen verändert worden. Wir wollen, und da werden wir mitarbeiten, dass die zukünftige Ausstellung diesen Mangel behebt.

Im nächsten Infoblatt finden die Leser die von der Projektgruppe gewählten Schwerpunkte über Technik und Ethik.

 

kf

M. P. Dewjatajew zum 100. Geburtstag

 

Gedenkstein im HTM

 Foto L. Hübner

Ein Gedenkstein aus grauem Granit erinnert die Besucher des HTM an eine spektakuläre Flucht sowjetischer KZ-Häftlinge vom Flugplatz Peenemünde. Auf diesem Stein findet der Besucher zehn russische Namen, An erster Stelle steht ein Name, M. P. Dewjatajew.

Die am 08. Februar 1945 gelungene Flucht ist untrennbar mit dem Namen Dewjatajew verbunden, denn er saß am Steuer einer H 111, dem der Start, als ehemaliger Jagdflieger, gelang.

Wo kommt dieser russische Pilot her?

M. P. Dewjatajew wurde am 08. Juli 1917 als dreizehntes Kind einer Bauernfamilie in Torbejew geboren, einem Dorf, das etwa auf halber Distanz der 900 Kilometer langen Strecke Moskau - Kasan im Gebiet Mordowien liegt.

Als Dewjatajew zehn war, sah er das erste Mal ein Flugzeug, das auf dem Feld in der Nähe des Hauses seiner Eltern landete. Seine Begeisterung war so groß, dass er beschloss, Flieger zu werden. Sein Jugendtraum erfüllte sich, als er ab 1936 zwei Jahre die Möglichkeit bekam, sich im Kasaner Aeroklub an Flugzeugen ausbilden zu lassen. Zwanzigjährig absolvierte er seinen ersten Alleinflug auf einer Schulmaschine des Klubs über Kasan.

Nachdem er die Fachschule für Schifffahrt erfolgreich abgeschlossen hatte, legte er im Aeroklub die Prüfung zum Steuern leichter Flugzeuge ab. Als er schließlich 1939 zur Roten Armee einberufen wurde, kam er an eine Spezialschule für Militärflieger nach Orenburg, die er als Unterleutnant abschloss.

 

Vom ersten Tag des Überfalls Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion flog Michail Petrowitsch Dewjatajew viele Einsätze. Für den Abschuss einer „Ju- 87“ erhielt er eine hohe Auszeichnung. In einer Luftschlacht am 29. September 1941 bei Gaditsch, erwischte es ihn und seine Maschine. Ihm gelang es, verletzt, seine „Lawotschkin“ hinter den eigenen Linien zu landen. Sechs Monate benötigte er, um seine Verletzung auszuheilen. Während dieser Zeit heiratete er seine Faina, eine Kasanerin. Dann war er wieder an der Front.

 

Vorerst durfte er aber nur als Kurier fliegen. Sein Flugzeug war eine Polikarpow „PO-2“.

Dewjatajews sehnlicher Wunsch war es aber, einen der neuen Jäger zu fliegen, die denen der Deutschen ebenbürtig waren. Sein alter Staffelkapitän Bobrow holte ihn im Frühjahr 1943 in sein Jagdfliegerregiment zurück.

 

Dewjatajew kämpfte lange Zeit erfolgreich in der berühmten Fliegerdivision unter dem Kommandeur Pokryschkin, dreifacher Held der Sowjetunion. Im Frühjahr bekam er eine

„Jak – 3“, das beste sowjetische Jagdflugzeug. Mit diesem Flugzeug kämpfte er in der Ukraine, bis er sich am 13. Juli 1944 aus seiner brennenden Maschine nur noch mit dem Fallschirm retten konnte. Verletzt fiel er in die Hände der Deutschen.

 

Vom KZ Sachsenhausen kam er im November 1944, zusammen mit anderen Häftlingen in das KZ-Arbeitslager Karlshagen 1. Dieses Lager war der Erprobungsstelle der Luftwaffe Peenemünde West zugeordnet.

 

Oft geschildert und erzählt in Zeitungen und Büchern wurde über diese spektakuläre Flucht geschrieben.

