Der Vorstand informiert
Am 19.01.2018 fand im HTM unsere erste Vorstandssitzung statt. Beraten wurde:
Vom Termin her kann sich jetzt jeder darauf einstellen.
3.
Am 22. Februar 2018 fand ein Treffen mit dem Chefredakteur der Zeitschrift Raumfahrt Concret (RC) statt. Herausgeber dieser
Zeitschrift ist die „Initiative 2000 plus e. V.“. Es ging um Absprachen der Teilnahme unseres Vereins an
den jährlichen Raumfahrttagen in M-V.
Klaus
Felgentreu
Das
schwierige Erbe von Peenemünde (Teil V) In
einem weiteren Schwerpunkt ihrer Bachelorarbeit (Abgabedatum
19.08.2010) untersucht Frau Wilke die derzeitige Ausstellung im HTM. Ich
gehe davon aus, dass der überwiegende Teil unserer Mitglieder
die Ausstellung kennt. Darum ist es interessant für uns, wie
Frau Wilke die Ausstellung einschätzt. Sie hat sich in ihrer
Arbeit vier Schwerpunkte gesetzt: Geschichte
der Rakete Aus
der A4 wird die V2 Das
Erbe von Peenemünde Wernher
von Braun im Schrank Zu
1. Die
Geschichte der Rakete Foto:
L. Hübner Foto:
L. Hübner Sie führt aus: „Die Ausstellung arbeitet museumspädagogisch mit verschiedenen Ebenen, so sind verschiedenen Exponate in den Boden eingelassen, und Texttafeln sind in Raketenmodelle integriert. So weiß der Besucher, auch ohne den Text zu lesen, dass es sich um die ersten Raketen handelt.“
Vergessen hat Frau Wilke, dass im ersten Raum versucht wird, mit überdimensionalen Bildern und Filmen die A4 einzig als Waffe darzustellen, unter dem Thema „Anfang und Ende der Parabel“. Sie stellt fest, dass das Buch von Hermann Oberth „Die Rakete zu den Planetenräumen“ eine wissenschaftliche Arbeit über die Flüssigkeitsrakete darstellt. Sie schreibt: „Dieses Buch weckte bei Wernher von Braun die Faszination für die Raketen und gab seinem Leben die entscheidende Perspektive. Die führenden Wissenschaftler in Deutschland werden nun auch in der in der Ausstellung vorgestellt…Rudolf Nebel und Hermann Oberth gründeten den Verein für Raumschifffahrt…In Berlin (Raketenflugplatz Berlin-Reinickendorf) führten Wernher von Braun und Klaus Riedel das Werk von Hermann Oberth fort. Weichenstellung für die Zukunft der Raketenforschung in Deutschland war, dass das Militär Interesse an den Raketen entwickelte. Die Entwicklung der Rakete bot sich für die Reichswehr als neue Technik an, um die Verbote des Versailler Vertrags legal zu umgehen. Im nächsten Ausstellungsraum wird daher der Eingriff der Armee in die Raketenforschung gezeigt, allerdings ohne auf den historischen Kontext hinzuweisen. Die zentrale Frage der Entwicklung der deutschen Raketenforschung war: Wie konnte aus den vereinzelten Raketenforschern ein großes Forschungszentrum entstehen und warum in Peenemünde? Viele Originaldokumente zeigen, wie die Raketenpioniere in den Dienst der Armee traten und die Entwicklung der Rakete zur Waffe begann.“
Zu 2. Aus der A4 wird die V2 Im nächsten Ausstellungsraum sieht Frau Wilke die Darstellung der Aufnahme der Forschung in Peenemünde. Sie schreibt: „Dieser dritte Raum wird ganz der Technik gewidmet, es ist auch der einzige Raum, der in Einzelheiten auf die technische Innovation eingeht. In der Ausstellung werden die (technischen) Probleme mit Bildern und Exponaten verdeutlicht. Wissenschaftliche Dokumente und Protokolle zeigen die technische Leistung, die in Peenemünde vollbracht wurde. Deutlich wird auch, dass verschiedene Teams in Peenemünde gearbeitet haben, um einzelne technische Probleme zu lösen. Wernher von Braun holte Wissenschaftler aus deutschen Hochschulen. Wie Walter Thiel (Triebwerk)…oder Rudolf Hermann (Windkanal). Wichtiger als eine Einleitung in die technischen Probleme ist hier die Aussage, dass nicht erfunden, sondern mit großem Mitteleinsatz entwickelt wurde. Die Fülle der hinterlassenen Akten verdeutlicht den Versuchs- Entwicklungscharakter, den diese Arbeit für das Heereswaffenamt besaß. Die Ausstellung zeigt