Der Vorstand
informiert Im
Mittelpunkt der Beratungen Januar und Februar 2014 standen:
In Absprache mit Herrn Reinhard
Sigmund soll die Elektronik neu installiert werden. Wir wollen das Modell wieder „beweglich“ machen, so dass die
Besucher mit Knopfdruck den Ablauf auf
dem P VII sichtbar erleben können. Dazu gehört das Anlegen einer
technischen Dokumentation. Geplant ist, dass dafür die Kosten vom Verein übernommen
werden, um somit dem HTM ein funktionsfähiges Modell vom Prüfstand VII zu
übergeben.
Wir streben an, gemeinsam mit den
Vertretern der Gemeinde Karlshagen, dieser Opfer mit einem Kranz/Gebinde zu
gedenken. Wir haben uns deshalb an die Gemeinde gewandt, um den Ablauf
und die Orte des Gedenkens auf dem Friedhof der Bombengetöteten und am Ehrenmal
festzulegen.
Den Lesern möchten wir den Inhalt dieses Beschlusses nicht
vorenthalten. Hier der Inhalt: „Peenemünde“ mit Hilfe des Bundes als
Museum und Gedenkstätte entwickeln Die SPD-Bundestagsfraktion soll sich im Benehmen mit
der SPD-Landtagsfraktion MV und dem sozialdemokratischen Deutsch-Polnischen
Kulturforum Odermündung e.V. bei der Bundesregierung dafür einsetzen, dass der Bund bei der
Aufarbeitung der Geschichte der ehemaligen Heeresversuchsanstalt und der ehemaligen
Versuchsstelle der Luftwaffe in Peenemünde Verantwortung übernimmt. Die beiden ehemaligen Konzentrationslager in
Peenemünde sind durch finanzielle Unterstützung des Bundes künftig der Öffentlichkeit
zugänglich zu machen. Dies kann durch die Einrichtung einer Gedenkstätte in Verbindung
mit dem vorhandenen Historisch Technischen Museum erfolgen. Die ehemaligen Konzentrationslager liegen ohnehin auf
bundeseigenem Boden. Der Bund soll ebenfalls die Rolle der Zwangsarbeiter
und des Widerstandes stärker erforschen helfen. Die Einbeziehung der polnischen Nachbarn ist dabei
wichtig. Der Vorstand unseres Vereins hat dazu folgende Vorschläge:
Eine finanzielle
Unterstützung für eine neue Gedenkstätte durch den Bund ist dafür also nicht notwendig.
Die Usedomer
SPD-Ortsgruppe sollte sich besser informieren.
Klaus
Felgentreu 2.
Vorsitzender Förderverein Peenemünde e. V. Liebe
Leser! Die
„Historische Arbeitsgemeinschaft Peenemünde“ (HAP) hat sich in ihrer Ausgabe
von 1986 „Peenemünder berichten über Peenemünde“ im Weiteren mit der
praktischen Seite der Arbeit an der A4 und deren Problemen befasst. Es ging um
den ersten Start einer fertigen A4, der fast an einer profanen Sache
gescheitert wäre. Wieder ist
es Emil Kordjer der sich dazu äußert: „Man konnte den optimistisch
vorgegebenen Zeitplan einfach nicht einhalten. Immer wieder gab es
Verzögerungen. Man schob das Datum des Starttages gewissermaßen vor sich her.
