Wernher von Braun – ein Leben mit Raketen

Zum 95. Geburtstag

 

Vor 76 Jahren, im Mai 1931, stieg auf einem Wiesengelände bei Berlin-Reinickendorf die erste Rakete mit Flüssigkeitsantrieb in den Himmel. Leiter des Experiments war der aus Rumänien stammende Ingenieur Hermann Oberth. Ihm assistierte ein gerade 19jähriger Student der TH Charlottenburg, der schon in der Schulzeit begeistert an Feuerwerkskörper und Raketen-Automobilen gebastelt hatte: Wernher von Braun.

 

Geboren wurde Wernher von Braun am 23. März 1912 in Wirsitz im ehemaligen Posen. Wie er später sagte, überzeugte ihn im Alter von 14 Jahren Oberths wegweisendes Buch davon, dass die Reise von Menschen zum Mond und anderen Planeten mittels Raketen möglich ist, und dass er vielleicht selbst zu diesem Unternehmen beitragen könnte, wenn er nur hart genug arbeite und genug Willenskraft aufbrachte. Die Schule besuchte er im Landeserziehungsheim Ettersburg bei Weimar, dann im Internat der Hermann-Lietz-Schule auf der Insel Spiekeroog. Nachdem er in der Untertertia wegen ungenügender Leistung in Mathematik sitzen geblieben war, strengte er sich so gewaltig an, dass er später das Abitur bereits als Unterprimaner machte, bevor er nach Berlin zog.

 

dpa "Vater des Mondflugs": Wernher von Braun wurde zu einem entscheidenden Protagonisten der US-Raumfahrt

 Der talentierte junge Mann fiel bald dem Chef des Heereswaffenamtes auf. General Becker, zugleich Professor an der Berliner Universität, veranlasste von Braun, zum Fach Physik über-zuwechseln und verschaffte ihm einen Nebenjob bei der Abteilung für Ballistik unter Walter Dornberger. Kurz nach seinem Dipl.-Ing.-Examen fing Wernher von Braun am 1. Oktober 1932 bei dieser Abteilung an. Schon im Frühjahr 1933 gelang auf dem Schießplatz Kummers-dorf  der Start der ersten größeren Flüssigkeitsrakete „A 1“ („Aggregat“).

 

 Ende 1932 brachte man auf der Nordseeinsel Borkum das Folgemodell „A 2“ schon auf mehr als 2 km Höhe. Zwei Jahre später wurde die Versuchsanstalt des Heeres und der Luftwaffe nahe dem Dorf Peenemünde aufgebaut. Wernher von Braun wurde – noch nicht einmal 26 Jahre alt – zum Technischen Direktor der Test- und Forschungsanstalt ernannt.

 

Im 2. Weltkrieg wuchs „Peenemünde“ zum größten Raketenversuchszentrum der Welt. Hier entstand die erste moderne Großrakete, deren Flugbahn bereits über die Stratosphäre hinausreichte, „A 4“ oder später als „V 2“ bekannt (und berüchtigt) geworden.

 

Als das Dritte Reich zusammenbrach, saß er bereits mit einer Anzahl seiner Mitarbeiter in Oberjoch im Allgäu. Freiwillig stellte er sich den anrückenden US-Truppen und begann in den USA mit der Weiterentwicklung der „A 4“. Im Dezember 1946 stieß eine verbesserte

A 4- Rakete dort bis auf über 180 km Höhe empor.