ein Modell des Prüfstands VII, der das Vorbild für andere Raketenforschungszentren wie Cap Canaveral in den USA wurde. So demonstriert das Modell die technologische Innovation, die für die weltweite Entwicklung der Raketen an diesem Ort geleistet wurde. Karten von Peenemünde verdeutlichen die Größe der Anlage und die verschiedenen Standorte von Forschungseinrichtungen… Nach dem erfolgreichen Start der A4 am 3. Oktober 1942 setzte das Regime Hoffnungen auf die Rakete. Hitler ordnete an, die A4 in Serienproduktion herzustellen…Propagandaminister Goebbels führte den Begriff V2 ein. Die Veränderung des Namens der A4 wird in der Ausstellung durch Zeitungsartikel und Propagandareden gezeigt. Mit der Darstellung der Serienproduktion rückt die Ausstellung die Opfer in den Blick. Eingeleitet wird der vierte Ausstellungsraum mit dem britischen Luftangriff auf Peenemünde 1943. Seine Zerstörungen waren ursächlich für die Verlagerung der Massenproduktion in die Stollen von Nordhausen unter Ausnutzung von Häftlingen aus dem KZ Buchenwald. Dieser Teil übernimmt die Gedenkstättenfunktion; er dokumentiert ausführlich das Schicksal und die Opfer unter den Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen“. (So auch Erichsen) Soweit zu den, von Frau Wilke, gesetzten Schwerpunkten in ihrer Arbeit. Punkt 3 und 4 möchte ich im nächsten Infoblatt behandeln. kf
Die Wurzeln der Raumfahrt – Rüstung auf dem Prüfstand (Teil IV)
Weiter setzt sich Herr Dr.-Ing. Wernicke (Vereinsmitglied) mit dem Werk von Dr. Philipp Aumann (Kurator des HTM), Rüstung auf dem Prüfstand, auseinander. Es geht weiterhin um der Entwicklung der Flüssigkeitsrakete in Kummersdorf. Herr Wernicke stellt fest: Es ist zu bezweifeln, dass das HWA im Fall des Fehlschlags der Raketenvorführung auf Borkum in der Lage gewesen wäre, die Kosten für das Raketenprogramm weiterhin zu rechtfertigen, zumal kurz darauf – im März 1935 – die Reichswehr mit der neu gegründeten „Luftwaffe“ zur „Wehrmacht“ fusioniert wurde. Die NS-Führung, insbesondere Hitler selbst, beurteilte das Raketenprojekt mindestens bis Anfang 1939 skeptisch, wie der Autor bestätigt (S. 60). Es handelt sich also eher um ein eigeninitiatives Projekt des Heeres im Zuge seiner Rollenkonkurrenz gegenüber der von der NS-Führung favorisierten Luftwaffe. Die NS-Militäraktionen, die in den Zweiten Weltkrieg mündeten, gingen in ihrer Planung von hochbeweglichen „Blitzkriegen“ aus, mit dem Schwerpunkt auf Luftwaffe und Panzertruppen. Erst ab 1943 erhielt die Rakete A4 als „Vergeltungswaffe 2“ (V2) höchste Dringlichkeit, als der Krieg für Deutschland bereits de facto verloren war. Die NS-Führung nutzte die „V-Waffen“ (Flügelbombe V1 und Rakete V2) als Propagandaobjekte, sogenannte „Wunderwaffen“, die der Bevölkerung die Chance auf ein siegreiches Kriegsende vortäuschen sollten… Die tatsächliche militärische Bedeutung der V2-Rakete war eher gering… die Zerstörungswirkung der Bombenangriffe erheblich größer, infolge gleichmäßigerer Flächenverteilung der Spreng- und Brandstoffe. Der Autor (Aumann) beschreibt die „Paris-Kanone“ des Ersten Weltkriegs, die mit der Schussweite 130 km nur als Terrorwaffe gegen die Bevölkerung eingesetzt wurde, ohne Absicht eines taktischen Vorteils; er zieht die Parallele zum Einsatz der V-Waffen (S. 35-37). Hier ist anzumerken: Die Terrorwaffen V1 und V2 des NS-Systems waren prinzipiell auf dem Stand der Paris-Kanone stehen geblieben – breit streuende Zufallstreffer von Sprengladungen gegen Städte. Gegenüber diesem Stand waren die alliierten Städtebombardierungen mit wissenschaftlichen Methoden daraufhin weiterentwickelt worden, möglichst kostengünstig möglichst viele Zivilisten zu töten, durch gezielte Auslösung von Großfeuern, die dann in großflächige Feuerstürme ohne Überlebende ihre Höhepunkte fanden. Es handelt sich um eine Variante des industriellen Massenmords, ….
