Der
Vorstand informiert I. Herr Frenzel und Herr Felgentreu haben auf der
Mitgliederversammlung der
Bürgerinitiative „Gegen Deichrückbau im Inselnorden e. V.“ (BI) unseren
Verein, der Mitglied in der BI ist, vertreten. Herr Dr. Höll, ebenfalls
Mitglied unseres Vereins, hat als Vorsitzender der BI die Versammlung geleitet.
Die Mitgliederversammlung fand am 14. März 2016 in der Schule Karlshagen statt.
Zur Diskussion standen der Bericht des Vorstandes und der Bericht des
Schatzmeisters. Es wurde festgestellt, dass die endgültige Abschaffung der
Pläne zum Deichrückbau zwischen Peenemünde und Karlshagen nicht vom Tisch ist.
In der Planung ist ein Riegeldeich vor Karlshagen vorgesehen. Die BI ist
skeptisch, weil dieser Riegeldeich die Möglichkeit offen lässt, einen
Deichrückbau zu zulassen. Die Mitgliederversammlung hat beschlossen die
Vorbereitung der Planung aufmerksam zu verfolgen und wenn notwendig sofort zu
reagieren. Aus den genannten Gründen wurde noch einmal bestätigt, dass sich die
BI nicht auflösen wird. Nachfolgender Beschluss
wurde deshalb auf der Mitgliederversammlung gefasst: „Die
Mitgliederversammlung der BI fordert die Landesregierung auf, ausdrücklich auf
alle künftigen Pläne eines Deichrückbaus zwischen Karlshagen und Peenemünde zu
verzichten. Die
Ankündigung, bei Bedarf das frühere Projekt Cämmerer See wieder aufleben zu
lassen, verhindert die nötige Planungssicherheit für die gesamte Entwicklung
des Inselnordens und schwächt insbesondere im erheblichen Maße den
international bedeutsamen und von der Landesregierung geförderten
Museumsstandort Peenemünde. Der Widerstand der Bevölkerung und der gewählten
Gremien des Inselnordens gegen den Deichrückbau ist ungebrochen und einmütig. Die Bürgerinitiative richtet die Frage an
die Landesregierung und an die Landtagsfraktionen der Koalitionsparteien, ob
sie weiterhin durch ihr unbeirrtes Festhalten an diesen Plänen den Volkswillen
ignorieren und dadurch den gegenwärtigen Trend zur Politikverdrossenheit immer
größerer Teile der Bevölkerung noch weiter befördern wollen.“ Die Verantwortlichen der Landesregierung MV sollten sich
den Vortrag von Frau Stockmann aus Zempin ansehen und anhören. Frau Stockmann
schilderte sehr anschaulich vor der Mitgliederversammlung, was Sturmfluten auf
der Insel Usedom anrichten können. Dieser Vortrag war die Bestätigung des
Anliegens der BI, nämlich eine Öffnung
des Peenedeiches nicht zuzulassen. II. In unseren Vorstandssitzungen haben wir uns mit dem Konzept
für eine neue Ausstellung im HTM befasst. Dazu haben wir uns mit dem Geschäftsführer
des HTM, Herrn Gehrike, am 04. Mai getroffen. Wir haben ihm unser Konzept übergeben
(Sie finden es am Ende der Ausführungen) und unsere Meinungen für eine
Neugestaltung der Ausstellung ausgetauscht. Wesentliche
Schwerpunkte in der Arbeit des HTM sieht Herr Gehrike wie folgt:
Wichtig
ist die Erkenntnis, dass mehr Technik gezeigt werden muss. Wir finden die
Vorschläge interessant und machbar. Unsere Unterstützung bei der Erarbeitung
der einzelnen Themen haben wir zugesagt. Die
neue Ausstellung soll auch international verankert werden. Dazu gehört eine
enge Zusammenarbeit mit Organisationen auch aus Polen und Frankreich. Die Arbeit mit Schülern und Jugendlichen soll diesen
Personenkreis für die Peenemünder Geschichte begeistern. Wenn sie, liebe Leser, auch Vorschläge zur Gestaltung der
neuen Ausstellung im HTM haben, dann lassen sie es uns wissen. Wir leiten ihre
Vorschläge an das HTM weiter. III. Unser Treffen mit Jahreshauptversammlung führen wir vom 01.
Oktober bis 03. Oktober durch. Kurz
der Ablauf: Freitag
30.09. Anreise Samstag
01.10. Treffen im HTM mit Foto Vortrag und
Gemeinsamer Abend Sonntag
02.10. Jahreshauptversammlung Montag
03.10. Einladung zum
Müggenhof Dienstag
4.10. Abreise Die
Einladung und weitere Infos liegen dem Infoblatt bei! Klaus
Felgentreu 2. Vorsitzender Förderverein Peenemünde e. V. Konzept-Vorschlag Neue
Ausstellung im HTM Peenemünde Die
Geschichte des Ortes Peenemünde und seiner Umgebung hat eine große historische
Dimension. Sie reicht von der Besiedlung durch die Wikinger - der Ersterwähnung
des Dorfes Peenemünde – der Seelandung des Schwedenkönigs und der
anschließenden kriegerischen Auseinandersetzungen um die Peenemünder Schanze –
des Aufbaus der HVA – der Besetzung durch die Rote Armee – die Nutzung des
Geländes durch die NVA bis zur Wende 1990 und die nachfolgenden Aktivitäten zum
Aufbau eines Historisch- Technischen Informationszentrums Peenemünde. Darum
schlagen wir vor, die neue Ausstellung in nachfolgende Gesichtspunkte
einzuteilen. I.
Vorgeschichtlicher Überblick bis 1933 (HTM und Heimatstube) 1.
Germanen, Slawen, Wikinger (Penemünder
Goldschatz-Kopie im HTM) 2.
Erste urkundliche Erwähnung von Peenemünde 1282 3.
Das Dorf anno 1580 (Lubinische Karte 1618) 4.
Dreißigjähriger Krieg (Landung Gustav II. Adolf
am 26. Juni 1630) 5.
Kriegerische Auseinandersetzungen um die
Peenemünder Schanze 6.
Das „Seebad Peenemünde“ 1930 7.
Leben im Ort (Fischer, Bauern, Gaststätten) 8.
Ältestes Naturschutzgebiet „Peenemünder Haken“ 9.
Peenemünde wird aufgegeben (Verkauf der
Liegenschaften an den Staat) II. Raketenfieber in Deutschland (20iger
Jahre)
Boltenhagen (?) Neuhardenberg – Rechlin.
III.
Bau der Heeresversuchsanstalt Peenemünde (HVA) und der Erprobungsstelle
der Luftwaffe
– Peenemünde West. Bemerkung: Der absolute Kern der neuen
Ausstellung muss die komplette Rakete A 4 sein, die A 4 ist und bleibt das
Aushängeschild von Peenemünde. Diese Erwartung bringen
alle Besucher, insbesondere aus dem Ausland, mit.
IV.
