1. Ein Schwerpunkt der Arbeit war im Januar und Februar der weitere Aufbau des Flugplatzmuseums mit der Geschichte des Jagdfliegergeschwaders 9. Viele ehemalige Angehörige des JG 9 haben mit verschiedenen Exponaten dazu beigetragen die Vitrinen zu füllen. Besonders Manfred Kanetzki, Herr Schreiber, ehemaliger Flugzeugführer, haben unter Leitung von Lutz Hübner den Aufbau bewerkstelligt. Der Vorstand dankt ihnen besonders. 2. Vorgesehen ist, das Museum am 01. März 2022, um 10 Uhr, zu eröffnen. Wer es möglich machen kann, ist herzlich dazu eingeladen. Das Marinemuseum und Flugplatzmuseum heißt dann: „Marine- und Flugplatz-Museum Peenemünde“. Für beide Museen ist der Förderverein Peenemünde e. V. verantwortlich. Es ist vorgesehen beide Museen ständig weiter mit Exponaten, Bildern und Dokumenten zu erweitern und zu ergänzen. 3. Unser Schatzmeister, Herr Hübner, hat dem Vorstand den aktuellen Finanzbericht vorgelegt. Der Vorstand konnte feststellen, dass unsere Finanzen eine weitere erfolgreiche Arbeit des Vorstandes gewährleisten, auch mit den Jahresbeiträgen der Mitglieder für 2022. 4. Das Museumsschiff ist für das neue Museumsjahr gut vorbereitet. Eine sehr gute und erfolgreiche Arbeit hat unser Vereinsmitglied Herr Weber geleistet. Er ist auch weiter die wichtigste Aufsichtsperson auf diesem Schiff. Klaus
Felgentreu
Im Gedenken an Botho Stüwe Unser langjähriges Mitglied, Botho Stüwe, ist am 11.Dezember 2021, kurz vor seinem 102. Geburtstag, verstorben. Wir
trauern um einen Menschen, der mit der Peenemünder Geschichte
immer eng verbunden war und denken oft an ihn, besonders an die
interessanten und freundschaftlichen Gespräche über sein
Leben in Peenemünde und danach. Für uns war es immer eine
große Freude und Ehre, wenn wir Botho zu unserem Peenemünder
Treffen begrüßen konnten.
Darin
schreibt er:
Botho Stüwes Gedanken sind es Wert ausgesprochen zu werden. Denken wir z. B. nur an die gegenwärtigen Probleme auf der Welt, bewaffnete angedrohte und aktuelle Auseinander-setzungen, die Umweltprobleme und das Geschehen um den Covid – Virus. Wir trauern mit seiner Familie und danken Botho Stüwe. Wir werden sein Andenken für immer bewahren. kf 110 Jahre – Wernher von Braun Am 23. März 2022 wäre Wernher von Braun 110 Jahre alt geworden. Auch aus heutiger Sicht gilt er als einer der hervorragenden Spezialisten bei der Entwicklung von modernen Flüssigkeits-Großraketen. Er war die Schlüsselfigur im erfolgreichen Bemühen der USA, Menschen auf den Mond zu bringen. Sein Lebensziel, möglichst viele Menschen für die Raumfahrt zu begeistern, veranlasste ihn schon in den zwanziger Jahren, mit Hermann Oberth zusammen, öffentliche Raumfahrtausstellungen in Deutschland zu organisieren. Die
meisten von uns kennen den Lebenslauf von Wernher von Braun. Es gibt,
besonders für Außenstehende, unterschiedliche Meinungen,
Auffassungen und Bewertungen seiner Lebensleistung. Kritiker an der
Haltung Wernher von Brauns haben sich nicht immer an die historischen
Bedingungen, in denen er lebte und wirkte, gehalten. In einem Artikel
für die Zeitschrift „Raumfahrt Concret“ schrieb
Prof. Dr.-Ing. Robert H. Schmucker: „Raumfahrt war das Thema, dem sich Wernher von Braun bedingungslos verschrieben hatte und dem er alles andere unterordnete. Er war zweifelsfrei eine der Schlüsselfiguren der Raumfahrt…ein Manager von ausgezeichneten Führungseigenschaften, ein charismatischer Organisator mit Verkaufstalent, mit technischem Wissen und Personalführungskompetenz…Er verfügte sowohl in Deutschland wie auch in den USA über ein Netzwerk hochrangiger Unterstützer im Militärbereich und ein loyales Mitarbeiterteam – der Weg für ihn und für das Zeitalter der Raumfahrt war geebnet.“ Wir können feststellen, dass Wernher von Braun in allen Episoden eine Hauptrolle spielte: Zwischen 1932 und 1945 trieb er die Raketenentwicklung voran, von 1945 bis 1957 half er bei der Popularisierung der Raumfahrt und 1958 bis 1970 spielte er die Schlüsselrolle im Wettbewerb um den Mondflug. Als prominenter Erfinder der Neuzeit erhielt er für seine Verdienste zahlreiche internationale und deutsche Auszeichnungen darunter
Es
ist umso unverständlicher, dass das Gymnasium in Friedberg bei
Augsburg seinen Namen Wernher -v.- Braun Gymnasium Anfang Februar
2014 in Staatliches Gymnasium Friedberg umgewandelt hat.