Der Autor zitiert eine im sprachlichen Stil der NS-Propaganda gehaltene Denkschrift Dornbergers aus dem Jahr 1944 („… dem Deutschen Volk Waffen von einmaliger Bedeutung im Krieg gegeben…“, S. 56) als vermeintlichen Beleg, dass „die Rakete immer mehr zu einer letzten Hoffnung wurde, den tatsächlich aussichtslosen Totalen Krieg doch noch zu drehen“ (S. 56). Ohne die Rolle des Berufssoldaten Dornberger beschönigen zu wollen: 1944 hatte der SS-Führer Heinrich Himmler das V2-Projekt an sich gezogen. Im März jenes Jahres wurden von Braun und zwei weitere Projektmitarbeiter von der Gestapo verhaftet, unter dem Vorwurf der Sabotage. Die V2 befand sich in der Massenproduktion, war aber nicht fertig entwickelt und zeigte schwerwiegende Zuverlässigkeitsmängel (u. a. Luftzerleger kurz vor dem Einschlag), deren Ursachen unklar waren. Konnte Dornberger als Projektleiter in dieser kritischen Situation anderes als jubelnde Propagandafloskeln niederschreiben, sofern ihm sein Leben lieb war? Welchen historischen Belegwert hat also dieses Dokument für seine tatsächliche Denk- und Handlungsweise? Unstrittig war, wie der Autor feststellte, dass führende Köpfe zur HWA abwanderten, Außenaufträge aus dem HWA blieben aus, und die Raketenentwicklung war generell dem Geheimschutz unterworfen worden. Entgegen den Werbeaussagen der privaten Gruppen (z. B. S.67) bestanden in jenen Jahren keinerlei zukunftsträchtige zivile Marktchancen für Flüssigkeitsraketen; sie bestehen – in Form kommerzieller Raumfahrtträger – erst seit Ende des Kalten Krieges, doch beruht ihre heutige Wirtschaftlichkeit auf der Verwertung früherer steuerfinanzierter Ergebnisse aus der Militärtechnik. Im Weiteren setzt sich Herr Wernicke mit dem „Militärisch-industriell-akademisch-politischen Komplex“ auseinander. Aber dazu mehr im nächsten Infoblatt. kf
Nachruf zum 100. Geburtstag von Krafft Arnold Ehricke
Aus diesem Anlass fand am 25. März 2017 in München eine Konferenz zum „Hundertsten“ des Deutsch-Amerikanischen Raumfahrtpioniers, Krafft Arnold Ehricke, statt. Ich finde es wichtig, dass wir uns an Ehricke erinnern, weil er wie Wernher von Braun, ein rastloser Verfechter, Propagandist, Förderer und Vordenker der Weltraumforschung war. Marsha Freemann, eine amerikanische Journalistin, hat in ihrem Buch „HIN ZU NEUEN WELTEN – DIE GESCHICHTE DER DEUTSCHEN RAUMFAHRTPIONIERE“ Krafft A. Ehricke ein bleibendes Denkmal gesetzt.