Peenemünde im Kalten Krieg (1945 – 1989)
·
Stationierung sowjetischer Fliegerkräfte in
Peenemünde West ·
Die „Elektromechanische Werke Peenemünde GmbH“
ab Mai 1945 ·
Bildung der „Arbeitsgemeinschaft Peenemünde“
(A.G.P.) und der „Landeseigenen Betriebe Peenemünde“ ab Oktober 1945 ·
Versuchte Instandsetzung P VII und P IX ·
Potsdamer Abkommen verhindert weitere
Aktivitäten ·
Demontage der Anlagen und Beräumung Peenemündes
·
Karlshagen und Peenemünde werden
Garnisionsstandorte der NVA ·
Aufbau der Flottenbasis Ost (Volkspolizei zur
See – Volksmarine ·
1. Flottille (Aufgaben und Schiffe, Auflösung
am 3.10.1990) ·
Übergabe Flugplatz Peenemünde West an die
NVA-LSK 1960 ·
JG 9 verlegte nach Peenemünde am 16.Mai 1961 ·
Modernisierung Flugplatz. Lageplan und Aufgaben
im DHS ·
Flugzeugtypen, letzter Flugdienst 26.09.1990
(Auflösung JG 9) V. Peenemünde im Wandel ab 1990
VI. Schlussbemerkungen
VII.
Epilog Peenemünde als Abbild der deutschen
Geschichte, spiegelt über mehrere Jahrhunderte Entwicklungen
und Ereignisse von regionaler und internationaler Bedeutung wider. Zehn Jahre, von 1936 – 1945,
machten das kleine Fischerdorf zur hochgerüsteten und modernsten Waffenschmiede. In unglaublich kurzer Zeit wurde durch die Konzentration
von Wissenschaft und Technik das Zeitalter der Großrakete eingeleitet. Die A 4 wurde aber zur Waffe, die
den Endsieg der Nazis sicherstellen sollte. Der Einsatz von KZ-Häftlingen in
Peenemünde und in Nordhausen spiegelte die Widerwärtigkeit
des Nazis - Regimes wider. Zur Peenemünder Geschichte gehört
aber auch die adäquate Darstellung der herausragenden technischen und
wissenschaftlichen Leistungen der Techniker und Ingenieure, die die Voraussetzungen schufen, dass nach
dem II. Weltkrieg, besonders in den USA und in der Sowjetunion,
sich die Raumfahrt schnell entwickeln konnte. Die neue Ausstellung im HTM muss
diesen Fakten Rechnung tragen. Vorstand Förderverein Peenemünde e. V. Peenemünde, 04. Mai.2016 Antwort
von Ministerpräsident Erwin Sellering Der Ministerpräsident
Mecklenburg Staatskanzlei Vorpommern
Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern - D-19048 Schwerin Förderverein Peenemünde e.
V. bearbeitet
von: Carsten Pauler Der Vorstand Telefon: +49 385 588-1020 Waldstr. 03 AZ: 17449
Karlshagen carsten.pauler@stk.mv-regierung.de Schwerin. Januar 2016
Sehr
geehrter Herr Schmidt, sehr
geehrter Herr Felgentreu, sehr
geehrter Herr Hübner, herzlichen Dank für ihr Schreiben vom 03.
November 2015, in dem Sie um eine engere Zusammenarbeit mit dem neu
konstituierten wissenschaftlichen Beirat der Historisch- Technisches-Museum
Peenemünde GmbH bitten. Sie bringen Ihre Sorge zum Ausdruck, dass die
Kenntnisse und Leistungen Ihres Vereins möglicherweise nicht ausreichend in die
Arbeit des Beirates Eingang finden könnten. Der Ministerpräsident hat mich
gebeten, lhr Schreiben zu beantworten. Zunächst
einmal danke ich Ihnen und lhren Mitstreitern im Verein für Ihre langjährige
und engagierte Arbeit zur Geschichte Peenemündes. Sie leisten damit einen guten
und wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte Peenemündes. Wegen
der großen wissenschaftlichen, historischen und politischen Bedeutung der
ehemaligen Heeresversuchsanstalt hat der Aufsichtsrat der
Historisch-Technisches Museum (HTM) Peenemünde GmbH die Berufung eines
international hochrangig besetzten arbeitsfähigen Beirats beschlossen, der
durch und mit seiner wissenschaftlichen Expertise und Reputation die weitere
Entwicklung des Museums insbesondere die Ausstellungskonzeption aktiv
begleitet. Der
Beirat hat nunmehr seine Arbeit aufgenommen. Seine erste und wichtigste Aufgabe
ist es, sich mit dem Entwurf des neuen Museumskonzeptes
auseinanderzusetzen und wichtige Impulse für die weitere Entwicklung des
Museums zu geben. Wenn diese interne Diskussion zu einem Ergebnis geführt hat,
wird die Konzeption sukzessive umgesetzt werden. Ich
versichere ihnen, dass lhr Verein hierbei einbezogen wird, insbesondere, wenn
es um das Einbringen Ihres Sachverstandes aus technischer Sicht geht. Ihre
Beiträge hierfür werden gern aufgenommen werden. Zumal Sie - wie ich weiß -
ohnehin in regelmäßigem Austausch mit der Geschäftsführung des
Museums stehen. Ich würde mich freuen, wenn Sie das Museum auch
weiterhin mit großem Engagement unterstützen
und verbleibe Mit
freundlichen Grüßen Carsten
Pauler Abteilungsleiter Koordinierung der Landes- und Bundespolitik Hausanschrift Postanschrift:
Telefon: +49 385 588-0 Staatskanzlei
Mecklenburg-Vorpommern Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern Telefax:
+49 385 56 51 44 Schloßstraße
2-4 - D-19053 Schwerin D-19048 Schwerin poststelle@stk.mv-regierung.de
www.mv-regieıung.delsl.k Peenemünder
Hintergründe (Teil IV) Wie im letzten Infoblatt angekündigt, möchte ich mich
weiter, auf der Grundlage der Forschungsergebnisse von Frau Uta K. Mense, mit
den Aussagen von Paul Schröder über das schwierige Verhältnis zu Wernher von
Braun und den daraus entstandenen Problemen bei der Entwicklung der A4
befassen. Schröder behauptet, dass von Braun bei der Konstruktion
einer flugfähigen Großrakete schmählich versagt hat. Er führt dazu einige
Beispiele an. Schröder hat dabei aber nicht versäumt, gleich an mehreren Stellen
in seinen Ausführungen, die Bedeutung seiner eigenen Person herauszustellen.
Aus der Abwesenheit Wernher von Brauns bei wichtigen Sitzungen schließt
Schröder, dass Dornberger von Braun für mehrere Jahre alle Kompetenzen entzogen
hat. Sogar einen Seitenhieb auf seine Doktorarbeit konnte er sich nicht
verkneifen. Schröder schreibt: „Den
Auftrag, einen Motor mit 2000 m/sec Ausströmgeschwindigkeit zu bauen, gab Dr.