 

Professor Jesco von Puttkammer sagte auf der ILA 1994 in einem Vortrag: “Diese V 2 wurde in den USA die Stammmutter der Familie der Saturn-Trägerraketen. Mit ihnen konnten wir bei der NASA in Huntsville unter Wernher von Brauns Leitung seinen bzw. unseren Jugendtraum der friedlichen bemannten Weltraumfahrt realisieren. Insgesamt startete sein Raketenentwicklungsteam nach dem  Überwechseln vom Heer zur zivilen NASA zehn Saturn-I-Träger, neun Maschinen des verstärkten Saturn-IB und 13 Stück der Mondrakete Saturn-V. Bereits die dritte Saturn-V trug Apollo 8 zur zehnfachen Mondumkreisung, und mit der sechsten erfüllte sich der lange, mühsame Werdegang: An jenem 16.Juli vor 25 Jahren donnerte in Cap Kenndy Apollo 11 von der Startrampe, und auf der Ehrentribüne am Startplatz saßen Herbert Oberth und Rudolf Nebel, beide 75jährig.“

 

In Amerika nannten viele Wernher von Braun einen modernen Colombus und verschlangen seine Bücher über die „Eroberung des Mondes“ und „Die Reise zum Mars“. Das erste Projekt einer bemannten Raumstation entwarf er schon zu Anfang der 50er Jahre. Im Bericht eines Fachpublizisten konnte man lesen: „Wenn er über das Programm der Satelliten und Raumsonden spricht, leuchten seine blauen Augen wie die eines Zauberers aus der Edda. Er vermag Kinder und Generale ebenso zu begeistern, wie Ingenieure und Physiker.“

 

Die NASA beförderte ihn 1970 zu ihrem Vize-Generaldirektor und Leiter der Planungsabteilung. Aber er zog es zwei Jahre später doch vor, bei der Behörde seinen Abschied zu nehmen und in die Privatindustrie zu gehen – er hatte bereits neue Techniken im Visier und glaubte, seine Pläne dort besser verwirklichen zu können. Bei der großen Luft- und Raumfahrtfirma Fairchild Inc. in Germantown  wurde er zweiter Vizepräsident und Leiter der Entwicklung. Dann aber machte sich immer stärker eine heimtückische Krankheit bemerkbar, die ihm zu Fall brachte. Nach einem viele Monate langen, zähen und verzweifelten Kampf starb Wernher von Braun am 16. Juli 1977 im Alter von 65 Jahren in Alexandria an Krebs.

 

Jesco von Puttkammer hat ihn einmal treffend so charakterisiert. „Von Brauns innerer Motor war die auf höchstes Konzentrat gebrachte Quintessenz all dessen, was seine hellwache Auffassungsgabe von seinen Lehrmeistern Oberth und Nebel und anderen mitbekommen hatte. Diese Triebkraft, verbunden mit seinem technischen Können, passioniertem Optimismus und umfassendem Erfahrungsschatz, seinem Organisationsgeschick und nicht zuletzt seiner starken persönlichen Ausstrahlung, wurde zum größten menschlichen Element hinter den Erfolgen der US-Raketentechnik jener Jahre, in denen Amerika ihn als „Mr. Space“ bezeichnete.“

 

 

 

Sigmund Jähn feierte am 13. Februar seinen 70.Geburtstag

 

Der erste Deutsche im All – war unser Gast im Jagdfliegergeschwader 9 in Peenemünde

 

Seinen historischen Flug mit dem sowjetischen Kosmonauten Valeri Bykowski im Jahr 1978 haben wir bewundert. Sigmund Jähn – ein Angehöriger der Luftstreitkräfte der NVA – war der erste Deutsche im All! Er war am 26. August 1978 von der kasachischen Steppe aus mit dem Raumschiff Sojus 31 zur Raumstation Saljut 6 gestartet. Die Menschen von Rügen bis Suhl waren begeistert. Heute zählt der „fliegende Vogtländer“ zu den bekanntesten Prominenten der ehemaligen DDR. Einer, der aus einfachsten Verhältnissen kam und es, im wahrsten Sinne des Wortes, bis ganz oben geschafft hatte.