Sie beginnt ihre Ausführung mit einem Zitat von Ehricke: „Wissen ist das wichtigste Werkzeug von morgen…Das Leben für die Wissenschaft ist das spannendste und aufregendste Leben, das man sich vorstellen kann. Durch Forschen und Entdecken leistet man einen Beitrag für die Menschheit, denn man begreift einen Ausschnitt von der Arbeitsweise der Natur, den man weder selbst noch irgendjemand anderes vorher verstanden hatte.“ Diese seine Worte sind typisch für Krafft A. Ehricke. Er war einer der beeindruckendsten Menschen dieses Jahrhunderts. Den Fußstapfen seines geistigen Ziehvaters Hermann Oberth folgend, widmete er sich ganz der Astronautik, die er zu einer Perspektive ausweitete, wonach die Menschheit nicht nur Erde und Mond erkunden, sondern das ganze Sonnensystem besiedeln könnte. Am 24. März 1917 wurde Krafft Ehricke in Berlin geboren. Im Alter von 12 Jahren sah er Fritz Langs Film „Frau im Mond“, der ihn so beeindruckte, dass er ihn sich wohl ein Dutzend Mal anschaute. Der Film brachte ihm eine „technologische Erleuchtung“ und sollte seinem weiteren Leben die Richtung weisen. 1941 wurde er als Kommandant einer Panzergruppe an die Ostfront verlegt. Zwei raketentechnische Patente, die er zuvor angemeldet hatte, erweckten aber bald die Aufmerksamkeit der Armeedienststellen, so dass er 1942 von der Front weg nach Peenemünde abkommandiert wurde. Über seine Arbeit in Peenemünde bemerkte Ehricke: „Ich wurde Dr. Walter Thiel, dem Leiter der Entwicklungsabteilung für Strahltriebwerke, zugeteilt. Aber ich war nicht sehr darauf erpicht, mich auf einem gepolsterten Bürostuhl niederzulassen. Daher bin ich Dr. von Braun und Dr. Thiel für immer dankbar, dass sie mich davor bewahrt haben. Sie gaben mir zunächst die Gelegenheit, mit einem Universalschraubenzieher auf dem Teststand zu arbeiten“.
Nach dem Krieg gehörte er aber nicht zu der ersten Gruppe von Raketenspezialisten, welche in die USA kamen, da er seine Frau in den Kriegswirren verloren hatte. Als er sie in Berlin gefunden hatte, reiste er 1947 in die USA nach. Er übernahm in Fort Bliss die Aufgabe, Fachleute aus dem US-Militär und der Industrie mit Fragen der deutschen Raketenentwicklung und speziell mit der V-2 vertraut zu machen. Außerdem betrieb er theoretische Studien. Später wurde er Leiter der Abteilung für Gasdynamik im Redstone-Arsenal, dem Testgelände der Armee. Er arbeitete an der Verbesserung des Staustrahlantriebs im Überschallbereich und besonderen Fragen der Wärmeübertragung. Aber Krafft Ehricke fühlte sich zunehmend unwohl in Huntsville und war vor allem unbefriedigt mit von Brauns konservativer Technikauffassung. Er wechselte in die entstehende Rüstungs- und Luftfahrtindustrie. 1957 veröffentlichte er eine Anthropologie des Raumflugs, worin er philosophische Betrachtungen über die Aufgabe des Menschen im Weltall anstellte. Er fasste seine Philosophie der Weltraumfahrt in drei Grundsätze zusammen: Erster
Grundsatz: Niemand
und nichts setzt dem Menschen unter den Naturgesetzen des Universums
irgendwelche Grenzen, außer der Mensch selbst. Um seine grundsätzlichen Ansichten zu verdeutlichen, prägte Ehricke in den 60er Jahren den Begriff des Extraterrestrischen Imperativs. Im Mittelpunkt seiner Überlegungen steht der Unterschied zwischen „Vermehrung“ und „Wachstum“. Als Krafft Ehricke seinen Kampf mit der Leukämie verlor und am 11. Dezember 1984 starb, schrieb Keay Davidson von der „Los Angeles Times“ über ihn: „Er
war ein warmherziger, schlagfertiger Mann von tadellosen Manieren. Soweit zu Auszügen aus dem Buch von Marsha Freeman, erschienen im Dr. Böttger Verlags GmbH 1995, Wiesbaden, ISBN 3-925725-22-9. kf Pressespiegel
In der Zeitschrift „technikforum“ des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) erschienen Ende 2017 in einem Artikel über die Zukunft der Raumfahrt Aussagen über die Deutschen und Europäischen Raumfahrtaktivitäten. Dr. Gerd Gruppe, vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), äußerte sich dazu. Er ist seit 2011 Mitglied des Vorstandes.
