Geschichte und Gegenwart Vor 50 Jahren begann die Eroberung des Weltalls Wenn wir heute bei klarer
Sicht abends in den Himmel sehen, entdecken wir mitunter kleine leuchtende
Punkte, die sich langsam über den Himmel bewegen, um letztendlich im
Erdschatten zu verschwinden. Meistens sind es künstliche Raumflugkörper, die
unsere Erde umkreisen. Der erste Satellit dieser Art war Sputnik 1, der am 04. Oktober 1957 gestartet wurde. Es war der
erste Himmelskörper, der von Menschenhand in eine Umlaufbahn um die Erde
gebracht wurde und somit das Zeitalter der Raumfahrt einleitete. Nach 21 Tagen waren die
Batterien des Senders erschöpft und Anfang Januar 1958 verglühte der Satellit
in den dichteren Schichten der Erdatmosphäre. Mit diesem historischen Ereignis
vor 50 Jahren begann auch der Wettlauf zwischen der Sowjetunion und den USA um
die führende Rolle in der Raketentechnik. Von nun an ging es Schlag auf Schlag.
Bislang war die US-Raketenentwicklung eine Angelegenheit der Streitkräfte. Dem
Viking/Vanguard- Programm der Marine wurde gegenüber der Redstone/Orbiter der
Armee und dem Atlas-Projekt der Luftwaffe die meisten Chancen eingeräumt.
Unfälle und Verzögerungen bei der Fertigstellung der Viking gaben Wernher von
Braun eine Chance. Er schaffte es innerhalb von 60 Tagen für die Armee einen
Satelliten mit einer Jupiter C-Rakete zu starten. Mittlerweile war aus dem
Aggregat 4 die Redstone entstanden, daraus die 3-stufige Jupiter C entwickelt
und schließlich mit einer zusätzlichen Oberstufe aus einer weiteren Sergeant- Feststoffrakete
als Juno 1 getauft worden. Am 01.
Februar 1958 fliegt der erste amerikanische Satellit – Explorer 1.
Noch 1958 zog die
US-Regierung die Konsequenz aus dem „Sputnik-Schock“ wie auch aus dem wenig
effizienten Konkurrenzkampf der eigenen Waffengattungen und gründete eine Luft-
und Raumfahrtagentur. Die National Aeronautics and Space Administration (NASA)
ist von da an für alle zivilen US-Raumfahrtprojekte zuständig. Derweil wurden
in der Sowjetunion Raketen mit immer schwereren Nutzlasten gestartet. Die
Dringlichkeit eines bemannten Raumfahrtprogramms wurde für die USA immer
offensichtlicher, da die Sowjetunion immer noch einen Entwicklungsvorsprung
hält. Gagarin umkreist am 12. April 1961 in einer Wostok-Kapsel die Erde. Mit Mercury – Gemini – Apollo
soll die Entwicklung in den USA weitergehen. Wernher von Braun und sein Team
können gegen Widerstände in der Armee schließlich in der NASA mit der Arbeit in
Huntsville, dem späteren George C. Marshall-Raumfahrtzentrum, beginnen. Die
einsitzige Mercury-Kapsel soll Testflüge zuerst auf der Redstone und
Orbitalflüge später auf dem Atlas-Träger machen. Der erste bemannte Raumflug
mit John Glenn folgt und alle weiteren geplanten Mercury-Flüge werden bis 1963
erfolgreich abgewickelt. Heute wie damals sind ziviler
und machtstrategischer Nutzen der Raumfahrt oft kaum voneinander zu trennen.