 

Zuletzt war M. P. Dewjatajew am 03. Juni 1999 in Peenemünde. Hier traf er Günter Hobohm, der als deutscher Jagdflieger 1945 die Aufgabe erhielt, der He – 111 zu folgen und sie abzuschießen. Es gelang ihm nicht. Das Treffen dieser ehemaligen Feinde hat nicht nur diese beiden tief bewegt. Rund 54 Jahre nach den dramatischen Ereignissen im Februar 1945 sprachen sich die ehemaligen Gegner für ein friedliches Miteinander unter den Völkern aus.

 

Gerade in der heutigen Zeit, mit der zunehmenden Konfrontation zwischen den Staaten, sowie den Religionen, erhalten diese mahnenden Worte der beiden Jagdflieger eine besondere Bedeutung.

 

Kf

 

Die Wurzeln der Raumfahrt – Rüstung auf dem Prüfstand

 

Herr Dr.-Ing. Wernicke hat das Buch „Rüstung auf dem Prüfstand“ von Philipp Aumann eingehend unter die Lupe genommen. Im letzten Infoblatt hatten wir Herrn Wernicke die Möglichkeit gegeben sich dazu zu äußern. Er hat das getan und seine Stellungnahme liegt uns vor. Nun sind seine Ausführungen sehr umfangreich, wir möchten aber auf einige wichtige Aspekte eingehen. Hinsichtlich der Rolle von Kummersdorf von 1932 bis 1934 widerspricht er den Thesen des Autors, die er für unbegründet bzw. unzutreffend hält.

Er begründet das wie folgt:

 

Zur militärischen Rolle der Großrakete

 

„In der Einführung gibt der Autor an, ab den 1920er Jahren sei aus einer kontinuierlichen technischen Eskalation des Rüstungssystems eine „neue Idee“ entstanden:

 

            „Ein neuer Krieg sei nicht dadurch zu gewinnen, dass bestehende Waffensysteme        Schritt für Schritt verbessert würden, sondern dass ein völlig neuartiges Waffen-

            system einen entscheidenden Rüstungsvorteil bringe: die Großrakete mit Flüssigkeits-

            antrieb“ (S. 11).

 

Zum Beleg seiner These zitiert er den Raketenpionier Hermann Oberth, der in seinem Buch  „Wege zur Raumschifffahrt“  (München 1929) von einer Giftgasrakete für den Einsatz gegen Städte und Stellungen schrieb. (S.11).

 

Oberth hatte 1923 mit seinem Buch „Die Rakete zu den Planetenräumen“ die technischen Grundlagen von Flüssigkeitsraketen für die Raumfahrt beschrieben, ähnlich wie es vor ihm 1903 Konstantin Ziolkowsky (Russland) und 1919 Robert Goddard (USA) unternommen hatten, jedoch mit weiterer Detaillierung. Mit seinem Buch von 1929 führte Oberth seine Gedanken weiter. Die dabei erwähnte militärische Nutzung der giftgastragenden Großrakete war eher der Nebengedanke einer nach Oberths Auffassung künftig kriegsverhindernden Abschreckungswirkung ; der Autor zieht nachvollziehbar eine Parallele zum atomaren „Gleichgewicht des Schreckens“ im Kalten Krieg.

 

Unzulässig ist aber der Rückschluss des Autors, Oberth sei ein geistiger Initiator der militärischen Nutzung der Großrakete gewesen (S.11). Oberths lebenslanges Hauptinteresse galt nachweislich der zivilen Raumfahrt.

 

Ferner ist die These des Autors unbegründet und unzutreffend, dass von den Militärs bereits in den 1920er Jahren die Großrakete als Kriegswaffe nennenswert in Betracht gezogen wurde (S.11). Es bestanden gute Sachgründe für die in der damaligen Fachwelt vorherrschenden Auffassung, weder gab es Werkstoffe, die der in der Flüssigkeitsrakete ablaufenden kontinuierlichen Explosion standhalten könnten, noch sei die Steuerung dieses extremen Vorgangs beherrschbar.

 

Vielmehr galt nach den Erfahrungen des Ersten Weltkrieges das Augenmerk der Militärs in den Industriestaaten einerseits Kampfpanzern für Bodeninvasion, anderseits Flugzeugen für Bombardierungen des gegnerischen Hinterlandes …als künftige Möglichkeit.

