Botho Stüwe Ehrenmitglieder unseres Vereins Wir setzen im ersten
Infoblatt des Jahres 2010 unsere Vorstellung von Ehrenmitgliedern unseres
Vereins fort. Ein würdiger Höhepunkt
unserer Jahreshauptversammlung 2007 war die Auszeichnung von Botho Stüwe mit
der Urkunde als Ehrenmitglied im Förderverein Peenemünde für seine Verdienste bei
der Bewahrung des Wissens über das Werk Peenemünde-West, sowie der aktiven
Mitarbeit bei der Aufarbeitung der Geschichte der Luftwaffenerprobungsstelle
Peenemünde. Botho Stüwe ist seit
19.01.1993 Mitglied in unserem Verein. Er wurde am 18.12.1919 in
Berlin-Neukölln geboren. Nach Schulbesuch und Ingenieurstudium begann für ihn
1940 der Wehrdienst bei der Luftwaffe (Nachrichten). 1941 wurde er als
Ingenieursoldat zur Erprobungsstelle der Luftwaffe Peenemünde-West versetzt.
Dort war er bis April 1945 auf dem Gebiet der Fernlenktechnik, im Labor E4C/1,
tätig. Zwischenzeitlich erfüllte er 1942 Aufgaben bei der Erprobungsstelle
FOGGIA – E-Stelle Süd, Italien und in JESAU – E-Stelle Flugplatz Jesau,
Ostpreußen. Ende 1945 wurde er mit vielen anderen Spezialisten zum Flugplatz
Blexen, Nähe Bremerhaven, verlegt. Am 09. Mai 1945 erfolgte die Übergabe an
eine schottische Einheit. Alle Angehörigen der E-Stelle, darunter auch Botho
Stüwe, wurden in Drochtersen (bei Stade) interniert. Hier warteten die
ehemaligen Ingenieursoldaten auf ihre Entlassung in eine ungewisse Zukunft. Von
1947 bis zu seiner Pensionierung 1985 arbeitete Botho Stüwe als
Entwicklungsingenieur bei einem Großunternehmen der Elektroindustrie. Aktiv hat
er in der ehemaligen „Historischen Arbeitsgemeinschaft Peenemünde“ (HAP)
mitgearbeitet. Botho Stüwe hat in einem
interessanten Buch über Peenemünde-West die Entstehungsgeschichte der
Versuchstelle sowie die Entwicklungsgeschichte der vielen Geräte und
Waffensysteme geschildert. Eine wunderbare Ergänzung ist der 2003 erschienene
Bildband von ihm über Peenemünde West. Im Vorwort schreibt er u.a.: “Als nach
1990, durch die politischen Verhältnisse bedingt, - Peenemünde wieder in den
Blickpunkt der Weltöffentlichkeit treten konnte, setzte ein Tauziehen um die
Bedeutung und historische Einordnung Peenemündes aus der Zeit von 1937 bis 1945
ein. Die einen hätten es gern als
„Wiege der Raumfahrt“ deklariert. Andere, besonders die heute etablierte
Geschichtsbetrachtung, sieht darin ein weiteres dankenswertes Objekt der
Vergangenheitsbewältigung. Wer die bisherigen weiteren
Veröffentlichungen von Zeitzeugen, W. Dornberger: „V2, der Schuss ins Weltall“;
G. Reisig: „Raketenforschung in Deutschland“ und den Beitrag von M. Mayer:
„Versuchs- und Erprobungsstelle der Lw. Peenemünde-West/Usedom in Bd. 27, „Die
deutsche Luftfahrt“ hinzuzieht, der wird sicher zu dem Schluss kommen, dass
sich die Vergangenheit Peenemündes für vielfältige Darstellungen eignet, nur
nicht zu einem bevorzugten Objekt einer vergangenheitsbewältigenden
Gedenkstätte“. K. F. Information des Vereins Liebe Vereinsmitglieder und
Freunde unseres Vereins,
Leider klappt es nicht mit der Fahrt zu
den 26. Raumfahrttagen am Sonnabend nach Neubrandenburg.