Der größte Teil der Satellitentechnik, auf die wir im Alltag gern
zurückgreifen, wurde im Auftrag des Militärs entwickelt. Ohne die mehr als 290
Späher, Lauscher und Datenvermittler in der Erdumlaufbahn gäbe es keine
automatischen Navigationssysteme, keine flächendeckende Telekommunikation,
keine genauen Wettervorhersagen und keine Kartierungsdienste wie Google Earth. Aber es gibt inzwischen auch
Veränderungen in der Raumfahrt-Philosophie, denn der Klub der Weltraummächte
ist gewachsen; mindestens sieben Länder haben inzwischen die Fähigkeit, eigene
Raketen ins All zu schicken – darunter die europäische ESA, die sich
ausdrücklich friedlichen Zielen verschrieben hat. „Kooperationsbereitschaft
weicht immer mehr dem reinen Konkurrenzdenken“, sagt Friedhelm Claasen,
Programm-Manager beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Das
macht sich z. B. bei Großprojekten wie der Internationalen Raumstation ISS
bemerkbar. Um den 100 Milliarden Euro teuren Außenposten im All bis 2010 fertig
zu stellen, arbeiten 16 Staaten zusammen – auch die einstigen Gegenspieler
Russland und USA. Der deutsche Astronaut, Hans
Schlegel, brachte zusammen mit seinen amerikanischen Kollegen das
Forschungsmodul „Columbus“ am 07. Februar 2008 zur ISS. Neben Indien, China, Japan,
Russland und den USA ist also auch Deutschland bereits dabei, Fahrpläne für
eine eigene Mondsonde auszuarbeiten Geht
es nach den Vorstellungen der NASA, wird die Weltgemeinschaft um 2020 beginnen,
auf dem Mond eine permanent besetzte Basis zu errichten und mit den Erfahrungen
von dort anschließend eine bemannte Marsmission vorzubereiten. Rund 15 Jahre
später könnte dann der erste Besuch auf unserem Nachbarplaneten stattfinden. NASA-Chef Michael Griffin
prophezeite: „Zum 100. Geburtstag von Sputnik werden wir das 35. Jubiläum einer
Mondbasis und das 20. Jubiläum der ersten Landung des Menschen auf dem Mars
feiern“. K.F. Partnerstadt – HUNTSVILLE
Vom 29. Januar 2008 bis 01.
Februar 2008 feierten die Stadt Huntsville und das Marshall-Raumflugzentrum den
50. Jahrestag der US-Raumfahrt, den Start von Explorer 1. Eine Delegation aus
Peenemünde war dabei. Huntsville – was ist das für
eine Stadt? Diese Frage soll beantwortet werden. In „Die Rakete“ 10/2 1989
wurde diese Stadt ausgiebig beschrieben. Diesen Bericht möchte ich nutzen, um
uns ein Bild von Huntsville zu machen:
Die Stadt Huntsville ist die
drittgrößte Stadt im Bundesstaat Alabama. Sie war und ist die amerikanische
Heimat Wernher von Braun und seinen deutschen Kollegen. Die Gemeinde wuchs von
einer Bevölkerungszahl von rund 17.000 im Jahre 1992 auf die jetzige Einwohnerzahl
von fast 170.000 an. Im Großraum von Huntsville wohnen annähernd 248.000
Bürger. Huntsville wurde 1805
gegründet. Es wurde Alabamas erste Hauptstadt. 1819 wurde dort
die Verfassung des Bundesstaates entworfen, die gesetzgebende Versammlung trat
hier erstmalig zusammen und der erste Gouverneur wurde in sein Amt eingeführt.
Die ersten gewerblichen Vorhaben bezogen sich vor allem auf die Landwirtschaft.
Etwa ab 1880 wurden Textilfabriken und Hartholzveredlungsbetriebe errichtet.
Bis 1890 entwickelte sich die Stadt zu einem der führenden Textilzentren
Alabamas. Die Textilherstellung blieb das Hauptgeschäft, bis das US-Heer, im
Jahre 1941, das Redstone Arsenal errichtete, in dem Teile der ABC-Abwehrtruppe
und der Feldzeugtruppe stationiert waren. Eine neue Wachstumsperiode
begann 1949, als das US-Heer das Redstone Arsenal als Standort für Raketen- und
Lenkflugkörper auswählte. Als Folge dieser Entscheidung traf 1950 das frühere
„Peenemünde-Team“ unter Leitung von Wernher von Braun in Huntsville ein. Dieses
Team arbeitete bis 1960 mit dem US-Heer zusammen. Sie waren verantwortlich für
die Entwicklung von ballistischen Raketen und Satelliten, der Redstone-,
Pershing- und Jupiter-Systeme, des Explorer und anderer Satelliten sowie der
ersten Saturn 1. 1960 errichtete die NASA das
Marshall-Raumflugzentrum in Huntsville unter der Leitung von Wernher von Braun.