 

Unter Nutzung einer Regelungslücke im Versailler Vertrag konnte die Großrakete für die Reichswehr einen gewissen Ersatz für die verbotene weitreichende Artillerie in Aussicht stellen. Doch der erwartet militärische Nutzen einer solchen Fernwaffe im Verhältnis zum Herstellungsaufwand blieb ungeklärt,…

Was die Reichswehr veranlasste, eine solche Waffe überhaupt in Betracht zu ziehen, bleibt ungeklärt. Im Rückblick ist zu vermuten, dass in der Rüstungsbehörde der Reichswehr, dem Heereswaffenamt (HWA), der verantwortliche Abteilungsleiter, der Chemiker Dr. Karl Emil Becker, die entscheidende technische Herausforderung in der Antriebsfrage der Großrakete sah, seinem Fachgebiet nah, dass er aber die Problematik der präzisen Flugbahnsteuerung einer Rakete völlig über schätzte.

 

Somit ist die vom Autor verschiedentlich vorgetragene These aus technischen Gründen nicht haltbar, das Raketenprogramm habe eine „jeden Punkt der Erde erreichende Waffe“  (S. 88) angestrebt, ferner dass in einem kommenden Krieg „ein in sich wachsendes autarkes System die Herrschaft und Hoheit über die gesamte Erde erringen könne“ (S. 82)

 

Eine Rolle als neuartige und entscheidende Kriegswaffe erhielt die Großrakete erst nach 1945…

Im Jahr 1930 war eine solche technische Möglichkeit nicht vorstellbar.“

 

In einem nächsten Absatz befasst sich Herr Wernicke mit dem „Militärischen Charakter der frühen deutsche Raketenentwicklung“.

 

Dazu im nächsten Infoblatt!

kf

 Aus der Arbeit unserer Mitglieder

 

Das Fernheizungssystem Peenemünde

Im Oktober 1939 vergab das Heereswaffenamt an die Siemens-Schuckertwerke AG den Auftrag zur Errichtung eines Kraftwerkes in Peenemünde. Neben der Erzeugung von Elektroenergie sollte dieses Kraftwerk über ein Fernheizungssystem die Wärmeversorgung für die einzelnen Bereiche des Versuchsserienwerkes (Werk Süd) und Teile der Wohnsiedlung absichern. Das Entwicklungswerk (Werk Ost) und die Erprobungsstelle der Luftwaffe (Werk West) besaßen auf ihrem Werksgelände jeweils ein eigenes Heizkraftwerk zur Wärmeversorgung nur für die dort vorhandenen Gebäude.

Bereits bei der Planung des Kraftwerkes wurde ein hoher Gesamtwirkungsgrad durch eine Kraft-Wärme-Kopplung angestrebt. Zwei Turbinen mit je einer Leistung von 15 MW mit Anzapfung für die Fernheizung erzeugten die nötige Wärme. Das Fernheizungssystem hatte im Endstadium eine Gesamtumlaufmenge von ca. 120 t Heißwasser bei 130°C Vorlauf und 30°C Rücklauf. Die verlegten Leitungen besaßen einen Rohrdurchmesser von 340 mm und waren in Abschnitte von je 1000 m unterteilt. Die Motoren der Absperrschieber in den einzelnen Pumpstationen und an den Übergabepunkten wurden per Fernsteuerung von der Bunkerwarte aus betrieben. Vom Kraftwerk bis zum Verteilergebäude wurden zwei Hin- und Rückleitungen errichtet, die ab dem Wasserwerk Peenemünde parallel zum Bahngleis verliefen, sich am Waldrand teilten und dann getrennt bis zum Verteilergebäude führten. Von hieraus verzweigte sich das Leitungsnetz in die einzelnen Versorgungsabschnitte, wobei die Rohre teilweise ober- bzw. unterirdisch verlegt wurden.

Vom Kraftwerk bis zum Verteilergebäude erfolgte die Bauausführung von der Firma Krantz-Aachen. Die Trasse auf dem Gelände vom Werk Süd wurde von der Firma Caliqua-Wärmegesellschaft m.b.H. errichtet. Neben den Facharbeitern der beteiligten Firmen wurden 1941/42 auch italienische Arbeiter bei der Errichtung der Fernheizungsanlage eingesetzt.