Dornberger nicht an Braun. Ich glaube, ich brauche die Gründe dieser
Entscheidung nicht mehr erklären, ich beschränke mich darauf, nochmals darauf
hinzuweisen, dass es nicht in der Macht stand, Braun zu entlassen. Der Auftrag
ging an Dr. Thiel in Kummersdorf. Thiel war ein ausgezeichneter Thermodynamiker,
kannte aber auch seine Grenzen und besorgte sich für die konstruktiven Details
einen erfahrenen Ingenieur (namens Pöhlmann). In etwas weniger als 6 Monaten
bauten Thiel und Pöhlmann einen Oberth-Motor mit 4000 kg Schub und 2000 m/sec
Ausströmgeschwindigkeit.(…) Interessant ist doch, dass Dornberger nicht Schröder mit
der Lösung dieses Problems beauftragte (Wie er schreibt!). Aber weiter mit Schröder: „Eines Tages im August 1938 lies mich Dornberger in sein Büro rufen und
verhielt sich als ob wir unsere Diskussion vom Februar nur eine kleine Weile
unterbrochen hätten, er sagte: Ich habe die 2000. Jetzt will ich von Ihnen die
Konstruktionsunterlagen für eine Rakete, die eine Tonne Nutzlast über 300 km
trägt und die dabei auf der Straßen transportierbar ist. Wann bekomme ich die?
Anwesend waren Major Zanssen, militärischer Kommandant von Peenemünde, und
Hauptmann Stegmaier, damals Dornbergers Adjutant. Nicht anwesend war v. Braun,
ich halte diese Tatsache für erwähnenswert. Meine Antwort war: „in zwei Monaten“.
Stegmaier notierte das Datum und damit war die Besprechung beendet. In der
ersten Oktoberwoche 1938 rief Dr. Dornberger die Konstrukteure zusammen und
übergab ihnen persönlich meine Instruktionen. Braun hatte in dieser
fundamentalen Aufgabe kein Wort mitzureden. Meine Instruktionen standen
unverändert bis zum Sommer 1942. Zu dieser Zeit
wurden die ersten V2-Raketen geschossen. Sie trugen eine Tonne Nutzlast und
gingen nach der Bucht von Danzig (300 km).“ Schröder glaubte in den 1950er Jahren selbst nicht mehr
daran, dass Dornberger seine Aussagen stützen würde. Wie
ordnet und bewertet Frau Mense Schröders Aussagen ein? Gestützt werden Schröders Ausführungen durch eine
Vortragsnotiz des Ingenieurs und ehemaligen Mitarbeiters der
Heeresversuchsanstalt Hartmut Küchen aus den 1980er Jahren. Er bestätigt rund
um die Entwicklung des A4-Gerätes die schwierige Situation Ende 1937 und das
damit verbundene Risiko um die Schließung der Heeresversuchsanstalt. Des
Weiteren stimmt er in seiner Beschreibung der A5-Entwicklung mit den
Ausführungen Schröders überein und bestätigt, dass das Steuerungsgerät, welches
für das A5-Modell als Vorgänger zum A4 neu entwickelt wurde, bis 1942 „erfolgreich und zahlreich“ eingesetzt
worden ist, bevor es wegen seiner geringen Zielgenauigkeit – 10% Abweichung auf
die Reichweite – ab 1942 von Braun
ausgetauscht wurde… Das Steuerungssystem wurde demnach nicht, wie von Neufeld
geschildert, 1939 durch die von v. Braun neu eingerichtete Abteilung entwickelt.
Von 1939-42 wurden sämtliche Tests mit der A5-Rakete, dass von Schröder
konstruierte und ab Juni 1939 nach dessen Richtlinien von Dr. Steinhoff
weiterentwickelte Gerät verwendet. Die schwierige Situation Ende 1937 wurde auch von
ehemaligen Mitarbeitern bestätigt. Das Risiko der Schließung der HVA war
vorhanden. Es ging um das Steuerungsgerät, das für die A4 neu entwickelt wurde
und zwar von Schröder. Er beschreibt die vorausgegangene Situation im Mai 1939
wie folgt: „…Dr. Dornberger bot mir die
Aufgabe an, die endgültige Steuerung der V2 zu entwickeln. Er stellte mir ein
vorzüglich ausgestattetes Labor in Aussicht und Auswahl des Personals nach
meinen Wünschen. Ich stellte eine einzige Frage. Da mir die Idee Brauns in
lebhafter Erinnerung war, (im Frühjahr 1938) ein Torpedolaufgerät (als Steuerung)
zu verwenden, und ebenso die aggressive Form in der er diese Absicht vortrug,
stellte ich die Frage, ob Braun mir dabei Anweisungen geben könnte. Major
Zanssen bestand darauf und infolgedessen lehnte ich den Auftrag ab mit dem
Bemerken, dass sich Braun einen Mann suchen solle, der ihm besser gefällt als
ich. Dieser Vorschlag wurde genehmigt und ich bat um meine Entlassung – Braun
wählte einen jungen Ingenieur, der eben von der Schule kam, Dr. Steinhoff.“ Schröder wurde nach diesem Disput auf eigenen Wunsch ins
Heereswaffenamt versetzt. Sowohl Dornberger als auch Zanssen bestätigen das. Die Autorin stellte fest, dass sich die
Personalangelegenheiten im Zusammenhang mit der A4-Entwicklung in Peenemünde
heutzutage nicht mehr klären lassen. Die Darstellungen von Paul Schröder
selbst, sowie anderer Mitarbeitern lassen jedenfalls keinen Zweifel daran, dass
Wernher von Braun als junger Mann von 24 Jahren, der er bei Einrichtung der HVA
1936 gewesen ist, durchaus ein Führungsproblem mit älteren, erfahreneren
Generation von Wissenschaftler hatte – auf die er allerdings angewiesen war.
Neben Schröder ist auch das Zerwürfnis mit dem seinerzeit führenden Ingenieur
Walter Riedel bekannt, der nach dem Krieg seine Arbeit in England fortgesetzt
hat. Von den in die USA emigrierten Wissenschaftler waren die meisten
gleichaltrig oder jünger als v. Braun…Als die Wissenschaftler Ende der 1950er
über Braun befragt wurden, gab es nur einen, der Schröder nicht widersprach:
Ingenieur Arthur Rudolph…Er bestätigte tendenziell die Anschuldigungen
Schröders indem er sagt: „Braun sei übergesprudelt vor Ideen und hätte durchaus
für Unruhe in Peenemünde sorgen können, so dass er auch von Dornberger mehr als
einmal zu Konzentration auf die Sache ermahnt worden wäre.“ Im letzten Teil des Berichtes von Uta Mense möchte ich auf der Grundlage ihrer Forschungs-ergebnisse etwas zur Einordnung der Ansichten
der führenden Kräfte Peenemündes, der Kritiker und Weggefährten v. Brauns sagen. Kf Aus
der Arbeit unserer Mitglieder Der Prüfstand XI Manfred
Kanetzki Der Prüfstand XI war ursprünglich als
Abnahmeprüfstand P2 für die Serienfertigung geplant. Hier sollten die im
Versuchsserienwerk "Werk Süd" produzierten Raketen vor der
Auslieferung kalibriert und durch Brennversuche getestet werden. Wernher v.