Ausgangspunkt zum vorzeitigen Verzicht auf den Schulnamen gab eine
bundesweit beachtete Fernsehsendung des ARD-Magazins „Kontraste“
vom 12. Dezember 2013 über den Schulstreit, Thema des Beitrags:
„Umstrittener Namensgeber: Wernher von Braun zwischen SS und
NASA
(http://www.rbb-online.de/kontraste/archiv/kontraste-vom12-12-2013).
Wir hoffen, dass die neue Ausstellung im HTM das Leben von Wernher von Braun in all seine Facetten ehrlich und gewissenhaft darstellt. Wir als Förderverein, helfen gern dabei. Noch ein Hinweis an unsere Leser: Das Buch von Horst Köhler „Zur Kritik an Wernher von Braun“ sollte man lesen. www.zur-kritik-an-wernher-von-braun.de
kf Neues aus der Raumfahrt https://www.br.de/wissen/james-webb-weltraum-teleskop-nasa-100.html James Webb-Weltraumteleskop Endgültiger Beobachtungsposten im All erreicht Das James Webb-Weltraumteleskop ist auf seiner endgültigen Position 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt im Weltraum angekommen. Zuvor konnten bereits der Sonnenschutz und in einem komplizierten Manöver auch das Spiegelsystem entfaltet werden. Das James Webb-Weltraumteleskop (James Webb Space Telescope - JWST) soll die Frühzeit des Universums erforschen. Das Infrarot-Teleskop gilt als Nachfolger des Hubble-Weltraumteleskops, das seit mehr als dreißig Jahren die Erde umrundet. Eigentlich hätte das James Webb-Teleskop schon vor vielen Jahren ins All starten sollen, doch es kam immer wieder zu erheblichen Verzögerungen. Aber nun war es so weit: Go Webb! Das Weltraumteleskop hob am 25. Dezember 2021 pünktlich um 13.20 Uhr MEZ ab. Es war ein perfekter Start: Nach rund einer halben Stunde hatte das James Webb-Weltraumteleskop den Weltraum erreicht. Bereits am 7. Dezember war James Webb auf dem Weltraumbahnhof Kourou der ESA auf Französisch-Guyana eingetroffen und wurde drei Tage darauf auf die Ariane-Rakete montiert. Diese brachte das Teleskop schließlich ins All. Bislang läuft die Mission nach Plan. Zwar wurde der Sonnenschutz, ein großes Segel aus aluminiumbeschichteten Spezialfolien, in der Silvesternacht aufgrund technischer Probleme erst mit einigen Stunden Verspätung ausgefahren. Doch das heikelste Manöver, die komplette Entfaltung des Spiegelsystems, gelang problemlos. Auch der sechs Meter große, mit einer Goldschicht überzogene Hauptspiegel aus Beryllium, einem kältebeständigen Leichtmetall, konnte erfolgreich ausgeklappt werden. Beide Flügel der Spiegelplatten waren ferngesteuert über zwei Tage hinweg entfaltet und schließlich verankert worden. Ein mit Spannung erwarteter Vorgang, denn das Ausklappen des Spiegelsystems galt als der schwierigste Teil der Mission. Pannen bei diesem Vorgang hätten das gesamte James Webb-Teleskop-Projekt ins Wanken bringen können.
"Webb, Willkommen zu Hause!"Gut vier Wochen nach seinem Start erreichte das James Webb-Teleskop Ende Januar schließlich seine endgültige Position. Fast fünf Minuten liefen die Bordtriebwerke, um die letzte Kurskorrektur des Teleskops anzuschieben. Das Ziel: eine Umlaufbahn um den sogenannten zweiten Lagrange-Punkt. Hier positioniert, fast 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, auf der sonnenabgewandten Seite unseres Planeten, steht das Weltraumteleskop nun bereit, um die Frühzeit des Universums vor 13 Milliarden Jahren zu erforschen. "Webb, willkommen zu Hause. Wir sind der Entdeckung der Geheimnisse des Universums einen Schritt nähergekommen. Ich kann es kaum erwarten, im Sommer (2022) Webbs erste neue Aufnahmen des Universums zu sehen." Nasa-Chef Bill Nelson
James Webb-Teleskop schon sehr lange geplant
Das in den 1990er-Jahren konzipierte Projekt JWST war ursprünglich schon für das Jahr 2002 angedacht. Dann wurde der Beginn immer wieder verschoben. 2018 hatte die Weltraumbehörde NASA schließlich angekündigt, sie brauche mehr Zeit, um das Riesenteleskop zusammenzubauen. Auch die ursprünglich geplanten Kosten sind längst auf ein Vielfaches angewachsen. Inzwischen ist das Space Webb-Teleskop ein Gemeinschaftsprojekt der US-amerikanischen, europäischen und der kanadischen Weltraumbehörde (NASA, ESA und CSA). Weltraum-Teleskop mit 25 Quadratmeter großem Spiegel
Die
Mission ist zunächst auf fünf Jahre ausgelegt. Die
beteiligten Weltraumorganisationen - die US-amerikanische NASA, die
europäische ESA und die kanadische CSA - planen aber, mit dem
James Webb-Teleskop zehn Jahre lang den Weltraum zu
erforschen. James Webb sucht nach den Anfängen des Universums
Wenn das James Webb-Weltraumteleskop an seinem Bestimmungsort im All angekommen ist, soll die Suche nach dem Licht der ersten Sterne und Galaxien nach dem Urknall beginnen. James Webb wird sich vor allem im Infrarotbereich von Licht "umsehen" und soll nach Galaxien und hellen Objekten suchen, die in der Frühzeit des Universums entstanden sind. Auch wie Sterne und Planeten entstehen, wird das Weltraum-Teleskop erkunden und dazu insbesondere protoplanetarische Scheiben um Sonnen in den Blick nehmen. Die wissenschaftlichen Aufgaben des James Webb-Weltraumteleskops
Webb liefert Bilder aus den Tiefen des Weltalls
Das James Webb-Weltraumteleskop ist der Erde verhältnismäßig nah, daher kann die NASA mit einer hohen Datenübertragungsrate rechnen. Das Teleskop wird hauptsächlich Daten im Infrarotbereich sammeln, es wird aber auch Bilder im sichtbaren Lichtspektrum aufnehmen. Seine Sensoren sind empfindlicher als die des Weltraumteleskops Hubble und mit seinem riesigen Spiegel kann es bis zu zehn Mal mehr Licht sammeln. Darum wird das JWST noch weiter in die Vergangenheit des Universums blicken, als Hubble das je konnte. Instrumente des James Webb-Teleskops
Namensgeber James Webb James
Edwin Webb wurde 1906 in North Carolina geboren, studierte Erziehung
und wurde später Pilot. Danach studierte er Jura und arbeitete
für verschiedene Politiker in Washington. Ab 1944 kämpfte
er als Pilot im Zweiten Weltkrieg.