Er schreibt u. a.: „Ein neues Projekt ist der Umweltsatellit MERLIN, der in Zusammenarbeit mit Frankreich im Jahr 2021 gestartet wird. Ziel dieses Projektes ist es, den Methangehalt in der Erdatmosphäre zu bestimmen.
Die ESA stellt der NASA für zukünftige Mondflüge das Service-Modul für das sogenannte „Multi Purpose Crew Vehicle“ zur Verfügung. Zwei Missionen – 2020 unbemannt und 2021 bemannt – sind bisher von der NASA geplant. Ein weiteres Projekt ist das sich im Aufbau befindlichen Satelliten – Navigation - Programm Galileo. Die volle Funktionsfähigkeit mit insgesamt 22 Satelliten ist für das Jahr 2020 vorgesehen. Für die ferne Zukunft sind unbemannte Landungen auf dem Mars geplant mit der Absicht, Bodenproben zur Erde zurück zu führen.
Frankfurter Allgemeine 06.01.18 John Young: Erfahrenster NASA-Astronaut gestorben Mit 87 Jahren ist der amerikanische Astronaut John Young am 06.01.18 in Houston an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben. Dies teilte die amerikanische Luftfahrtbehörde NASA mit. Young war einer von nur zwölf Menschen, die je die Oberfläche des Monds betraten. Zudem befehligte er den ersten Flug eines Spaceshuttles und stellte mit „Apollo 10“ einen bis heute gültigen Geschwindigkeitsrekord für ein bemanntes Fahrzeug auf. Seine Karriere bei der NASA begann Young, zuvor Testpilot der amerikanischen Marine, im Jahr 1962. Gemeinsam mit Virgil Grissom bestritt er drei Jahre später den ersten Zwei-Mann-Flug der Raumfahrtgesellschaft. Beim Jungfernflug des Spaceshuttles Columbia im April 1981 war Young als Kommandant mit an Bord. Er ist der einzige Pilot, der vier verschiedene Raumfahrzeuge gesteuert hat.
Nach sechs Flügen ins Weltall und über vier Jahrzehnten im Dienst der Nasa war Young im Jahr 2004 in den Ruhestand gegangen. Er hatte als einziger amerikanischer Astronaut an allen drei Weltraumprogrammen der NASA – Gemini, Apollo und Spaceshuttle – teilgenommen. Als Kommandant von „Apollo 16“ verbrachte Young im April 1972 drei Nächte auf der Mondoberfläche. „Der Mond ist ein netter Platz“, beschrieb der Astronaut damals lakonisch seinen Aufenthalt.
Ostsee-Zeitung 06.02.18 Sauerstoffwerk: Abriss beschlossen Gemeindevertretung stimmt mehrheitlich für Rückbau der Ruine aus der Nazizeit / Denkmalschutzbehörde kündigt Widerspruch an / Land will über künftige Nutzung verhandeln
Eine Ruine soll weg: Mit einer Gegenstimme hat sich die Peenemünder Gemeindevertretung mehrheitlich für den Abriss des ehemaligen Sauerstoffwerks ausgesprochen. Mit der Planung soll begonnen werden, wenn die Finanzierung gesichert ist. Das könnte aber der Knackpunkt werden. Die Denkmalschutzbehörde hat bereits angekündigt, dem Beschluss nicht zu folgen. Wenn Schwerin für den Abriss kein Geld gibt, dürfte es für die Kommune allein aussichtslos sein.