Braun und auch Walter Thiel waren der Meinung, dass für jedes hergestellte
Gerät ein Brennversuch unbedingt erforderlich ist. Die Leitung des
Fertigungswerkes vertrat dagegen die Auffassung, dass diese Brennversuche in
der Großserienherstellung fortfallen können, da es technisch keine
Schwierigkeiten gebe, das Triebwerk nach endgültiger
Festlegung der Formen, Abmessungen und Toleranzen so herzustellen, dass ein
sicheres Funktionieren gewährleistet ist. Trotz dieser Hinweise mussten die großen Anlagen im Prüfstand XI
errichtet werden, welche später, als sich die Voraussagen der Fertigung
bestätigten, nie im vollen Umfang genutzt wurden. Die Raketen aus der Großserie
wurden dann nur noch einer genauen mechanischen und elektrischen
Funktionsprüfung unterzogen. Nur mit jedem 10. Triebwerk wurden einfache kurze
Brennproben durchgeführt. Der Prüfstand bestand aus einem ca. 4 Meter hohen
Erdwall, auf dem als Sichtschutz eine Hecke gepflanzt wurde. Er hatte einen
Durchmesser von 150 Meter. Im Zentrum des P XI befand sich ein Brennstand für
die Triebwerkserprobung mit einer Abgasschurre aus Beton. Im Erdwall waren ein
Wasserbehälter mit einem Pumpenhaus und eine Trafostation untergebracht. Von
hieraus wurde das Kühlwasser mittels Pumpen durch oberirdische Leitungen zum
Brennstand gepumpt. Südlich vom Erdwall befand sich das Beobachtungs- und
Meßhaus, von wo die Brennversuche gesteuert und überwacht wurden. Durch einen
Tunnel im Erdwall war es möglich, vom Beobachtungshaus aus direkt die Arena zu
betreten. Über einen betonierten Kabelgraben gelangte man dann zum Brennstand.
Noch weiter südlich befand sich der Kalibrierungsprüfstand. Hier konnten vier Raketen
eingestellt und zum Brennversuch vorbereitet werden. Zum Prüfstand gehörten
noch
Legende
einige
Barackenbauten in denen sich Büros und die Kantine befanden. Der Prüfstand XI
war durch Straßen und Eisenbahngleise mit dem Gelände vom Werk Süd verbunden.
Im Jahr 1944 bestand die Arbeitsgruppe am P XI aus bis zu 25 Personen. Leiter
des Prüfstandes war der Dipl.-Ing. Friedhold Röhner. Der
Prüfstand XI sollte ursprünglich zum 1. Juni 1943 einsatzbereit sein. Aber auf
Grund von materiellen und personellen Problemen beim Aufbau der Anlagen gab es
immer wieder Terminverschiebungen. So stellte sich am 6. Dezember 1943, als der
Kühlwasserbehälter im Erdwall gefüllt wurde, heraus, dass der Betonbehälter
nicht dicht war. Beim ersten Brennversuch am 10. Dezember brannten dann einige
Rohre des Kühlschirmes in der Schurre durch, da eine Pumpe für das Kühlwasser
ausgefallen war. Nach Instandsetzung der Schurre fand dann am 17. Dezember der
zweite Brennversuch statt. Dieser verlief programmgemäß und es traten keine
weiteren Schäden an der Anlage auf. Der Kalibrierungsprüfstand Der
Kalibrierungsprüfstand im Prüfstand XI bestand aus einem ca. 20 m hohen Gebäude
mit vier separaten Abteilungen, die jeweils einen Gleisanschluss besaßen. Jede
Abteilung hatte vorn und hinten Flügeltüren, die in voller Höhe geöffnet werden
konnten. Unmittelbar vor dem Prüfstand befand sich eine Gitterkonstruktion mit
einer Krananlage. Mit Hilfe dieses Kranes wurde die mit einem Spezialwaggon
angelieferte Rakete in die senkrechte Stellung gebracht. Die Rakete wurde ohne
Heckverkleidung transportiert. Dafür war sie mit einem speziellen
"Prüfstandheck" und einem "Traggerüst zum Prüfstandheck"
versehen. Mit diesem Traggerüst wurde die Rakete auf einen "fahrbaren
Tisch" gestellt. Jede Abteilung war mit vier Arbeitsebenen ausgestattet,
die durch Treppen verbunden waren. Diese Arbeitsbühnen wurden an den Seiten
heruntergeklappt und umschlossen nun die Rakete. Nach dem Einbau und dem
Betanken dieser Prüfanordnung wurde das Gesamtgerät kalibriert. Der aus den
Treibstoffbehältern abgepumpte Treibstoff wurde während des Versuches in Tanks
aufgefangen. Dafür gab es jeweils einen Alkohol- bzw. Sauerstoffraum. Diese
Räume befanden sich im Boden zwischen
dem Prüfstand und dem Bedienungshaus. Von diesem Gebäude aus führte eine Treppe
in diese Räume. Der gesamte Kalibrierungsvorgang konnte aus dem sicheren
Bedienungshaus gesteuert und durch Sehschlitze beobachtet werden. Obwohl
der Prüfstand XI, nach der Verlagerung der Serienfertigung in den Harz,
innerhalb der Peenemünder Anlagen nur noch eine unbedeutende Rolle spielte, war
er bei den Bombenangriffen der USAAF im Sommer 1944 stets ein besonderes Ziel der
Bomber. So wurden beim Angriff am 18. Juli im Bereich des Prüfstandes XI über
150 Bombenkrater gezählt, darunter wenigstens 4 direkte Treffer in der
ringförmigen Struktur. Die Schäden wurden als mittel bis schwer eingeschätzt,
so dass die Wiederaufnahme des Brennbetriebes für einen längeren Zeitraum nicht
möglich war.
Auch beim Angriff am 4. August gab es wieder
eine große Anzahl von Bombentreffern innerhalb des Prüfstandes, in der Nähe des
Brennstandes, und einen direkten Treffer am Beobachtungs- und Meßhaus. Besonders
intensiv wurde der Bereich des Prüfstand XI auch beim Angriff am 25. August
getroffen. Im Auswertebericht der USAAF heißt es, dass es ein oder zwei Treffer
im Zentrum des Erdwalles gab, fünf oder sechs Treffer im Bereich des Erdwalles
sowie sechs Treffer auf dem Erdwall.
Vor
45 Jahren – Apollo 14 und 115 Apollo
14 Am 31 Januar 1971 hob die Trägerrakete Saturn V mit dem
Apollo-Raumschiff Kitty Hawk (CSM-110) zum Mond ab. An Bord war die Mondlandefähre Antares (LM-8).