Gerd de Beeks Bilder auf den Peenemünder Versuchsraketen – Teil 3 Das Aggregat 4 - Versuchsmuster 4 (A4 V4)
Diesmal
widmen wir uns dem wohl bekanntesten Werk Gerd de Beeks, der auf der
Mondsichel sitzenden Schönheit, die der vierten A4-Rakete zum
Glück verhelfen sollte. Erstmals malte de Beek nicht mehr auf
die Rakete selbst, sondern auf Papier, das kurz vor dem Start an die
Rakete geklebt wurde.
Im Geräteraum wurden u.a. eingebaut: die „Industriesteuerung Nr. 2“ mit einem Horizontkreisel, zwei Kurskreisel, ein Messkurskreisel, dem Mischgerät, vier Dreiräderpumpen für den Ruderantrieb; Funkempfänger; Verdoppler (Wolman-Dopplerfrequenzverfahren zur Vermessung der Flugbahn); Messwertsender MESSINA (für Brennkammerdruck, Brennstoff-Förderdruck, Abdampfdruck und Turbinendrehzahl); Pumpendrehzahlgeber; Umformer und Sammler. Die Großbaugruppen im Antriebsbereich waren: Brennkammerkopf Nr. 42; Expansionsdüse Nr. 46; Tubopumpe Nr. 13 und die Dampfanlage Nr. L13. Das V4 besaß nur in den Flossen I und III Luftruder für die Drallsteuerung. Am 25. August 1942 begann auf dem Prüfstand VII mit dem dort insgesamt 139. Versuch die Testkampagne mit einem Schaltversuch des Vor- und Hauptstufenregimes. Es folgten Spritz-, Dampf- und Brenntests. Am frühen Morgen des 3. Oktobers eichte man die Druckwertgeber. Nach einer „normalen“ Vorbereitung erfolgte um 15.58 Uhr das Abheben der Rakete. Sie erreichte eine Gipfelhöhe von 84,5 Kilometer und flog in 295,5 Sekunden etwa 190,64 Kilometer weit bis zum Einschlag in die Ostsee. Das A4 V4 gilt damit als erstes Objekt, das in den Grenzbereich des Weltraumes eindrang bzw. (abhängig von der Definition, in welcher Höhe das Weltall beginnt) als erstes vom Menschen geschaffenes Objekt im Weltraum. Die Gipfelhöhe übertraf die Vorausberechnungen, weil sich durch eine gering höhere Fördermenge des Brennstoffes die Brennzeit von anstatt 60 Sekunden auf nur 57,8 Sekunden verkürzte und die Brennkammer zu viel Schub erzeugte. Dies hatte zur Folge, dass der Flug zu Beginn etwas zu steil verlief. Für eine möglichst große Reichweite wären etwa 70 Kilometer Höhe günstiger gewesen. Der „Schuss ins All“ stand also nicht auf dem Plan und war ein nebensächliches Ergebnis, was aber nach Erkennen sofort begeistert bejubelt wurde. Am Abend des 3. Oktober 1942 hielt Walter Dornberger zur Feier des Tages die folgende kurze Ansprache im Peenemünder Offizierskasino: "Wir haben mit unserer Rakete in den Weltraum gegriffen und zum ersten Mal diesen Weltraum als Brücke zwischen zwei Punkten auf der Erde genutzt. Wir haben bewiesen, dass der Raketenantrieb für die Raumfahrt brauchbar ist. Neben Erde, Wasser und Luft wird künftig auch der unendliche Raum Schauplatz eines Kontinente verbindenden Verkehrs sein und als solcher politische Bedeutung erlangen können. Dieser 3.Oktober 1942 ist der erste Tag eines Zeitalters neuer Verkehrstechnik. Es ist der Beginn der Raumschiffahrt." Aufgrund dieser epochalen Bedeutung des Fluges des Versuchsmusters 4 wurde auch das Plakat der „Frau am Mond“ zu Gerd de Beeks bekanntestem Werk, dessen Intention häufig interpretiert wurde. Dass aber nun gerade dieses Motiv das Heck jener Rakete zierte, ist Zufall – es hätte auch ein anderes Motiv sein können. In der Nachkriegszeit wurde vielfach behauptet, dass das Motiv eine Referenz auf den Spielfilm „Frau im Mond“ von 1929 sei. Irgendein Vorbild findet sich dort jedoch nicht. Es mag sein, dass bei der zeitgenössischen Betrachtung diese Assoziation aufkam, aber für eine direkte Verbindung zwischen dem Film, der die Raumfahrtbegeisterung der 1920er Jahre repräsentierte, und der A4-V4-Bemalung von 1942 gibt es keinen Beleg. Vorlage für das Motiv war dann doch eher eine Szene des Spielfilms „Frau Luna“, der