5.000 Beschäftigte des Heeres wurden von der NASA übernommen. Die Ergebnisse
der Arbeit, bis zu von Brauns Versetzung nach Washington, waren einzigartig in
der Geschichte des Raumfahrtprogramms. Höhepunkt war die Mondlandung im Juli
1969. Huntsville hat sich als
„Raketenstadt“ oder „Weltraumstadt“ zu einem interessanten Gemeinwesen
entwickelt. Zwischen Privatindustrie, staatlichen Raketen- und Raumfahrtprojekten,
Landwirtschaft sowie Erziehung und Bildung wurde ein gesundes wirtschaftliches
Gleichgewicht geschaffen. Es gibt Herstellungs-, Erprobungs-, Forschungs-,
Entwicklungs- und Dienstleistungsbetriebe mit 101.000 Beschäftigten. Etwa 70%
dieser Leistungen sind auf die Produktion von Konsumgütern ausgerichtet. Die
restlichen 30% machen staatliche Aufgaben aus. Huntsville pflegt viele
internationale Kontakte, so z. B. mit schweizer, britischen, kanadischen und
italienischen Unternehmen. Das US-Heer betreibt hier ein
Kommando für Ballistikraketen-Abwehrsysteme, sowie weitere Dienststellen mit
einer Gesamtbelegschaft aus 14.000 Militär- und Zivilpersonen. Das
Marshall-Raumflugzentrum blieb die größte Außenstelle mit über 4.000
Beschäftigten. Schwerpunkt blieb aber weiterhin
die Landwirtschaft. Der Verwaltungsbezirk Madison ist der größte
Baumwollproduzent in Alabama. Viehzucht und der Anbau von Sojabohnen werden in
großem Stil betrieben. Die Universität von Alabama
in Huntsville und das Oakwood College haben rund 12.000 Studenten, Lehr- und
Verwaltungskräfte. Die UAH Medical School ist spezialisiert auf die
Vorsorgemedizin. Einwohner und Besucher
erfreuen sich an modernen und fortschrittlichen Einrichtungen, wie das „Wernher
von Braun“ - Civic - Center, mit einer Konzerthalle für 2.200 Besucher, einem
kleinen Theater, einer Sportarena für 8.700 Besucher, das Huntsville – Museum
of Art, das Alabama – Space - Center mit der größtem Ausstellung der Welt an
Raketen- und Raumfahrterzeugnissen, einem Planetarium und einem Observatorium. Es gibt zwei Tageszeitungen
und zwei Wochenzeitungen, vier örtliche Fernsehstationen mit drei privaten
Programmen und das öffentliche Fernsehen. Fünf Mittelwellen- und drei
UKW-Stationen senden rund um die Uhr. Die öffentliche Bücherei, das Redstone
Scientific Information Center und die Bibliotheken der drei örtlichen
Hochschulen enthalten insgesamt über 700.000 Bände, Zeitschriften, Filme usw.
sowie wissenschaftlich/technisches Material. Der Huntsville Madison
County Council for International
Visitors fungiert als “Protokollabteilung” für ausländische Gäste in
Zusammenarbeit mit dem US-Außenministerium und anderen Behörden. Über 700
ausländische Besucher werden jedes Jahr begrüßt. Dazu gehören auch Soldaten der
NATO- und anderer befreundeter Länder, die in der Raketenschule des Heeres
ausgebildet werden. Aus all dem kann man
behaupten, dass Huntsville den Mittelpunkt für viele Bereiche der Wirtschaft,
Wissenschaft, Handel, Verkehr, Bildung und Freizeitgestaltung bildet, für ein
Gebiet, das in Alabama und Tennessee mehr als 500.000 Einwohner umfasst. Dazu gehörten einmal die
6.800 „mondsüchtigen“ Wissenschaftler und übrigen Staatsangestellten der NASA
unter Wernher von Braun. An seinen berühmtesten Bürger erinnert nur noch der
Wernher- von- Braun- Gedenkraum im Alabama Space and Rocket Center und das
schon genannte Braun Civic Center. Die Geschichte des modernen
Huntsville war, ist und bleibt untrennbar mit den Deutschen des „Rocket Teams“
verknüpft. K. F. Vor 70 Jahren erste Flüge mit Raketen-
und Strahltriebwerken in Peenemünde Im November 1935 beschlossen
Dr. Ernst Heinkel und Dr. Wernher von Braun, das Anwendungsgebiet von
Flüssigkeitsraketentriebwerken auf der Basis Sauerstoff-Alkohol, neben den
Antrieb für ballistische Raketen, auch auf Flugzeuge auszudehnen. Heinkel
stellte zu diesem Zweck zunächst den Rumpf für Einbau- und Schubmessversuche
mit dem Triebwerk von Brauns zur Verfügung. Die ersten Versuche fanden in
Kummersdorf-West statt. Als Pilot für die späteren Flugversuche wurde der
Erprobungspilot Erich Warsitz zugewiesen. Nach vielen Rückschlägen wurde auf einer großen Wiese bei Neuhardenberg im Mai 1937 mit der Flugerprobung begonnen. Im Laufe des Jahres 1937 konnten viele Erprobungsflüge von Warsitz absolviert werden.