Die
dritte Mondlandung war im Wesentlichen eine Wiederholung der Ziele der
ausgefallenen Apollo 13-Landung. Wenige Stunden, nachdem die Besatzung die Erde
verlassen hatte, wäre es fast zum Abbruch der Mission gekommen. Die
Kommandokapsel konnte erst beim 6. Versuch an die Mondlandefähre Kitty Hawk
angekoppelt werden. Am 5. Februar 1971 landeten Shepard und Mitchel im Fra
Mauro-Gebiet, welches ursprünglich als Landeplatz für Apollo 13 vorgesehen
gewesen war. Beide Astronauten unternahmen zwei Mondspaziergänge, bei denen sie
einen kleinen Handwagen hinterher zogen. Ein geplanter Spaziergang zum 1,6 km
entfernten Cone-Krater wurde abgebrochen, da die Astronauten
Orientierungsschwierigkeiten auf der Mondoberfläche hatten. Später stellte sich
heraus, dass sie bis auf 30 m an den Kraterrand herangekommen waren, ohne zu
wissen, wo sie genau waren. Roosa, der inzwischen um den Mond kreiste, machte
eine Menge von Mondaufnahmen. Auf dem Rückweg zur Erde wurde erstmals ein
Experiment zur Materialherstellung unter Schwerelosigkeit durchgeführt. Die
Apollo 14-Besatzung war die letzte Mannschaft, die nach dem Flug in die
Quarantänestation musste. Die Landung erfolgte am 9. Februar 1971 im Pazifik. Die
Aufenthaltsdauer auf dem Mond betrug 4 Stunden, 47 Minuten, 50 Sekunden. 42,8
kg Mondgestein wurden mitgebracht. Apollo
15
war der 25. Flug amerikanischer Astronauten Start
war am 26. Juli 1971 um 8:34 mit der Besatzung David R. Scott (Kommandant),
Alfred M. Worden (CM Pilot) und James B. Irwin (LM Pilot). Die Mondlandung
erfolgte am 30. Juli 1971 um 17:16:29 EST mit der Mondlandefähre Falcon (LM-10). Die Mondlandefähre wurde erheblich modifiziert,
weil sie den Astronauten drei Tage als Quartier dienen sollte. Durch den ersten
Einsatz des Mondautos (Lunar Rover) wurde der Einsatzradius der Astronauten
erheblich vergrößert. 27 km legten sie damit auf dem Mond zurück. Scott bohrte
mit einem speziell entwickelten Bohrer Löcher in den Mondboden und versenkte
Thermometer zur Erkundung der Oberflächentemperatur des Mondes. Der von den
Ausflügen zurückgebrachte Mondstein „Genesis Rock“, dessen Alter auf 4,1
Milliarden Jahre geschätzt wird, war einer der interessantesten Funde des
gesamten Apollo-Programms. Der Rückstart der Mondlandefähre wurde von der
TV-Kamera, welche am Mondauto befestigt war, übertragen. Apollo 15 startete
auch einen kleinen Satelliten, der Teilchen und Strahlung in der mondnahen Umgebung
erforschte. Beim Rückflug zur Erde
vollführte
Al Worden, Pilot der Kommandokapsel, der alleine den Mond umkreiste, während
seine Kollegen ihre Expedition auf der Mondoberfläche durchführten, den ersten
Spaziergang zwischen Mond und Erde. Er barg bei seinem Ausflug verschiedene
Filme von der Außenseite des Apollo-Raumschiffs. Die Astronauten hinterließen
auf der Mondoberfläche eine Gedenktafel mit Namen von acht amerikanischen und
sechs sowjetischen verunglückten Astronauten bzw. Kosmonauten. Am 7.
August 1971 um 15:45:53 EST landete die Besatzung im Pazifik nach 74
Mondumkreisungen. 76,7 kg Mondgestein wurde mitgebracht, sowie neue
Sondermarken der US-Postverwaltung, die Scott auf dem Mond abgestempelt hat. Der
vorletzte 26. Flug von Apollo 16 erfolgte erste ein Jahr später. Auch darüber
soll berichtet werden. Quelle:
100 MAL INS ALL von Alfred Gugerell kf Deutscher
Astronaut – Alexander Gerst – wurde Vierzig Am 03.Mai 1976 wurde Alexander Gerst in Künzelsau geboren.
1995 legte er am Technischen Gymnasium in Öhringen das Abitur ab. An der UNI
Karlsruhe studierte er Geophysik und erlangte auch hier das Diplom. Stark
beeindruck von den Vulkanen Neuseelands begann er in Wellington, Neuseeland ein
Studium und erhielt darin 2005 den Master of Science. In seiner Diplomarbeit
untersuchte er die Mechanismen und freigesetzten Energien in der ersten Sekunde
eines Vulkanausbruchs. Seine Forschungstätigkeit führte ihn zu Vulkanen in der
Antarktis, Äthiopien, Indonesien und Guatemala. Alexander Gerst entwickelte
neuartige Vulkanbeobachtungstechniken, um Eruptionen besser vorhersagen zu
können. 2006 war er Sommerstipendiat des Deutschen Zentrums für
Luft- und Raumfahrt. Er träumte immer davon Astronaut zu werden. Bei der Arbeit
als Geophysiker und Vulkanologe auf einer Forschungsstation in der Antarktis
kam er mit der NASA-Astronautin Cady Colemann ins Gespräch. Sie ermutigte ihn,
seinen Traum vom Astronautenberuf nicht aufzugeben. Raumfahrt war für Alexander
Gerst seit jeher sein Ziel! Nach
einem Aufruf der ESA bewarb er sich zur Aufnahme in das Europäische
Astronautenkorps. In einem Auswahlverfahren setzte er sich gegen 8407 andere Bewerber
durch und wurde als
einziger Deutscher unter sechs neue Astronauten am 20. Mai
2009 der Öffentlichkeit vorgestellt. Anfang September 2009 begann dann seine
Ausbildung im Europäischen Astronauten-Zentrum in Köln. Nach Abschluss seiner Grundausbildung
wurde er zum Astronauten ernannt und wurde für die ISS-Expedition 40 und 41
ausgewählt. Sein Training setzte sich dann fast ohne Pause und mit höherer
Intensität fort. Ein umfangreicher Schulungsplan führte ihn an die
Ausbildungsstätten aller internationalen Partner: nach Housten (USA), nach
Tsukuba bei Tokio (Japan), Montreal (Kanada) und ins „Sternenstädtchen“ bei
Moskau. Am 18. September 2011 nominierte die ESA Gerst für einen
Raumflug mit dem Russen Maxim Surajew und dem US-Amerikaner Reid Wiseman zur
Internationalen Raumstation ISS. Der erfolgreiche Nachtstart von Sojus TMA-13M
erfolgte am 28. Mai 2014 um 19:57 UTC in Baikonor. Alexander Gerst war als
Bordingenieur der ISS-Expedition 40 und 41 bis zum 10. November 2014 im All. Er ist nach Thomas Reiter und Hans Schlegel der dritte
deutsche Astronaut auf der ISS. Seine Mission trug die Bezeichnung Blue Dot. Am 7. Oktober 2014 war er mit
Reid Wisman auf Außenbordeinsatz mit der Bezeichnung US-EVA 27. Während des 6
Stunden und 13 Minuten andauernden Einsatzes wurde u. a. eine defekte Kühlpumpe
umgelagert und ein neues Kabelsystem für den Greifarm installiert. Am 10. November 2014 landete er zusammen mit Surajew und
Wiseman um 3:58 UTC in Kasachstan. Ein Ärzteteam der ESA untersuchte, wie sich
sein Organismus nach seinem schwerelosen Aufenthalt im Weltall an die irdische
Schwerkraft anpasste. Mit den Worten von Alexander Gerst möchte ich schließen: „Aus
der Ferne gesehen ist unser Planet nur ein blauer Punkt, ein zerbrechliches
Raumschiff für die Menschheit. Wir müssen das Universum verstehen, in dem wir leben,
um unsere Heimatplaneten zu schützen.“ Kf Unterwegs
zum Mars Am 14. März 2016
starteten die europäische Raumfahrtagentur ESA
und die russische Agentur Roskosmos
das gemeinsame Projekt „ExoMars“. Eine Proton-M-Rakete brachte den Satelliten “Trance Gas Orbiter“ (TGO) von Baikonur
aus ins All. An Bord ist das Testlandemodul „Schiaparelli“. Dieses gemeinsame Projekt ist ein wichtiger Schritt in der
gemeinsamen Marsforschung und ist ein heikles Unterfangen, weil der Druck in
der Mars-Atmosphäre schwankt. Die Landung per Fallschirm ist deshalb schwer zu
berechnen. Viele Missionen sind aus diesem Grund gescheitert. Die Sonde
„Schiaparelli“ hat nur eine Aufgabe: Informationen über eine sichere Landung zu
sammeln und nach Spuren von Leben zu suchen. „Schiaparelli“ hat nur wenig Zeit
dafür. Ihre geplante Lebensdauer beträgt nur wenige Tage. Eines Tages sollen
sich da Menschen ansiedeln. Hartmut E.