Die Raumfahrtage finden erst am 06.11.2010 statt. Das ist für uns zu
spät. Wir werden aber traditionsgemäß den Samstag für einen interessanten Ausflug nutzen. K. F. Brief an das Kultusministerium
Anlage zum Brief an das
Kultusministerium
Geschichte und Gegenwart – 20 jähriges Jubiläum Das Jahr 2010 ist für unseren
Verein ein „Jubiläumsjahr“. Vor 20 Jahren, am 28. Juli
1990, begann mit der Gründung des „Neuen Historischen Vereins Peenemünde in
Vorpommern e. V.“, ein neues Kapitel der Aufarbeitung der Peenemünder
Geschichte. Dem voraus gegangen war das
Interesse einiger Angehöriger des ehemaligen Jagdfliegergeschwaders 9, hinter
die Geheimnisse von Peenemünde zu kommen. Stolperten sie doch fast täglich
jahrelang über Trümmer und Reste von Anlagen der Heeresversuchsanstalt
Peenemünde und der Erprobungsstelle der Luftwaffe Peenemünde – West. Darum nahm
der Gedanke immer mehr Gestalt an, interessierte Bürger des Kreises Wolgast für
die Erforschung der Peenemünder Geschichte zu gewinnen. Eine Annonce in der
Zeitung war schnell geschaltet. Das Echo übertraf alle Erwartungen. Am 28. Juli 1990 war es dann
so weit. In der Kaserne des JG 9 fand die Gründungsversammlung des „Neuen
Historischen Vereins“ statt. Es waren ca. 15 Teilnehmer bei der
Gründungsversammlung anwesend. Sie kamen aus Zinnowitz, Trassenheide, Koserow,
Wolgast und Karlshagen. Es begann eine intensive und immer interessanter
werdende Arbeit. Im Programm des Vereins wurden drei Zeitgebiete genannt:
Nach Aufhebung des
militärischen Sperrgebietes lud der Verein im Juli 1990 erstmals zur
Besichtigung des Peenemünder Geländes ein. Das Interesse war groß. Eigentlich
hatten viele Teilnehmer mehr erwartet. Es gab jedoch nur noch Fundamente,
Betontrümmer, kaputte Straßen und Betonflächen, die teilweise zugewachsen
waren. Erstes Ziel war natürlich der legendäre Prüfstand VII. Auch hier war
alles zugewachsen. Als erste Gruppe von Menschen standen Vereinsmitglieder nach
fast 40 Jahren fasziniert an der Stelle, wo am 03. Oktober 1942 der erste
Schuss in den Weltraum mit einer A 4 gelang. Heute steht an dieser Stelle ein
Gedenkstein. Die Begegnung mit der Vergangenheit hat damals alle tief
beeindruckt. Dann begann eine Zeit des intensiven Suchens nach Überresten eben
dieser Vergangenheit. Ein großer Helfer dabei war Reinhold Krüger. Dass heute
Teile der A 4 und der Fi 103 im HTM zu sehen sind, verdanken wir ihm und der
damaligen Gruppe von Mitgliedern unseres Vereins. Aber es wurden im Gelände
nicht nur Teile gefunden. Bürger, die in Peenemünde gearbeitet hatten, haben
dem Verein Unterlagen, Fotografien und was sehr wichtig war, sie haben über
ihre Tätigkeit in Peenemünde berichtet. Sie waren eine wichtige Quelle beim
Erfassen der Ereignisse der Peenemünder Zeit von 1936 bis 1945. Weil die Funde, Unterlagen,
Fotos, Filme, Sachzeugen und die gesammelten Kenntnisse der Peenemünder immer
umfangreicher wurden, suchten die Mitglieder des Vereins nach Möglichkeiten der
Ausstellung, also einen Raum. Die ersten Ergebnisse der intensiven
Vereinsarbeit sollten der Öffentlichkeit nicht vorenthalten werden.
Nach einigem Suchen half der
Zufall. Das Kraftwerk Peenemünde hatte 1990 seinen Betrieb eingestellt. Der
letzte Kraftwerksdirektor, Joachim Pahl, schlug die Bunkerwarte, die nun nicht
mehr gebraucht wurde, als kleines Museum vor. Ehemalige Peenemünder Kraftwerker
und ABM-Kräfte der Gemeinde Peenemünde gingen nun daran, die Bunkerwarte dafür
herzurichten. Gleichzeitig wurde von diesen Leuten ein Modell des Nordteils der
Insel Usedom gebaut. Die Mitglieder des „Neuen Historischen Vereins“
beschlossen einen gemeinsamen Verein zu gründen, der eine neue Etappe bei der
Aufarbeitung der Peenemünder Geschichte
einleiten sollte. Im Februar 1991 wurde dann der „Förderverein zum Aufbau eines
Historisch-Technischen Museum Peenemünde – Geburtsort der Raumfahrt“ gegründet.