Als am 01. April 1938 die Versuchsstelle Peenemünde-West ihren
Dienstbetrieb aufnahm, verlegte man die weitere Flugerprobung mit der He 112
nach dort. In einer Sommernacht des Jahres 1938 verließen mehrere abgedeckte
Spezialwagen das Heinkel-Werk in Marienehe und transportierten das erste,
inzwischen fertig gestellte Muster des Hochgeschwindigkeits-Flugzeuges He 176
mit Walter-Triebwerk nach Peenemünde, um die erste Phase der Flugerprobung bis
etwa 700 km/h durchzuführen.
Nach vielen Roll- und
Luftsprungversuchen entschloss sich Flugkapitän Erich Warsitz am 15. Juni 1938, in Peenemünde-West, den
ersten inoffiziellen Start mit erweiterter Platzrunde und Landung
durchzuführen. Offizielle Stellen, auch Heinkel, waren absichtlich dazu noch
nicht eingeladen worden. Mit diesem gelungenen Flug fand erstmals in der
Luftfahrt-Geschichte ein kontrollierter Raketenstart eines Flugzeuges mit
Flüssigkeitstriebwerk statt. Während des Fluges wurden 850 km/h erreicht. So
schnell war bisher kein Mensch geflogen. Erst am 20. Juni 1939
erfolgte der erste offizielle Start, der dann als offizieller Erstflug in die
Luftfahrtgeschichte eingegangen ist. Viele Flugversuche folgten. Die Zeit der Flüge mit
Strahltriebwerken, die dann in Deutschland folgte, war von dem technischen
Weitblick eines Dr. von Braun, dem unternehmerischen Geist Dr. Heinkels, der
Genialität von Professor Walter und der hervorragenden fliegerischen Begabung
von Flugkapitän Erich Warsitz geprägt. Quelle:
Botho Stüwe 1989, Rakete 10/3 Aktuelles von der Raumfahrt UNSER
MANN IM ALL – HANS SCHLEGEL
Am 07. Februar 2008 startete
Hans Schlegel mit der Raumfähre „Atlantis“ zur Raumstation ISS. Im Gepäck war
das Forschungsmodul des ESA „Columbus“,das am 11. Februar an der ISS durch
amerikanische Kollegen angedockt wurde. Wegen gesundheitlicher
Probleme musste Hans Schlegel auf diesen Außeneinsatz leider verzichten. Aber am Mittwoch, den 13.
Februar, schlug seine große Stunde. Als zweiter deutscher Astronaut begab er
sich ins All, um einen Stickstofftank für das äußere Kühlsystem der ISS
auszutauschen. Zur Person von Hans Wilhelm Schlegel: Geboren wurde er am 03.
August 1951 im baden-württembergischen Überlingen. Er ist in zweiter Ehe
verheiratet mit der Astronautin Heike Schlegel-Walpot. 1979 erhielt er sein Diplom
in Physik an der Rheinisch-Westfälischen Hochschule in Aachen. 9 Tage, 23 Stunden, 40 Minuten
war er schon 1993 bei dem Shuttle-Flug STS-55 im Weltraum. Folgende besondere
Auszeichnungen hat er: - Das Verdienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens
der Bundesrepublik Deutschland, - Den russischen Orden der Völkerfreundschaft, - „Exceptional Achieverment Medal“ der NASA: Hans Schlegel ist leitender
Astronaut der ESA im Johnson Space Center in den USA. Nach OZ - Information Peenemünde im Spiegel der Presse AK 06.12.07 Fördermittel sind beantragt - Start des ersten Abschnitts 2008 erhofftVorarbeit
für Sanierung der Kranbahn beendet
Peenemünde (AK/olm).