Passiert ist aber in den Jahren nichts. Stattdessen gehen von der 73 Meter langen Ruine in der Hauptstraße sowohl für die Anlieger als auch für die Allgemeinheit Gefahren durch herabfallende Gebäudeteile aus. Von Jahr zu Jahr wird es gefährlicher“, betont Barthelmes, der etwa 100 Meter vom Sauerstoffwerk entfernt wohnt. Fragen sie mal die Nachbarn, wer sich da alles rumtreibt. Das ist zum Abenteuerspielplatz geworden. Mit dem Beschluss wollten wir endlich ein Zeichen setzen. So kann es auf keinen Fall weitergehen, sagt der Bürgermeister. Vor der Abstimmung hatte sich Michael Gericke, Geschäftsführer des Historisch-Technischen Museums (HTM) Peenemünde, mit Verweis auf die Bedeutung des Bauwerks gegen den Abriss ausgesprochen. Das Sauerstoffwerk ist eine von 20 Stationen der Peenemünder Denkmal-Landschaft. Für den Erhalt der Ruine spricht sich auch Axel Kopsch vom Förderverein Technikmuseum Wernher von Braun aus. Er nimmt das Land in die Pflicht, Mittel bereitzustellen, um das Denkmal zu erhalten. Für den Abriss dürfte es keinen Cent geben, wie Henning Lipski, Sprecher des Bildungsministeriums, gestern mitteilt. Das Ministerium fördert keine Bauprojekte. Es handelt sich um einen Grundsatzbeschluss, dem nun ein baurechtliches Verfahren folgen muss. Dieses Verfahren wird Gelegenheit geben, weitere Gespräche zum Erhalt und zur zukünftigen Nutzung des Sauerstoffwerkes zu führen, so der Sprecher. Für Rainer Barthelmes ist bei der Diskussion um das Bauwerk die Aussage, dass das Sauerstoffwerk von großer internationaler historischer Bedeutung ist, verlogen, denn dann muss man auch was für den Erhalt tun. Ist der Rückbau aus rechtlichen oder finanziellen Gründen allerdings nicht durchführbar, beabsichtigt die Gemeinde, das Sauerstoffwerk zu veräußern. Wir wollen weitere finanzielle Belastungen vermeiden, begründet Barthelmes den Plan B. Ist das im Sinne des Landes? Sprecher Lipski: Peenemünde ist ein wichtiger Ort für die Erinnerung und Aufarbeitung der Geschichte des Nationalsozialismus. Wegen der großen Herausforderungen, die damit für die Gemeinde Peenemünde verbunden sind, unterstützt das Land die Gemeinde seit Jahren mit hohen Summen. Allein für Investitionen im Museum und das Umfeld sind 15 Millionen Euro geflossen. Ziel ist es, die Dauerausstellung unter Einbeziehung des wissenschaftlichen Beirates neu zu gestalten. Auch dafür werden Investitionen in Millionenhöhe notwendig sein. In diesem Zusammenhang muss auch die Entscheidung der Gemeinde zum Sauerstoffwerk bewertet werden.
05.02.2018, dpa Museum Peenemünde ist Mitglied der "Liberation Route Europe"D Die Versuchsanstalten Peenemünde waren nach Angaben des Museums von 1936 bis 1945 das größte militärische Forschungszentrum Europas. Bis zu 12 000 Menschen gleichzeitig arbeiteten im hermetisch abgeschlossenen Norden der Insel Usedom an neuartigen Waffensystemen, wie den V2-Raketen. Als Terrorwaffen gegen die Zivilbevölkerung konzipiert und größtenteils von Zwangsarbeitern gefertigt, gelangten sie ab 1944 als "Vergeltungswaffen" zum Einsatz im Zweiten Weltkrieg.