Unsere Betriebsleitung wurde zunehmend unruhiger. Es „regnete“ Probleme, und
hatte man eines gelöst, so waren bereits zwei weitere bekannt …war ja alles
neu, war zuvor nie dagewesen, weil’s mit Großraketen zusammenhing. Man kann
Probleme nicht vorbeugend verhindern, wenn man an einer völlig neuen Sache
arbeitet, die bar jeder Vorgeschichte ist. Wenn auch nicht direkt miterlebt,
wundere ich mich doch immer noch, wie z. B. Hans H. Hüter ein
„Problem-Erlebnis“ empfand – und überwand. Oh nein, ich möchte nicht in seiner
Haut gesteckt haben! Damals – im Februar 1942 -, war
endlich das erste flugfähige Aggregat 4 – „V1“ genannt – auf einem Meillerwagen
der Werkbahn verladen, um nach Prüfstand I zu gehen. Dort sollte es die
Generalprobe ablegen, bevor es vom Prüfstand VII gestartet würde. Dr. v. Braun
hatte grundsätzlich festgelegt, dass kein Gerät geschossen werden dürfte, bevor
es nicht in einem Gesamt-Triebwerks- und Steuerungsversuch „gebrannt“ und seine
Flugfähigkeit unter Beweis gestellt habe. Der Transport dieses wichtigen, mehr
als überfälligen – in Berlin fast schon aufgegebenen – A4, die allgemeine
Nervosität und Reizbarkeit der Werkleitung usw. bewogen Hans Hüter sich voll zu
engagieren „…das muss man besser alles selber machen!“ Die Werkbahnstrecke von
ZW (Zusammenbau-Werkstatt) bis Prüf I hatte er schon per Fahrrad inspiziert,
die Werkbahn-Diesellok für früh vor Dienstbeginn angefordert, um den Transport
in Ruhe beendet zu haben, bevor tausende Angestellte vom Bahnhof in die
verschiedenen Gebäude strömen würden. So wohlgeplant und sorgfältig
vorbereitet beginnt die Diesellok, weich anziehend, die paar Kilometer
zurückzulegen. Die Ruhe im Werk zu dieser frühen Morgenstunde erzeugt fast eine
feierliche Stimmung. Wohlgemut schreitet Hans Hüter nahe dem Meillerwagen auf
der parallel zum Gleis verlaufenden Asphaltstraße voran, im Fußgängertempo,
…schön langsam, …alles ist in bester Ordnung, …einfach perfekt. Sein Gesicht
zeigt Zuversicht und berechtigten Stolz. Es geht flott voran …Aber dann …Vom
Gebäude rechts echote ein Kratzen, dann ein klapperndes Geräusch – „typisch für
die Müllabfuhr“ -, dann ein weicher Bums. „Warum die Leute bei ihrer Arbeit
immer so einen erbärmlichen Krach machen müssen“ denkt Hans. Er sieht hinüber
zur Lärmquelle bei den Gebäuden …hinter dem Zug. „NEIN ! – Wo ist die Rakete ?!“ „NEIN ! – um Himmels Willen !“ „Halte die Lok an !!!“ Der Schock löste sich
augenblicklich. In Panik, beide Arme hoch über seinen Kopf gespreizt, rennt er
hinüber zum Zug, über das Bahngleis bis zum dahinterliegenden flachen Graben
und starrt versteinert in diesen. Das erste fertige A4 lag ‚drin! Und so war es geschehen: Ein etwas
tief hängendes, die Bahnlinie überquerendes Kabel, hatte sich unter die
A4-Spitze gesetzt. So langsam wie die Lok den Meillerwagen voran zog, war das
Kabel leise und leicht am schlanken Raketenkörper entlanggeglitten, hatte somit
sachte aber sicher das A4 aus dem Sattel gehoben und dann seitlich in den
Graben toppeln lassen. Aber auch dieses A4 V1-Problem wurde
bereinigt. Das Gerät ging in die ZW zurück, Meister Otto K. Eisenhardt
bestimmte in seiner Werkstatt, was an verbogenen Rumpfteilen noch brauchbar
war. Meister Erich K. Ball nahm aus dem Unglücksvogel die noch
verwendungsfähigen – z. T. nur einmal vorhandenen Teile – und …ließ die „1“ auf
den Stabilisierungsflossen überpinseln. Dann wurde in seiner ZW auf dem fast
flugfertigen zweiten A4 die „2“ in eine „1“ verwandelt und noch dort fehlende
Bauteile vom ehemaligen A4 V1 auf das neue A4 V1 „chirurgisch verpflanzt“. Ob Oberst Dornberger über den
Vorfall nach Berlin berichtete? Ob Dr. v. Braun davon wusste? – Mag sein… Aber Drähte und Kabel, die das
Werkbahngleis überqueren, waren wie von Zauberkraft, sozusagen „über Nacht“,
angehoben …reichlich höher als notwendig! …zur Sicherheit, …vorbeugend, …und
für den Fall, dass …“ Emil Kordjer Soweit ein
Problem, welches eigentlich keins war. Auf den Zeichnungen sind die A4 V1 und
die A4 V7 (das siebente Exemplar) zu sehen. Im nächsten
Infoblatt werden die Erkenntnisse der „HAP“ über den Einsatz der A4 durch die „Div. z. V.“ behandelt. kf
Der Fund
einer A4-Spitze in der Peene ist der Beweis, dass es bei den Erprobungen noch
viele weitere Probleme gab.