die gleichnamige Operette Paul Linckes von 1899 verarbeitete und 1941 Premiere hatte. Diese Szene wurde auch für eines der Werbeplakate für diesen Kinofilm ausgewählt. Es zeigt die Frau Luna mit übereinandergeschlagenen Beinen auf der Mondsichel sitzend. Abgesehen von der züchtigeren Bekleidung und dem Kopfschmuck ist die Ähnlichkeit mit Gerd de Beeks Motiv für das A4 V4 schon frappierend. Das Motiv vom 3. Oktober 1942 ist das von allen de Beek-Piktogrammen am häufigsten nachkolorierte bzw. farbig interpretierte. Zum ersten Mal geschah dies für das 1994 erschienene Buch von Dieter Hölsken: „V-Missiles of the Third Reich. The V-1 and V-2“. In dieser Interpretation hat die Frauenfigur auf dem Mond ein recht kindlich anmutendes Gesicht, die Haartolle ist nicht so hoch wie beim Original, der Absatz des linken Schuhes, die rechte Hand am Knie und der Armreif fehlen und die beiden linken kleineren Sterne nahe der Raketenspitze sind etwas zu groß geraten. Diese Zeichnung aus dem Hölsken-Buch wurde Vorlage für die ersten Entwürfe unseres Vereinssymbols. Der Öffentlichkeit wurde das neue Logo im Infoblatt 2/1995 auf der Titelseite mit folgenden Worten vorgestellt: „Nachdem die ersten Entwürfe für ein Vereinssymbol mittlerweile einige offizielle Schreiben an Sie, verehrte Vereinsmitglieder, zierten, zeigte die Reaktion darauf, daß man nicht so ganz mit den Entwürfen zufrieden war. Einerseits entsprach das Abbild der „Frau im Mond" bei unserem ersten Vorschlag nicht dem Vorbild auf dem 4. Versuchsmuster des Aggregates 4 vom 3. Oktober 1942, andererseits ähnelte die in Schwarz gehaltene Version und mit dem Schriftzug „Förderverein Peenemünde" wohl zu sehr dem Symbol von Hammer und Sichel. Nunmehr liegt ein weiterer Entwurf vor und Sie alle sind aufgerufen, Ihre Auffassung dazu zu sagen. Aber so ganz läßt sich der Eindruck nicht verwischen, daß das Staatssymbol der ehemaligen Sowjetunion immer noch durchscheint. Es ist nicht zu ändern.“. Auf Seite 4 folgte neben einer größeren Abbildung diese Ankündigung:
„Das ist es also, unser neues Vereinslogo. Nach mehreren Entwürfen nehmen wir an, dass dies allen Vereinsmitgliedern gefallen wird. Als Anstecknadel oder auf T-Shirts – manche Mitglieder haben sogar vorgeschlagen, Krawatten oder Pullover nach englischem Vorbild damit zu zieren - wären wir zunächst froh, erst einmal sichtbar für alle, ein Abzeichen zu besitzen. Es wäre gleichzeitig ein Ausdruck der Zugehörigkeit zu unserem Verein und der Vertretung der Interessen Peenemündes in der Öffentlichkeit. Wie wir von unserem Vereinsmitglied Herrn Konsul Hellmut Niethammer aus Stuttgart erfahren konnten, würde er sich um die Prägung derartiger Anstecknadeln bemühen.“ Besagte Anstecknadeln konnten dank Konsul Niethammer noch 1995 als Metall-Pins realisiert werden. Jedes Vereinsmitglied erhielt davon (bis heute) ein Exemplar als sichtbares Zeichen seiner Mitgliedschaft. Ab 2001 verwendete unser Verein eine überarbeitete Schwarz-Weiß-Version in Wappenform, in der das „V4“ auf dem Raketenheck fehlte, Anfang 2007 kehrte man wieder auf die Hölsken-Vorlage mit „V4“ zurück, nun auch in Farbe.
Evolution unseres Vereinslogos: links ab 2001, mittig ab 2007 und rechts die aktuelle Version Im Jahr 1995 entstand jedoch nicht nur das Vereinslogo, auch unser A4-Nachbau im Maßstab 1:1 wurde auf dem Museumsgelände des damaligen HTI eingeweiht. Unter den wachsamen Augen von Reinhold Krüger, mit der Unterstützung der Peenewerft und weiterer Firmen, sowie vieler ehrenamtlichen Helfer sind letztlich alle Arbeiten realisiert worden. Nicht vergessen bei der Aufzählung darf aber auch nicht werden, daß es Herr Professor Wernicke aus Berlin war, der durch seine großzügige Spende von 40.000 DM den Nachbau erst ermöglichte.