Sänger, der leider im Dezember 2015 zu früh verstorben ist, hat in der
Zeitschrift Raumfahrt Concret (Heft 89/90) eine sehr interessanten Kommentar zu
diesem Problem verfasst – Überschrift: „Einmal
Mars und zurück“. Einige Aussagen von Sänger möchte ich den Lesern nicht
vorenthalten. Hartmut E. Sänger stellte fest: „Ein bemannter Besuch des Planeten Mars würde
aus heutiger Sicht mindestens drei Jahre dauern, etwa dreimal so lange als sich
bisher Menschen auf der Internationalen Raumstation aufgehalten haben. Es ist
aber nicht nur der Zeitfaktor der zu einer ganz anderen Herausforderung wird,
es sind die vielen offenen Fragen. Der Weltraum ist für Menschen eine
feindliche Umgebung. Wechselnde Schwerkraftbedingungen, Verhaltensveränderungen,
das feindliche Umfeld, die Weltraumstrahlung und die Distanz zur Erde sind
dabei die von der NASA als vorrangig identifizierten Probleme…Ein halbes Jahr
ohne Schwerkraft,
anderthalb Jahre auf dem Mars bei etwa einem Drittel der irdischen Schwerkraft,
wieder ein halbes Jahr ohne und schließlich die volle irdische Schwerkraft
bedeuten für Orientierung, Koordination, Gleichgewichtssinn und Fortbewegung
eine große Herausforderung die kurzfristig zu Raumkrankheit, längerfristig zu
nicht umkehrbarem Mineralverlust des Skeletts
Die
durchschnittliche Distanz zur Erde mit den entsprechenden Verzögerungen bei der
Kommunikation oder gar der Gefahr technischen Versagens fordert eine Planung zu
mehr Unabhängigkeit. Wieder bilden die Erfahrungen auf der ISS die Grundlage
zur Bestimmung des Bedarfs an medizinischer Ausrüstung, an Nahrung und der Art
von deren Lagerung, um auf möglichst alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Eingedenk
der auch nach 30 Jahren Forschung noch vielen offenen Fragen, könnte die
Raumtransporttechnologie selbst nicht zu überzeugenden Lösungen beitragen? Wie
sehen die Möglichkeiten aus effektivere Antriebssystem zu entwickeln,…? Die
Ingenieure, die einst die Mondlandung verwirklichten, gingen schon damals für
ein bemanntes Marsprojekt von solchen Vorgaben nach Rat des seinerzeit
führenden Raumfahrtmediziners, Hubertus Strughold, aus. Es blieb das geflügelte
Wort, das den Mondflug mit einer Reise von Peenemünde nach Zinnowitz, den
Marsflug aber mit einer Reise nach Rio verglich und so die wirkliche
Herausforderung zu beschreiben versuchte.“ Die Ausführungen von Hartmut E. Sänger machen deutlich,
dass bei allem Optimismus noch eine große Arbeit von den Wissenschaftlern und
Ingenieure geleistet werden muss, um den Wunsch der Menschheit, zum Mars zu
fliegen, Realität werden zu lassen. kf Pressespiegel Ostsee Anzeiger
31.März 2016 Kriegsflüchtlinge
besuchen das Historisch-Technisches Museum Peenemünde Am 15. März 2016 besuchten etwa 35 Kriegsflüchtlinge aus
Syrien und Mauretanien das Historisch-Technische Museum Peenemünde (HTM). Bei
einem geführten Rundgang wurde den jungen Familien die Geschichte der
Peenemünder Versuchsanstalten im historischen Kontext vermittelt. In einer lebhaften
Diskussion fand im Anschluss auch ein Austausch zu aktuelle Fragen zur
Situation in den Heimatländern der Besucher statt. Das Ziel der Diskussion war
es insbesondere zu vermitteln, wie aus den ehemaligen Kriegsgegnern im heutigen
Europa nach dem 2. Weltkrieg eine partnerschaftliche Zusammenarbeit entstanden
ist. Ein Krieg ist schnell begonnen, aber eine Aussöhnung dauert mitunter
Jahrzehnte, und diese wird auch in den Heimatländern der Flüchtlinge in der
Zukunft unumgänglich sein, um Frieden zu finden. Das HTM engagiert sich seit 25
Jahren für Versöhnungsarbeit und wurde dafür bereits in 2002 mit dem Nagelkreuz
von Coventry ausgezeichnet.