Folgende Gebäude wurden bis zum Sommer 1943 an die Fernheizung angeschlossen: 

Die Bunkerwarte und die Baracken auf dem Kraftwerksgelände sowie das Sauerstoffwerk, das Arbeiterlager, das Stellwerk und das Wasserwerk im ehemaligen Ort Peenemünde.

Ebenfalls alle Gebäude im Werk Süd mit dem Prüfstand XI, das Gemeinschaftslager Karlshagen (VKN-Lager), die Wagenhalle sowie kleinere Gebäude für die Werkbahn.

Am 5. Dezember 1941 hatte das Heereswaffenamt in einer Besprechung festgelegt, dass zur Beseitigung des Wohnraummangels in den Innenhöfen der Siedlungserweiterung 11 Wohnbaracken mit insgesamt 212 Wohnungen errichtet werden sollen. Diese zweistöckigen Wohnbaracken wurden ebenfalls an das Fernheizungssystem angeschlossen, dazu noch 8 Zweifamilienhäuser in der Heidestraße.

Die Fernheizungsleitungen auf dem Kraftwerksgelände (A)

In der Zukunft war auch die Wärmeversorgung der Großsiedlung bei Trassenheide (Stadt X für 20.000 Einwohner) vorgesehen, deren Errichtung aber 1939, nach Kriegsbeginn, zurückgestellt wurde. 

Einige Details zum Trassenverlauf

 

Auf dem Gelände des Kraftwerkes wurden die beiden Leitungen in unterirdischen Betonkanälen mit abnehmbaren Deckeln verlegt.

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Legende

 

1  Kraftwerk; 2  Kraftwerksbaracken; 3  Bunkerwarte; 4  Stellwerk; 5  Wasserwerk;

6  Sauerstoffwerk

7  Arbeiterlager; 8  Prüfstand XI

Leitungen

 

Blau = oberirdisch       Rot   = unterirdisch

A  auf dem Kraftwerksgelände

B  Doppeltleitungen; C  Nordstrang;

D  Südstrang

Auf dem Gebiete des ehemaligen Dorfes teilten sich die Leitungen und verliefen dann zum Teil auch oberirdisch bis auf Höhe des Wasserwerkes Peenemünde. Über den weiteren Verlauf der Trasse vom Wasserwerk bis zum Verteilergebäude gab es 1940 verschiedene Vorstellungen. So war im April 1940 noch offen, ob die Trasse für die beiden Rohrleitungen zwischen der Chaussee und der Bahnlinie oder südlich der Bahn im Wald verlegt werden soll. Nach den Wünschen des Direktor Schubert sollte sie zu beiden Seiten der Straße entlang führen, um möglichst wenig Ackerfläche zu nutzen. Die nördliche Rohrleitung müsste dann aber an einer Stelle unter der Chaussee und dem Gleis hindurchgeführt werden. Letztendlich wurde ein Trassenverlauf für beide Doppelleitungen südlich der Bahnlinie festgelegt. Auf Höhe des Wasserwerkes führte ein unterirdischer Strang zum Sauerstoffwerk und von dort weiter zum Arbeiterlager Peenemünde Dorf. Eine weitere Leitung, die in den Wiesen unterirdisch verlegt wurde, zweigte am Wasserwerk zum Prüfstand XI ab.

 

 

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Zwei Betonstützen für die parallel laufenden Leitungen am Bahndamm (B)


und dann für den südlichen Strang (D) durch den Wald bis zum Verteilergebäude.

 

 

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Die Stützen des nördlichen Stranges (C) entlang der Bahnlinie und dann durch den Wald ebenfalls bis zum Verteilergebäude.


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Betonstützen kurz vor dem Verteilergebäude und für die Fernleitung nördlich und östlich vom Werk Süd (E).

 

 

Werk Süd mit Zahlen.bmp 

 


Legende:

1 Krankenhaus, 2 Gebäude der Werkbahn, 3 Verteilergebäude, 4 Unterwerk 2, 5 Werk Süd, 6 Vakuumtrockenanlage, 7 Stellwerk, 8 Wagenhalle, 9 Unterwerk 3, 10 VKN-Lager, 11 Bahnhof Karlshagen Siedlung, 12 Wohnbaracken, 13 Wohnhäuser in der Heidestr.

 

Leitungen

E Leitung um das Werk Süd, F an der alte Peenemünder Straße, G in der Wohnsiedlung, H an der Wagenhalle, I am VKN-Lager

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Heizungskanal entlang der alten "Peenemünder Straße" (li., F) und in der Wohnsiedlung (G).