Laut
Schussbericht fand am 19. Februar 1943 der 13. Versuchsstart einer A4 statt.
Die Rakete sollte eigentlich einen 200 Kilometer langen Probeflug entlang der
pommerschen Küstenlinie absolvieren. Die Rakete stützte nach nur 4,8 Kilometern
ab, weil im Heck ein Brand ausbrach. Die Umlenkung versagte und sie flog
stattdessen in südwestlicher Richtung und landete in der Peene. Botho
Stüwe, der in Peenemünde-West tätig war erinnert sich: „Ich hatte gerade im Labor von E4c
im ersten Stock der Halle W3 zu tun, als das damals schon allgemein bekannte
und typische Triebwerksgeräusch eines A4 hörbar wurde. Als sich die Lautstärke
durch die zunehmende Höhe der Rakete verstärkte, wurde uns Peenemünder Westlern
deutlich, dass es sich um einen Start und nicht um einen Standversuch der
Rakete handelte. Ich öffnete, wie schon mehrfach früher, eines der nach Süden
gerichteten Laborfenster auf der Rückfront der Halle im ersten Stock, um den
Weg des Flugkörpers in Richtung Osten verfolgen zu können, was durch
Herauslehnen mit Blick nach Osten möglich war. Aber die Rakete wurde in meiner
Blickrichtung, wie sonst, nicht sichtbar. Stattdessen begann das Triebwerk zu
stottern und setzte nach einer kleinen Explosion ganz aus. Nach einem Rundblick
wollte ich das Fenster schon schließen, als ich in Richtung Peene den
Flugkörper, eine Dampfwolke hinter sich herziehend, herunterfallen sah.
Offenbar mit der Spitze nach unten, fiel er pfeilstabil der Wasserfläche
entgegen. Wie es im ersten Moment schien, war seine Fallrichtung geradewegs auf
einen kleinen Dampfschlepper gerichtet, der peeneabwärts lief. Mit
hochaufspritzender Fontäne schlug die Rakete etwa 50 m hinter dem kleinen
Schiff ein.“ Da Botho
Stüwe über den Absturz nichts Näheres in Erfahrung bringen konnte, hatte er den
Vorgang als eine der vielen Episoden seiner
Peenemünder Zeit „geistig abgeheftet“. Erst ein Artikel im Infoblatt
2-2011 ließ die Erinnerung wieder lebendig werden und er forschte nach, warum
die Spitze einer A4 in Landnähe und der übrige Körper der Rakete in der
Peene-Fahrrinne an anderer Stelle landete. Er schreibt
dazu: „Diese Tatsache der getrennten
Landung ist kein Einzelfall gewesen. Er kam fast ausschließlich dann vor, wenn
ein Absturz des A4 in der Startphase durch Ausfall des Triebwerkes erfolgte und
zwar durch den Aufbau des Raketenkörpers bedingt. Die bewegliche Hauptmasse der
Rakete war in der Antriebsphase, nach dem Start, noch durch die
Treibstoffkomponenten Alkohol (Anfangsgewicht ca. 3,9 t) und flüssigen
Sauerstoff (Anfangsgewicht ca. 4,9 t) gegeben. Wenn während der
Beschleunigungsphase von anfangs 0,9 g bis 5 g bei Brennschluss, die beiden
Treibstoffmassen kurz nach dem Start noch im Wesentlichen erhalten waren, das
Triebwerk aber versagte und der Schub Null wurde, trat eine
Negativbeschleunigung auf, die beide Treibstoffmassen in ihren relativ
dünnwandigen Aluminiumbehältern sich mit Wucht nach vorne zur Spitze hin
bewegen ließen. Hier durchbrachen die noch vorhandenen tonnenschweren
Resttreibstoffmengen die jeweils oberen Tankdeckel und schossen über den
Geräteraum hinaus auf den Boden der Geschossspitze, die dadurch vom übrigen
Rumpf der Rakete nach oben abgetrennt wurde…Da dieser geschilderte Vorgang auch
beim 13. Versuchsstart erfolgte, erklärte er die beobachtete Einschlagstelle
des Raketenkörpers in der Peene und die ca. 70 Jahre später entdeckte
Fundstelle der Gefechtsspitze am Festlandufer der Peene.“ Botho Stüwe
hat in der Karte den verunglückten A4-Flug und den Einschlagspunkt in der Peene
ermittelt und eingezeichnet. Siehe
Karte: Kf
Im letzten
Infoblatt mussten wir leider melden,
dass Otto Lippert im Alter von 100 Jahren am 24. November 2013 verstorben ist.