Der „Neue Historische Verein Peenemünde in Vorpommern e. V.“ ging in diesen
Verein auf. In dem neuen Verein fanden sich viele Freunde und Helfer zusammen,
die nicht nur die Bunkerwarte zum Museum ausbauten, sondern ihr erste großes
Modell bauten – den Prüfstand VII, der heute noch im HTM zu sehen ist. Neue
Teile der A 4 wurden gefunden, so z. B. eine Nutzlastspitze der A 4 oder Teile
der Fi 103, ja sogar einen JU 188-Motor. Als Verein können wir heute
mit Stolz feststellen: Ohne uns würde es
das Museum Peenemünde nicht geben! Ausgehend von dieser
Feststellung werden wir auch in Zukunft darum kämpfen, dass die Peenemünder
Geschichte nicht nur einseitig aufgearbeitet wird. Wie schrieb Botho Stüwe in
seinem Nachwort in seinem Buch „Peenemünde West“: „Wie die Vergangenheit zeigt,
(auch die Gegenwart K. F.) ist es einer Reihe unserer Landsleute offenbar nicht
möglich, sich beim Thema Peenemünde zu einer objektiven, auch von informierten
Ausländern geübten Beurteilung durchzuringen. Im Gegenteil, je mehr Zeit
zwischen den damaligen Vorgängen in Peenemünde und der Gegenwart vergeht, um so
fanatischer wird von deutschen Politikern, Medien und selbsternannten
Pauschalverurteilern dagegen vorgegangen….Wie dem auch sei, ob zustimmend oder
ablehnend, ob idealisiert oder diskriminiert, solange der Sturm um den
Peenemünder Haken weht, mischt sich in sein Brausen für alle Zeiten – in
geschichtlicher Erinnerung – auch das Rauschen der ersten Raketentriebwerke,
mit denen hier das Tor zur modernen Raketentechnik aufgestoßen wurde“. K. F.
Ende 2009 hat uns Herr M.
Brauer, Projektleiter Technikmuseum Peenemünde, mitgeteilt, dass man auf einem
Acker bei Hillesheim Teile einer Fi 103 gefunden hat. Wie auf den Fotos
ersichtlich, handelt es sich um einen Tank. Er selbst hatte die Fundstelle
aufgesucht und die Bilder gemacht. Die Projektgruppe versucht nun, diese
restlichen Teile zu bekommen und hat sich an die entsprechenden Stellen
gewandt. Angeblich wurde die Fi 103
gleich nach ihrem Absturz von den umliegenden Einwohnern zerlegt und
verwertbare Teile mitgenommen. Nur der Tank und die Sprengladung blieben im
Krater. Nach einer Information von
Matthias Brauer Aktuelles aus Peenemünde Aus der Reihe „Peenemünder Hefte“ – Heft
Nr. 3 erschienen
Vor kurzem erschien Heft 3
unter dem Titel „Der Betrieb… kann mit Häftlingen durchgeführt werden“, Zwangsarbeit für
die Kriegsrakete. Hervorzuheben ist die
akribische Arbeit von Manfred Kanetzki (Mitarbeiter des HTM) zur Aufarbeitung
der Zwangsarbeit in Peenemünde. Seltsam
mutet es an, dass auf der Seite 27 das Jagdfliegergeschwader 9 und die 1.
Flottille der Volksmarine in Peenemünde mit Bild und Text in einem Heft über Zwangsarbeit
vom Verfasser des ersten Teils, Herrn Dr. Knopp, „gewürdigt“ werden. Im dritten Teil des Heftes
macht Dr. Wagner auf Seite 88 unten in einer Fußnote eine Bemerkung zu Botho
Stüwes Buch „Peenemünde West“. Dr. Wagner sollte das Buch von Botho Stüwe
lesen, dann würde er erkennen, was für eine Lücke Botho Stüwe geschlossen hat.