Die erste wichtige Etappe ist geschafft. Nach
rund zehnmonatiger Arbeit ist die Befundaufnahme an der Bekohlungsanlage des
Peenemünder Kraftwerks - dem derzeit größten Sorgenkind des Museums - erst
einmal abgeschlossen. „Wir haben jetzt einen Stand erarbeitet, auf dem wir
fundierte Aussagen zum Zustand der Anlage und den nötigen Arbeiten und Kosten
treffen können", erklärt Metallrestaurator Wolfgang Hofmann. Im Ergebnis
liegen die denkmalpflegerische Zielstellung und die Restaurierungskonzeption
vor. „Das Ziel der Konservierungsmaßnahmen an der Bekohlungsanlage des
Kraftwerkes Peenemünde muss es sein, die Anlagen in ihrer Gesamtheit zu
erhalten, ohne den optischen und den gewordenen Zustand nennenswert zu
verändern", zitiert Hofmann daraus. Schließlich soll gezeigt werden, wie
jemand aussieht, nachdem er zehn Millionen Tonnen Kohle befördert hat. Oberste Priorität hat daher
bei allen bevorstehenden Arbeiten der Erhalt der Originalsubstanz des
technischen Denkmals, das in ganz Norddeutschland als einmalig gilt. Allein die
über dem Kohlelagerplatz verlaufende Kranbahn ist 210 Meter lang und zwölf
Meter hoch. Daneben gehören zur Anlage der Schrägaufzug, über den die Kohle in
die Vorratsbunker der einzelnen Kessel gelangte, das Brecherhaus, der
Bekohlungskran, die Schiffsentladung, zwei Spannstationen für die jeweils rund
400 Meter langen Förderbänder, die Befülleinrichtung für die Kohlebunker im
Kesselhaus und eine Bandwaage. Auch das Siebhaus als Aufbereitungsanlage für
das Brauchwasser des Kraftwerkes hat Hofmann in die Untersuchungen einbezogen.
Allein an dieser Aufzählung wird deutlich, dass sich die Umsetzung dieses
Mammutprojektes über etliche Jahre erstrecken wird. Voraussetzung für den Beginn
ist natürlich, dass entsprechende Fördermittel genehmigt werden. „Die Anträge
sind gestellt und wir hoffen, dass wir im kommenden Jahr so früh wie möglich
beginnen können", so Hofmann. Den ersten Abschnitt würde dabei das
Brecherhaus bilden, dessen Zustand besonders schlecht ist. „Hier gab es nie die
Chance, eine tief greifende Instandsetzung durchzuführen, weil es ständig
gelaufen ist", macht der Restaurator deutlich. Die Dauer der allein hier
nötigen Arbeiten schätzt er auf rund ein Jahr, zumal in diesem Komplex gleich
der darüber befindliche Kran mit eingerüstet und bearbeitet werden soll. An
den Wind und Wetter ausgesetzten Metallkonstruktionen zeigen sich die größten
Schäden an Stellen, an denen sich das Wasser sammeln konnte. „An solchen Stellen
kann man regelrecht zugucken, wie es vergammelt", so Hofmann. Sobald mit
Brecherhaus und Kran die ersten beiden „dicken Brocken" geschafft sind,
soll Abschnitt für Abschnitt die Kranbahn eingerüstet werden, so dass jeder
Punkt gefahrlos zu erreichen ist. Während ein Teil der Arbeiten an Fachfirmen
vergeben werden muss, will man unterstützende Tätigkeiten durch Mitarbeiter des
Museums sowie Kräfte vom zweiten Arbeitsmarkt unter restauratorischer
Begleitung absichern. Wichtig sei natürlich auch die ständige Abstimmung mit
den Denkmalschutzbehörden, denn: „Es ist viel Neuland dabei, das so noch von
keinem angepackt
wurde."