Als langjähriges Mitglied unseres Vereins nimmt er in unseren Erinnerungen
einen festen Platz ein. Da er sich selbst vor 20 Jahren in einen Artikel in der
Raketenpost über seine Arbeit in Peenemünde geäußert hat, liegt es natürlich
nahe, dass wir seine Ausführungen nutzen, um sein Leben in Peenemünde von 1942
bis 1945 nachzuvollziehen. Anfang
April 1942 wurde er als Soldat von Frankreich nach Peenemünde versetzt. Er war
plötzlich Zivilist und wurde als Konstrukteur eingesetzt. Sein Büro war Anfangs
in der Halle F 1. Zuerst
wohnte er in Karlshagen und bekam später eine Wohnung mit seiner Frau in
Zinnowitz. Beide fuhren jeden Tag gemeinsam mit der Werkbahn in das
Versuchserienwerk (VS) und seine Frau eine Station weiter zum Entwicklungswerk
(EW). Hier arbeitete sie als Sekretärin bei Ministerialdirektor Schubert. Herr
Schubert hatte sein Büro im EW. Otto
Lippert erlebte, wie viele Peenemünder, den erfolgreichen Flug einer A4 am 03.
Oktober 1942 in den Weltraum, viele weitere erfolgreiche, aber auch nicht
erfolgreiche Starts der A 4. Wie Botho Stüwe erlebte er auch den Absturz einer
A 4 im Februar 1943, die in die Peene fiel. Trotz einiger Misserfolge begann im
Juli 1943 die Serienfertigung der A4. Im EW, wo auch seine Frau arbeitete,
arbeitete das gesamte Entwicklungsteam mit Wernher von Braun an der Spitze. In seinen
Erinnerungen schreibt er: „Wernher v. Braun war damals ein
verhältnismäßig junger Mann – ich glaube, etwa 30 Jahre alt – sportlich und
sympathisch. Oft sahen wir ihn in seiner schnittigen Messerschmidt BF108
„Taifun“ niedrig über uns hinwegfliegen. Er war viel unterwegs nach Berlin und
zu unseren Zweigwerken, welche meist im süd- und ostdeutschen Raum lagen. Aber da waren noch die anderen
„Großen“ – so Professor Oberth, welcher für uns jüngere Mitarbeiter schon etwas
alt wirkte. Ihn, den „Urvater“ der Flüssigkeitsrakete, konnten wir des Öfteren
auf dem Fahrrad sitzen sehen, wenn er auf der breiten Betonstraße zwischen den
Werken Ost und Süd unterwegs war. Er, der große Könner, war immer in seinem
ganzen Wesen schlicht und einfach geblieben. Erwähnen möchte ich auch
Generalmajor Dornberger (Namensgeber des so genannten DO-Werfers), welcher nach
dem Krieg, soweit ich weiß, lange Zeit bei Bell-Aircraft Corp. In den USA tätig
war – und Oberst Zansen mit seinem Adjutanten Oberstleutnant Rumschöttel. Letzterer besucht uns des Öfteren im
Ostseebad Koserow, wohin wir mittlerweile nach Geburt unseres ersten Kindes