Auch wenn unser A4-Nachbau auf Grundlage von Plänen des Seriengeräts der „Baureihe B“ entstand - demzufolge manche Elemente, wie die Luftruder und Ruderantennen nicht der früheren „Baureihe A“ entsprechen (darüber hinaus wurde ein originaler „Baureihe A“-Abtriebsring in unserem „Baureihe B“-Modell verbaut) - entschied man sich seinerzeit für eine Bemalung nach Vorbild des Versuchsmusters 4. Neben dem Kontrastschema vom 3. Oktober 1942 sollte auch Gerd de Beeks „Frau Luna“ die Rakete schmücken. Daher wurde die Wolgaster Malerfirma Kieser damit beauftragt, das „Frau im Mond“-Motiv mit Airbrush-Technik auf das Heck anzubringen. Obwohl diese Interpretation nur ansatzweise dem historischen Original Gerd de Beeks entspricht, ist sie zur Vorlage für viele heutige Darstellungen z.B. im Miniaturmodellbau geworden. Aber auch andere Künstler versuchten sich an jenem Motiv, wie der Kanadier Clarence Simonsen, dessen Bilder im Original derzeit in der Sonderausstellung „Kunst und Waffen“ im HTM Peenemünde ausgestellt werden.
Links das Original von Gerd de Beek vom 3. Oktober 1942, rechts die Interpretation aus: Dieter Hölsken: V Missiles of the Third Reich. The V-1 and V-2“, 1994, S. 67
Links das Airbrush auf dem A4-Nachbau von 1995 im HTM und rechts die Interpretation des Kanadiers Clarence Simonsen von 2001 Da keine der bisherigen farbigen Interpretationen der „Frau am Mond“ dem Original von Gerd de Beek entsprach, entschloss sich der Verfasser dazu, das Bild selbst möglichst detailgetreu nachzumalen.
Versuch der Interpretation von Thomas Köhler in Originalgröße, Acryl auf Leinwand 80x100 cm, 2021
In der nächsten Ausgabe des Infoblattes geht es mit der de Beek-Bemalung des Versuchsmusters 5 weiter (wieder mit nackten Menschen, aber diesmal männlich). (tk) PEENEMÜNDE – FÜR VIELES URSPRUNG
Joachim Barsch hat uns auch für das neue Infoblatt 2022 einen weiteren Artikel aus seinem Buch „PEENEMÜNDE – FÜR VIELES URSPRUNG“ zur Verfügung gestellt. Der Abschnitt hat den Titel: Aufklärung, Dokumentation und Präsentation der Geschichte um die Raketenentwicklung – mehrfach versucht und immer Gegenwind bekommen. Er nutzte dafür verschiedenen Quellen. Und er schreibt …noch vor dem Termin der politischen Wiedervereinigung beginnen einige, über die wirtschaftliche Zukunft der Region nachzudenken. Dazu einige Fragmente als Einleitung. Gedanken für Großprojekte wie ein Freizeitpark, Satelliten Startanlage wurden diskutiert.
Die Kommune bevorzugte die Errichtung eines Gewerbezentrums oder den Bau eines Seglerhafens mit Feriensiedlung zur Beförderung des Tourismus. Gründung des Vereins „Neuer Historischer Verein Peenemünde in Vorpommern“ dieser teilt seine Interessen in 3 Zeitbereiche:
Der Focus lag im Zeitbereich 1936-1945, was umstritten war und bis heute ist. Ungeklärte Eigentumsverhältnisse waren verwirrend. 97% gehörten der Bundeswehr nach dem Rückzug der NVA. Das Grundbuch aus 1956 hatte andere Eintragungen enthalten. Chronologische Auszüge: 1961-1990 NVA Stützpunkt. Durch seine Auflösung gingen viele Arbeitsplätze in der Region verloren. 1990: Erste Investoren erkunden vorsichtig die Liegenschaften im Bürgermeisteramt Peenemünde und in der Kreisverwaltung Wolgast. 1990: Sommer – Ehemalige Offiziere des Jagdfliegergeschwaders der NVA gründen eine Interessengemeinschaft „Neuer Historischer Verein Peenemünde in Vorpommern e.V.“ Systematische
Suche nach Funden aus der Raketengeschichte. Auf der Basis der
Erinnerungen von Reinhold Krüger (hat seine Lehrlingszeit in der
HVA verbracht), konnten zahlreiche Funde an die Oberfläche
gebracht werden. Aufgrund der viele Funde wurden auch noch Zeitzeugen
befragt, um an Dokumente, Bildmaterial, Literatur aus dieser Zeit zu
kommen.
Der Verein beschloss, die Bunkerwarte in Peenemünde als Ausstellungsgebäude auszubauen, mit dem Slogan „Peenemünde – Geburtsort der Raumfahrt“. 1991: Eröffnung des Historisch-Technischen Informationszentrum (HTI). Toller Erfolg mit Hunderttausenden von Besuchern. Mit dieser Eröffnung wuchs auch der Ärger speziell durch die Medien und durch das Ausland. Konzeption und Inhalte stoßen in der Öffentlichkeit auf Kritik und wurden auch im Gästebuch durch viele Besucher hinterlegt. Aber auch „Beifall“ von ehemaligen Wissenschaftlern, Ingenieuren der Raketenversuchsanstalt mit Auftritten in den Medien kam hinzu. Es gab Rückenwind für den Sonderbeauftragten der regierungsfinanzierten Deutschen Agentur für Raumfahrtangelegenheiten in Bonn, Dr. Dieter Genthe, der vorschlug, nach dem Vorbild von Amerika ein „Space Camp“ (einen Raumfahrtpark) in Peenemünde zu erstellen. Dies mündete in eine Konzeptstudie der Firma Dornier Deutsche Aerospace mit dem Ziel eine „pädagogisch-didaktische Einrichtung“ für Jugendliche und technisch Interessierte zu bauen. Gepaart mit dem Museum sollten ein Kongresszentrum, Trainings- und Erlebniszentrum, Filmtheater, Hotel und Gaststätten mit europäischem Rang entstehen. Dieser
Ansatz sollte, dem bis dahin gewachsenen Negativ-Image Aufklärung
und Klarheit über die Geschehnisse bieten.