Ostsee-Zeitung 25.11.17 Schwache Saison für die Vogelfänger auf der Oie
Die Touri-Saison ist vorbei; kein Schiffsverkehr mehr zum Helgoland der Ostsee. Und auch auf der Insel wurde der Schalter auf Winterbetrieb umgelegt. Schon nachmittags huscht jetzt etwa alle fünf Sekunden der Lichtkegel des alten Leuchtturms über das Eiland - manchmal durch dicken Nebel, manchmal bei Sturm, ganz selten nur noch bei klarem Himmel. Es ist einsam geworden auf der Greifswalder Oie. Schon Anfang November haben die letzten Vogelfänger die Insel verlassen, denn auch die Saison der Herbstberingung ist vorbei. „Es war leider keine ertragreiche Zeit“, sagt Stella Klasan, die hauptamtliche Leiterin der Biologischen Station des Vereins Jordsand „Zum Schutz der Seevögel und der Natur auf der Oie“. „Wir haben etwa nur 80 Prozent des üblichen Durchschnitts an Vögeln beringen können“, sagt sie. Als Grund nennt die 28-Jährige extrem ungünstige Witterungsbedingungen für den Vogelzug im Bereich der südlichen Ostsee. Vor allem der vorherrschend südwestliche (Gegen-)Wind hinderte viele Kleinvögel am normalen Herbstzug. Dennoch gilt die Boddeninsel auch in diesem Jahr als fangstärkste Vogelberingungsstation Deutschlands. Jährlich werden etwa 25000 (vorrangig Sing-) Vögel mit speziellen Netzen gefangen, beringt, vermessen und wieder freigelassen. Das ist auch ein europäischer Spitzenwert. Vor wenigen Tagen hat Stella Klasan ihre beiden Mitarbeiterinnen, die ein freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ) auf der Oie absolvieren, nach Hause geschickt. Jetzt und in den kommenden Wochen ist sie allein auf der Station. Einsamkeit? – „Kein Problem für die junge Frau. Ich bin hier gern allein und kann ein bisschen Ruhe auch gut gebrauchen“, sagt die studierte Forstwissenschaftlerin. Es sei eine lange und anstrengende Saison gewesen und täglich zehn bis zwölf Leute auf Trab zu halten, die Touristen zu betreuen oder die Ver- und Entsorgung zu organisieren, sei auch kein Zuckerschlecken. „Außerdem wäre es nicht so, dass es jetzt nichts mehr zu tun gäbe. Da ist der ganze Bürokram“, sagt sie, die Jahresberichte sind zu schreiben und dann möchte ich auch endlich mal wieder ein Buch lesen. Darüber hinaus gebe es neben dem Heizen, dem (vegetarischen) Essenkochen oder Holzmachen auch Routinevorgänge, die in aller Regelmäßigkeit durchgeführt werden müssen. Dazu zählt der tägliche Inselrundgang, bei dem auch die Schafherde kontrolliert werden muss. Wir haben jetzt deutlich über 100 Rauwollige Pommersche Landschafe auf der Insel - einige Mäuler mehr als sonst, aber es ist genügend Vegetation für sie vorhanden und die soll kurzgehalten werden. Ich muss aber dann und wann Hilfe leisten, weil sich einige Tiere manchmal im Unterholz einklemmen. Zu weiteren Aufgaben zählt wöchentlich die Wasservogelzählung im Umfeld der Oie. Auch kam die Robbenzählung hinzu. Vor allen Dingen in den Wintermonaten halten sich in der Nähe der Greifswalder Oie viele Kegelrobben auf. Am 15. Dezember 2016 wurden auf der Oie bei fast spiegelglatter See 63 Kegelrobben in Inselnähe gezählt. Stella Klasan ist gespannt, wie sich der Bestand der Robben weiter entwickeln wird. Im Haus, dem Inselhof, hat sie auch einiges vor. „Wir müssen immer wieder renovieren, eine gewisse Werterhaltung durchführen“, sagt sie. Einige Räume werde ich neu streichen, bei anderen ist auch ein Großreinemachen notwendig. Sollte es übrigens doch einmal für die in Cottbus geborene Frau einsam werden, dann sind da immer noch die Männer des Rettungskreuzers Eugen in der Nachbarschaft. Die laden mich manchmal zum Kaffee ein und wenn ich Lust habe, backe ich auch mal einen Kuchen und bringe den rüber, um mich selbst einzuladen. Vor dem kommenden Winter hat Stella Klasan keine Bange. Einige Wochen mit Eis und Schnee hier auf der Insel, das wäre wirklich schön, sagt sie. Aber er sollte nicht so spät kommen und nicht so lange bleiben. Grund: Am 15. März beginnt die Vogelberingung des Frühjahrszuges, da sehnt sich dann alles wieder nach den wärmenden Strahlen der Sonne. Von Stephan Brümmer