Der Museumsbesuch fand im Rahmen des Projektes BEGREiFM!ICH
des Bürgerhafens Greifswald in Kooperation mit Migrationsbüros der Caritas
Vorpommern statt. Ziel dieses Projektes ist es, ein Treffen zwischen
Flüchtlingen und heimischen Bürgern in unterschiedlichsten kulturellen,
sozialen und kommunalen Einrichtungen zu ermöglichen. Im Vordergrund steht der Kontakt zwischen den
Neuen Nachbarn und der heimischen Bevölkerung sowie die Nutzung der neu
erlernten Sprachkenntnisse. Hierdurch sollen Hürden des Kennenlernens auf
beiden Seiten gesenkt und bestenfalls ausgeräumt werden. OZ 19.05.16 NVA-Geschichte hinterm Kanonenrohr Peenemünder
Museumsschiff „Hans Beimler“ für Saison flottgemacht / Offiziersdeck nun
begehbar Von Henrik Nitzsche Spiegeln im Kanonenrohr! Statt in einen
schmalen dunklen Tunnel zu schauen, sieht sich der Besucher selbst. Die Idee
mit dem kleinen Spiegel hatte Hans-Jörg Weber. Der 57-Jährige hat das Sagen an
Bord der „Hans Beimler“ - einem Schiff, das längst nicht mehr fährt. Und für
die Geschichte der NVA steht. Der graue Koloss aus der Baureihe der
Tarantul-Schiffe ist der letzte seiner Art in Deutschland. „Zwei von einst fünf
Schiffen existieren noch. Das andere befindet sich in einem Museum in Boston“,
berichtet Weber. Die „Beimler“ liegt im Peenemünder Hafen
als Museumsschiff - schon das zweite Jahr. Seit Anfang Mai ist das
Raketenschnellboot auf der gegenüberliegenden Seite des Kraftwerks wieder zu
besichtigen. Wir können jetzt noch mehr zeigen“, freut sich Weber. Beispielsweise das Offiziersdeck mit den
Unterkünften und der Offiziersmesse. Vier Mann in einer Kajüte - „von wegen die
Befehlshaber auf dem Schiff hatten Privilegien“, sagt Weber. Dank eines
Sichtfensters gibt es nun auch einen Blick in den Funkraum. Im Frühjahr
„öffnete“ sich auch die Tür der einstigen Tauchkammer - hinter Glas werden in
dem Raum eine Puppe im Taucheranzug, Tauchflaschen, Uniform und
Mann-über-Bord-Flagge gezeigt. Glas, so Weber, muss mitunter vor den
Räumen sein. „Wir haben schon erlebt, dass kleine Exponate gestohlen wurden“,
so der Zinnowitzer. Deshalb war er gezwungen, mehrere Zettel auf dem Schiff
anzubringen, mit dem Hinweis, dass Diebstahl zur Anzeige gebracht wird.
Aber nicht nur die Ausstellung wurde
erweitert - die vielen Helfer der Marinekameradschaft Peenemünde sowie Dranske
und aus Berlin und Potsdam entstaubten über den Winter das Schiff. Deck und
Oberdeck bekamen neue Farbe“, so Weber, der bei der NVA und später bei der
Bundeswehr in der Luftwaffe beschäftigt war. Vor einem Jahr wurde der Captain
a.D. pensioniert. Für den Förderverein Peenemünde, Betreiber des
Museumsschiffes, ein Glücksfall. „Auf der Basis eines geringfügig Beschäftigten
konnten wir ihn so einstellen“, sagt Volkmar Schmidt vom Förderverein. Eine
Verherrlichung der NVA hat er bei diesem Museumsprojekt nicht im Kopf. „Wir
wollen möglichst authentisch zeigen, wie das Leben auf dem Schiff war.“ 38 Mann
waren an Bord - viel Platz gab es da nicht. Das zeigt auch die
Mannschaftsmesse, die spartanisch eingerichtet war. Doch eines hatten die
Matrosen damals schon, einen Farbfernseher der Marke „Colortron“. Der ist
original“, sagt Weber, der das gesamte Schiff mit Ausnahme der Maschinenräume
und des Oberoberdecks nun zeigen kann. Die Brücke sei bei den Gästen beliebt,
die Kanone vor allem bei Kindern. Für ihn ist die „Beimler“ nun zu einem Erlebnisschiff
geworden. Eigentümer des Schiffes ist übrigens das
Historisch-Technische Museum in Peenemünde. OZ 07.05.16 Peenemünder
Hafenpromenade wächst Im zweiten Bauabschnitt werden über
drei Millionen Euro verbaut / Fertigstellung noch in diesem Jahr geplant
Eine Flaniermeile vorbei am Siebhaus, am Kraftwerk und
an einem Bootsbaubetrieb - na gut, nach einer Promenade in den Seebädern hört
sich dies nicht an. Schon eher nach dem Rundweg im Peenemünder Hafen, der in
diesem Jahr fertig werden soll. Seit
November 2015 ist schweres Gerät im Einsatz, um die drei Seiten des Hafens
begehbar zu machen. Vom U-Boot-Museum entlang der Hafenpromenade ist das
bereits bis zur Mauer des Historisch-Technischen Museums (HTM) möglich -
umgesetzt im ersten Bauabschnitt. 'Bis Ende 2016 wollen wir mit dem zweiten Bauabschnitt
fertig sein', sagt Reinhard Garske, Leiter der Baubehörde im Amt Usedom Nord.
3,4 Millionen Euro, zwei Brücken und ein 250 Meter langer Weg - dies sind die
Eckdaten der zweiten Etappe.
Die rund
fünf Meter vor die Kaikante gesetzte neue Spundwand ist von der HTM-Mauer bis
zur Slipanlage auf der Nordseite des Hafenbeckens bereits im Boden. 'Rund 100
Bohrpfähle werden jetzt gesetzt, um die Wand zu verankern', sagt Bauleiter
Martin Erler vom Planungsbüro Architekten- und Ingenieurunion Stralsund GmbH.
Bis Ende Juli soll der Wasserbau abgeschlossen sein. Wenn der
etwa fünf Meter breite Abstand zwischen neuer Spundwand und Kaimauer verfüllt
ist, soll das Betonpflaster kommen - der künftige Rundweg. Dazu kommen Bänke,
Papierkörbe und Beleuchtung - laut Bauamtsleiter ist das im Los 2 verankert.
Rund 250 000 Euro sind dafür eingeplant. Um am
denkmalgeschützten Siebhaus gegenüber dem Kraftwerk vorbeizukommen, wird dort
eine Brücke eingebaut. Eine weitere, so Garske, entsteht über der Slipanlage.