1992:
(3.10.1992) – 50. Jahrestag des erfolgreichen Erststarts der
A4-Rakete.
Folge
(Ende
1992):
die Feier und das erarbeitete in der Finalisierung erstellte Konzept
wurden gestoppt und aufgehoben.
1993: Sommer – Erklärung der Wehrbereichsverwaltung der Bundeswehr, dass das Gelände weitestgehend von Munition und Altlasten gereinigt sei und für die zivile Nutzung freigegeben werden könnte. Somit könnten die 500ha den Kommunen und dem Land Mecklenburg-Vorpommern zufallen. Die zuständige Landesregierung sagt der Gemeinde Peenemünde eine Anschubfinanzierung von 1,5 Mio. DM zu. Zu diesem Thema möchten wir im nächsten Infoblatt mit dem Jahr 1994 fortfahren. Ich glaube, dass unsere Leser sehr aufmerksam diese und die nächsten Ausführungen lesen werden. Gespannt sind unsere Vereinsmitglieder, wann das Buch von Joachim Barsch erscheinen wird. Eure Meinung ist gefragt! kf Neues vom Büchermarkt Der Oslo-Report Wie ein deutscher Physiker die geheimen Pläne der Nazis verriet Eine unglaublich mutige Tat des politischen Widerstands eines Einzelnen gegen die Nazis. Acht Wochen nach dem Überfall Nazideutschlands auf Polen 1939 gingen zwei Briefe in der britischen Botschaft in Oslo ein. Der anonyme Verfasser beschrieb neue deutsche Waffensysteme und umriss die Ziele militärischer Forschungsprogramme der Wehrmacht. Der britische Geheimdienst fürchtete gezielte Desinformation. Doch ein junger Geheimdienstoffizier erkannte, dass die Informationen größtenteils zutreffend waren – und zum Vorteil der Alliierten genutzt werden konnten. Aber wer hatte den „Oslo-Report“ geschrieben? Bis heute ist Hans Ferdinand Mayer, der Verfasser des Dokuments, kaum bekannt. Er riskierte alles und entkam nur knapp dem Tod im KZ. In diesem Buch zeichnet David Rennert die atemberaubende Geschichte des Oslo-Reports nach. (Klappentext zum Buch) Pressespiegel OZ 16.12.2021 Grenzübergreifender Online Projekttag mit Schüler/innen aus Polen und Deutschland im Historisch-Technischen Museum Peenemünde Peenemünde. Trotz Corona führt das Historisch-Technische Museum Peenemünde (HTM) seine internationalen Bildungsprojekte fort. Da aufgrund der gegenwärtigen Situation keine direkten Schülerbegegnungen möglich seien, würden neue digitale Angebote entwickelt, teilte ein Sprecher des Museums mit. 2021 hätten dafür vier Online-Workshops mit Projektpartnern aus Polen und Deutschland stattgefunden. Am 1. Dezember fand ein erster grenzübergreifender Online-Projekttag für Schüler vom Schulkomplex Police (Polen) und der Heinrich-Heine-Schule Karlshagen statt. Er wurde als Erstbegegnung der Schüler aus Polen und Deutschland zum Thema Peenemünde geplant und durch den Museumspädagogen des HTM geleitet. Der Projekttag habe den Schülern relevante Informationen und Zusammenhänge zur Geschichte Peenemündes mit einer Präsentation und einem virtuellen Rundgang durch das Museum vermittelt, so der Museumssprecher. Im Anschluss hätten die Schüler mit dem Museumspädagogen diskutieren können. Die bei diesem Pilot-Projekttag gewonnenen Erfahrungen würden nun in weitere für das Jahr 2022 geplante Onlineprojekte einfließen, die zukünftig allen interessierten Schulklassen offenstehen sollen. Die für die Onlineprojekte erforderliche neue Digitaltechnik des Museums wurde im Rahmen eines gemeinsamen Förderantrages mit dem Landkreis Police als Projektpartner von der Kommunalgemeinschaft Europaregion Pomerania e.V. gefördert. OZ 15.02.2022 Das Raketenzentrum der Nationalsozialisten auf der Insel Usedom: Entlang der Route gibt es einiges für Geschichtsinteressierte zu entdecken. OZ-Volontärin Stefanie Ploch hat die Tour getestet.Von Stefanie Ploch Peenemünde. Ruinen im Wald bei Peenemünde. Ein großer, roter Steinbau mitten im Ort, umzäunt und vom Einsturz gefährdet. Bahnschienen, überwachsen mit Gras und Bäumen. Sie sind Reste der ehemaligen Heeresversuchsanstalt der Nazis, dem damals größten militärischen Forschungszentrum Europas zum Bau raketenbetriebener Bomben. Fast 79 Jahre nach der Bombardierung ist davon nicht mehr so viel übrig und doch lässt sich erahnen, was für schreckliche Szenen sich dort abgespielt haben müssen.