Vom Verteilergebäude aus verlief eine Rohrleitung nördlich und östlich des Werkes Süd auf einer Strecke von ca. 1400 m oberirdisch entlang der Umgehungsstraße. Im weiteren Verlauf lag sie dann auf dem gesamten Werksgelände in Betonkanälen unter der Erde.

Eine zweite Rohrleitung führte ebenfalls in einem Heizungskanal im Boden versenkt, entlang der alten "Peenemünder Straße" bis zur Wagenhalle der Werkbahn. Von hieraus verlief eine teilweise oberirdische Abzweigung zum Heizkesselhaus im Gemeinschaftslager Karlshagen (VKN-Lager) und ein anderer unterirdischer Zweig in die Siedlungserweiterung

 

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Heizungsstrang von der Wagenhalle zum VKN-Lager, zuerst unterirdisch (li., H) und dann auf flachen Betonstützen (I).

 

1942 erfolgte das Hochfahren der gefüllten Fernheizleitung. Während der Bombenangriffe 1943 und 1944 wurden auch die Heizungsleitungen an vielen Stellen zerstört und zum Teil wieder instandgesetzt.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde das noch vorhandene Fernheizungsnetz durch die sowjetische Demontagekommission 1606 von November 1945 bis zum Frühjahr 1946 demontiert. Vom ehemaligen Peenemünder Fernheizungssystem verblieben in der heutigen Denkmallandschaft nur die Betonpfeiler und die Heizungskanäle.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dehnungsbogen zum Längenausgleich als Exponat im HTM

 

Manfred Kanetzki, 2017

 

META Peenemünde – Neues Forschungsprojekt

 

Über dieses Projekt hat nicht nur das Nordmagazin berichtet (15. Febr. 2017). Auch der NDR Radio MV hatte dieses Thema am 15.02.2017 um 10 Uhr in seinem Programm.

 

Dazu schreibt uns Axel Hungsberg in seiner E-Mail: „Ich habe gerade im Nordmagazin den Beitrag über das Projekt „META-Peenemünde“ gesehen. Dort heißt es u. a.:

„Wie das Museum mitteilte, soll der Schwerpunkt der Forschung auf dem gesellschaftlichen Umgang mit den Rüstungsinnovationen in der Bundesrepublik und der DDR liegen“.

(allein dafür 400.000 EUR für 3 Jahre)

Das ist doch wohl nicht das, was Herr Köhler bei unserem Treffen im Oktober mit der neuen Dauerausstellung ab 2020 gemeint hat? Ich hoffe und denke nicht.

Sorry, aber der Kontext  des Fernsehbeitrages war wie immer: Technik pfui, böse Nazi-Wissenschaftler.

Solch eine Gedenkstätte habe ich vor der Nase, das brauche ich nicht noch mal in Peenemünde.

 

Nach dem Beitrag von Radio MV schrieb Hartmut König am 15.02.2017:

 

„Wenn ich verstehen will, was Peenemünde ist, muss ich mir die Geschichten, Erzählungen, Mythen zu Peenemünde ansehen und sie nicht einfach nur nacherzählen, unreflektiert, sondern wissenschaftlich auf einer Meta-Ebene darüber nachdenken“, so Kehrt ( Prof. an der TU Braunschweig).

 

Gefördert wird das Vorhaben mit 430.000 Euro von der Volkswagenstiftung.

Toll.

Und was soll dann das greifbare Ergebnis für den Bürger sein?

Welches Meta-Ergebnis soll hier rauskommen?

Etwa Peenemünde war alles nur ein großer Irrtum, Häftlinge sind nicht zu Schaden gekommen und eigentlich war der Raketenbau des Herrn SS- Standartenführers nur für die Völkerverständigung gedacht.

430.000 Euro, wissen die Herren Wissenschaftler eigentlich, was man damit nützliches anstellen kann?

 

Noch ein Beitrag von Physik statt Soziologie vom 15.02.2017:

 

„Sehr viel interessanter wäre es aber doch, wenn endlich mal ein paar Forscher den Schwerpunkt ihrer Forschung auf die damaligen großartigen wissenschaftlichen, technischen, physikalischen und ingenieurmäßigen Leistungen dieser Peenemünder-Raketenbauer legen würden. Anstatt immer nur auf den eher langweiligen und weniger interessanten „gesellschaftlichen Umgang“ mit solchen Rüstungsinnovationen und dem „Spannungsfeld zwischen technischem Fortschritt und Kriegsverbrechen“.