umgesiedelt waren. Aber auch sonst hatte ich viel persönlichen Kontakt zu
Mitabeitern des Entwicklungsteams im Werk Ost.“ Das
Konstruktionsbüro von Otto Lippert wurde von Halle F1 in ein zweistöckiges
Holzhaus umgesiedelt. Das hatte einen Grund. Er schreibt darüber: „Wenig später erfuhren wir den
Grund, warum wir von dort weg mussten: Um die Halle wurde ein Zaun mit
Isolatoren und dicken Drähten für Starkstrom installiert! Und dann kamen auch
„Sie“, die Häftlinge in zebragestreiften Anzügen und nahmen „Wohnung“ im
Unterflur der Halle, wo sie an Maschinen arbeiten mussten. Diese Häftlinge
kamen vom Konzentrationslager Ravensbrück, welches uns allen bisher unbekannt
war. Es waren viele Häftlinge; die genaue Zahl konnten wir nicht erfahren, denn
gleichzeitig auf einmal waren sie ja nicht zu sehen.“ Die Familie
Lippert wohnte in Koserow im Haus der Familie Stern. Von hier aus erlebten sie
auch den Bombenangriff in der Nacht vom 17. zu. 18. August 1943. Otto Lippert
hatte Glück, denn einen Tag vorher hatte er noch Flakdienst auf dem Dach der
Halle F 1. Er schilderte seine Erlebnisse wie folgt: „Wir, im wenigen Kilometer Luftlinie
von Peenemünde entfernten Koserow wurden aus den Betten gerissen, wussten zu
diesem Zeitpunkt noch nicht, was das dumpfe Grollen, das beben der Häuser
bedeuten sollte. Meine Frau sagte: „Sie bombardieren Peenemünde“. Ich selbst
wollte es noch nicht glauben Wir zogen uns notdürftig an und stürzten ins
Freie. Alles war hell, auch hier, wir sahen Flugzeuge über uns teilweise so
tief, dass wir Nummern und Abzeichen erkennen konnten. Wir flüchteten in ein
nahe gelegenes Kieferwäldchen, denn Luftschutzräume gab es hier nicht…An ein
Weiterschlafen war in dieser Nacht nicht mehr zu denken. Wir waren erschüttert
von dem Geschehen. Wir wussten, Peenemünde ist tot, und tot waren viele, viele
Menschen (735 Personen).“ Mit Mühe
gelang es Otto Lippert mit einem Fahrrad nach Peenemünde durchzukommen. Die
Werksbahn war zerstört. Er wurde nach Werk Ost beordert. Die Halle F 1 sah er
nur kurz. Sie war schwer getroffen, so wie das Gebäude, wo sein
Konstruktionsbüro war. Hier war nur noch ein rauchender Aschehaufen. Er wurde
dann mit einem Aufräumungskommando betraut. Für ihn und viele andere
Peenemündern gab es nichts mehr zu „entwickeln“. Zusammen
mit weiteren 30 Personen wurde er im Herbst auf geheimen Wegen nach Ellrich im
Südharz kommandiert. Sein Büro wurde in einem Kloster in Ihlfeld untergebracht.