Mit der App „Denkmal-Landschaft“ des Historisch-Technischen Museums in Peenemünde lässt sich die Geschichte von Station zu Station nachverfolgen. Ich teste, wie gut das funktioniert, lade mir die Anwendung herunter und starte meine Tour am Eingang des Museums. Drei Routen werden angeboten: Alle 23 Stationen, ein Rundweg von 25 Kilometern Länge; eine kleinere Route mit 12 Stopps über Karlshagen, sowie die angepriesene „Kurztour“.Zu Fuß wäre auch diese ein langer Marsch, mit dem Fahrrad sollte das allerdings kein Problem sein. Start ist an der Bunkerwarte, dem Eingang des Museums. Die App bietet spannende Infos zum Objekt, zusätzlich angereichert mit historischen Fotos. Die Bedienung ist einfach – und wer keine Lust hat, zu lesen, kann sich die Informationen auch anhören. Allerdings merke ich schnell: In die Karte lässt sich nicht gut zoomen, um die eigene Standortmarkierung mit den Stationen abzugleichen. Punkt zwei auf der Karte ist die Kapelle. Dort findet sich auch ein Schild, das einige Infos enthält, die ich auch dem Handy entnehmen kann. Außerdem der Hinweis auf die verschiedenen Routen – praktisch für diejenigen, die kein Handy haben. Einige Fußschritte entfernt musste ich staunen: Die Station drei, das Sauerstoffwerk, wirkt schon von außen bedrohlich, dabei ist es in keinem guten Zustand mehr. Das Gebäude war durch Demontage und Luftangriffe bereits beschädigt; nachdem es als Marinedienststelle der NVA als Lagerraum genutzt wurde, steht das heute denkmalgeschützte Gebäude als Ruine in Peenemünde. Das weiß ich aus der App. Mich würde interessieren, wie es dort drinnen aussieht, aber aus Sicherheitsgründen ist das Betreten verboten, das ehemalige Sauerstoffwerk eingezäunt. Also geht’s weiter zu den nächsten Spots, in den Norden von Peenemünde. Die Straße ist eng, führt vorbei an Spülfeldern zum Flugplatz. Mit dem Auto ist die Strecke etwas buckelig, aber machbar, mit dem Fahrrad im Frühling oder Sommer bestimmt angenehmer. Station Nummer fünf ist das KZ-Arbeitslager. An diesem haben die Stürme der vergangenen Wochen ganz schön gewütet, das Gelände zu erkunden ist durch umgestürzte Bäume zusätzlich erschwert. Nach Angaben des Museums Peenemünde arbeiteten etwa 12 000 Ingenieure, Techniker und Militärangehörige bis 1945 in der NS-Heeresversuchsanstalt, Hunderte KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter wurden für die Produktion beschäftigt. Das damalige Arbeitslager löst Bedrücken aus. Unvorstellbar, was hier passiert sein muss. Fünf Häftlingsbaracken, ein Appellplatz, Waschplatz und Küche. Eingezäunt mit Stacheldraht, von dem noch einiges zu sehen ist. Viele Häftlinge kamen dort unter furchtbaren Umständen ums Leben. Die App bietet wieder einige Infos, zusätzlich gibt es auch hier wieder vor Ort Hinweise auf die Stationen. Hier hätte ich mir allerdings noch mehr Erklärungen vor Ort gewünscht, beim Erkunden habe ich mich etwas alleingelassen gefühlt und hatte danach noch viele Fragezeichen. Der Bahnsteig und die Hauptwache in der Nähe des Arbeitslagers sind in der Anwendung auf dem Handy auch gut aufgearbeitet. Die Rekonstruktionen und alten Fotos helfen bei der Vorstellung, wie es damals aussah. Bei der Hauptwache hätte ich mir in der App mehr Infos gewünscht, gibt es nur noch ein Fundament und einige Reste zu sehen. Die kleine Route endet dann wieder in Peenemünde. Die weiteren Stationen wie das Materiallager oder das Fernheizungssystem sind nur mit dem Rad zu erreichen. Einen Tag sollte man für die große Tour meiner Meinung nach schon einplanen, wenn man sich Zeit lässt. Fazit: Die Strecke entlang der Denkmäler der ehemaligen Versuchsanstalt Peenemünde ist sehr interessant und beleuchtet viele Facetten des Inselnordens. Die Vergangenheit wird von der Natur zurückerobert, das sieht man an vielen Stationen. Die Ergänzungen zu den oft kahl wirkenden Ruinen in der App sind hilfreich, um das, was man sieht, einzuordnen. Jedoch ist die App manchmal etwas ruckelig und ein paar mehr Infos wären an der einen oder anderen Stelle schön gewesen. In Verbindung mit einem Besuch des Museums in Peenemünde ist der Rundweg aber in jedem Fall zu empfehlen, wenn man sich für Geschichte interessiert. OZ 14.02.2022 Als die MiG’s abhoben: Ausstellung zeigt Leben im Jagdfliegergeschwader 9 in Peenemünde Von Henrik Nitzsche Der Förderverein präsentiert in der Hafengalerie NVA-Uniformen, Modelle und viele Fotos / 19 tödliche Unfälle in 29 Jahren Peenemünde. „Es war ein Freitag. Ich hatte meinen Urlaubsschein schon in der Tasche. Ein letzter Blick auf den Flugplatz. Zwei MiG’s starten im Paar, plötzlich steigt am Himmel schwarzer Rauch auf. Da muss was passiert sein. Wir sind sofort mit dem Hilfstrupp ausgerückt.“ Wenn Volkmar Schmidt von diesem schrecklichen Moment erzählt, könnte man meinen, das ist noch nicht so lange her. Ist es aber. Das liegt 57 Jahre zurück – Schmidt schildert den Absturz eines Kampfjets am 13. August 1965. Major Günter Schmidt verunglückte damals mit der Maschine, die in Sassen bei Loitz auf einen Hühnerhof gestürzt war. Das