 

S. Jähn und V. Bykowski               Foto: Archiv K. Felgentreu

Für viele unvergesslich war sein Besuch am 18. Januar 1980 in unserem Jagdfliegergeschwader. Wir empfingen ihn am Eingang der Dienststelle. S. Jähn nahm sich Zeit als er in seiner herzlichen Art jedem, ob Schüler oder Lehrer der „Heinrich Heine“ Schule oder den Zivilbeschäftigten und Soldaten des Peenemünder Geschwaders, die Hand drückte. Ein starker aber bescheidener Typ, der trotz der vielen Ehrungen mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben ist.

 

Nach der Wende betreute er für die europäische Weltraumbehörde ESA künftige Astronauten. Ob Thomas Reiter oder Reinhold Ewald – alle schätzten S. Jähns Kompetenz. Vor kurzem wurde er Ehrenbürger von Neuhardenberg. Dort lebte der Vogtländer mit seiner Familie von 1960 bis 1978. Hier diente er auch als Flugzeugführer im Marxwalder Jagdfliegergeschwader.

 

S. Jähn sieht seinen Flug auch heute noch als einmaliges Erlebnis, wenn auch in der Raumfahrt „die Zeit der Euphorie der Anfangsjahre vorbei ist.“ Wenn er an 1978 zurückdenke, sei da die unvergessliche Schönheit der Erde. Schaue man aus dem Bordfenster, wisse man um die Grenzen auf der Erde, „ wo sich die Leute gegenseitig die Köpfe einschlagen.“ Das sei doch ein Widerspruch schrieb S. Jähn: „Der Mensch ist technisch weit fortgeschritten. Er kann Raumstationen bauen, sie im Weltraum zusammenkoppeln, denkt an die Landung auf dem Mars, aber seine Entwicklung scheint seit der Steinzeit zu stagnieren.“

 

K. F.

 

 

Notiert

Thomas Reiter      Foto: ESA

 

Spektakuläre Langzeitmission auf der ISS beendet

 

Ein paar Wochen nach seiner Rückkehr zur Erde ist der deutsche Astronaut Thomas Reiter noch völlig begeistert von seinem Aufenthalt im Weltraum. Die Ziele dieser Langzeitmission seien voll erreicht worden, berichtete Reiter bei der ersten Pressekonferenz nach seinem fast sechsmonatigen Einsatz Ende Januar. Als Höhepunkt seiner 171 Tage im All bezeichnete er seinen Außenbordeinsatz am 3. August. Er sagte, er habe „bei weitem die Nase noch nicht voll“, obwohl er schon zwei anstrengende Missionen hinter sich hat.

 

Nach Ansicht von Thomas Reiter wird 2007 ein bedeutendes Jahr für die europäische Raumfahrt. Im Sommer werde das ATV-Versorgungsraumschiff zur ISS gebracht, gegen Ende des Jahres soll das europäische „Columbus“-Labor folgen. Sobald dies angedockt habe, könnten dort die Operationen beginnen. Mit der jetzt abgeschlossenen Mission ist für die notwendige elektrische Energie und die Kühlung gesorgt.

 

 Als Vorsitzender des ESA-Rats betonte Sigmar Wittig, Reiter habe „perfekte Arbeit“ geleistet. Beim Ausbau der ISS seien große Fortschritte erzielt worden.

 

Der Abschied von dem Russen Pawel Winogradow und dem NASA-Flugingenieur Jeffrey Williams war bewegend. Sein dreitägiger Rückflug und die Stunden nach seiner Landung am 22. Dezember seien allerdings kein Vergnügen gewesen. Die Rehabilitationszeit mit Sport, Gleichgewichtsübungen und verstärkten Gesundheitschecks dauert noch einige Zeit.

 

Reiter nahm zahlreiche wissenschaftliche Experimente vor, darunter auch aus dem bildungstechnischen Bereich. Der Astronaut betonte, angesichts seiner faszinierenden Erlebnisse im Weltraum könnte er sich weitere Flüge vorstellen. Zwei Jahre hatte sich Reiter in Houston und Moskau für diesen Langzeitflug vorbereitet.