Die Peenemünder nannten sich jetzt „Mittelwerk GmbH“. Hier waren sie für die
technische Vorbereitung der Serienproduktion der A4 zuständig. Seine Frau
ist dann nach Prag zurückgekehrt, wo Familie Lippert ihre eigentliche Wohnung
hatte. kf Zur Erinnerung: Das
Apollo-Programm wurde 1961 von Präsident Kennedy speziell mit dem Ziel
eingeleitet, noch vor Ablauf des Jahrzehnts einen amerikanischen Staatsbürger
zum Mond zu bringen. Chefkonstrukteur
der Saturn V war Wernher von Braun. Die Saturn V hatte eine Startmasse
von 4890 t und war mit 111 m Höhe die jemals die größte gebaute Rakete. Der
Wettlauf zum Mond fand damit seinen Anfang. Apollo
machte ein aus drei Komponenten aufgebautes Raumfahrzeug erforderlich:
Am 03.März 1969, vor
45 Jahren, um 11:00 EST startete eine Saturn V – Träger-Rakete von der
Startrampe 39A. Die Landung
erfolgte am 13. März 1969 um 12:00 EST. An Bord war
die Besatzung: James
A. McDivit (Kommandant) David
R. Scott (CM Pilot) Russel L. Schweickart (LM Pilot)
Die Saturn
V trug das Apollo-Raumschiff (CSM-104) mit der Mondlandefähre Spider (LM-3) in
den Weltraum. Zur
Missionsdauer: 10 Tage, 1 Stunde, 54 Sekunden = 151 Erdumkreisungen Es war der 19. Flug der NASA in den Weltraum von Cap
Canaveral, später Cap Kennedy. Der Flug von Apollo 9 war der erste Test der Mondlandefähre
im Weltraum. Das Andocken an die Mondlandefähre und die Trennung von der Fähre
wurden so geübt, wie man es später auf dem Flug zum Mond brauchte. Am fünften
Flugtag als sich McDivitt und Schweickart in die Mondlandefähre Spider begaben,
aktivierten sie alle Systeme der Mondlandfähre und entfernten sich von der
Kommandokapsel zunächst für 6 Stunden auf ca. 5 km. Anschließend zündeten sie
das Ab- und Aufstiegstriebwerk der Fähre, wobei die Entfernung zum Mutterschiff
bis auf 200 km betrug. Schweickart und Scott führten einen Weltraumspaziergang durch und testeten die Anzüge unter
Weltraumbedingungen. Apollo 9 bewies, dass alle Apollo-Komponenten zum
Rendezvous und Andocken im All geeignet waren. Das war der erste Flug der Saturn V und der kompletten
Apollo-Konfiguration für die geplante Mondlandung, sowie der erste Ausstieg von
Astronauten im Apollo-Programm. Aus „100 MAL INS ALL“ von Alfred Gugerell Kf Die EU
verfolgt mit dem Forschungsprogramm Horizont 2020 ehrgeizige Ziele. Damit
ersetzt sie das 7. EU-Forschungsprogramm (7. FRP), welches am 31. Dezember 2013
ausgelaufen ist. Insgesamt
stehen für Forschung und Entwicklung bis 2020 70 Milliarden Euro, 30% mehr als
im 7. FRP zur Verfügung. Der Anteil für die Weltraumforschung steigt um 3% auf
1,5 Mrd. Euro. Nachfolgend eine Auswahl der Programmdetails: Erdbeobachtung
2014-2015
·
Identifizierung
von Inkonsistenzen in bestehenden Erdbeobachtungsdaten. ·
Identifizierung
von Beobachtungslücken. ·
Empfehlungen
zur Förderung zukünftiger Aktivitäten in diesem Bereich.
Wettbewerbsfähigkeit der
Europäischen Raumfahrt 2014-2015
6. Weltraumerkundung
– Habitat - Verwaltung
Ein Flaggschiff des
EU-Raumfahrtprogramms ist das Navigationssystem Galileo! Information
aus RC Heft 79/80, Ausgabe 4/5/2013 kf
Auf ihrem
rund zehnjährigen Flug zum Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko wurde die Sonde
am 19. Januar 2014 aktiviert. Dieses Manöver hat geklappt und löste im
Darmstädter Kontrollzentrum ESOC große Freude aus. Für zweieinhalb Jahre war
die Sonde in einen energiesparenden Tiefschlaf versetzt worden. Jetzt sind alle
Systeme ohne Probleme wieder hochgefahren worden. Das Ziel
der Mission ist es, ein Landemodul auf dem Kometen 76P abzusetzen. So soll das
Modul einen Beitrag zur Erforschung der Entstehung unseres Sonnensystems
leisten. Daher ist der tiefgefrorene Komet für die Planetenforscher von großem
Interesse. Rosetta war
im März 2004 gestartet. Die Sonde umrundete mehrfach die Erde, um auf
Geschwindigkeit zu kommen, flog 2007 am Mars, 2008 am Asteroiden Steins und
2010 am Asteroiden Lutetia vorbei. Dabei
wurden 21 Messinstrumente an Bord getestet und eingestellt. Deutsche Institute