 

Die Amis mit ihrer „Operation Paperclip“ waren jedenfalls mehr interessiert gewesen an den Leistungen eines Wernher von Braun und weiteren 1.600 deutschen Wissenschaftlern, Ingenieuren und Technikern, als an den Geschichten, Erzählungen, Mythen über den Einsatz von Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen.

 

Und ebenso die Russen. Weder die bemannte Mondlandung mit dem Apollo-Programm noch die russische Raumfahrt hätte es so schnell und so erfolgreich geben können, ohne die Leistungen aus Peenemünde“.

Soweit einige Meinungen zum Meta-Projekt.

 

Constanze Seifert und Daniel Brandau haben sich zum Ziel gestellt die wissenschaftliche Vernetzung des Museums zu stärken und zur Erforschung seiner noch kaum erschlossenen

Objekt- und Dokumentensammlung beizutragen.

Anhand der überlieferten dinglichen, textlichen und bildlichen Relikte und Memorabilien sollen zwei Teilprojekte, ein zeithistorisches Postdocument und ein museumsdidaktisches Promotionsprojekt, Peenemünde als umstrittenen Erinnerungsort untersucht werden.

 

Hoffen wir, dass dabei etwas Interessantes und Aussagekräftiges für den Besucher rauskommt!

 

kf

 

Bürgerinitiative (BI) gegen Deichrückbau im Inselnorden macht mobil

 

Am 17. März 2017 fand in Karlshagen die Jahresversammlung der Bürgerinitiative statt. Vom Förderverein nahmen die Herren Frenzel, Hübner und Felgentreu teil. Vereinsmitglied

Dr. Rainer Höll wurde als Vorsitzender wieder gewählt.

Das jüngste Sturmhochwasser auf Usedom, die dadurch entstandenen großen Schäden, haben den Teilnehmern vor Augen geführt, was es heißt, auf einen funktionsfähigen Deich zu verzichten. Auf der Versammlung wurde die Forderung an die Landesregierung erneuert, auf die Rückbauoption am Peenestromdeich zwischen Karlshagen und Peenemünde zu verzichten. Das Land will bei erneutem Bedarf an Kompensationsmaßnahmen eine Deichöffnung wieder beleben. Die Bürgerinitiative fordert den seit langem geplanten Deichbau zwischen Peenemünde und der Ostsee, sowie einen endgültigen Verzicht auf einen Deichrückbau zwischen Peenemünde und Karlshagen.

Die von Landesbehörden und Planungsbüro lange angekündigte, offenbar in naher Zukunft stattfindende öffentliche Präsentation des aktuellen Planungsstandes wird die BI zu einer erneuten Darstellung ihrer Argumente nutzen. Die Bevölkerung wird zu einer regen Teilnahme aufgerufen.

Unserem Verein geht es besonders um die Erhaltung der Denkmallandschaft Peenemünde!

 

kf

 

Kriegsgefangene mit Privilegien

 

„Privilegierte Lager? Westalliierte Flieger in deutscher Kriegsgefangenschaft während des Zweiten Weltkrieges“ Sonderausstellung im Historisch-Technischen Museum Peenemünde.

30. März 2017 - 13. August 2017

Am 30. März 2017 wird um 11:00 Uhr im Historisch-Technischen Museum Peenemünde (HTM) im Turbinensaal des Peenemünder Kraftwerkes die neue Sonderausstellung „Privilegierte Lager? Westalliierte Flieger in deutscher Kriegsgefangenschaft während des Zweiten Weltkrieges“ eröffnet.