 

Nach DPA

 

 

Leser schreiben uns

 

Herr Werner Wischnewsky, Mitglied unseres Vereins, hat uns einen weiteren Artikel für unser Infoblatt zugeschickt. Wir möchten auch diesen veröffentlichen:

 

Die „V 1“, die „V 2“ und andere Geschichtsfälschungen

 

Was haben die so genannten V-Waffen mit einer Geschichtsfälschung zu tun? Nun, zunächst einmal sei daran erinnert, dass die Begriffe „V 1“ und „V 2“ von Joseph Goebbels, Hitlers Minister für Volksaufklärung und Propaganda, stammen.

 

In der Literatur, im Film und in der Presse, ja in allen Massenmedien unserer Zeit wird das Kürzel „V 1“ bzw. „V 2“ selten ausgeschrieben und noch seltener erklärt. Warum wohl?

 

Die Antwort steckt in der Erklärung der Begriffe selbst. Der Eingeweihte weiß natürlich, das Kürzel „V“ steht für „Vergeltungswaffe“. Mit der Ziffer „1“ war ein militärischer Marschflugkörper mit der offiziellen Bezeichnung „Fieseler Fi 103“ gemeint; eine fliegende Bombe, die es so bisher noch nicht gab. Nach dem 2. Weltkrieg wurde diese Waffe in allen modernen Streitkräften nachgebaut bzw. nachgerüstet. Gleiches ist zur „V 2“ festzustellen. Die „2“ bezeichnet eine Großrakete, die später ebenfalls mit ihren Weiterentwicklungen zum Arsenal der Armeebewaffnung gehörte. Beide Waffen hatten eines gemeinsam: Sie flogen ohne Piloten mit einer Programmsteuerung auf ein Flächenziel (z. B. London) zu und stürzten dann als Bombe auf ihr Ziel. Diese Programmsteuerung vermochte noch nicht die Bombe auf ein militärisches Punktziel auszurichten. Deshalb war diese Waffe eine Terrorwaffe, eine Waffe, die ohne Unterschied militärische Einrichtungen und zivile Personen sowie Einrichtungen bombardierte und vernichtete.

 

Der Einsatz der „V 1“ und „V 2“ kostete ca. 13000 Zivilisten, darunter Frauen, Kinder, Alte und Kranke das Leben.

 

Dieser bewusste, bzw. in vielen Fällen zumindest billigend in Kauf genommene, Terror stellte einen schweren Verstoß gegen die Hager Landkriegsordnung und die Genfer Konvention dar. Hitler und seine nächsten Helfer waren dafür zur Verantwortung zu ziehen, soweit sie sich nicht selbst gerichtet hatten. Es sollte also mit diesen V-Waffen Vergeltung geübt werden. Hat Goebbels, wie so oft, auch hier gelogen? Gab es gar keinen Grund für eine Vergeltung? Sollte lediglich eine gegen Zivilisten gerichtete Waffe offiziell vor der Weltöffentlichkeit begründet werden? Leider nein! Dieses Mal hatte Goebbels nicht gelogen.

 