haben 13 Instrumente gebaut oder waren an deren Entwicklung beteiligt. 17
Nationen arbeiten an dieser Mission mit. Im November beginnt der Abstieg des
Landemoduls auf dem Planeten, dann beginnen spannende Stunden und Tage. kf OZ
04/05.01.14
Fortschritt und Wahnsinn Das Historisch-Technische Museum Peenemünde dokumentiert die
Verflechtung Von technischer Entwicklung und hemmungsloser Zerstörung. Von Matthias Schumann In der Nacht vom 17. auf den 18. August 1943 regnete es Bomben auf Peenemünde auf der
Insel Usedom. Britische Flugzeuge klinkten ihre tödliche Last aus und zerstörten
große Teile dessen, was als „Heeresversuchsanstalt Peenemünde" in die
Geschichte eingegangen ist. Fotos von Aufklärungsflugzeugen zeigen unzählige
Einschläge und zerstörte Gebäude. Sie zeigen nicht die rund 700 Toten, die
diesem nächtlichen Angriff zum Opfer fielen, darunter viele Zwangsarbeiter, die
hier zur Errichtung der Versuchsanstalten und in der Produktion der Rakete
„V2" arbeiten mussten. Auch 245 britische Flieger starben. Eine aktuelle
Sonderausstellung im Historisch-Technischen Museum Peenemünde dokumentiert
neben den Hintergründen der deutschen Geheimwaffenentwicklung vor allem die
Geschichte des Programms der Gegenaktion der Alliierten. Nach diesem Programm
ist die Ausstellung benannt: „Operation Crossbow". Kuratiert wurde sie von
Manfred Kanetzki (65), ein Experte für die Geschichte des Standortes. „Der britische Geheimdienst wusste von der Heeresversuchsanstalt
schon 1939, also Jahre bevor hier die erste Rakete startete", sagt
Kanetzki. Die Informationen stammten von Widerstandsgruppen in Peenemünde und
in den von Deutschland besetzen Ländern. Später konnten die Geheimdienste sogar
fehlgeleitete Testraketen inspizieren, die versehentlich auf Bornholm gelandet
waren. Unklar ist, warum der erste Angriff erst 1943 erfolgte. In
der darauf folgenden Zeit wurde die Raketenproduktion in Peenemünde eingestellt
und in ein unterirdisches Werk im thüringischen Nordhausen verlegt. Unter
unmenschlichen Bedingungen kamen auch dort KZ-Häftlinge zum Einsatz. Rund 10
000 von ihnen starben. Viele dieser Häftlinge hatten zuvor in Peenemünde gearbeitet. Die Ausstellung zur „Operation Crossbow“ (Operation
Armbrust) ist als Wanderausstellung konzipiert. Bilder, Texte und Fakten sind
auf Schautafeln angeordnet. Viele Fotos sind zum ersten Mal zu sehen. Familie Nitsch aus Neubrandenburg geht langsam durch die
Ausstellung. Vater Johann Nitsch schüttelt den Kopf. „Unwahrscheinlich, was
hier alles gebaut worden ist", sagt er. Nitsch ist 81 Jahre alt. Er wuchs
im tschechischen Riesengebirge auf. „Nachts liefen wir nach draußen, wenn die
Bombergeschwader über unser Dorf flogen“, erinnert er sich. Kurz vor Kriegsende
meldeten sich viele seiner Kumpels freiwillig zur Armee. „So oder so tot. Da
können wir auch kämpfen, sagten sie. " Der Neubrandenburger schüttelt
wieder den Kopf. Das Nebeneinander von technischem Fortschritt und dem Wahnsinn
des Krieges ist das eigentliche Thema des Historisch-Technischen Museums. „Es
geht uns darum, die Ambivalenz der technischen Entwicklungen aufzuzeigen",
sagt Mitarbeiter Kai Hampel (37). „Der Schwerpunkt liegt bei uns auf der
Geschichte."
Die Ausstellungen sind im Kraftwerk der ehemaligen
Heeresversuchsanstalt, dem größten technischen Denkmal Mecklenburg-Vorpommerns,
zu besichtigen. Alle anderen Gebäude sind zerstört oder nur noch als Rudimente
erkennbar. Im Eingangsbereich werden zwei Raketenköpfe gezeigt: Einer intakt,
der andere verbogen. Da ist das enge Beieinander von Fortschritt und Zerstörung
praktisch mit Händen zu greifen. Die Dauerausstellung im Erdgeschoss dokumentiert den Weg von
den Träumen der frühen Raketenpioniere bis zur systematischen Entwicklung der
ersten militärischen Großrakete in Peenemünde unter Leitung des genialen
Entwicklers und offenbar gewissenlosen Fantasten Wernher von Braun
(1912-1977).Als Student ist er zu sehen mit einer Versuchsrakete in der Hand.