Neue Sonderausstellung: Vernichtender Fortschritt – Serienfertigung und Kriegseinsatz der Peenemünder „Vergeltungswaffen“ Vom 22. Februar 2018 bis 13. Januar 2019 im Historisch-Technischen Museums Peenemünde In den Peenemünder Versuchsanstalten wurden zwischen 1938 und 1945 die automatische Flugbombe „Fi 103“ erprobt und die weltweit erste militärische Großrakete „Aggregat 4“
Die Fertigung und der Einsatz dieser Waffen waren das Ende eines längeren Prozesses, einer Rüstungseskalation, die die Logik des gesamten modernen technischen Krieges bestimmte und in totalen Waffen wie der deutschen Rakete und der amerikanischen Atombombe ihren Höhepunkt fand. Sie waren auch ein wichtiges Element in der Endphase des kriegführenden deutschen NS-Systems. Sie lieferten einen Grund, warum die Deutschen „bis in den Untergang“ kämpften, obwohl ihre Niederlage längst feststand. Peenemünde war ein zentraler Ort, an dem dieses Geschehen vorbereitet wurde. Die Peenemünder Ingenieure waren aktiv beteiligt an der Planung, der Fertigung, sowie dem Einsatz und an der Ausbildung der ausführenden Kräfte. Die neue Sonderausstellung des Historisch-Technischen Museum Peenemünde dokumentiert die Praxis von Fertigung und Einsatz in einem bisher nicht dagewesenen Umfang. Zu sehen sind etwa 180 Fotos, Filme, Dokumente und Objekte, unter anderem ein originales Raketentriebwerk, das 1944 in England einschlug. Zudem wird erstmals das großformatige Gemälde „Fortissimo“ von Klaus Ritterbusch gezeigt, welches das Kraftwerk Peenemünde als Motiv aufgreift und mit künstlerischen Mitteln nach den Verbindungen des Ortes in seine historische und heutige Umwelt fragt. Historisch Technisches Museum
In eigener Sache
Wir
trauern um unsere Mitglieder
Wir danken für die eingegangene Spende
![]() Herrn Norbert Höllerer 200, 00 €Herrn Hansgeorg Riedel 100, 00 €Herrn Karl Willi Bührer 50, 00 €Herrn Michael Lenz 100, 00 €Herrn Wilhelm Doletschek 150, 00 €Frau Dagmar Bergemann 50, 00 €Frau Karen Thiel 100. 00 €
Im Januar hatten Geburtstag
Herr Reinhard Dicke, Willich; Herr Rainer Adam, Karlshagen; Frau Dr. Mechthild Wierer, Berlin;Herr Christoph Beyer, Berlin; Herr Hansgeorg Riedel, Braunschweig; Herr Frank Giesendorf, Berlin; Herr Norbert Nitzke, Revensdorf; Herr Thorge von Ostrowski, Tellingstedt ;
Im Februar hatten Geburtstag
Herr Wilhelm Doletschek, Salzgitter; Herr Dieter Frenzel, Karlshagen; Herr Karl-Willi Bührer, Eppingen; Herr Klaus Schrader, Halberstadt; Herr Dr. Wolfram Haider, Berlin; Herr Axel Hungsberg, Nordhausen; Herr André Kahl, Flensburg
Im März haben Geburtstag
Frau Waltraud Müller-Daniel, Fassberg; Herr Prof. Dr. Günter Brittinger, Essen; Mr John Pavelin, Barling Magna Herr Adolf Frank, Hardthausen; Frau Dr. Rita Habicher, Berlin; Herr Lutz Hübner, Karlshagen; Herr Dr. Dieter Lange, Nübbel; Herr Holger Neidel, Sassnitz; Herr Joachim Saathoff, Karlshagen
Herausgeber: Förderverein Peenemünde „Peenemünde - Geburtsort der Raumfahrt" e.V., Registergericht: Amtsgericht Greifswald Registernummer: 6143 Steuernummer: 084/141/08548 Anschrift: Förderverein Peenemünde e. V. Waldstraße 03 17449 Karlshagen; Tel.: 038371/20106; 038371/20695 e-mail: huebner-l@t-online.de Homepage: www.foerderverein-peenemuende.de Gestaltung: Gestaltung: Lutz Hübner und Klaus Felgentreu, Karlshagen; Druck: „Druck-mit-uns“ Sperberhorst 6 22459 Hamburg Alle Rechte, einschließlich Fotokopie, Mikrokopie, Verfilmung, Wiedergabe durch Bild-, Ton- oder Datenträger jeder Art und des auszugsweisen Nachdrucks, vorbehalten. Die Vervielfältigung des Ganzen und von Teilen hieraus ist nicht gestattet, außer nach Einwilligung. Strafbar macht sich, wer in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen ohne Einwilligung der/des Berechtigten ein Werk vervielfältigt Bankverbindung: Beitragskonto: IBAN: DE64150505000384000487 NOLADE21GRW |