Deutschland war von 1940 bis zum Kriegsende 1945 das Ziel massenhafter Terrorangriffe britischer und amerikanischer Bombenflugzeuge. Es ist leider mit Dokumenten belegt, dass planmäßig Zivilpersonen, selbst Krankenhäuser mit Bomben angegriffen und getötet wurden. Unwiederbringliche Kulturgüter sollten vernichtet werden – das Ruinenantlitz aller deutschen Städte kann heute noch in Film und Foto vor Augen geführt werden, wenn auch die Millionen getöteten oder verletzten Menschen nur auf wenigen Bildern zu sehen sind. Die Verzweiflung und die Wut der von den Terrorangriffen geschundenen Menschen schrie nach Vergeltung. Goebbels hat lediglich die Stimmung der Menschen im Lande missbraucht. Missbraucht, weil Terror nicht mit Terror beantwortet werden darf – es sei denn, man disqualifiziert sich selbst zum Terroristen. Hitler und seine braune Bande waren Terroristen. Zunächst nur gegenüber Teilen der eigenen Bevölkerung, dann auch gegenüber dem Ausland. Für sie war es kein Problem, zu terroristischen Methoden gegenüber ihren Feinden zu greifen. Wie kann es aber sein, dass „Vorzeigedemokraten“ , wie die USA und Groß-Britannien terroristische Bomben-angriffe zu verantworten haben und im Namen dieser Demokratien zigtausende zivile Opfer erschlagen, erschossen, erstickt und verbrannt wurden. Und wie kann es sein, dass die dafür persönlich Verantwortlichen im Krieg und auch danach groß gefeiert werden, ja ihnen sogar ein Denkmal gesetzt wurde?

 

Es wird Zeit, die ganze geschichtliche Wahrheit des 2. Weltkrieges offen zu legen und einer objektiven Bewertung zu unterziehen. Nur so lässt sich das Widererstarken von Rechts-radikalismus, von Nationalismus und von Fremdenhass verhindern.

 

Die „Vergeltungswaffen V 1 und V 2“ haben zum großen Glück für die englische Bevölkerung ihre Bestimmung nicht einmal ansatzweise erfüllen können. Die Kapitulation der deutschen Wehrmacht bereitete dem Horror das wohlverdiente Ende. Die für den Einsatz der Terrorwaffen „V 1 und V 2“ Hauptverantwortlichen wurden vom Nürnberger Militärtribunal, sofern sie ihrem Leben zuvor nicht selbst ein Ende bereiteten, zu Recht verurteilt.

 

Die generelle Verurteilung von staatlich befohlenen Terror, gegen welches Volk oder welche Volksgruppe auch immer, steht von den auf ihre demokratischen Tugenden und freiheitlichen Gesinnungen so stolzen westlichen Staaten leider immer noch aus; schlimmer noch: Der Terror im Namen der Demokratie hört nicht auf!

 

Werner Wischnewsky

 

 

 

 

 

 

Neues vom Büchermarkt

 

Messerschmidt-Biographie

 

Von den ersten Flugversuchen mit Modellen vor dem Ersten Weltkrieg bis zum Senkrechtstarterprojekt „Rotor Jet“ in den 1960er Jahren – vom „Lebenswerk eines genialen Flugzeugkonstrukteurs“ handelt das jüngste Buch über Willy Messerschmidt.

 

Constantin Parvulescu erzählt die Lebensgeschichte Messerschmidts, dessen bekannteste Konstruktionen die Me 109 und die Me 262 – und der Kabinenroller – sind. Es gab aber auch Messerschmidt-Nähmaschinen und –Fertighäuser.

 

Pavulesco, Constantin: Messerschmidt – das Lebenswerk eines genialen Flugzeugkonstrukteurs; Heel-Verlag, Königswinter 2006; 176 Seiten; ISBN 3-89880-632-4.

 

 

 

Vereinsinformationen

 

 

 

Als neue Mitglieder in unserem Verein begrüßen wir recht herzlich

Herrn Thomas Dietrich, Glauchau

Frau Elisabeth Havemann, Eichwalde

Herrn Silvio Lottes, Zwickau

Wir wünschen ihnen viel Spaß und Freude bei einer erfolgreichen Vereinsarbeit

 

 

 

 

 

Wir danken für Spenden

 

 

    Herr Hansgeorg Riedel                                  100 Euro

   Frau Margarete Reimer                                        50 Euro

   Frau Maria Klar                                             50 Euro

   Herr Botho Stüwe                                            50 Euro

 

 

 

 

 

 

œ Wir gedenken unserer verstorbenen Mitglieder

 

Elsbeth Ost geb. Schlamp

 

* 09.01.1916         22.12.2006

 

Hans Sartor

 

*23.03.1925         08.02.2007

 

und einer ehemaligen Peenemünderin

 

Ina Kütbach geb. Brandenburg

 

*28.07.1928         27.12.2006

 

Sie nehmen in unserer Erinnerung einen festen Platz ein.