Das Brecherhaus und der darüber befindliche Kran sollen möglichst im nächsten Jahr den Startabschnitt für die Restaurierung der Bekohlungsanlage bilden. Foto: O. Minkenberg AK 30.12.08Raketen-Abschussrampe wird aufgebautInteressante Vorhaben des Peenemünder Museums in diesem JahrPeenemünde
- Im Juni wird das Freigelände um das
Historisch-Technische Informationszentrum (HTI) in Peenemünde um ein sehr
anschauliches Exponat reicher sein. Die Voraussetzungen dafür werden bereits
sichtbar geschaffen: in der vergangenen Woche lieferte die Wolgaster Firma MARO
die Ständer für die Walter-Rohrschleuder, die Seite an Seite mit der restaurierten
Werkbahn auf einer Zeitinsel 1936 bis 1945 gezeigt werden soll. „Unter
Anleitung des Wolgaster Metallrestaurators Wolfgang Hofmann haben MAE- und
SAM-Kräfte in den vergangenen Monaten die von uns in Holland erworbenen Module
einer Walter-Schleuder
aufgearbeitet", erklärt Christian Mühldorfer-Vogt,
Leiter des HTI. Im kommenden Sommer können sich die Besucher dann ein reales
Bild von der Raketenabschussrampe machen, die 48 Meter lang und an ihrer
höchsten Stelle sechs Meter hoch ist. In der Heeresversuchsanstalt Peenemünde
hatte es zwei dieser mobilen Abschussrampen gegeben, von denen Vl-Raketen, die
eine Reichweite von knapp 240 Kilometern haben, abgeschossen wurden. Gemeinsam
mit Restaurator Wolfgang Hofmann plant das Museum ein weiteres Projekt, nämlich
die Präsentation eines Dublikats des Peenemünder Goldschatzes, dessen Original
nach einem „Aufenthalt" im Stettiner Museum nun im Stralsunder
Kulturhistorischen Museum verwahrt wird. Die im vergangenen Jahr
eröffnete Denkmal-Landschaft mit 13 Stationen auf 22 Kilometern wird immer
informativer. In jüngster Vergangenheit wurde die Beschilderung der Stationen
Arbeitslager und Hauptwache mit den neuesten Erkenntnissen versehen. In diesem
Jahr wird das Gebiet um die Peenebunker, am Deich zwischen Peenemünde und
Karlshagen, genauer untersucht, da historische Luftaufnahmen aus England neue
Anhaltspunkte geben. Das tradionelle Workcamp im Sommer mit Jugendlichen aus
aller Welt wird sicher auch wieder auf interessante geschichtliche Fährten
führen. Für das neue Jahr 2008 wünschen
sich Museumschef Christian Mühldorfer-Vogt und seine Mitarbeiter erneut stabile
Besucherzahlen - 2007 lag die Zahl der Gäste bei 225 000. Weiterhin wäre es
erstrebens wert, sagte Mühldorfer-Vogt, dass es in Peenemünde und auf der Insel
Usedom überhaupt zu einer stärkeren Vernetzung der kulturellen Aktivitäten
kommt und zu einer inselweiten Diskussion über die Qualität der angebotenen
Kultur. A. Brecht Ostseezeitung
13. 02 08 Peenemünder
setzen wenig Hoffnung in neue Eigentümer Dänen
kaufen Wohnungen Die
neue Saison kommt. Und damit auch wieder der Ärger über die tristen,
leerstehenden Wohnblöcke in der Bahnhofstraße. Trotz der neuen Eigentümer
glaubt die Gemeinde nicht an eine Sanierung. Peenemünde „Keine Ahnung.“ Peenemündes Bürgermeister Rainer
Barthelmes kennt nicht den aktuellen Eigentümer der maroden Wohnblöcke in der
Bahnhofstraße. „Das ist doch ein ständiges Umgeschreibe“, meint Barthelmes
resignierend. Airport Development A/S, ein dänisches Konsortium mit Sitz in
Kopenhagen, soll der neue Eigentümer der zehn Wohnblöcke in der Peenemünder