Die britische Royal Air Force und die United States Army Air Force hatten bei ihren Einsätzen gegen deutsche Städte während des Zweiten Weltkriegs jeweils rund 80.000 Todesopfer zu beklagen. Piloten und Besatzungsmitglieder alliierter Kampfflugzeuge, die den Abschuss überlebt hatten, mussten den Weg in die deutsche Kriegsgefangenschaft antreten. Für die Männer begann ein Weg ins Unbekannte. Wohl jeder hatte solche Fragen: Werde ich  anständig behandelt, werde ich hungern müssen? Wird meine Familie wissen, dass ich lebe?  Zwingt man mich, für die Deutschen zu arbeiten? Was weiß der Gegner über meine Einheit?  Im Gefangenenlager kam eine Zeit des Wartens und der Ungewissheit. Eine beengte Unterbringung, eintönige Verpflegung, daneben Heimweh und Langeweile waren jedoch in  der Regel die einzigen Unannehmlichkeiten, denen britische und amerikanische Gefangene ausgesetzt waren. Wer jedoch den Versuch unternahm, aus der Gefangenschaft zu fliehen, riskierte auch als Westalliierter sein Leben.

 

Foto: Lutz Hübner

 

Im Vergleich dazu wurden ihre sowjetischen Schicksalsgenossen nicht entsprechend den Bestimmungen des Kriegsvölkerrechts behandelt. Ihr Leben wird in mehreren Kontrastpunkten dem der Westalliierten entgegengestellt und lässt den rassistischen Charakter der nationalsozialistischen Herrschaft deutlich werden. Über die Biographie des sowjetischen Kriegsgefangenen Michail Dewjatajew schafft die Ausstellung auch einen direkten Bezug zu Peenemünde. Er wurde nach einem misslungenen Fluchtversuch aus dem Gefangenenlager  ins dortige KZ-Außenlager Karlshagen I verlegt und musste dort unter unmenschlichen Bedingungen Zwangsarbeit leisten. Anfang 1945 gelang ihm und neun weiteren Häftlingen  die Flucht aus Peenemünde, indem sie ein Flugzeug kaperten und in die Heimat flogen.  Die Ausstellung erinnert somit auch an diesen Einzelfall, dessen Protagonist am 8. Juli 2017 hundert Jahre alt geworden wäre.

 

Die Ausstellung zeigt auf 250 Quadratmetern den Weg ins Lager, den Alltag hinter Stacheldraht, aber auch die vielfältigen Aktivitäten der Gefangenen, die Monotonie des Lageralltags zu bekämpfen. Kurzbiographien alliierter Kriegsgefangener geben den geschilderten Ereignissen ein Gesicht. Großfotos, Exponate und Medienstationen ergänzen die Präsentation. 

 

Presseinformation des HTM Peenemünde, den 14.03.2017

 

gez. M. Gericke Geschäftsführer

 

In eigener  Sache

 

Wir danken für die eingegangene Spende

Peenemünder Hafenbetriebsgesellschaft                         1.200, 00 €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Im April hatten Geburtstag

 

Herr Klaus Felgentreu, Karlshagen; Herr Jürgen Pein, Kirchheim;

Frau Roswitha Harke, Hannover; Frau Antje Schleifenbaum, Tangstedt-Rade;

Herr Hans-Jürgen Jahnke, Forst; Herr Peter Westerfeld, Hungen/Trais Horloff;

Herr Hans-Jürgen Opitz, Potsdam; Herr Rolf- Dieter Basler, Elmshorn;

 

Im Mai hatten Geburtstag

 

Herr Erhard Belz, Sinntal; Herr Michael Beinhardt, Duisburg;

Frau Dagmar Bergemann, Am Mellensee; Frau Ulrike Chust, Peenemünde;

Herr Dr.med. Ernst Glaser, Garmisch-Patenkirchen;

Herr Kurt Graf, München; Herr Thomas Hörnig, Coswig;

Herr Thomas Köhler, Berlin; Herr Joachim Reuter, Mönkeberg;

Herr Wolfgang Vetter, Greiz/Sachswitz; Herr Ralf Rödel, Karlstein;

Herr Hans-Jörg Weber, Zinnowitz

 

Im Juni haben Geburtstag

 

Frau Ute Schäfer, Wanderup; Herr Rainer Koch, Peenemünde;

Herr Hartmut Stöckmann, Pritzier; Herr Bruno Krauspenhaar, Hohndorf;

Frau Maria Klar, Flensburg;

 

Herausgeber: Förderverein Peenemünde „Peenemünde - Geburtsort der Raumfahrt" e.V.,

Anschrift: Förderverein Peenemünde e. V.  Waldstraße 03  17449 Karlshagen; Tel.: 038371/20106; 038371/20695

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