 

 

 

Peenemünde im Spiegel der Presse

 

Ostseezeitung 07.02.2007

Kräfte zehrende Arbeit an riesiger Katapultrampe war erfolgreich



Restaurator Wolfgang Hofmann schritt gestern die Walter-Schleuder ab, die im Original 48 Meter lang war.

OZ-Foto: T. Schröter


Peenemünde Seit zehn Monaten beherbergt das Museum Peenemünde 16 Originalteile so genannter Walter-Schleudern. Die jeweils etwa eine Tonne wiegenden Segmente waren völlig verrostet und verschmutzt, als sie im März 2006 vom Luftfahrtmuseum im niederländischen Twenthe nach Peenemünde kamen. Von August an betätigten sich unter Anleitung des Metallrestaurators Wolfgang Hofmann bis zu sechs Personen als Rostklopfer.

 „Sie leisteten wirklich mühevolle Klein- und Dreckarbeit und das in guter Qualität“, zog Hofmann gestern gegenüber OZ Zwischenbilanz. „Die Kollegen haben drei bis vier Schubkarren Rost und Dreck aus jedem Segment geholt.“ Acht Glieder der im Original 48 Meter langen Katapultrampe sind jetzt fertig konserviert und als Großexponat für eine 2008 im Freien geplante Präsentation somit vorbereitet.

Auch die übrigen Teile sollen laut Wolfgang Hofmann gereinigt werden, wobei die Initiatoren hierbei wiederum auf die Bewilligung einer AB-Maßnahme oder von Ein-Euro-Jobs hoffen. Einige Segmente, die in einem Raum gezeigt werden sollen, würden nicht mit Rostschutzgrundierung versehen, um ihren Korrosionszustand zu dokumentieren.

Die in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde entwickelte Walter-Schleuder diente im Zweiten Weltkrieg zum Abschuss von Fi-103-Flügelbomben, auch unter der Bezeichnung V 1 bekannt. Einsatzort der nun teilkonservierten Apparatur in Peenemünde war das französische Pas de Calais, von wo aus die deutsche Wehrmacht insbesondere England bombardierte und dort für Tod und Vernichtung sorgte. Die britischen Truppen erbeuteten die Rampe, die später in das holländische Museum gelangte.

T. S.

 

Ostseezeitung 26.01.2007

HTI in Europaverbund aufgenommen



Christian Mühldorfer-Vogt (l.) und Dr. Robert Datzer gestern bei der Enthüllung des Schildes am Haupteingang der Dauerausstellung. Peenemünde gehört nun in die Reihe europäischer Industriedenkmäler.

OZ-Foto: St. Adler


Seit gestern gehört Peenemündes HTI offiziell zur „Europäischen Route der Industriekultur“. Ein stolzer Erfolg, sagt man im Inselnorden.

Peenemünde Die Zeche Zollverein in Essen, die Hütte im saarländischen Völklingen, der Industrie- und Eisenbahnpark Fonds-de-Gras im luxemburgischen Differdange – sie alle liegen an der Europäischen Route der Industriekultur, abgekürzt ERIH. Und seit gestern gehört – als einzige Einrichtung Mecklenburg-Vorpommerns – auch das Historisch-technische Informationszentrum Peenemünde dazu. Kein Wunder, dass HTI-Chef Christian Mühldorfer-Vogt deshalb mit freudigem Angesicht zur Pressekonferenz und später zur Enthüllung des ERIH-Schildes zum Haupteingang der Dauerausstellung schritt.