Aus dem Modell wurde später die Weltweit erste Großrakete, die von Peenemünde
aus ins All startete. Und es wurden daraus mehr als 3000 „V2". Das V stand
für „Vergeltungswaffe“ Langstreckenraketen, die Tod und Zerstörung brachten. Die Schau zeigt aber auch das Leben der Zwangsarbeiter und
KZ-Häftlinge in der Anstalt. Welche Rolle haben Ingenieure wie von Braun
gespielt? ”, fragt Hampel. „Sie haben alles gesehen und können nicht sagen, sie
hätten von nichts gewusst. “ Wir danken für die eingegangene Spende
Herrn Dipl.Ing. Doletschek,
Wilhelm,Emil 113, 00 €
Herrn Dipl. med. Lenz, Michael 100,
00 €
Herrn Riedel, Hansgeorg 100,00 € Im Januar hatten Geburtstag
Herr Reinhard Dicke, Willich;
Herr Rainer Adam, Karlshagen; Frau Dr. Mechthild Wierer, Berlin;Herr
Christoph Beyer, Berlin; Herr Dr. Dieter Genthe, Bonn; Frau
Gisela Buchner, Nürnberg; Herr Thorge von Ostrowski, Tellingstedt
; Herr Norbert Nitzke, Revensdorf; Herr Frank Giesendorf, Berlin; Herr Hansgeorg Riedel, Braunschweig Im Februar hatten Geburtstag
Frau Ruth
Kraft-Bussenius, Berlin; Herr Wilhelm Doletschek, Salzgitter Herr
Klaus Schrader, Halberstadt; ; Herr Dieter Frenzel, Karlshagen; Frau Rike Riedel-Lückmann, Hintersee; Herr Axel Hungsberg, Nordhausen Im März haben Geburtstag
Frau
Waltraud Müller, Fassberg; Herr Jürgen Bergemann, Rehagen; Herr Lutz
Hübner, Karlshagen; Frau Dr. Rita Habicher, Berlin; Herr Dr.
Dieter Lange, Nübbel; Herr Joachim Saathoff, Karlshagen Herr
Adolf Frank, Hardthausen Der Vorstand möchte an die fällige Beitragszahlung erinnern. Da SEPA-Vordrucke noch nicht bedruckt werden können und daraus auch Kosten entstehen würden, bitten wir alle, die nicht dem Abbuchungsverfahren zugestimmt haben, auch ohne von uns beigelegten Vordruck den Beitrag zu überweisen. Es sollte auch jeder überprüfen ob er seine Beitragszahlung im Jahr 2013 durchgeführt hat. Herausgeber: Förderverein Peenemünde „Peenemünde - Geburtsort
der Raumfahrt" e.V., Anschrift:
Förderverein Peenemünde e. V. Waldstraße
03 17449 Karlshagen; Tel.: 038371/20106;
038371/20695 e-mail: huebner-l@t-online.de
Homepage: www.foerderverein-peenemuende.de Gestaltung:
Gestaltung: Lutz Hübner und Klaus Felgentreu, Karlshagen; Druck: „Druck-mit-uns“
Sperberhorst 6 22459 Hamburg Alle Rechte,
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oder Datenträger jeder Art und des auszugsweisen Nachdrucks, vorbehalten. Die
Vervielfältigung des Ganzen und von Teilen hieraus ist nicht gestattet, außer
nach Einwilligung. Strafbar macht sich, wer in anderen als den gesetzlich
zugelassenen Fällen ohne Einwilligung der/des Berechtigten ein Werk
vervielfältigt Bankverbindung:: Beitragskonto: IBAN: DE64150505000384000487 NOLADE21GRW Spendenkonto: IBAN:
DE60150505000384001432 NOLADE21GRW
Als Vorlage
für dieses Bild diente ein Prospekt der Hermann E. Sieger GmbH |