Bahnhofstraße sein. Das bestätigte Rechtsanwalt Norbert Raeke. Raeke, der als
Vertreter der Skandinavier in Neuhardenberg agiert, wollte sich aber auf OZ- Anfrage
zu Plänen des Eigentümers nicht äußern. „Wir machen das ganz in Ruhe ohne
Medienbegleitung. Da wird sich was entwickeln“, meinte er lapidar. An die
Immobilien in Peenemünde sind die Dänen durch die Insolvenz der Grundwert
Brandenburg GmbH gekommen. Deren einstiger Geschäftsführer Dieter Vornhagen,
der inzwischen wegen Subventionsbetrug inhaftiert sein soll, ist in Peenemünde
kein Unbekannter. Nach der
Jahrtausendwende trat Vornhagen erstmals als Kaufmännischer Leiter der Hinske
KG (Dortmund) im Inselnorden auf, welche die teils freistehenden, teils
bewohnten Häuser in der Bahnhofstraße und Hauptstraße erwarb. Der Verkauf durch
den Bund entpuppte sich für die Gemeinde aber als Niete. Mit den ersten
Abbrucharbeiten begannen die Sorgen. Die Wohnblöcke verschandeln bis heute das
Ortsbild. Als
Vornhagen schließlich als neuer Eigentümer auftauchte, änderte sich auch
nichts. „Ich habe die großen Reden in der ,Zwiebel’ noch im Ohr“, so
Barthelmes. Die Wohnungen in der Hauptstraße hatte er inzwischen verkauft. Laut
Rechtsanwalt Lars Drenckhan von der Berliner Kanzlei Nacke & Leffler – sie
wickelte die Insolvenz der Grundwert Brandenburg GmbH ab – wurden die Objekte
2005 an die Amsterdamer Firma Aquaria Vastgoed B.V. veräußert. Die Situation in der Bahnhofstraße war Gegenstand der
jüngsten Bauausschusssitzung in Peenemünde. „Wir haben das Amt beauftragt, zu
prüfen, inwieweit wir ordnungs- oder strafrechtlich gegen den Eigentümer
vorgehen können. Wir wissen nicht mehr weiter“, sagt der Bürgermeister.
Verwaltungschef Siegfried Krause macht den Peenemündern wenig Hoffnung. „Das
ist Privateigentum. Da kommen wir nicht heran.“ Bauamtsleiter Reinhard Garske
verwies auf Aktivitäten der Verwaltung in der Vergangenheit. „Vom Amt wurde
schon einmal Anzeige erstattet. Der Kreis verhängte daraufhin Zwangsgelder
gegen den Eigentümer.“ Viel schwerer wiege für den Bürgermeister, dass sich
durch den traurigen Anblick der Bahnhofstraße das dahinter liegende Wohngebiet
nicht entwickeln könne. Wie aus dem Bauamt des Nordamtes zu erfahren war, sind
von den 14 Parzellen im ersten Bauabschnitt zwölf bebaut. Das letzte Grundstück
wurde 2007 verkauft. Eine Parzelle sei noch frei. Interessenten gebe es nicht.
Dabei hätte die Kommune im B-Plan Nr. 1 „Bahnhofstraße“ weitere 32
Baugrundstücke im Angebot. „Für die Entwicklung des B-Gebietes ist die
Situation in der Bahnhofstraße nachteilig“, bedauert Krause. Gespräche des
Bauamtes und der Kämmerei mit Bauträgern seien bislang erfolglos geblieben. HENRIK NITZSCHE
Vereinsinformationen Wir gedenken
unseres verstorbenen Mitglieds Konsul
Hellmut E. W. Niethammer *23.12.1920 † 09.02.2008 Wir trauern um ein verdienstvolles Mitglied
unseres Vereins. Großen
Anteil hat er an einer zielgerichteten Vereinsarbeit. Er nimmt in unserer Erinnerung einen festen
Platz ein. Berichtigung In unserer letzten Ausgabe
hat der Fehlerteufel zugeschlagen und wir haben einen Namen nicht richtig
genannt und falsch geschrieben. Auf Seite 3 lautet der richtige Name unseres
Ehrenmitgliedes, Heinz Grösser . Wir bitten
vielmals um Entschuldigung.