Dieses Buch, einschließlich des Bildbands dazu, ist nicht nur eine
hervorragende Dokumentation, sondern auch eine sehr gute Chronik der
Peenemünder Geschichte. In einem schließen wir uns Herrn Dr. Wagner an: „… das
die Erprobungsstelle der Luftwaffe ausgeklammert wurde“ nämlich im HTM. Es ist an der Zeit, dass
eines der nächsten Hefte sich mit den technischen Entwicklungen von Peenemünde
befassen muss. Die Darstellung und die Probleme um die Entwicklung z. B. der A
4 oder Fi 103, sowie anderer technischer Dinge in Peenemünde West würde sicher
viele Leser interessieren. Wir werden uns darum kümmern! K. F. Pressespiegel Ostseezeitung 23.01.10 HTM-Aufsichtsrat: Michallik übernimmt Vorsitz (OZ) - Peenemünde. Udo Michallik,
Staatssekretär im Bildungsministerium, wurde am Donnerstag in Schwerin zum
Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Historisch-Technisches Museum Peenemünde
GmbH (HTM) gewählt. Anke Teßnow von der Gemeindevertretung Peenemünde wurde als
Stellvertreterin berufen. Wie sie gestern weiter informierte, wird sich der
Aufsichtsrat mindestens viermal im Jahr treffen. „Dreimal in Schwerin, einmal
in Peenemünde.“ Dem Gremium gehören außerdem Dr. Jost Mediger, Staatssekretär
im Bildungsministerium, Carsten Pauler aus der Staatskanzlei und Frank Adam,
Abgeordneter aus Peenemünde, an. Bei der Konstituierung des Aufsichtsrates in
der Landeshauptstadt wurde Michael Gericke als Geschäftsführer der neuen GmbH
bestellt. „In der Runde wurde besonders Jörn Mothes gedankt, der die Umwandlung
des Eigenbetriebes in eine GmbH so zügig realisiert hat“, sagte Anke Teßnow. Ostseezeitung7. Januar 2010 Ausstellung über “Juden in Ostdeutschland” im HTM Peenemünde Im Kraftwerk – Historisch- Technisches Museum
Peenemünde: „ZWISCHEN BLEIBEN UNG GEHEN – JUDEN IN OSTDEUTSCHLAND 1945 bis
1956“ – Zehn Biographien Am 13.01.2010 wird um 15.00 Uhr im Kraftwerk
Peenemünde die Ausstellung „Zwischen Bleiben und Gehen – Juden in
Ostdeutschland 1945 – 1956“ eröffnet. Die wenigen überlebenden Juden in der
sowjetischen Besatzungszone Deutschlands und im sowjetischen Sektor Berlins
gerieten bald nach ihrer Befreiung zwischen die Fronten des Kalten Krieges.
Wurde ihnen schon wegen der Tatsachen, dass sie während der
nationalsozialistischen Verfolgung überlebt hatten, häufig mit Misstrauen
begegnet, so erschienen sie durch ihre Forderung nach Entschädigung, ihr
Eintreten für den Staat Israel oder auch nur durch ihre „bürgerliche
Lebensweise“ in den Augen der sowjetischen Besatzungsmacht und der SED- Führung
als fremde oder sogar „feindliche Elemente“. M. Gericke Wir danken für Spenden Herrn
Hansgeorg Riedel 100,00.€
Frau
Maria Klar 50,00
€
Als neues
Mitglied in unserem Verein begrüßen wir recht herzlich Herrn
Peter Riedel
Im Januar hatten Geburtstag
Herr Rainer Adam, Karlshagen; Frau Römpagel
Brigitte, Karlshagen; Frau Dr.
Mechthild Wierer, Berlin; Herr Christoph Beyer, Berlin; Herr Dr. Dieter
Genthe, Bonn; Herr Thorge von Ostrowski, Tellingstedt ; Herr Ernst Kütbach, Köln Herr Norbert Nitzke, Revensdorf;
Herr Frank Giesendorf, Berlin; Herr Hansgeorg Riedel, Braunschweig Im Februar hatten Geburtstag
Frau Ruth Kraft-Bussenius,
Berlin; Herr Wilhelm Doletschek, Salzgitter; ; Frau Rike Riedel-Lückmann, Hintersee; Herr Dieter Frenzel,
Karlshagen; Im März haben Geburtstag
Frau Waltraud Müller,
Fassberg; Herr Jürgen Bergemann, Rehagen; Frau Liselore Bethge,
Helmstedt; Herr Lutz Hübner, Karlshagen; Frau Dr. Rita Habicher,
Berlin; Herr Dr. Dieter Lange,
Nübbel; Herr Joachim Saathoff, Karlshagen, Herr Adolf Frank,
Hardthausen
Herausgeber: Verein zur ,,Förderung und Aufbau eines Historisch-Technischen Museums
Peenemünde -Geburtsort der Raumfahrt" e.V., Peenemünde Anschrift: Förderverein Peenemünde e.