 „Peenemünde erfüllt die hohen Qualitätskriterien“, begründete Dr. Robert Datzer vom Projektträger aus Nordrhein-Westfalen die Auszeichnung des Standortes im Inselnorden. Das Museum fülle in der Reihe europäischer Industriedenkmäler einen bislang weißen Fleck in Sachen Luftfahrtindustrie und sei zudem in einer entwickelten Tourismusregion befindlich, so dass sich durchaus ein weiterer Zuwachs an Gästen erwarten lasse. Immerhin profitiert die Peenemünder Einrichtung nun von der Familie der 60 so genannten Ankerpunkte, die sich nicht nur auf Deutschand verteilen, sondern auch hochinteressante Standorte in Großbritannien, den Niederlanden, in Frankreich und Luxemburg einschließt. Und das soll längst nicht das Ende der Fahnenstange sein. „Ich gehe davon aus, dass wir die Zahl der Industriedenkmäler in den nächsten Jahren bis auf etwa 300 erhöhen werden, vor allem Richtung Osteuropa“, sagte Datzer gestern weiter. Zwar laufe die 2003 mit insgesamt drei Millionen Euro von der Europäischen Union aufgelegte Förderung im Herbst 2007 zunächst aus, doch seien neue Anträge bereits in Arbeit. „Ich bin optimistisch, da unser Projekt zu den drei besten zählt und gute Chancen da sind, auch künftig finanziell unterstützt zu werden.“

Derweil will Mühldorfer-Vogt gar nicht so sehr die Förderkulisse in den Vordergrund stellen – immerhin muss jeder „Ankerpunkt“ auch jährlich 500 Euro Jahresbeitrag leisten. „Vielmehr ist es der Marketingaspekt, der uns weiter voran bringen wird“, blickt er optimistisch voraus. Ist es doch eine europäische Marke, die seit gestern das HTI ziert. Und das heißt zugleich Qualität, Reputation, Akzeptanz über die Grenzen der Region hinaus. „Ein Argument, das es auch den hiesigen politisch Verantwortlichen schwerer macht, am Museum vorbei schauen zu wollen“, sagt Datzer aus Erfahrung.

Mühldorfer-Vogt kündigte schließlich an, dass man sich weiter in der Verantwortung sehe, den Bildungs- und denkmalschützerischen Auftrag wahrzunehmen, zugleich aber Alleinstellungsmerkmal im Insel-Tourismuskonzept 2015 zu sein. Beidem wolle und werde man gerecht werden, als ERIH-Mitglied noch besser als bislang.

STEFFEN ADLER

 

Ostseezeitung, 09.12.2006

Konzept sieht Neugestaltung des HTI- Außengeländes vor


Peenemünde Die Gemeindevertretung gab am Donnerstagabend dem neuen Gesamtkonzept des Historisch-Technischen Informationszentrums Peenemünde, eines Eigenbetriebes der Gemeinde, ihre Zustimmung. Wie Museumsleiter Christian Mühldorfer-Vogt erläuterte, war das erste Gesamtkonzept schon 1996 beschlossen worden - Zeit also, es durch ein neues zu ersetzen. Lauf Mühldorfer-Vogt bestehen die gravierendsten Änderungen unter anderem im Abschied von einem Ziel, nämlich dem des Aufbaus einer europäischen Jugendbegegnungsstätte auf dem Gelände der einstigen Marinedienststelle. Das übersteige die heute vorhandenen Möglichkeiten, zudem gebe es mit dem Schullandheim in Peenemünde und der Jugendbegegnungsstätte des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Kamminke bereits zwei derartige erfolgreich arbeitende Einrichtungen auf Usedom. Auf der Grundlage des neuen Gesamtkonzepts wird vor allem der Neugestaltung des HTI-Außengeländes größere Aufmerksamkeit gewidmet. Das erhält seinen äußeren Ausdruck darin, dass die restaurierte Werkbahn im kommenden Frühjahr den Besuchern zugänglich gemacht wird. Und in Zusammenarbeit mit der Universität Greifswald werde, so Mühldorfer-Vogt, für das Außenterrain ein Konzept erarbeitet, das der Widerspiegelung der Zeit des Kalten Krieges im Ostseeraum gewidmet sein solle. „Schließlich wollen wir uns noch stärker der Antwort auf die Frage zuwenden, was vor 1936 in Peenemünde war“, richtete der HTI-Chef seinen Blick in die Zukunft.