war einer von 19 tödlichen Unfällen in 29 Jahren, die das
Jagdfliegergeschwader 9 der
Mit Lutz Hübner (69) hat er einen Mann an seiner Seite, der ebenfalls das Jagdfliegergeschwader, das zum 10. Jahrestag der NVA am 1. März 1966 den Ehrennamen Heinrich Rau erhielt, bestens kennt. Hübner kam 1975 nach Peenemünde und arbeitete im Werkstattbereich. Er wurde von der Bundeswehr übernommen und schied 2006 aus. Jede Menge Fachkompetenz, ein gutes Netzwerk und viel Platz in der Hafengalerie – so ist die Ausstellung des Fördervereins Peenemünde entstanden, die im März eröffnet werden soll. Ein
Wälzer vom Triebwerk 77
Neben vielen kleinen Flugzeugmodellen, einem Flugdatenschreiber und Modellen von den sogenannten Boxen der Maschinen (offene Flugzeugabdeckung mit Tarnnetz und geschlossene) haben die Macher viele Fotos zusammengetragen. Auf einem Schwarz-Weiß-Foto ist Siegmund Jähn als Pilot zu sehen. Er war der erste Deutsche im All. Am 26. August 1978 startete er und umrundete an Bord einer sowjetischen Raumstation die Erde. Als
Siegmund Jähn in Peenemünde landete
Zurück zur Ausstellung: Erinnert wird auch an das Funktechnische Bataillon 33 sowie das Nachrichten- und Flugsicherungsbataillon 9, was in Putgarten, Saal und hauptsächlich Pudagla stationiert war. Viele Fotos widmen sich auch der Kontroll- und Reparaturstaffel. „Natürlich gehen wir auch auf die Verbundenheit mit den russischen Streitkräften ein“, sagt Schmidt. Er hofft, dass er für die Dauerausstellung noch weiteres Material aus der Zeit bekommt. „Wir freuen uns über weitere Leihgaben.“ Ausstieg aus dem Katapultsitz einer MiG So
wie der Katapultsitz einer MiG, der in den nächsten Tagen
erwartet wird. Und dieser Sitz hat eine besondere Geschichte, wie
Hübner erzählt: „Am 29. Januar 1969 gab es auf der
Peenemünder Startbahn den ersten Ausstieg aus dem Katapultsitz
auf Höhe Null unter den Warschauer Vertragsstaaten. Beim Start
gab es Schwierigkeiten mit der Maschine, so dass sich der Pilot noch
auf der Bahn ausklinkte.“
In eigener Sache Am 01.03.2022 wurde durch den Förderverein Peenemünde e.V. die Ausstellung zur „Geschichte des Jagdfliegergeschwaders 9“ eröffnet. Wir danken für die eingegangene Spende
Im Januar hatten GeburtstagHerr Reinhard Dicke, Willich; Herr Rainer Adam, Karlshagen; Frau Dr. Mechthild Wierer, Berlin; Herr Christoph Beyer, Berlin; Herr Hansgeorg Riedel, Braunschweig; Herr Frank Giesendorf, Berlin; Herr Norbert Nitzke, Revensdorf; Herr Thorge von Ostrowski, Tellingstedt; Herr Dirk Faißt, Dornstetten-Aach; Brigitte Faißt, Dornstetten-Aach Im Februar haben GeburtstagHerr André Kahl, Flensburg; Herr Andreas Gramm, Gera Herr Klaus Schrader, Halberstadt; Herr Dr. Wolfram Haider, Berlin; Herr Axel Hungsberg, Nordhausen; Dem Freund des Vereins Herr Karl-Willi Bührer, Gaildorf Im März haben GeburtstagFrau Waltraud Müller-Daniel, Faßberg; Herr Joachim Barsch, Altheim (Alb); Herr Prof. Dr. Günter Brittinger, Essen; Mr John Pavelin, Barling Magna; Herr Adolf Frank, Hardthausen; Frau Dr. Rita Habicher, Berlin; Herr Lutz Hübner, Karlshagen; Herr Holger Neidel, Sassnitz; Herr Joachim Saathoff, Karlshagen
Herausgeber:
Förderverein
Peenemünde „Peenemünde - Geburtsort der Raumfahrt"
e.V., Gestaltung: Gestaltung: Lutz Hübner und Klaus Felgentreu, Karlshagen; Druck: „Druck-mit-uns“ Sperberhorst 6 22459 Hamburg Alle Rechte, einschließlich Fotokopie, Mikrokopie, Verfilmung, Wiedergabe durch Bild-, Ton- oder Datenträger jeder Art und des auszugsweisen Nachdrucks, vorbehalten. Die Vervielfältigung des Ganzen und von Teilen hieraus ist nicht gestattet, außer nach Einwilligung. Strafbar macht sich, wer in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen ohne Einwilligung der/des Berechtigten ein Werk vervielfältigt Bankverbindung:
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