Herrn Marcus Laabs, Holzminden Herrn Herbert Laabs, Holzminden Wir wünschen ihnen viel Spaß und Freude bei einer
erfolgreichen Vereinsarbeit Weitere Ehrenmitglieder unseres Vereins
Die
Peenemünder Delegation zu den Feierlichkeiten „50 Jahre US-Raumfahrt“ in
Huntsville hatte für zwei ehemaligen Peenemünder, Prof. Dr. Ernst Stuhlinger
und Konrad Dannenberg, eine Auszeichnung im Gepäck. Der Bürgermeister von
Peenemünde, Rainer Barthelmes, übergab im Namen des Vorstandes an die beiden
verdienten Ingenieure und Wissenschaftler die Urkunde zur Ehrenmitgliedschaft
unseres Vereins. Sie wurden für ihre Leistung bei der Entwicklung und Förderung
der Raumfahrt geehrt. Beide Namen sind weit über die Grenzen von Huntsville
hinaus in der Aerospace-Welt zum Begriff geworden.
Konrad Dannenberg konnte die
Urkunde persönlich entgegennehmen. Ernst Stuhlinger war leider erkrankt. Ihm
wünschen wir von dieser Stelle baldige Genesung und beiden „Peenemündern“ noch
viele glückliche Jahre im Kreise ihrer Familie und ihrer Freunde. K.F. Überreichung der
Ehrenurkunde an Konrad Dannenberg Wir danken für Spenden Herr Hansgeorg Riedel 100 Euro
Herr
Hans-Helmut Barsch 100
Euro Frau
Maria Klar 50
Euro Herr
Walter Gademann 50
Euro
Im Januar hatten Geburtstag
Herr Rainer Adam, Karlshagen; Frau Römpagel
Brigitte, Karlshagen; Frau Dr.
Mechthild Wierer, Berlin; Herr Christoph Beyer, Berlin; Herr Günter Koch,
Peenemünde; Herr Dr. Hans-Eberhard Bauer, Pasewalk; Herr Dr. Dieter Genthe, Bon; Herr Thorge von
Ostrowski, Tellingstedt Frau Erika Roguschak, Schwerte; Herr Ernst Kütbach, Köln Herr Norbert Nitzke, Revensdorf;
Herr Frank Giesendorf, Berlin; Herr Hansgeorg Riedel, Braunschweig Im Februar hatten Geburtstag
Frau Ruth Kraft-Bussenius,
Berlin; Herr Wilhelm Doletschek, Salzgitter; Herr Nils Steinmann,
Osterholz-Scharmbeck; Frau Rike Riedel-Lückmann, Hintersee; Herr Dieter Frenzel,
Karlshagen; Frau Käthi Peters, Uedern Im März haben Geburtstag
Frau Waltraud Müller,
Fassberg; Herr Jürgen Bergemann, Rehagen; Herr Werner Seipenbusch,
Velbert Langenberg; Frau Liselore Bethge, Helmstedt; Herr Lutz Hübner, Karlshagen;
Frau Dr. Rita Habicher, Berlin; Herr Dr. Dieter Lange,
Nübbel; Herr Joachim Saathoff, Karlshagen, Herr Adolf Frank,
Hardthausen; Herr Prof. Dr. Günter
Brittinger, Essen Herausgeber: Verein zur ,,Förderung und Aufbau eines Historisch-Technischen Museums
Peenemünde -Geburtsort der Raumfahrt" e.V., Peenemünde Anschrift: Förderverein Peenemünde e.
V. Waldstraße 03 17449 Karlshagen; Tel.: 038371/20106;
038371/20695 e-mail: lutz-huebi@gmx.de Homepage: www.foerderverein-peenemuende.de Gestaltung: Lutz Hübner, Klaus
Felgentreu, Karlshagen und G. Helm, Norderstedt; Layout und Druck:
Hoffmann-Druck Wolgast Alte Rechte, einschließlich
Fotokopie, Mikrokopie, Verfilmung, Wiedergabe durch Bild-, Ton- oder
Datenträger jeder Art und des auszugsweisen Nachdrucks, vorbehalten. Die
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vervielfältigt Bankverbindung:: Beitragskonto: 384 000 487;
Spendenkonto: 384 001 432
Bankleitzahl: 150 505 00 Bank: Sparkasse Vorpommern Sie öffneten das Tor zum
Himmel
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