Zurück in die Gegenwart, und zwar etwas unsanft, kamen die Abgeordneten mit ihrem Beschluss, ab dem 1. Januar 2007 die Eintrittspreise für das Historisch-Technische Informationszentrum zu erhöhen. Bürgermeister Rainer Barthelmes bedauerte diesen Schritt einerseits, verwies zum anderen aber auch darauf, dass die Preise lange stabil gehalten worden seien und jetzt den neuen Bedingungen angepasst werden müssten. Sie steigen im nächsten Jahr für Erwachsene von fünf auf sechs Euro, für Schüler-Gruppentickets von 1,50 auf zwei Euro und für Familienkarten (zwei Erwachsene, zwei Kinder) von 13 auf 16 Euro.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Im Januar hatten Geburtstag

 

Herr Rainer Adam, Karlshagen, Frau Römpagel Brigitte, Karlshagen, Frau Dr. Mechthild Wierer Berlin,

Herr Christoph Beyer, Berlin Herr Günter Koch, Peenemünd,e Herr Dr. Hans - Eberhard Bauer, Pasewalk,

Herr Dr. Dieter Genthe, Bonn Herr Thorge von Ostrowski, Tellingstedt Frau Erika Roguschak, Schwerte

Herr Ernst Kütbach, Köln Herr Norbert Nitzke,Revensdorf Frau Auguste Friede, Duisburg,

 Herr Frank Giesendorf, Berlin Herr Hansgeorg Riedel, Braunschweig

 

Im Februar hatten Geburtstag

 

Frau Ruth Kraft-Bussenius, Zeuthen Herr Wilhelm Doletschek, Salzgitter,

Herr Nils Steinmann, Osterholz-Scharmbeck, Frau Rike Riedel-Lückmann, Hintersee,

Herr Dieter Frenzel, Karlshagen, Herr Dr- Ing. Przybilski, Olaf, Dresde,n, Frau Käthi Peters, Uedern

 

 

Im März haben Geburtstag

 

Herr Ronald Abraham, Insel Kos, Frau Waltraud Müller, Fassberg, Herr Jürgen Bütehorn, Kaars,

Herr Jürgen Bergemann, Rehagen, Herr Werner Seipenbusch, Velbert Langenberg,

Frau Liselore Bethge, Helmstedt, Herr Lutz Hübner, Karlshagen, Frau Dr. Rita Habicher, Berlin,

Herr Dr. Dieter Lange, Nübbel, Herr Joachim Saathof, Karlshagen, Herr Adolf Frank, Hardthausen,

Herr Prof. Dr. Günter Brittinger, Essen

 

 

 


Herausgeber: Verein zur ,,Förderung und Aufbau eines Historisch-Technischen Museums Peenemünde -Geburtsort der

                        Raumfahrt" e.V., Peenemünde

Anschrift: Förderverein Peenemünde e. V.     Am Maiglöckchenberg 21      17449 Karlshagen

Tel./Fax: 038371/25479  (mit Anrufbeantworter)

e-mail: fvpeenemuende@aol.com

Homepage: www.foerderverein-peenemuende.de

Gestaltung: Lutz Hübner, Klaus Felgentreu, Karlshagen und G. Helm, Norderstedt

Layout und Druck: Mintel  Druck Ostseebad Zinnowitz

 

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Gedenkblatt aus dem offiziellen Album der Hermann- Oberth- Gesellschaft e.V.