'Das wird eine Drehbrücke, die verschwenkt werden kann. Somit ist auch
weiterhin das Slippen von Booten möglich', so der Bauamtsleiter. An der
Slipanlage wird der Rundweg zwar nicht enden, doch mit den Sanierungsmaßnahmen
ist dort Schluss. 'Von dort führt ein befestigter Weg auf die Westseite des Hafens',
so Garske. Weil die künftige Hafenpromenade ein öffentlicher Bereich ist, wird
entlang des Kraftwerks ein Zaun gezogen - 30 Meter aus Glas, der Rest aus
Stabgitter. Besucher des
HTM sollen künftig direkt vom Hafen aus ins Museum gelangen. Das auf der
östlichen Seite der Promenade geplante 'Haus des Gastes' soll auch Eingang des
Museums werden. Auch danach bleibt am Hafen eine Baustelle - die Fährstraße ins
Hafengelände soll saniert werden. Das ist dann der dritte Bauabschnitt. 3,4
Millionen Euro werden im
zweiten Bauabschnitt im Hafen verbaut. 1,6 Millionen Euro sind für den dritten Bauabschnitt
eingeplant. Der beinhaltet die Sanierung der Fährstraße (Ausbau mit
Betonpflaster) sowie die Erschließung des Hafengebietes. Im ersten Bauabschnitt wurde die Hafenpromenade inklusive
der Spundwand vom Gelände des Marineregattavereins bis Höhe Mauer HTM saniert. OZ 13.04.16
Schulen und Lernorte sollen über EU-Projekt verbunden werden /
Schüler-Begegnungen mit Polen, Frankreich und Belgien geplant Auf diese internationalen Schüler-Begegnungen können
sich etliche Jugendliche aus der Region freuen: Das Historisch-Technische
Museum Peenemünde (HTM) hat als Leadpartner einen Antrag für ein EU-Programm
zur Vernetzung von elf europäischen Projektpartnern zum Themenbereich des
Ersten und Zweiten Weltkrieges in Brüssel eingereicht - nach fast zweijähriger
Vorbereitungszeit. Aus Deutschland sind das Runge-Gymnasium Wolgast, die
Heinrich-Heine-Schule Karlshagen und die Europäische Gesamtschule Ahlbeck
dabei. Insgesamt kommen die beteiligten Bildungseinrichtungen und Lernorte aus
vier verschiedenen Staaten. Ziel des
Projektes ist es, durch die Vernetzung der nationalen Einzelaktivitäten der
europäischen Nationen ein höheres Niveau der europäischen Erinnerungskultur zu
erreichen. Künftig soll es daher verstärkt zu internationalen
Schülerbegegnungen an historisch bedeutsamen Orten kommen, darunter befinden
sich neben dem HTM Peenemünde die Bildungsstätte Golm und die polnischen Museen
'Warschauer Aufstand' sowie das Museum 'ehemaliges KZ-Stutthof'. 'So ein
Austausch passt gut zum Prinzip unserer Schule', sagt Jürgen Räsch, Leiter der
Ahlbecker Europa Schule. 'Für die Schüler ist es eine Gelegenheit, sich mit
einem schwierigen Teil der Geschichte auseinanderzusetzen.' Denn die Vorfahren
der beteiligten Schüler aus Deutschland, Frankreich, Belgien und Polen hätten
früher auf verfeindeten Seiten gestanden. 'Bestehende Vorurteile und auch
Hemmungen können abgebaut werden, wenn sich die Leute begegnen und
kennenlernen', so Räsch. Schon im Jahr 2016 soll es die nächsten
Schülerbegegnungen geben. Ähnlich
sieht dies auch Marlies Schönberg, Leiterin der Heinrich-Heine-Schule
Karlshagen. 'Auf dieses Projekt kann man sich nur freuen', sagt sie. 'Es ist
eine konsequente Fortsetzung unserer bisherigen Arbeit zu den deutschen
Erinnerungskulturen', sagt sie. Mit dem HTM Peenemünde habe die Regionale
Schule bereits in den vergangenen 15 Jahren die unterschiedlichsten Projekte
und Ausstellungen realisiert. 'Für die Begegnung in Belgien oder Frankreich
werden wir besonders interessierte Schüler auswählen', sagt Schönberg. In der
Pilotphase des Projektes fanden in den letzten zwei Jahren bereits mehrere
Arbeitstreffen und Begegnungen mit den zukünftigen Projektpartnern statt. Durch
die Vernetzung und die Arbeit an den authentischen Orten, welche die
europäische Geschichte nachhaltig verändert und geprägt haben, soll das
Geschichtsbewusstsein der Jugend in der Europäischen Union gefördert werden.
'Durch die gemeinsame Arbeit an außerschulischen Lernorten sollen Werte wie
Toleranz, Verständigung und Miteinander vermittelt werden', teilte Ute
Augustat, Sprecherin des HTM, mit. Ein länderübergreifendes, europäisches
Geschichtsverständnis ermögliche es den Schülern erst, auch kulturelle,
geschichtliche und politische Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu verstehen.
'Aus nationalen Erinnerungskulturen wird so eine europäische
Erinnerungskultur.', sagt Augustat. In
eigener Sache Gedenkstein
wurde restauriert Der Förderverein beauftragte und
finanzierte die Restaurierung des Gedenksteins im HTM, der an die Flucht von 10
russischen KZ- Häftlingen aus Peenemünde, am 8. Februar 1945, erinnert.
Beauftragt wurde damit der Steinmetzbetrieb LADA aus Wolgast. Die Restaurierung
ist abge-schlossen und der Gedenkstein zieht die Blicke der Besucher wieder auf
sich.
Fotos:
HTM Wir danken für die eingegangene Spende
Frau Dagmar Bergemann
50,00 €
Im April
hatten Geburtstag
Herr Klaus Felgentreu, Karlshagen; Herr Jürgen Pein, Kirchheim; Frau Roswitha Harke, Hannover; Frau Antje Schleifenbaum, Tangstedt-Rade; Herr Peter Westerfeld, Hungen/Trais Horloff; Herr Werner
Kuffner, Neeberg Herr Rolf- Dieter Basler, Elmshorn; Im Mai
hatten Geburtstag
Herr Erhard Belz, Sinntal; Herr Michael Beinhardt, Duisburg; Frau Dagmar Bergemann, Am Mellensee; Frau Ulrike Chust, Peenemünde; Herr Dr.med. Ernst Glaser, Garmisch-Patenkirchen; Herr Kurt Graf, München; Herr Thomas Hörnig, Coswig; Herr Thomas Köhler, Berlin; Herr Joachim Reuter, Mönkeberg; Herr Wolfgang Vetter, Greiz/Sachswitz; Herr Ralf Rödel, Karlstein; Herr Hans-Jörg Weber, Zinnowitz Im Juni
haben Geburtstag
Frau Ute Schäfer, Wanderup;
Herr Rainer Koch, Peenemünde; Herr Hartmut Stöckmann, Pritzier; Herr Bruno Krauspenhaar, Hohndorf; Frau Maria Klar, Flensburg;
Nachträglich möchten wir
Karl-Willi Bührer, der im Februar seinen 86. Geburtstag feierte, gratulieren. Aktuell eingegangene Meldung Alexander Gerst fliegt wieder
ins All - und wird als erster Deutscher sogar Kommandant der Internationalen
Raumstation ISS. Er ist für eine weitere Langzeitmission
zur Internationalen Raumstation ISS ab Mai 2018 ausgewählt worden, sagte der
Generaldirektor der Europäischen Raumfahrtagentur ESA, Jan Wörner, am Mittwoch
in Köln. In der zweiten Hälfte seiner Langzeit-mission werde Gerst drei Monate
lang das Kommando der ISS übernehmen. Herausgeber:
Förderverein Peenemünde „Peenemünde -
Geburtsort der Raumfahrt" e.V., Anschrift: Förderverein
Peenemünde e. V. Waldstraße 03 17449 Karlshagen; Tel.: 038371/20106;
038371/20695 e-mail: huebner-l@t-online.de Homepage: www.foerderverein-peenemuende.de Gestaltung: Gestaltung:
Lutz Hübner und Klaus Felgentreu, Karlshagen; Druck: „Druck-mit-uns“
Sperberhorst 6 22459 Hamburg Alle Rechte,
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