V. Waldstraße 03 17449 Karlshagen; Tel.: 038371/20106;
038371/20695 e-mail: lutz-huebi@gmx.de Homepage: www.foerderverein-peenemuende.de Gestaltung: Gestaltung: Lutz Hübner
und Klaus Felgentreu, Karlshagen; Druck: Printing Point e.k. Wiesbaden Alte Rechte, einschließlich
Fotokopie, Mikrokopie, Verfilmung, Wiedergabe durch Bild-, Ton- oder
Datenträger jeder Art und des auszugsweisen Nachdrucks, vorbehalten. Die
Vervielfältigung des Ganzen und von Teilen hieraus ist nicht gestattet, außer
nach Einwilligung. Strafbar macht sich, wer in anderen als den gesetzlich
zugelassenen Fällen ohne Einwilligung der/des Berechtigten ein Werk
vervielfältigt Bankverbindung:: Beitragskonto: 384 000 487;
Spendenkonto: 384 001 432
Bankleitzahl: 150 505 00 Bank: Sparkasse Vorpommern Raumtransport – Wie weiter? Am 08. Februar 2010 hob die
Raumfähre „Endeavour“ zum letzten Nachtstart in Richtung der internationalen
Raumstation ISS ab. Sie führte das neue Modul „Tranquility“ mit, mit der
Aussichtsplattform „Cupola“. Von der Aussichtsplattform haben die Astronauten durch
sieben Fenster einen Panoramablick auf die Erde, die Station und auf das
Weltall. Mit der Installation des neuen Moduls sind etwa 90 Prozent der ISS
komplett.
Die NASA will bis Ende des
Jahres ihre Raumfähren einmotten. Was folgt dann? Der amerikanische Präsident
Obama hat vor kurzem die Finanzen für die amerikanische Raumfahrt gekürzt. Dann
werden wohl amerikanische Astronauten in Zukunft mit russischen Raumschiffen
fliegen müssen oder hilft da „Ares 1“? In der Zeitschrift „Raumfahrt
Concret“ machte Hartmut E. Sänger dazu eine interessante Bemerkung: „…und auch Ares 1 würde seine Nutzlast
keineswegs billiger als das Shuttle transportieren. Der gerade durchgeführte
Demonstrationsflug einer Ares X war dabei eine reine Werbeveranstaltung. In der
Unterstufe steckte ein originales Shuttlebooster, Oberstufe und Kapsel waren
Attrappen und die Flugsoftware von einer Atlasrakete geborgt. Der
Landefallschirm, die einzige Neuentwicklung, aber versagte.“ Was
macht nun der Konkurrent Europa (und Deutschland)? Europa kann auf das
erfolgreichste Trägersystem der Welt, die „Ariane“ bauen. So hat z. B. die
Ariane von 269 kommerziellen Satelliten, die derzeit im All sind, 133 davon
platziert. Die Ariane 5 transportiert ebenso wissenschaftliche wie hoheitliche
Satelliten in den Weltraum wie Nutzlasten zur ISS. Ziel muss es mit
Unterstützung der Politik sein, Europas Position im Wettbewerb langfristig zu
erhalten und Europas unabhängigen Zugang zum Weltraum zu sichern. Da ist der
Weg zum Mond für Deutschland eine neue Herausforderung. Klaus-Peter Willsch, MdB,
Vorsitzender der Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt des Deutschen
Bundestages, sagte dazu: „Mit einer
solchen Mission könnte Deutschland seine wissenschaftliche Exzellenz, seine
hohe technologische Leistungsfähigkeit und seine Bereitschaft unter Beweis
stellen, als gestaltende Kraft an internationalen Explorationsaktivitäten
mitzuwirken.“ (RC 59/60 S. 6) K. F. |